Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #154 - Vier Bücher pro Jahr veröffentlichen trotz Brotjob - wie schafft Autorin Melissa Ratsch das?

Sie veröffentlicht alle drei Monate ein Buch - und das hochprofessionell trotz Brotjob und Ehrenamt! Urban- und Romantic-Fantasy-Autorin Melissa Ratsch setzt auf gute Planung und mehrere fertige Bücher als Puffer.

09.02.2023 59 min Staffel 4 Episode 154

Zusammenfassung & Show Notes

Sie veröffentlicht alle drei Monate ein Buch - und das hochprofessionell trotz Brotjob und Ehrenamt! Urban- und Romantic-Fantasy-Autorin Melissa Ratsch setzt auf gute Planung und mehrere fertige Bücher als Puffer.
Wie sie es dabei schafft, bis zu fünf Manuskripte im Jahr zu schreiben, ohne auszubrennen, und nebenher auch noch gut durchdachtes Buchmarketing betreibt ... hört selbst!

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Transkript

Leute, hier ist Folge 154 von Die Zwei von der Talk-Stelle und es ist keine Folge für schwache Nerven. Wir haben die Autorin Melissa Ratsch zu Gast und sie erzählt uns, wie es funktioniert, neben einem Brotshop alle drei Monate ein wirklich gutes Buch rauszubringen und nebenher überhaupt noch fünf, sechs, sieben Bücher in petto zu haben, die schon fertig da liegen und Vera.
Vera
00:00:27
Ja, also Tamara ist schon völlig fertig mit den Nerven und ich auch. Sie hat uns erzählt, wie viele Stunden sie schreibt und wie lange im Voraus sie das macht und dass sie einen Riesenstapel hat, bei dem sie das abarbeitet. Also wir sind doch völlig im Eindruck. Hört einfach rein und lasst euch genauso beeindruckt, wie wir es sind. Die zwei. Hallo hier da draußen. Hier sind die zwei von der Talkstelle mit ihrer Folge 154. Mein Name ist Vera Nendwig und ich schaue hier auf dem Bildschirm und sehe die noch etwas skeptische Tamara Leonhardt, die darauf achtet, dass ich irgendeinen Blödsinn erzähle. Den Gefallen tu ich ihr nicht. Hallo Tamara!
Tamara
00:01:26
Hallöchen! Nein, ich bin nicht skeptisch. Ich habe mir nur deinen Ausschlag angeguckt, ob der in Ordnung so ist mit deinem neuen Pop-Schutz.
Vera
00:01:36
Meinen Ausschlag hast du ja angeguckt?
Tamara
00:01:37
Ich habe keinen Ausschlag.
Vera
00:01:39
Was bringst du für Gerüchte in die Welt?
Tamara
00:01:43
Nein, ich bin mir sicher, du klingst jetzt ganz toll.
Vera
00:01:46
Ja, also ich habe, wie genau, ich habe einen neuen Pop-Schutz vor meinem professionellen Mikrofon. Wir werden immer besser, ne? Wir hätten das für vier Jahre geahnt, dass wir mal professionell werden. Apropos professionell werden, seit der letzten Folge bin ich ja ständig damit beschäftigt, Dekotipps umzusetzen und Ideen zu formen. Letzte Woche musste ich eh in so einen Karnevalsshop, weil ich mit einer Freundin zur Stungensitzung fahren bin und mir einen Tag vorher einfiel, da sollte man sich ja vielleicht verkleiden. Jetzt ist so gerade mal verkleiden nicht so meins, aber ich bin vor vielen, vielen Jahren, das ist mir schon zehn Jahre her, mal mit einer Freundin am Altweil bei Donnerstag morgens. Zum Altermarkt nach Köln gefahren. Da ist ja immer eine Morningsgroße Party. Und dafür habe ich mir damals ein Kostüm zugelegt, ein Marienkäferkostümchen. So ist so ein Kleidchen, so mit unten, da habe ich damals von meiner Mutter, die hat mir noch eine Tasche eingenäht. Da ist so ein dicker, bauchiger Rock dran. Und in dieser Tasche, da hatte ich dann damals in Köln, da hatten wir den Hähnchenschnitzel drin.
Tamara
00:03:08
Was man halt so dabei hat.
Vera
00:03:09
Was man so dabei hat, wenn man da auch bei hat. Und ich hatte ein Festchen Kölsch dabei. Also, man muss sich das vorstellen, fahre ich von Düsseldorf nach Köln mit dem Zug und habe ein Festchen Kölsch dabei. Ja, und wie gesagt, als ich dann jetzt so übernachtachte, was ich jetzt anziehen kann, da sah ich in meinem Schrank und da hing dann noch mein Marienkäfer schön. Ich hatte aber keine Fühler mehr, also musste ich dann mal zum Karnevalsshop und nach Fühler und Umschausschau halten.
Tamara
00:03:35
Die Fühler ausstrecken.
Vera
00:03:37
Genau, die Fühler ausstrecken. Und in dem Zusammenhang habe ich dann auch mal direkt Tamaras Tipp mir in Erinnerung gerufen, schau doch mal nach einem roten Hut. Und ich habe tatsächlich auch einen gefunden, der ganz gut passt. Und dann habe ich mir noch beim großen A noch so ein kleines Tischstativ, ist nicht Stativ, wie heißt das? Staffelei, eine kleine Tischstaffelei bestellt und also da bin ich jetzt zumindest schon mal dekomäßig ausgestattet.
Tamara
00:04:06
Wer jetzt denkt, hä, wovon redet sie? Es geht natürlich um unsere letzte Folge, als wir darüber gesprochen haben, wie sich Vera auf einer lokalen Buchmesse präsentieren kann. Falls ihr die nicht gehört habt, hört rein und schaut auch unbedingt auf Vera's Social-Media-Kanal Kanal vorbei, sie war nämlich ein sehr sehr heißer Marienkäfer. Ganz niedlich.
Vera
00:04:34
Und ja, und ich habe auch prompt jetzt noch eine weitere Buchmessen Anfrage. Ich komme noch voll auf die Buchmessen hier.
Tamara
00:04:42
Ich habe Schimpfe bekommen.
Vera
00:04:43
Du hast Schimpfe bekommen?
Tamara
00:04:44
Ich habe Schimpfe bekommen, weil ich in der Folge gesagt habe, ich habe noch keine Buchmesse geplant. Da habe mich dann gleich die Sissy angeschrieben, die ja wieder die Wonegauer Spätlese organisiert und hat gesagt wie du hast noch nichts geplant, du hast mir doch zugesagt für dieses Jahr.
Vera
00:05:02
Ja dann Chimp, Mame Thea, die hat mich nicht eingeladen.
Tamara
00:05:04
Es ist nämlich keine Buchmesse, aber wieder eine Leseveranstaltung und da werde ich dann mit Tischchen wieder vor Ort sein.
Vera
00:05:14
Ja, natürlich.
Tamara
00:05:15
Dann muss ich mal bei ihr bewerben.
Vera
00:05:19
Man wird nicht aufgefordert, sich zu bewerben. Abgesehen davon kennt die Sisi mich. Jetzt bin ich ein bisschen konsterniert. So geht das nicht. Andere sprechen mich an, jawohl.
Tamara
00:05:37
So ist das mit der Prominenz.
Vera
00:05:39
Ja, genau. Das ist es dann auch schon mit den Geschehnissen. In meinem ansonsten eignislosen Leben. Und jetzt harren wir bei der Dinge, die kommen. Ich bin auch irgendwie fast im Thema. Ich bin ja aktuell im Schreibprojekt, aber irgendwie habe ich gerade so den, nicht den Flow. Also ich muss mich echt aufraffen und dann habe ich jetzt schon ein paar Tage nicht meinen Tagescount zusammenbekommen. Irgendwie hängt es gerade.
Tamara
00:06:11
Also ich bin gerade schwer inspiriert. In meinen Gedanken formt sich ja meine nächstjährig erscheinende Urban Fantasy. Und da habe ich neulich ein paar Sachen gelesen, die mich sehr inspiriert haben und habe mir jetzt schon mal eine Pinwand auf Pinterest angelegt und sammle dort Bilder von meinen Figuren und freue mich schon total auf das Projekt.
Vera
00:06:38
Okay, also das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ein ganzes Jahr darüber nachdenken.
Tamara
00:06:43
Nee, ich will ja nicht ein Jahr drüber nachdenken. Ich fang ja dieses Jahr schon noch an zu schreiben. Aber ich häng noch so ein bisschen am Konflikt, der gefällt mir noch nicht ausreichend, um eine Geschichte draus zu machen.
Vera
00:06:55
War es nur ein Konflikt?
Tamara
00:06:59
Mein Hauptkonflikt, meine Güte wäre...
Vera
00:07:00
Ja, ich weiß.
Tamara
00:07:02
Aber da kann ich jetzt auch gleich mal fragen, wie man denn so viele Ideen am laufenden Band rausballert, möchte ich schon fast sagen. Und dabei eben auch noch gute Bücher schreibt.
Vera
00:07:16
Ja, wobei, tendenziell würde ich das schon sagen, nicht? Wenn man sich irgendwie hinsetzt morgens, dann fällt einem auch irgendwas ein. Und das Problem ist, dass ich es derzeit nicht so richtig schaffe, mich hinzusetzen morgens. Und ja, jetzt haben nächste Woche, habe ich ja wieder ein paar Tage Paris gebucht. Und gut, ich werde jetzt die Erwachtung, dass ich in Paris morgens schreibe, ist wahrscheinlich auch nicht so realistisch.
Tamara
00:07:48
Wäre aber schön.
Vera
00:07:50
Ja, aber es war mal Zeit. Ich musste mal wieder raus. Drückt mal die Daumen, dass das Wetter schön bleibt. Momentan scheint ja hier bei uns die Sonne.
Tamara
00:07:56
Ja, hier auch.
Vera
00:07:58
Also wäre schön, dass ich da zumindest nicht durch den Regen durch Paris laufen muss. Das ist schon gut. Ja, also ich gönn mir da ein Urlaub, was unser heutiger Gast, weiß ich gar nicht, ob der je Urlaub macht. Das werden wir gleich mal eruieren.
Tamara
00:08:15
Naja, zumindest persönlich kennengelernt habe ich sie in so einer Art Urlaub, nämlich auf der Frankfurter Buchmesse 2021. Und es war direkt ein gutes Gefühl, weil das erste, was sie zu mir sagte, war, ich höre immer euren Podcast. Insofern eine sehr liebgewonnene Kollegin und inzwischen auch, ja, wir sehen uns regelmäßig. Sie ist inzwischen eine Vorstandskollegin beim Self Publishing Verband. Deswegen haben wir sie aber nicht eingeladen, sondern ihr habt sie vor ein paar Folgen schon mal gehört, als es um das Thema Planen des Autorenjahres ging. Und da hat sie erzählt, dass sie einfach vier Bücher im Jahr rausbringt, alle drei Monate eins und immer schon eins auf Halde hat und überhaupt total organisiert ist und mir dabei überhaupt kein schlechtes Gewissen macht. Und dann hat neulich noch ihre Lektorin erzählt, dass ihre Bücher darüber hinaus auch noch ganz toll sind. Und dann haben wir gesagt, so jetzt reicht's, jetzt wollen wir wissen, wie das funktioniert. Also ganz, ganz herzlich willkommen, Melissa Ratsch.
Melissa
00:09:17
Ja, vielen Dank Tamara für die Einladung auch, Vera. Ich freue mich da zu sein.
Vera
00:09:22
Ja, aber jetzt, wir warten jetzt auf all diese Geheimnisse. Ich habe erzählt im Vorgespräch, ich bin aktuell im Schreibprojekt und im Idealfall schreibe ich morgens eine Stunde. Aber irgendwie ist der Idealfall in den letzten Wochen sehr, sehr selten geworden. Und deswegen sitze ich hier mit einem total schlechten Gewissen und hoffe darauf, Melissa, dass du jetzt sagst, wie ich das ändern kann.
Tamara
00:09:47
Ja, ich möchte nämlich noch kurz hinterher schieben. Natürlich kennt man den einen oder anderen, die eben alle zwei, drei, vier Monate ein rausbringen, aber das sind dann eben oft Vollzeitautorinnen. Aber Melissa schafft das ja mal ebenso nebenbei, neben ihrem Brotjob. Also wie, wie, wie, schläfst du, machst du Urlaub? Isst du?
Melissa
00:10:11
Ja, tatsächlich. Also ich schlafe und ich hoffe auch genug. Also, also das ist auch tatsächlich immer mein Standardwitz. So, jetzt gebe ich dann einfach das Schlafen auf, weil sonst kann ich halt einfach keine Zeit mehr rausschneiden. Ich esse auch und ja, ich mache auch Urlaub, aber tatsächlich meistens, also in Anführungsstrichen, arbeite ich dann auch für meinen Autorendasein auch im Urlaub. Wobei es ist, ja mein Freund sagt immer, du machst immer so viel, aber es macht dir ja auch Spaß. Ich so, ja, aber es ist trotzdem Arbeit.
Vera
00:10:45
Aber dann jetzt nochmal in jetzt Butter bei der Fische. Wie sieht denn so ein Melissa Dark aus?
Melissa
00:10:49
Also, um... Wie gesagt, ich habe noch einen Brotshop, also eine Viertagewoche. Das heißt, ich habe immer montags meinen Schreibtag, meinen Me-Day. An dem habe ich auch ein Coworking. Aber sonst unter der Woche, ja, also ich stehe morgens um 6 auf. Dann mache ich 8 Stunden Brotshop. Und dann mache ich, wenn ich wirklich konsequent bin, gehe ich vielleicht auch mal raus. Aber ansonsten bleibe ich einfach am Laptop sitzen und mache dann halt bei meinem Autorenarbeit weiter.
Vera
00:11:28
Ja und wie sieht denn dann so ein Schreibprojekt aus? Wenn du allgemein Autorenarbeit sagst, schließt das ja andere Sachen noch mit ein. Wie läuft denn dann so ein Schreibprojekt ab? Wie lange schreibst du an so einem Buch?
Melissa
00:11:43
Ja, also tatsächlich, ich bin da so ein kleiner Nerd. Ich hab mir mal vor einer Weile eine Zeiterfassungs-App aufs Handy geholt und quasi erfasse, wie lange ich schreibe, weil es mich selber auch interessiert hat. Und tatsächlich, ich brauch zwischen 55 und 65 Stunden für die Rohfassung. Also insgesamt, also das mach ich natürlich nicht am Stück, weil es schön wärs, weil dann wär ich ja noch schneller. Nee, also ich brauch so ungefähr 30 bis 40 Tage für die Rohfassung.
Vera
00:12:12
Wie dick sind eine wie viel, sag mal, wie viele Wörterzeichen?
Melissa
00:12:16
Also so meistens zwischen 65.000 und 70.000.
Tamara
00:12:19
Wörtern. Das ist schon ein richtiges Buch.
Melissa
00:12:25
Ja, es gibt nachher so 340 Taschenbuchseiten hin. Meistens plus minus, also klar gibt es mal einen Ausreißer nach oben oder unten.
Tamara
00:12:32
Und jetzt schreibst du ja Urban und Romantic Fantasy, das heißt, du musst ja im Prinzip auch noch so ein bisschen Welt dazu erfinden. Ja nicht einfach nur schreibe was du kennst.
Melissa
00:12:43
Ja also genau, wie gesagt ist es meistens Urban Fantasy, das heißt es ist schon unsere Welt, bloß ich dichte dann halt quasi noch so eine Parallelwelt dazu, also mit Hexen und Dämonen und Göttern und allem möglichen, was man sich noch sonst so ausdenken kann. Genau, aber es ist ja so, ich also ich habe zwar Einzelbände, aber ich schreibe eigentlich die meiste Zeit Reihen, das heißt ich habe einmal am Anfang von der Reihe richtig viel Aufwand um quasi dieses Setting zu generieren und dann läuft es dann so mehr oder weniger nebenher mit. Also erfinde ich halt auch noch so einzelne Sachen dazu, aber so dieses große Gesamtsetting, das mache ich einmal. Dann brauche ich natürlich ein bisschen länger.
Vera
00:13:25
Ja, jetzt versucht sich Tamara auch gerade mit Irrwild Fantasy und plant jetzt noch mehrere Monate. Hast du eine Planungsphase oder setzt du dich einfach hin, ich schreibe jetzt Neues Buhren mal gucken, was kommt oder wie geht das?
Melissa
00:13:41
Jetzt muss ich überlegen, das dauert... Weil meine Reihen dauern so zwischen sechs und sieben Bänden, sind die beiden grad laufen aktuell. Wie lange hab ich denn da gebraucht? Ich weiß nicht. Also, das ist auch immer so dieses Standardfrage, die man ja als Autor oder Autorin immer bekommt. Wie kommst du auf solche Ideen? Und dann weiß ich auch nie, was ich sagen soll, weil die sind halt einfach da.
Vera
00:14:06
Die Frage hab ich gar nicht gestellt.
Melissa
00:14:08
Ja, aber es fängt ja mit der Idee an. quasi also kann ich nicht sagen wann die initiale idee war und dann lasse ich also sagen wir so ich habe die initiale idee und dann lasse ich die so ein bisschen reifen in meinem kopf und irgendwann mal wenn ich so das gefühl habe jetzt könnte ich mich quasi mal hinsetzen dann fange ich an und macht dieses grundgerüst also von dieser idee das heißt du plotest schon auch also kein explizites plotten also das habe ich mal ganz am anfang gemacht weil ich dachte überall wird erzählt wenn man ein Buch schreiben will, muss man plotten. Und dann habe ich das gemacht. Dann habe ich angefangen zu schreiben und irgendwann mal so ab einem Viertel dachte ich so, ja, jetzt habe ich halt ein komplett anderes Buch als mein Buch. Das heißt, ich habe meistens bei den Büchern habe ich so vielleicht den Showdown und das Ende habe ich so ungefähr im Kopf und der Rest ergibt sich dann so beim Schreiben. Also ich bin dann so eine Mischung aus plotten und entdeckend.
Vera
00:15:06
Aber du hast doch jetzt quasi, du sagst ja vier Bücher im Jahr, das heißt, hast du vorher dir schon Veröffentlichungsdaten festgelegt oder? Ja. Passiert das einfach? Aber wenn du so ein Datum hast, dann weißt du doch einfach, ich muss jetzt loslegen, um meine 65 Stunden dann unterzukriegen.
Melissa
00:15:27
Ja, also jetzt mache ich mich wahrscheinlich echt unbeliebt, aber ich habe momentan nicht nur ein Projekt, wo es schon fertig ist, sondern ungefähr vier oder fünf.
Tamara
00:15:36
Sehr unsympathisch.
Melissa
00:15:39
Ja, ich weiß.
Vera
00:15:40
Ja, aber hast du die denn mal... Okay, finde ich ja super, ist ja Luxus, aber... Das heißt, hast du jetzt zwei Jahre geschrieben, ohne was zu veröffentlichen, oder hast du die parallel geschrieben?
Melissa
00:15:52
Wie bist du darauf? Ich muss ein bisschen ausholen. Also ich bin so nicht dieser Klassiker. Bitte schön, Wohler aus. Also ich bin nicht so dieser Klassiker. Schon seit ich ein Kind bin, sondern ich habe ungefähr so mit 16 oder so angefangen. Also letztes Jahr. Ja, genau. Ja, danke. Nee, es ist schon eine Weile länger. Ich bin 35. Also ich kann nicht gut das in den Kopf rechnen. Ich brauche einen Taschenrechner.
Vera
00:16:18
Hättest du nicht sagen müssen. Ist egal.
Melissa
00:16:21
Das ist keine Schande.
Vera
00:16:22
Ja, mit 35 definitiv nicht. Nee.
Melissa
00:16:27
Und ich habe also seither dann Also immer irgendwie geschrieben, also es ist natürlich nicht so konsequent wie jetzt, aber schon immer, immer, immer, immer. Und wo ich mich dann 2017 dazu entschieden habe, so jetzt, jetzt muss es mal raus und dann, oh, es gibt ja sowas, das heißt, nennt sich Self Publishing, da war ich dann ganz happy. Und dann hatte ich ja natürlich schon einen Wust an Büchern, die ich quasi dann so eins nach dem anderen veröffentlicht habe. Ich hab die halt nicht monatsweise rausgehauen, sondern auch schon so in einem Rhythmus von, also quartalsweise.
Vera
00:17:02
Also das heißt, du arbeitest jetzt den Stapel ab, den du in den letzten 20 Jahren geschrieben hast?
Melissa
00:17:07
Ja, also jetzt bin ich momentan bei, also wann hab ich, also jetzt am 1.3. Kommt das nächste Buch raus, das habe ich vor einem knappen Jahr geschrieben. Nee, ein bisschen mehr. Ja, weiß ich nicht mehr so genau. Also dieser riesige Stapel hat sich mittlerweile natürlich schon stark zusammengeschrumpft, weil das meiste davon war auch einfach nicht zum veröffentlichen. Also ich käme ja schlecht dabei vor, Gelde dafür zu nehmen, weil die halt einfach auch noch schlecht waren.
Vera
00:17:35
Das wäre ja auch meine nächste Frage gewesen. Also was ich vor 20 Jahren geschrieben habe, könnte man nicht so veröffentlichen.
Melissa
00:17:42
Also ich habe tatsächlich, weil sie mir aber zu schade waren, um auf meiner Festrin zu versauen, habe ich ganz viele Sachen auf Wordpad. Also wo man ja umsonst lesen kann und dafür ist es okay. Dafür ist es gut, weil die sind ja auch fertig. Also es sind nicht einfach nur Projekte, die angefangen waren, sondern die waren auch wirklich fertig.
Vera
00:18:02
Okay, aber du hast da so einen Stapel, den du jetzt abarbeitest. Füllst du diesen Stapel den jetzt auch regelmäßig wieder auf? Das heißt, schreibst du pro Jahr vier Bücher oder schreibst hast du eigentlich weniger pro Jahr?
Melissa
00:18:15
Nee, ich schreibe also fünfmal. Also jetzt muss ich nochmal die... Sorry!
Tamara
00:18:21
Das ist immer so nach vark!
Melissa
00:18:24
Weil ich hab meine zwei Reihen, die laufen. Also da kommen jeweils vier Bücher und oft habe ich dann noch so ein Nebenprojekt. Das ist dann das fünfte Buch im Jahr. Okay.
Tamara
00:18:36
Ich möchte an der Stelle nochmal kurz, ich habe ja auf dem anderen Bildschirm deine Website offen, die auch unfassbar professionell und toll aussieht. Du machst total lustige Reals auf Instagram und bist da auch total präsent. Das kostet ja auch alles Zeit. Sei ehrlich, du hast irgendeine Zeitmaschine.
Melissa
00:18:57
Ich habe den Pack mit dem Teufel. Ich habe meine Seele verkauft.
Tamara
00:19:01
Ja, man.
Vera
00:19:06
Also es ist immer noch nicht greifbar für mich. Also das mit den 55 oder 65 Stunden, das kann ich nachvollziehen. Also wenn ich so ein Projekt habe, dann sage ich immer, es sind so 50, 55 Tage, wobei ich meistens halt auch nicht mehr als eine Stunde, anderthalb, also einen Tagescount schreibe. Da brauche ich auch mal so umschnittene Stunde. Also käme ich da auch so mit 55 Stunden hin.
Tamara
00:19:33
Sag nochmal, was ist dein Tagescount?
Vera
00:19:36
Ja, der steigt ja immer, weil ich ja immer schludere, aber am Anfang sind es 7-800 Wörter, mitgeteilt werden es 1000.
Tamara
00:19:44
Aber bei 55.000 Wörtern und 55 Stunden sind das doch 1000 Wörter schon in der Stunde. Das ist ja schon mal irre schnell, oder?
Vera
00:19:52
Ja, also ich sag ja im Schnitt. Manchmal, wenn eine Szene voll im Kopf ist, dann schafft man die 1000 Wörter in der Stunde. Wenn ich nachdenken muss, dann braucht es auch schon mal anderthalb. So. Und ich hole am Wochenende schon mal ein bisschen auf, weil ich dann über die Woche verschludere. Also wenn ich das am Anfang eingebe bei Papyrus, dann wirft er mir einen Tagesscorn von 700 Wörtern aus. So, jetzt habe ich ja schon wieder zehn Tage geschludert, jetzt bin ich bei 1000. Aber ich sag mal so, Pi mal Daumen kommt das so auf den Zeitfaktor hin. Wenn ich das mal so rechne jetzt, wie gesagt, bei mir sind 55.000 Leute ein paar weniger als bei dir. Okay, so, jetzt hab ich jetzt, ich bin selbstständig, ich hab also keinen so fixen 8-Stunden-Job. Da hab ich Vorteile dir gegenüber. Den hast du ja noch, und du bist ja auch noch im Selfpublic Verband. Wobei das war ich auch mal und ich habe auch die Erfahrung gemacht, damals die Zeit im Verband war eigentlich noch viel produktiver, weil irgendwie ist man da im Daueradrenalin.
Melissa
00:21:04
Das schwingt sich so ein Jahr.
Vera
00:21:09
Ja, aber jetzt fünf Bücher, also das würde ich mental gar nicht hinkriegen irgendwie. Weil ich bin immer froh, wenn ich die 55 Tage hinter mir habe und Ende ist und ich sage jetzt Gott sei Dank, jetzt darf ich bei 14 Tagen kein Buch mehr schreiben.
Melissa
00:21:24
Ja, also es ist, also nochmal, also das was ich auch schon in der Podcastfolge von eurer Planungsfolge gesagt hatte, dieser Puffer, das ist unglaublich förderlich für meine, für meine Seelenheil und für meine Kreativität. Weil ich bin mir hundertprozentig sicher, hätte ich keinen Puffer und müsste quasi dieses Pensum, gezwungenermaßen schaffen, würde ich wahnsinnig werden und ausbrennen. Und man könnte mich wahrscheinlich einbeißen lassen. Also...
Vera
00:21:52
Du hast ja gerade gesagt, du schreibst immer trotzdem noch fünf Bücher.
Tamara
00:21:55
Aber sie muss nicht, ne? Das macht schon was psychisch.
Melissa
00:21:59
Also, wenn... also, ich hab zum Beispiel... Nee, ich bin anderthalb Jahre im Voraus. Sorry. Also ich überlege also weil ich schreibe jetzt gerade an einem Projekt das wird das hat release im december 2024 Also ich kann mich jetzt auch genauso gut drei wochen hinsetzen und gar nichts machen und dieses aber ich nicht ja ja weil ich ja spaß ich würde das machen Weil ich weil ich ja spaß dran habe also zum beispiel dieses buch das ist der letzte teil von diesen new gods wo die juri auch auf den habe ich den war auf den war ich seit drei jahren dass ich den schreiben kann und ich bin also schon seit drei jahren den plot quasi stehen oder ja also nicht 100 prozentig aber so, also der genaue Plot steht ungefähr seit einem anderthalb Jahren. Weil die Bücher ja aufeinander aufbauen, das heißt, ich sitze jetzt gerade auch wie in so einem großen Knoil aus Garn und versuche alle möglichen Fäden zusammenzuziehen und dann zu einem großen Ganzen zu weben. Um quasi diesen Serienabschluss dann hinzubekommen.
Vera
00:23:12
Also ist es bei dir eine Serie, das heißt wirklich aufeinander aufbauende Handlungen? Oder ist es mehr eine Reihe, wo das für sich abgeschlossen ist?
Melissa
00:23:20
Ja, es ist so ein Zwischending. Ich sage immer, es ist rei, weil theoretisch kann man die Bücher auch unabhängig lesen, aber es geht einem so dieser Subplot verloren. Es gibt natürlich einen großen Handlungsstrang, der sich so über die ganzen Bücher hinwegzieht, aber man würde jetzt nicht vollkommen konfus da sitzen, wenn man jetzt auf einmal Band 4 liest. Man wird nur manchmal denken, so, hä, wer ist das eigentlich?
Tamara
00:23:42
Okay.
Vera
00:23:42
Ja. Aber wie schaffst du das denn, jetzt ein Buch zu schreiben, du bist drin in der Geschichte, findest die Geschichte toll und es dann anderthalb Jahre liegen zu lassen? Das wäre eine Heulenqual für mich.
Tamara
00:23:57
Also du bist diszipliniert und geduldig.
Vera
00:24:00
Ja, das ist der Horror.
Melissa
00:24:03
Ja, ich weiß ja, irgendwann mal kommt die Zeit, dann muss es ins Lektorat, dann muss ich es an Jury schicken und dann habe ich wieder Puls.
Vera
00:24:10
Ja, dann kommt dann nächstes Jahr irgendwann, dann weißt du noch gar nicht mehr, womit geht.
Melissa
00:24:15
Doch, weiß ich schon noch, um was es geht.
Tamara
00:24:16
Ja? Hattest du schon mal so eine Situation, dass du, keine Ahnung, über eine Technologie oder so gesprochen hast, die jetzt völlig normal ist und dann in zwei Jahren ist das überholt oder solche Geschichten?
Melissa
00:24:33
Ne, ne, also ich schreib ja, also ich hab letztes Jahr mal so ne Art Sci-Fi Zukunftsding geschrieben, aber das ist schon so weit Zukunft, also da sind wir noch nicht. Weil das war nach Klimakatastrophe und lauter so Zeug da. Haben wir noch ein paar Jahre, mal schauen. Aber ansonsten technisch werden da Smartphones und Tablets und also jetzt nicht irgendwas, denkt so wow das ist jetzt gerade der neueste der neueste scheiß wenn ich es mal so sagen darf und dann so in zwei jahren ist es obsolet. Ne, das hatte ich noch nie.
Tamara
00:25:10
So jetzt wurdest du ja wie gesagt auch sehr gelobt für deine arbeit. Wie also du hast jetzt nach einem monat deine rohfassung fertig wie viele überarbeitungs runden machst du denn dann?
Melissa
00:25:25
Also ich war die aus ja genau also ich weiß ja wann Ich mache ja dann immer schon, wenn ich ein Buch im Lektorat durchhabe, mache ich ja schon das nächste bzw. Das übernächste aus, damit ich weiß, wann ich quasi dann so meine Deadline habe. Da steht im Kalender hier Lektorat von Buch XY verschicken. Und dann gehe ich selber. Einmal drüber im Sinne von ich lese es einmal komplett durch und dann habe ich schon so eine so eine wunderschöne Liste an Worten die ich inflationär benutze kurze Zwischenfrage wenn du es einmal durchliest hat es aber eine Weile schon gelegen ja ja dann hat es schon gelegen also mindestens ein halbes Jahr oder je nachdem Genau dann lese ich selber einmal durch um quasi aus meiner Perspektive dann nochmal Plotholes zu finden. Dann habe ich wie gesagt so eine Liste mit wunderschönen Wörtern, die ich so oft benutze oder Phrasen, weil ich habe zwei verschiedene Lektorinnen und beide sagen, dass meine Charaktere zu viel lächeln. Also quasi gehe ich dann mit der Suchfunktion durch und lasse mir die ganzen bzw. färbe die Wörter ein und gehe dann noch mal so durch. Dann geht das Buch ins Lektorat, dann kriege ich es zurück, arbeite das alles ein, weine natürlich ein bisschen nebenher. Dann geht es wieder ins Lektorat und dann bekomme ich es ja wieder zurück, arbeite dann den Rest voll ein und dann geht es an eine Testleserin. Dann ist Ende Gelände. Also das war es dann mit der Überarbeitung.
Tamara
00:26:59
Dann habe ich schon mal einen Punkt gefunden, an dem ich effizienter werden kann. Wenn ich einfach zu viele Testleser-Runden mache. Ich glaube, ich habe irgendwie sieben Überarbeitungsrunden und das kostet natürlich alles ihre Zeit.
Vera
00:27:16
Ich bin immer noch konsterniert darüber, dass man so ein Buch so lange liegen lassen kann. Also in dem Moment, wo ich das Wörtchen Ende unterschreibe, kann ich es nicht erwarten, bis es raus ist. Dass ich eigentlich da, ich sag mal, es mal liegen lassen sollte. Also ich kämpfe darum, es mal 14 Tage liegen zu lassen. Es ist ein halbes Jahr liegen zu lassen, das bagge ich nicht.
Melissa
00:27:47
Ja, Gewohnheitssache würde ich jetzt behaupten.
Vera
00:27:50
Ja, also, ja, ist beeindruckend. Das heißt ja dann aber auch im Umkehrschluss, dass du natürlich den Vorteil hast, schon viel mehr im Voraus, wie sagt man, im Voraus, dir über Marketing und über sonstige Sachen Gedanken zu machen. Wie läuft das bei dir ab?
Melissa
00:28:15
Ja, das muss ich überlegen. Also meinst du jetzt, was ich alles im Marketing mache, oder also bevor ein Buch rauskommt oder Marketing?
Vera
00:28:22
Oder Marketing? Wie laufen deine Vorbereitungen ab? Was machst du da um? Wenn du weißt, im halben Jahr kommt das Buch. Wann fängst du an mit Vorbereitungen für Marketing? Was genau machst du da?
Melissa
00:28:35
Also, Anfang... Das ist echt schwierig, weil ich quasi, ich mache total viel Parallel. Also auf meinem Instagram-Account ist es so, dass ungefähr ein Monat bevor das Buch rauskommt, fange ich da mit Cover-Release und Klappentext-Release und die ersten Schnipsel und die ersten buchbezogenen Beiträge an. Ich würde das gerne vielleicht sogar auch früher machen, Aber durch diesen 3-Monats-Rhythmus hat sich das so eingeschwungen, dass ich einen Monat vorher anfange, dann wird auch noch ein Monat danach. Das ist mein ganzer Feed voll mit diesem einen Buch. Dann kommt mal so eine Pause, wo ich auch noch anderes Zeug poste. Und dann fängt es schon wieder mit dem nächsten Buch an. Mit Klappen, Text und Cover-Release und dem Ganzen. Und parallel schreibe ich natürlich in meinem Newsletter, beziehungsweise also ich habe ich habe so eine automatisierung von einem von einem von meinem newsletter also quasi tragen sich einmal ein und dann bekommen sie glaube ich ich habe so ein dreiviertel jahr alle 14 tage e-mails von mir und aber die sind vorbereitet die sind vorbereitet die sind schon geschrieben aber die weißt du den sind die dann schon vorbereitet auf die bücher die dann im dreivierteljahr nie also es ist quasi so das sind das sind allgemeine newsletter also sind so so any anytime ich weiß gar nicht wie sich das ist so ein Pfanne. Und dann mache ich quasi als Einzelnewsletter nur noch das neue Release. Also dann kriegen quasi alle Newsletter-Empfängerinnen und Empfänger bekommen dann so, hey, hier, mein neues Buch ist draußen und hier Leserstimmen und dann noch ein bisschen drumrum vom Buch natürlich und den Link zum Buch, weil soll ja möglichst gekauft werden.
Vera
00:30:24
Ja, aber du musst doch, Entschuldigung, aber das mit dem Funnel, das musst du noch mal erklären. Also ich hab's nicht verstanden und ich vermute mein paar unserer Hörer und Hörerinnen auch nicht.
Melissa
00:30:34
Was ist das? Also das ist quasi eine Art, eine Newsletter zu machen, der quasi einmal richtig viel Arbeit macht, weil du diese ganzen E-Mails vorbereiten musst. Und der aber dann danach automatisch abläuft. Also sagen wir mal, du meldest es jetzt zu meinem Newsletter an, dann bekommst du gleich darauf dieses Hey, Willkommen und Danke, dass du dich angemeldet hast. Dann gibt es bei mir noch eine kostenlose Kurzgeschichte. Und dann fängt quasi diese Journey an. Also dann kommt, ich glaube, ein Tag später oder so kommt so oder zwei Tage später, ich weiß, also die Zeitabschinde weiß ich gerade nicht. Dann kommt so, hey, ich stelle mich nochmal vor und dann kommt ein bisschen was zu mir. Und ich frage natürlich auch immer nach, ob sie mir nicht auch was von sich erzählen wollen. Dann kommt nochmal kurz drauf, nochmal so quasi so ein kleiner Leseguide, also weil es ja doch schon einige Bücher von mir gibt und dann quasi so, hey, wenn dir das und das gefällt, dann schau mal da rein oder vielleicht, wenn du eher auf ein anderes Setting stehst, dann guck dir mal in das Buch rein. Und dann... Es ist schwierig. Es ist so eine nackte Impfung. Und dann fangen quasi so themenbezogene Mails an, mit so ein bisschen Hintergrundinfos auch, zum Beispiel Recherchergebnissen oder so, wie sich mal ein Cover entwickelt hat, oder auch wie die verschiedenen Versionen vom Klappentext aussehen oder...
Vera
00:32:07
Also in Bezug auf welches Buch?
Melissa
00:32:09
Auf alle? Ja, auf alle, beziehungsweise einzelne Mails haben dann Bezug auf ein Buch, beziehungsweise eine Reihe und manche sind auch allgemein gehalten.
Tamara
00:32:21
Also grundsätzlich zum Thema Funnel, liebe Vera und alle, die jetzt gerade nicht so genau eine Vorstellung haben. Da kannst du noch mal in unsere Folge 68 reinhören. Da hat uns nämlich die liebe Karin Müller das auch schon mal erklärt, wie sie das macht mit ihrer Schottland-Reihe. Da hatten wir eine ganze Folge über Newsletter. Ich wollte aber tatsächlich fragen... Wenn du ein Dreivierteljahr füllen kannst mit deinen Funnel-Mails alle 14 Tage, das sind ja irre viele, wie lange hast du da dran gesessen, die alle vorzubereiten?
Melissa
00:32:58
Zwei Wochen.
Tamara
00:32:59
Was? Am Stück ohne Schlaf.
Melissa
00:33:03
Nee, nee, so immer wieder mal.
Tamara
00:33:05
Okay.
Melissa
00:33:05
Also, die sind auch nicht, man lasse sich da jetzt auch nicht irgendwelche Romane vorstellen. Also es sind so Newsletter, die lassen sich so in zwischen fünf Minuten so lesen. Also es ist nicht, dass man da sich jetzt ewig viel Zeit nehmen muss.
Tamara
00:33:21
Weil das schieb ich jetzt auch schon seit zwei Jahren von mir her.
Vera
00:33:24
Also ich hab das mal begonnen und hab das aber sehr schnell ausgestellt, weil ich dann immer das, weil ich die Erfahrung gemacht hab, dass irgendwie nach dem fünften Mail die Leute sich alle abmelden.
Melissa
00:33:36
Tatsächlich doch nicht. Ich bekomme auch wirklich, also ich bin jedes Mal überrascht und denke mir so, wow, ich bekomme tatsächlich auch Antworten auf meine Newsletter. Was mich echt freut.
Vera
00:33:43
Ich glaube, ich muss deine Newsletter abonnieren, um mal zu spinnzen, was du da machst.
Tamara
00:33:47
Es ist sicher auch eine Frage der Abstände. Also ich habe mir mal sagen lassen, dass man am Anfang irgendwie recht eng takten soll, damit man im Gedächtnis bleibt und dann die Abstände immer länger machen soll, damit man dann eben nicht nervt. Wie viele Abonnenten hast du denn?
Melissa
00:34:03
230 sind es momentan. Kann noch mehr dazu.
Tamara
00:34:08
Ja, wir passen den Link mal in die Show noch.
Vera
00:34:10
Genau, auf jeden Fall. Ich habe ja jetzt gemerkt nach unserer vorletzten Folge mit der April über unsere Social Media, jetzt versuche ich ja meine Social Media Aktivitäten ein bisschen anzukurbeln und mehr über Bücher zu posten. Und da in dem Zusammenhang habe ich halt den Vorteil, dass jetzt über die zehn Jahre ein paar Bücher zusammengekommen sind. Bei weitem nicht so viel wie bei dir, aber es sind ein paar. Und vor allen Dingen auch ein paar Social-Media-Materialien. Von daher finde ich jetzt deinen Ansatz natürlich bedenkens- oder für mich überlegenswert, zu sagen, ich baue so einen Funnel auf und fange einfach mal an, da auch für die Neuabonnenten aufzuarbeiten. So mit meinen Büchern einfach.
Tamara
00:34:53
Ja, macht total Sinn.
Vera
00:34:54
Ja klar. Ich gehe natürlich immer davon aus, dass die Leute, die mich abonnieren, alles schon von mir wissen, aber das wird ja wahrscheinlich nicht so sein.
Melissa
00:35:01
Ja, also ich wechsle auch ab. Ich will natürlich die Leute auch nicht mit Werbung einfach nur zumüllen, sondern man muss auch immer überlegen, interessiert es denjenigen und bietet es jetzt gerade einen Mehrwert, also den ich halt quasi. Also bei mir ist es so, ich möchte quasi mit meinen Büchern so eine kleine Auszeit vom Alltag bieten. Und das ist auch die Prämisse von meinen E-Mails. Also so eine kleine Auszeit, wo man vielleicht drüber schmunzeln kann. Und unter der Prämisse habe ich dann quasi auch die, die, die, die, die, die, die Themen für die einzelnen Newsletter dann ausgesucht. Ja und wenn, klar, wenn du so viel Material hast, dann kannst du auch ja gucken, was lief als Social Media Post oder als Blogpost mal richtig gut. Und das dann quasi so ummünzen, dass es ein, ein interessanter Newsletter wird.
Vera
00:35:48
Apropos Newsletter, ihr wisst ja, ihr liebe Hörerinnen und Hörer da draußen, dass ihr unser Buch Bubble Bulletin abonnieren könnt. ich würde sagen, sollt. Müßt. Müßt, genau. Einmal im Monat gibt es bei uns immer die Zusammenfassung, was so in der Buchbubble Interessantes passiert. Und wir haben auch immer wieder einen Tipp unserer Gäste dabei und auch die Melissa hat uns einen tollen Tipp bereitgestellt, den wir jetzt nicht verraten, aber der euch dann vielleicht auch hilft, den Durchsatz zu steigern. Ich werde mir den auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Also abonniert BuchbubbleBulletin. Der Link ist wie immer in den Show Notes oder auf zweivonatalksteller.de. Und dann bekommt ihr beim nächsten BuchbubbleBulletin den Tipp von Melissa.
Melissa
00:36:38
Sehr gern.
Vera
00:36:40
Ja gut, da sind ja jetzt wirklich von, wir waren jetzt so bei dem Marketing für die Bücher. Du hast gerade schon mal irgendwann erwähnt, dass du so einen kleinen Kalender hast, wo drin steht jetzt Buch an Schicken, an Lektoratschicken und wie konkret stehen da Marketingtermine drin? Hast du einen Social-Media-Kalender? Wie konkret planst du diese Dinge?
Melissa
00:37:12
Also ich habe ich habe so eine so eine so eine so eine to do app auf auf dem handy und da, Plan ich quasi für jedes einzelne Buch die genauen Daten rein. Aber ansonsten dadurch, dass also ich veröffentlich immer an einem ersten also immer 1.3., 1.6., 1.9., 1.12. Und dann ist es relativ einfach, weil dann weiß ich, ok, jetzt zum Beispiel am 1.2. war Cover Release. Das ist quasi schon, weil ich das schon so oft gemacht habe, ist es schon so repetitiv. Und dann weiß ich, ah irgendwann mal kommt dann von Amazon diese furchtbare E-Mail, Bitte stellen sie ihr ebook zum so und so vielte ein wo jedes mal pulst bekommen also ich sehe nur den betreffenden Aber die kommen die kommen die kommt ungefähr so weiß nicht schon den monat vorher also die tage habe ich wieder mal bekommen ich habe trotzdem wieder ein herzinfarkt bekommen weil ich dachte oh mein gott ich habe es vergessen Die hintergrund ist dass du das vorher schon zur vorbestellung reingesteckt hat ja ja machst du eine vorbestellungsphase dann Also ich hatte es letztes Jahr, waren es immer drei Monate, jetzt bin ich aber... Doch so lang, wow. Ja, nee, jetzt bin ich bei sechs Monaten. Sechs Monate ist Kotenschwung. Ja, weil, weil, das hat nämlich echt einen Grund, weil ich hab das auch mit der, das hatten mir auch die Helen von Buchmarketing oder Buchvermarktung, die ich weiß, ich kann ihre, Helen Schmidt. Also wahrscheinlich die in der Babbel kennen ihren Namen. Und die meinte so du, wenn du ja schon weißt, wann dann, wann der nächste Band der Reihe rauskommt, dann pack doch den Vorbestellungs Link hinten an das E-Book dran. Weil dann können die, wo quasi gehuckt sind, gleich draufklicken und das Ding vorbestellen und nicht so. Dann muss ich aber das natürlich dann auch schon zur Vorbestellung einstellen. Das heißt, es ist dann immer ein halbes Jahr, weil ich quasi im Halbjahr meine Reihen abwechsel. Also, ich weiß nicht, ob man das verstehen kann. Also im März und im September kommen zwei Bände einer Reihe heraus und im Juni und im Dezember kommen die zwei Bände von der anderen Reihe heraus.
Vera
00:39:16
Das heißt, du hast aber auch Club Text und Cover dann auch schon ein halbes Jahr vorher.
Melissa
00:39:20
Wobei, also der Klappentext tatsächlich, da gebe ich mir, also ich bin ehrlich, da gebe ich mir am Anfang nicht so viel Mühe, weil den kannst du ja immer noch anpassen. Also den überarbeite ich dann nochmal, wenn es quasi konkreter wird. Weil, sind wir mal, also ich bin so jemand und wahrscheinlich geht es den Lesern auch so, wenn ich so diesen Vorbestellungs-Link sehe und weiß, boah, das möchte ich unbedingt auch lesen. Ganz egal, was die geschrieben hat, ich lese es einfach. Und ich glaube, da liest sich keine großartigen Klappentext durch.
Tamara
00:39:45
Okay.
Melissa
00:39:47
Aber ja, da, ja, also bekomme ich auch immer schon einen nessenden Ausschlag, wenn ich an einen Klappentext denke. Das ist tatsächlich, das ist irgendwie, das mag ich nicht.
Tamara
00:39:56
Okay. So, jetzt hast du aber, ne, jetzt weißt du, in den Monaten kommt die und die Reihe und hier und so. Und dann hast du jetzt aber mal total Lust auf einen Plot, Bonnie. Ja. Ja, kannst du ja eigentlich machen, weil du musst ja nicht das schreiben, was du veröffentlichst, ne?
Melissa
00:40:12
Ja.
Tamara
00:40:14
Schon selber beantwortet.
Vera
00:40:15
Ja, ganz genau.
Tamara
00:40:16
80 für 2025.
Vera
00:40:17
Ja, tatsächlich.
Melissa
00:40:21
Also ich habe so eine Ideenkiste und da stopfe ich die ganzen Plot-Bunnies rein und wenn dann halt eins so hartnäckig ist und immer wieder ausbricht, dann ja, habe ich quasi, dann mache ich so ein, ich nenne es mal ein Nebenprojekt, weil es sind, also 90 Prozent der Fälle sind Einzelbände und ja, dann schreibe ich halt mal so was ganz anderes.
Vera
00:40:44
Wie viele Bücher sind denn bis jetzt raus eigentlich bei dir?
Melissa
00:40:51
24, 25, ich weiß es nicht genau. Mehr oder weniger, ich habe den Überblick verloren.
Vera
00:40:58
Also ich werde mich gleich in den Schlaf weinen müssen. Bitte nicht!
Tamara
00:41:05
Also wir brauchen sehr starke Nerven heute.
Melissa
00:41:08
Ja, also ich muss mich immer selber so ein bisschen... Klar habe ich viel Fantasie, also ist ja klar. Aber was ich auch, was man nicht unterschätzen darf, ist auch Routine. Also ich, also jemand der sein Debüt schreibt. Wird niemals eine Szene so schnell durchkommen wie ich. Und auch niemand, der fünf Bücher geschrieben hat. Weil ich halt einfach schon... Also das ist auch das Schwierige. Ich hab mich... Ich mach grad auch noch dieses vom Schreiben-Leben-Studium von der Annika Bühnemann. Und...
Tamara
00:41:46
Weil sie hat noch ein bisschen Zeit.
Melissa
00:41:52
Und da wird mir ja noch... Also sie... Ach, da fängt da wirklich mit Grundlagenarbeit an. Ich hab auch am Anfang gefragt, du, Annika, ist das überhaupt sinnvoll für mich? Und sie hat gemeint, ja, komm, mach das trotzdem durch, wir machen dann bei dir halt einen anderen Fokus noch drauf. Es läuft auch super, also. Aber dann habe ich mir diesen ganzen Kram von wegen, ja, und dann hier die Schneeflocken-Methode und hier die Heldenreise und was weiß ich. Und ich saß da vor, ich so, oh mein Gott, ich komme gerade so dämlich vor. Und dann hatte ich ein Einzelcoaching und dann meinte die Lektorin damals, die Michaela, Melissa, mach dir keine Sorgen, du machst das Du weißt es alles schon. Du weißt nur nicht, dass es so heißt. Und ich so, okay, okay. Also, es ist quasi schon so... Weil ich das schon so oft gemacht hab, ist so ein Fleisch und Blut drüber gegangen, dass ich nicht drüber nachdenke. Ich muss nicht dran denken, hier müsste jetzt noch mal ein Spannungsbogen kommen. Bei ungefähr so und so vier Prozent des Buches, da muss unbedingt dieser Turnaround oder dieser Plot-Twist kommen. Ich mach das einfach. Weil ich's schon so oft gemacht hab. Das ist ja wie Autofahren. Da überlegt man nicht, wann muss ich anfangen zu blinken. Man fängt einfach mal an zu blinken, wenn man merkt, jetzt kommt die Ausfahrt ungefähr da. Ich möchte meine Mitmenschen nicht in den Tod stürzen.
Vera
00:43:05
Also blink ich mal. Aber du hast ja vorhin schon mal gesagt, dass du zum Beispiel Wörter, dass die Leute bei dir lächeln. Ich merke das bei mir. Jetzt hab ich noch nicht ganz so viele Bücher. Aber ich merke natürlich die Routine und das, was du auch sagst. Eine Szene. Das meinte ich ja auch vorhin, wenn ich eine Zähne im Kopf hab, dann sprudelt die raus. Da muss ich eigentlich nicht groß über nachdenken. Aber es führt dann im Nachhinein schon öfter dazu, dass ich auf Bewertes greife. Also bei mir gehen die Leute überproportional oft essen, wenn ich mir dann keine Gedanken mache.
Melissa
00:43:41
Bei mir trinken sie überproportional viel Kaffee. Also nicht Juri, sondern meine andere Lektorin, die Marlene, die hat mir nur hingeschrieben so. Mein Gott, schlafen die bei dir überhaupt? Die trinken ständig Kaffee. Und ich so, ich weiß nicht, was dein Problem ist. Ohne Kaffee kann ich kein Leben.
Tamara
00:43:58
Also das funktioniert nicht.
Vera
00:44:00
Ja, ja. In meiner Bienenhagenreihe, gemutert, ist natürlich auch so ein Tick von ihr. Sie trinkt ja immer Latte Macchiato.
Melissa
00:44:06
Das kann ich auch total nachvollziehen.
Vera
00:44:08
Ja, schon gar. Absolut. Aber ja, dass ich mich dann wirklich auch zwingen muss, jetzt mach dir mal ein bisschen mehr Gedanken, einen gescheiten Papst im Pool zu finden und andere Rahmengebote zu fahren. Wie machst du das denn? Kommt das immer erst ein halbes Jahr später, wenn du draufguckst oder?
Melissa
00:44:27
Nee, das kommt eigentlich schon währenddessen.
Vera
00:44:30
Ja?
Melissa
00:44:32
Ja. Also ich hab ja natürlich mein Setting, also mein Ort, wo meine Protagonisten sind. Und dann überlege ich mir halt in diesem Setting einen anderen Ort, also nicht nur die Küche am Esstisch. Oder nicht nur das Wohnzimmer oder sowas, sondern dann gehen die auch mal in den Garten raus. Oder dann unterhalten die sich, wenn die irgendwo hin unterwegs sind. Oder, ja im Pool hatte ich jetzt noch keine Unterhaltung. Aber ja, also ich...
Tamara
00:45:03
Oh, ich schon. Im Whirlpool.
Vera
00:45:08
Genau, bei Frau Appledorn gibt es sogar eine Szene beim Wassergymnastik. Wobei ich da die Herausforderung hatte, verschiedene Synonyme für das Wort Poolnudel zu finden.
Melissa
00:45:19
Ja, ich hatte mit meiner Schreib- also mit der Autorin, mit der ich Co-Working mache, da hatten wir auch diesen Montag, es gibt also was es noch an Synonymen für Toaster gibt. Und dann meint sie, da hat sie es gegoogelt, dann kam Brotröster raus und ich so, Philippa, du schreibst nicht Brotröster in dein Buch rein, bitte nicht!
Tamara
00:45:40
Lass es einfach weg!
Vera
00:45:44
Tu das nicht! Also ich hab mir jetzt angebunden, ich hab mir vorgenommen auch ein bisschen besser zu planen und ich nutze ja eigentlich für alles, was ich so mache, Evernote als Tool für Ideen und für meine To-Do's und da hab ich mir so ein Template gemacht, wo ich so Buchideen strukturiere, was so die Hauptpersonen sind, sind. Das habe ich ja auch meistens in der Reihe und so. Und da habe ich jetzt einen Absatz reingefügt, mögliche Päpste im Pool, also mögliche Rahmenbehandlungen. So, jetzt momentan mein kommender Krimi, der Arbeitstitel, der tote Trainer, pfeifen nicht. Der soll ja im Eishockey- Milieu spielen. Also ein Eishockey-Trainer wird tot aufgefunden in der umkleiden Kabine. Da bieten sich natürlich dann so Sachen an wie Schlittschuhlaufen, Pistenbar, mal zum Eishockeyspiel gehen und so was. so und, Das muss ich mir vorher so machen, damit ich nicht ständig essen gehen lasse. Jetzt sitzen die bei mir, das gehört zur Handlung, eh immer oft schon bei Oma, esse dich, das gehört dazu. Da muss ich mir aber den Rest was anderes einfallen lassen. Aber das ist halt gerade, wenn man so im Flow ist und jetzt ich will meine 1000 Wörter unterbringen, dann ist das manchmal auch hinderlich. Ich will ja meine 1000 Wörter knacken.
Melissa
00:47:01
Ja, also tatsächlich, ich habe das eine Zeit lang mal gemacht, so diesen, also ich schreibe in Word und ich habe mir auch mal so eine Zeit lang den Word-Count am Tag aufgeschrieben, bis ich gemerkt habe, dass es mich stresst. Weil dann habe ich dann doch den entsprechenden Ehrgeiz und möchte dann auch so meine 1000, 2000, keine Ahnung was, Wörter am Tag machen. Wenn ich dann sehe, ich habe die nicht geschafft und die summieren sich am nächsten Tag auf, dann habe ich schon quasi keinen Bock mir. Also habe ich das gelassen. Ja, aber ich kenne das auch manchmal, dann sitzt man da und so, okay, jetzt müssen die sich nochmal irgendwie unterhalten und dann, ja, nee, es geht nicht schon wieder beim Essen oder nicht schon wieder, wenn sie auf der Couch sitzen und ja, kommt schon vor.
Vera
00:47:47
Also ich muss gestehen, wenn ich denn da vorsitze, finde ich eigentlich, dass mit dem Wordcount motivieren. Das ist ja bei Papierrohs da unten auch der Balken und wenn man den hat, dann poppt ja so ein Bild auf, du hast das Ziel erreicht, kannst einen Kaffee trinken. Und das finde ich, das Problem ist bei mir eher, dass ich mich dann gar nicht erst dransetze. Weil der Berg gerade zu groß für mich erscheint.
Melissa
00:48:11
Ja und dann bietet sich Prokrastinieren an, das kenne ich irgendwo auch her.
Vera
00:48:18
Ja, aber das machst du nicht oder du ziehst schon immer durch?
Melissa
00:48:21
Ja, ja. Außer es kommt jetzt ein Lektorat dazwischen. Also es ist dann auch so, wenn ich ein Lektorat einarbeite, dann kann ich nicht parallel schreiben. Weil, also wenn ich mich hinsetzt zum Schreiben und ich habe kein Zeitlimit, weil ich irgendwo hin muss oder so, dann schaffe Ich darf meistens so 1,5 Stunden schreiben. Und dann merke ich aber schon, wie mein Gehirn so ein bisschen matschig wird und auch meine Schreibe schlecht wird. Und dann höre ich meistens auf. Und wenn ich aber dann an einem Tag ein Lektorat einarbeite, da geht es so zwei Stunden. Aber danach bin ich auch matschig. Also dann kann ich währenddessen nicht schreiben. Zumal ich dann ja auch in der anderen Geschichte drin bin. Dann würde ich wahrscheinlich ein ganz komisches Crossover reinmachen.
Vera
00:49:05
Das finde ich ja überhaupt so. Deswegen, ich glaube nicht, dass ich, ich habe mir für dieses Jahr ja mal vorgenommen, zwei Bücher zu schaffen, was für mich schon eine echte Herausforderung ist. Und ich tue mich total schwer damit, wenn ich noch voll in der einen Geschichte bin und jetzt so in, im Ergebnis von ersten Testlesern und Lektorat, mich dann schon auf eine andere Geschichte zu konzentrieren. Wie schaffst du, kannst du wirklich von Tag zu Tag da umschalten? Jetzt Geschichte A von Reihe A und jetzt Geschichte B von Reihe B mit völlig anderen Figuren?
Tamara
00:49:40
Ja, und gerade auch so der Punkt, ach, da sind sie schon so weit, nee, das wissen sie hier noch nicht, die kennen sich noch gar nicht. Das stelle ich mir schon anstrengend für den Kopf vor.
Melissa
00:49:53
Das geht eigentlich total gut. Also, es ist ja so. Also, das bekomme ich auch tatsächlich und das freut mich jedes Mal. Ich bekomme das als Feedback oft von Leserinnen, dass quasi, wenn der nächste Band einer Reihe kommt, also es ist egal welcher, es ist immer wie Heimkommen. Weil es quasi, also ich mache das so, es gibt ja immer ein Pärchen, weil es ja auch Romantic Fantasy ist. Und die Protagonisten aus dem vorigen Band sind im nächsten Band Nebencharaktere. Das heißt, es ist wie, als würde ich einen Freundeskreis wechseln. Ja, okay. Und dann weiß ich, ja, dann weiß ich auch, wie die ticken und die, ich meine, das ist ja auch kein Geheimnis, dass Autoren ein bisschen schizophren sind, dann unterhalten die sich in meinem Kopf mit mir und ich höre dann den Dialogen so zu und denke so, ach ja, okay, alles klar. Und ich habe das einzige, was ich jetzt gemacht habe, aber sehr bewusst gemacht gehabt, bei bei der Ouija-Reihe, da kommt jetzt der zweite Band raus, da habe ich von meinen vorigen Büchern Easter Eggs drin und ich freue mich wie Bolle, wenn ich so Easter Egg da einbaue und dann tatsächlich auch eine meiner Bloggerinnen hat das quasi im ersten Band, nein, sind es die aus der anderen Reihe? Ich so ja und sie so, oh mein Gott. Also es bietet sich nicht bei, also zum Beispiel die New die spielen in einem ganz eigenen Universum, weil deren Auswirkungen global sind. Das ist zu krass, als dass ich es in meine anderen Reihen hätte irgendwie reinflechten können. Aber die anderen anderen und das Highborne Project, das sind die beiden abgeschlossenen Reihen, Die spielen im selben Universum wie auch Ouija und... Ah ja, das darf ich noch gar nicht sagen.
Tamara
00:51:45
Ja, okay.
Melissa
00:51:46
Noch eine andere Reihe, die ich in Vorbereitung habe. Also es sind da quasi Crossover möglich und ich lass quasi so... Also es sind wirklich winzige Easter Eggs und wer die Bücher nicht wirklich gut kennt, der kommt da nicht drauf.
Tamara
00:51:59
Mhm. Okay.
Vera
00:52:02
Siehst du da nicht die Gefahr, oder, dass sich die Geschichten mit der Zeit annähern?
Melissa
00:52:15
Also, sind wir mal ehrlich, es ist ja sowieso immer alles irgendwie dasselbe. Also, Junge verliebt sich in Mädchen, Mädchen verliebt sich in Junges, kommt irgendwelche unvorhergesehenen Ex-Freunde oder sonstiges und dann am Schluss Happy End. Also, es gibt ja, ich weiß gar nicht, wie heißt denn das, es gibt so, so dieses Grundgerüst an Geschichten gibt's ja nur.
Vera
00:52:33
Naja, vier oder fünf oder so.
Melissa
00:52:35
Ja, vor allem, wenn man in einem Genre bleibt, gibt es ja dann immer diese verschiedenen Tropes. Gibt es ja so dieses Second Chance, dann so dieses, ja, auch so dieses, ja gut, das schreibe ich jetzt nicht, aber das ist auch bekannt, so diese Boss-Romance oder keine Ahnung was. Ja, und klar ähneln sich die Geschichten dann auch untereinander, aber ich versuche dann natürlich jedes Mal, dass dann nochmal irgendwie mit der Vorgeschichte der Charaktere oder dem, was halt drum rum passiert, dann natürlich wieder einzigartig zu machen. Klar, das ist dann schon herausfordernd, ja.
Vera
00:53:15
Ja, also ich bin nach wie vor sehr beeindruckt, werde definitiv mal deinen Newsletter abonnieren, weil ich sehr gespannt bin, was du dann da machst, ob ich davon lernen kann. Ja, ich nappe noch nach Luft, wie du merkst.
Tamara
00:53:34
Mir hat die Worte komplett verschlagen.
Vera
00:53:37
Du bist jetzt nicht raus, weil jetzt kommt dein letztes Aufbäumen. Unsere drei Fragen an unseren Gast.
Tamara
00:53:45
Das kriege ich hin. Gut, dann geht's los. Liebe Melissa, erste Frage. Was wissen andere nicht über deine Arbeit?
Melissa
00:53:56
Ja, passend zum Thema, also was viele nicht wissen, wie viel Arbeit es tatsächlich macht. Also wie viele Stunden ich eigentlich dran sitze und dass auch das viele nicht wirklich das eigentliche Schreiben ist. Klar, das ist natürlich stundenmäßig der Hauptanteil, aber dass ich halt auch sehr viel Zeit in die Überarbeitung stecke und ins Marketing und in Social Media und das Ganze, was halt noch drumrum nötig ist. Und wie viel das eigentlich nachher dann Zeit kostet. Also ich habe dann auch noch mal überlegt, wo dann quasi ich eure Planungsfolge gehört hatte. Ich muss auch zu meiner Stande gestehen, ich habe keine anderen Hobbys und ich schaue kein Netflix.
Vera
00:54:43
Jetzt kommt's raus.
Tamara
00:54:44
Das ist meine Schwachstelle. Jetzt haben wir's.
Melissa
00:54:49
Sport habe ich auch aufgegeben. Also ist es vielleicht jetzt auch nicht umwinkt, was man sich als Vorbild nehmen sollte. Ja, aber es ist quasi...
Tamara
00:54:57
Bitte nicht zu Hause nachmachen.
Melissa
00:54:58
Ne, genau. Also was viele nicht wissen, wie viel Arbeit das macht. Also wie viele Stunden...
Vera
00:55:04
Weil das jetzt die ganze Folge nicht danach geklungen hat, aber okay, ja gut, dass du das am Ende noch mal klarstellst.
Tamara
00:55:09
Das verrückt ein bisschen.
Melissa
00:55:10
Ihr habt ja nicht gefragt, habe ich Hobbys ab, sonst noch.
Tamara
00:55:13
Ihr habt nur gefragt, ob ich schlafe und esse und das tue ich. Na gut, Frage Nummer zwei. Was ist deiner Meinung nach der größte Irrtum, der sich in der Buchbranche hält.
Melissa
00:55:26
Also nicht unbedingt in der Buchbranche, aber allgemein der größte Irrtum über Autorinnen und Autoren ist diese allgegenwärtige Romantisierung des Berufs. Also vor allem in Filmen, weil ich kriege jedes Mal Plack, wenn ich irgendwo einen Film sehe, wenn da wieder so eine Autorin, also nennen wir jetzt mal eine Autorin, die dann in ihrer wunderschönen Blockhütte sitzt oder in ihrem Penthouse, in ihrem Morgenmantel und drei Sätze schreibt und ihre Agentur sie anruft, ach, wann kommt dein neues Buch? Wir warten schon seit vier Jahren drauf. Ich bin immer noch in ihrer wunderschönen Blocke. Das ist so, gute Frau, du gehst nicht zu Lesungen. Ich weiß nicht, ob sich dein Buch vorher noch so gut verkauft. Das ist nicht möglich. Also diese Romantisierung.
Vera
00:56:14
Ich finde auch immer, wenn dann der freundliche Verleger im Tweet-Sack kommt und sagt auch die Frau nach der Show, ich hab dir was zu essen mitgebracht.
Melissa
00:56:22
Ja genau und sie vielleicht noch Geld hat um sich ein schottisches Schloss zu kaufen. Ich will denken, nee also wo ist mein schottisches Schloss? Ein Schloss, dann bräut ich nicht, ich nehme nur die Hütte.
Tamara
00:56:38
Na gut, aber wenn wir schon beim Träumen sind, Frage Nummer drei, wenn du in irgendein Buch eintauchen könntest als Figur, was für eins wäre das und was würdest du da anstellen?
Melissa
00:56:52
Also ich denke mir immer so, also ich habe natürlich über die Frage nachgedacht und dachte so, ja da fallen einem natürlich gleich so irgendwelche Bücher ein und denke mir so, nee da will ich eigentlich gar nicht rein werden. Das was die Leute da drin erleben, ist eigentlich nichts was ich persönlich erleben möchte. Ich bin da gern Voyeur und schaue dabei zu und erlebe das auch mit, aber selber möchte ich das eigentlich nicht erleben. Das Witzige ist... Ich bin derzeit im Rabbit Hole der Webtoons gefangen. Und da habe ich jetzt die Tage einen Webtoon gelesen, da ist eine Fantasy-Autorin in ihr eigenes Buch gezogen worden. Und es ist nicht so geil, wie sie dachte. Aber es ist sehr, sehr witzig. Aber um nochmal auf die Frage zurückzukommen, wahrscheinlich würde ich von meiner Lieblingsautorin mir eine Buchreihe aussuchen und da in die Welt reintauchen. Also das ist von Nalini Singh. Das ist eine neuseeländische Autorin. Und deren Gestaltwandlereihe hat, glaube ich, mittlerweile 30 Bücher oder so. Und die ist unfassbar gut. Also wirklich, wenn ich der mal begegnen sollte, wenn die mal nach Deutschland kommen, oder ich nach Neuseeland, ich stalke diese arme Frau. Weil die ist unglaublich gut. Also die hat auch dieses, also das, was ich also anstrebe, was sie mit rein machen kann, ist quasi mein Golden Goal. Und in ihre Reihe da einzutauchen und die Charaktere zu treffen wäre sehr nice.
Tamara
00:58:15
Also du willst da nur abhängen?
Melissa
00:58:17
Ich würde da nur abhängen wollen. Ich brauche die Abenteuer nicht, weil die sind... Wie gesagt, die gucke ich mir gerne an, aber selber drinstecken möchte ich nicht unbedingt, weil die steucht ihre Charaktere durch so manche Hölle durch.
Vera
00:58:29
Okay. Ja, vielen Dank, liebe Melissa. Du hast uns sehr nachdenklich gemacht. Und also mich auf jeden Fall und Tamara, die ja jetzt nur noch alle drei Jahre ein Buch schreibt. Ist quasi das Gegenmodell. Wir schauen mal, was dabei herauskommt. Und ihr da draußen, nicht? Und ja, abonniert unser Buch bei PeppelBülle Don, folgt uns wo immer ihr könnt, empfehlt uns weiter. Bleibt uns gewogen. Wir danken dir, liebe Melissa. Wir danken euch.
Tamara
00:59:07
Bis dann. Genau, Melissa muss jetzt noch kurz ein ein bisschen schreiben gehen.
Melissa
00:59:10
Ja genau.
Tamara
00:59:10
Danke, tschau tschau. Tschüss.