DZVDT #155 - Bestsellerautor Jan Weiler: Anekdoten vom Pubertier bis zur Älternzeit
Mit 'Maria, ihm schmeckt's nicht' landete er einen Überraschungshit, sein Romantitel 'Das Pubertier' hat Einzug in den deutschen Sprachgebrauch gehalten. Die Romane von Bestsellerautor Jan Weiler begeistern Generationen und feierten Kinoerfolge.
16.02.2023 72 min Staffel 4 Episode 155
Zusammenfassung & Show Notes
Mit 'Maria, ihm schmeckt's nicht' landete er einen Überraschungshit, sein Romantitel 'Das Pubertier' hat Einzug in den allgemeinen deutschen Sprachgebrauch gehalten. Die Romane von Bestsellerautor Jan Weiler begeistern ganze Generationen und feierten Kinoerfolge. Den Zweien von der Talkstelle verrät er unter anderem, welcher TV-Moderator eine maßgebliche Rolle für seine Schriftstellerkarriere gespielt hat, ob er so etwas wie Erfolgsdruck kennt und wie er seine Romanideen entwickelt. Eine Folge voller spannender Einblicke und einem echten Gänsehautmoment!
Links
Jan Weiler:
https://www.janweiler.de/
VS Verband deutscher Schriftsteller*innen:
https://kunst-kultur.verdi.de/literatur/vs
Jürgen von der Lippe liest 'Maria, ihm schmeckt's nicht':
https://youtu.be/uRBQZIIeXrI?t=9300
Pressemitteilung zum Pubertierfutter:
https://www.ueltje.de/pressemeldung/nicht-cool-sondern-endcool-ueltje-bringt-pubertierfutter-als-limited-edition-raus
Fotocredits Portrait Jan Weiler: Tibor Bozi
Welche Themen oder Gäste wünschst du dir bei uns? Sag es uns gleich hier: https://forms.gle/PBJRCrZPsuLBv88x9
Vielen Dank, dass du unsere Show hörst. Hast du sie schon abonniert? Bitte gib uns auch eine Bewertung, wo immer du uns hörst. Seit Neuestem geht dies auch bei Spotify.
Abonniere unseren Buchbubble-Bulletin unter http://eepurl.com/hoJYfD
Folge uns:
Facebook https://www.facebook.com/dzvdt
Instagram https://www.instagram.com/dzvdt/
Twitter https://twitter.com/Talkstelle
Links
Jan Weiler:
https://www.janweiler.de/
VS Verband deutscher Schriftsteller*innen:
https://kunst-kultur.verdi.de/literatur/vs
Jürgen von der Lippe liest 'Maria, ihm schmeckt's nicht':
https://youtu.be/uRBQZIIeXrI?t=9300
Pressemitteilung zum Pubertierfutter:
https://www.ueltje.de/pressemeldung/nicht-cool-sondern-endcool-ueltje-bringt-pubertierfutter-als-limited-edition-raus
Fotocredits Portrait Jan Weiler: Tibor Bozi
Welche Themen oder Gäste wünschst du dir bei uns? Sag es uns gleich hier: https://forms.gle/PBJRCrZPsuLBv88x9
Vielen Dank, dass du unsere Show hörst. Hast du sie schon abonniert? Bitte gib uns auch eine Bewertung, wo immer du uns hörst. Seit Neuestem geht dies auch bei Spotify.
Abonniere unseren Buchbubble-Bulletin unter http://eepurl.com/hoJYfD
Folge uns:
Facebook https://www.facebook.com/dzvdt
Instagram https://www.instagram.com/dzvdt/
Twitter https://twitter.com/Talkstelle
Create your podcast today! #madeonzencastr
Transkript
Ihr Lieben, herzlich willkommen zu Folge 155 von Die Zwei von der Talk-Stelle.
Wir haben wieder mal einen wahnsinnig interessanten Gast bei uns.
Bestsellerautor Jan Weiler ist da. Wir haben unter anderem darüber gesprochen,
wie er seine Ideen entwickelt, was für wahnsinnig berührende Leserinnen Rückmeldungen
er bekommt und was eigentlich Jürgen von der Lippe mit seinem Erfolg zu tun hat.
Er hat berichtet, dass sein Buch Maria im Schmecktsnicht eigentlich aus dem Zufall entstanden ist.
Und wie seine Karriere weiterläuft, wie er Projekte angeht geht und wie er Ideen
sammelt. Hört auf jeden Fall rein.
Hallo ihr Lieben da draußen, hier sind die zwei von der Talkstelle mit der Folge
155 Und mein Name ist Vera Nendwig und ich schaue mal so in die Kamera,
ob denn unsere liebe Tamara Leonhard zurück aus der großen weiten Welt der Hauptstadt ist.
Ja, genau. Ich bin wieder zurück in meinem Dorf.
Und ja, hatte spannende zwei Tage in Berlin tatsächlich mit lauter Highlights.
Ja genau, also wer dir nicht folgt auf den diversen Plattformen,
was schon an sich ein Fehler ist, der hat noch nicht mitbekommen,
du warst auf dem, was ist das, Bundeskongress, Jahreshauptversammlung des VS,
des Verbandes der deutschen Schriftsteller.
Genau, es war die Bundesfachgruppenkonferenz.
Jetzt bringe ich es durcheinander, das ist ja alles so in sich verschachtelt.
Also es gibt die Gruppe A innerhalb von Verdi, darunter gibt es dann die Gruppe
Kunst und Kultur und die haben sich alle getroffen.
Also da waren Leute von Theater, alles was man sich eben unter Kunst und Kultur vorstellen kann,
darunter auch der Bereich Literatur und dort war ich eben mit dabei beim Verband
der SchriftstellerInnen in Deutschland.
Und genau, ich war eingeladen als Gast, um da so ein bisschen auch die Seite
des Self-Publishings abzubilden.
Self-Pubbisher dürfen ja inzwischen im VS Mitglied werden, schon seit einiger Zeit.
Und an vielen Stellen gab es da aber noch nicht so viele Berührungspunkte oder
eben offene Fragen. Und da wurde ich dann eben eingeladen und wurde sehr,
sehr offen und herzlich empfangen, hatte ganz tolle Gespräche.
Ich habe sogar einige Leute getroffen, von denen ich gar nicht wusste,
dass die da irgendwie als Delegierte vor Ort sind.
Zum Beispiel unser lieber Gast Ines Witker, die wir ja, ach das ist ja schon
länger her, vor zwei Jahren oder so, zum Thema erotisches Schreiben einmal hier im Podcast hatten.
Und ja, haben uns sehr gefreut, dass wir uns gesehen haben.
Genau und unter anderem wurde eben auch die großartige Lena Falkenhagen wiedergewählt
als Bundesvorsitzende des VS.
Ja und da hatten wir zwei spannende Tage.
Jetzt ist aber doch so, wenn ich das richtig in Erinnerung habe,
dass es doch so ein Kriterienkatalog gibt. Als Selfpublicerin oder Selfpublicer
muss man ja so ein paar besondere Anforderungen erfüllen, um mitgeht zu werden. Ist das so oder?
Nein, es ist halt der Vs ist ein Berufsverband. Das heißt, du musst eben zeigen,
dass du mit professionellem Anspruch veröffentlicht.
Also wenn du jetzt irgendwie irgendwas unlektoriertes mit selbst gebasteltem
Cover daraus haust, einfach nur weil du wolltest schon immer mal deinen Namen
auf Amazon sehen, dann ist das eben kein professionelles Ansinnen.
Und dann macht das natürlich auch keinen Sinn, weil es eben wirklich um Menschen
geht, die vom Schreiben auch leben oder zumindest mitunter vom Schreiben leben möchten. Genau.
Und wie ist das jetzt so? Ist das so von der Atmosphäre so komplett anders als
das ich so kenne mit jeder Versammlung bei den Mörderschen Schwestern oder so?
Ja, es ist halt insofern anders als dass der VS ganz anders aufgebaut ist.
Also da passiert eben viel auf regionaler Ebene, wo es dann jeweils eigene Vorstände gibt.
Und diese Vorstände haben eben ihre Delegierten zu der Bundesfachgruppenkonferenz
entsandt. Das heißt, es waren dann wirklich die, ja, die Vertreterinnen vor
Ort, die dann auch die Wahlen bestritten haben.
Und das ist natürlich was anderes als bei so einer Vollversammlung,
wo einfach alle Mitglieder vor Ort sind oder zumindest Also war das doch eher
im kleinen bescheidenen Rahmen oder wie viele Leute sind denn dann da?
Wir waren jetzt im Raum, also das war noch zusammen mit dem VDÜ,
also dem Verband der ÜbersetzerInnen.
Und das waren dann, lass mal so 45 Leute vielleicht gewesen sein,
aber eben jetzt bei der Feier zum Beispiel am Samstagabend, da waren dann eben
die ganzen anderen Gruppen noch mit dabei und das war dann doch,
da waren schon einige da.
Hast du ein paar illustre Gäste für unseren Podcast akquirieren können?
Tatsächlich nicht.
Wenn man die Liste der früheren Vorsitzenden liest, da ist so Böll und so große
Namen tauchen auf. War da nicht so ein paar Literaten, wo du sagen könntest,
bei Biaschen kommt mein Podcast?
Vera, ich sag's dir ganz ehrlich, es waren so viele Themen auf dem Tisch.
Du hast die falschen Präventur.
Ja, ich merk's gerade. Ich merk's gerade.
Na ja, aber gut. Ist ja spannend. spannend. Ja, schön, dass du das schon mal erleben durftest.
Wen ich noch getroffen habe, weil ich konnte mir am, also ich bin freitags schon angereist,
da konnte ich mir nachmittags ein paar Stündchen freischaufeln,
um mich zu treffen, unter anderem mit der Corinna Rindlisbacher,
das ist eine ganz wunderbare Kollegin und auch mit unserem werten Podcastkollegen Christian.
Ah, Christian Raabe. Und ja, da haben wir schön zusammen ein bisschen Käffchen
getrunken und speziell Christian und ich haben dann noch ganz,
ganz lange gebrainstormt, auch über meine neue Romanidee.
Und er hat sehr viele spannende Ideen auch gehabt zum Marketing und wir haben
über die Handlung gesprochen und haben mir ganz viel Lust weitergemacht auf dieses Buch.
Und ja, am Samstagvormittag hatte ich dann auch noch vier Stunden Zeit,
um durch die Stadt zu laufen.
Und da hatte ich mir zwei meiner Romane in den Rucksack gesteckt.
Und bin damit zu den Schauplätzen meiner Romane gelaufen und hatte halt gedacht,
ja, da machst du dann so ein bisschen Marketingfotos, die kannst du dann gebrauchen.
Ich hab ja zugehört bei April Winter. Mhm.
Und ich muss ehrlich sagen, also ich war zwar schon in Berlin,
aber eben bevor ich angefangen hab mit den Romanen und da ja jetzt die Schauplätze
nicht so das Hauptthema meiner Geschichten sind, war es jetzt auch nicht nötig,
dafür extra noch mal hinzufahren.
Aber ich hab halt beim Schreiben damals schon dann die
verschiedenen Orte ebenso per Google Street View abgelaufen zum
gucken wie weit sind dann die Entfernungen oder ja wie
sieht es da grundsätzlich aus Und dann
plötzlich selbst dort zu stehen das war schon also ich war richtig aufgeregt
das war war wirklich so so keine Ahnung ich stell es mir vor wie wenn du plötzlich
dann Wenn du großer Elvis-Fan zum Beispiel bist und stehst dann plötzlich auf
Braceland oder so Also so hat es sich tatsächlich angefühlt.
Ich war zum Beispiel an der Uni, wo ja mein Roman Memories of Your Smile spielt
und da hatte ich auch vorab dann ebenso auf dem Lageplan damals beim Schreiben
geguckt, wie ist denn da jetzt der Weg von der Anglistik zur Mensa.
Das heißt, ich wusste schon, wo ich lang muss und bin da dahin.
Leider, weil es ja Samstag war, war gerade jetzt in diesem Flur auch alles dunkel.
Da konnte ich dann nicht wirklich Fotos machen, hat mich auch so ein bisschen
wie ein Eindringling gefühlt, aber es hat niemand was gesagt.
Ich stand vor dieser leider geschlossenen Mensa und hab da reingeguckt,
dachte, oh mein Gott, da ist jetzt das und das passiert. Das war wahnsinnig emotional.
Das heißt, du warst da vorher noch gar nicht. Du hast dir nur ausgedacht,
du schreibst das in Berlin und warst da noch gar nicht.
Ich war grundsätzlich vorher schon mal in Berlin gewesen, aber eben nicht an diesen Orten.
Für mich war der Grund, das erste Buch nach Berlin zu verlegen,
tatsächlich einfach, weil es ja um eine Musikkarriere ging und ich gesagt habe,
ich brauche eine Stadt, wo eben ein bisschen kulturell ja mehrere Möglichkeiten sind.
Und da ich ja dann oft kleine Figuren von einem Roman in den anderen übernehme,
hänge ich jetzt im Moment eben in Berlin fest sozusagen.
Also ich war gestern auch tatsächlich an Orte meines jetzt kommenden Krimis.
Ich bin auch mal wieder durch durch Krefrad gefahren.
Ich hatte mich gestern morgen mal spontan in ein Café gesetzt und geschrieben
und dann fiel mir auf, ja ich muss mir ein paar Orte mal ein bisschen da wieder näher angucken.
Und da ist mein neuer Krimi ja im Eishockey-Umfeld spielt, wollte ich mir auch
jetzt nochmal wieder das Eichstadion angucken und da bin ich dann gestern morgen dahin.
Und wer du gerade sagst, so wie Eindringling, ich bin dann da,
da war nix los und der Hintereingang war irgendwie offen, da bin ich einfach da rein.
Und bin da so durch, hab meine Fotos gemacht und dann kam mir so ein Hallenwacht
entgegen und ich dachte, oh, jetzt schmeißt er dich raus.
Der sagt nur, ach hallo, ich muss nur die Tür zumachen und ging an mir vorbei,
als ob nichts gewesen wäre.
Ich kam mir irgendwie subversiv vor, als ich da so durchlieg.
Leider war die Tür zur Mannschaftskabine verschlossen, weil da wollte ich reingucken,
dass mein Tatort ist, aber da kam ich jetzt nicht rein.
Aber schreibt ihr doch mal an, ob sie dir alles zeigen können.
Ja, habe ich mir auch überlegt jetzt. Ich war ja letztens da als Holli,
der in Eisengräf hat, da habe ich den Geschäftsführer kennengelernt.
Und ich wollte den Verein jetzt sowieso anschreiben. Ich muss aber mal gucken,
ob ich nächste Woche nach 30 Jahren mal wieder eislaufen gehe.
Weil nächste Woche ist noch die 400-Meter-Bahn offen. wenn, dann wollte ich
das auch noch erleben und mal sehen, ob ich das schaffe.
Ja, da sind wir ja quasi dann schon so im realen Leben angekommen.
Jetzt bin ich gespannt auf deinen Übergang.
Naja, weil unser heutiger Gast schon immer Bezug auf das reale Leben nimmt in seinem Wirken.
Okay, okay. Na gut, lassen wir durchgehen.
Ja, unseren heutigen Gast haben wir uns schon sehr lange gewünscht und wir sind
sehr froh, dass er heute bei uns sein kann.
Er hat mit seinen Werken Geschichte geschrieben, kann man fast sagen.
Einzelne Titel gehen sogar in die deutsche Sprache ein.
Er war Chefresakteur der Süddeutsche Zeitung, hat erfolgreich Bücher geschrieben,
Drehbücher, Hörspiele und was er sonst nur alles macht.
Momentan erwischen wir ihn auf seiner Promotion-Tour mehr oder weniger und davon
lassen wir uns heute ein bisschen berichten. Herzlich willkommen Jan Weiler. Hallo Jan.
Guten Tag.
Hallo Jan. Du bist auf Promotion-Tour, hast du uns im Vorgespräch gesagt.
Was wird denn gerade promotet?
Das ist immer ein spannender Moment, wenn ein neues Buch rauskommt und man dann
wahnsinnig viele Termine hat und eine große Aufmerksamkeit bekommt.
Das ist jetzt oder ab jetzt, ab diesen Tagen wieder der Fall, weil am 1.
März ein neues Buch rauskommt. Das heißt Elternzeit.
Oh, okay.
Das ist die Fortsetzung von Die Eltern. Also Eltern wird dann mit Äh geschrieben.
Und ja, das ist immer ganz aufregend, weil dann kommt ja der Schuss aus der
Pistole, ist nicht mehr aufzuhalten und dann ist man völlig abhängig von der
Gunst seiner Mitmenschen.
Bist du denn noch aufgeregt, wenn ein neues Buch kommt?
Ich bin immer aufgeregt, wenn das zu Hause ankommt, wenn dieser Karton kommt,
belegen und dann macht man das auf. Das ist so ein Weihnachtsgefühl,
so ein Beschwerungsgefühl.
Dann blättert man das so durch und denkt sich, jawoll.
Mal sehen, was jetzt draus wird. Ab diesem Moment darf der Konsument nicht versagen.
Auch eine schöne Ansichtweise.
Ja, aber jetzt muss ich mir ja mal vorstellen, ich meine, du redest hier mit
zwei völlig unberühmten Autorinnen, also du bist auf völlig anderen Liga.
Wenn ich so ein neues Buch mache, das höchst an Promotion ist,
ich überlege, welche Instagram Posts ich mache.
Wie sieht Promotion bei dir aus? Ich stell mir da das riesiges Projekt vor.
Ja, das hat sich natürlich mit den Jahren immer so entwickelt.
Also bei meinem allerersten Buch bei Maria im Geschmacksteig gab es überhaupt
gar keine Promotion. Da gab es ja noch nicht mal Instagram.
Genau 0,0 Promotion und inzwischen ist das ja dann doch ein ziemlicher Apparat
geworden, auf den ich auch relativ wenig Einfluss habe.
Das war mein Management und der Verlag.
Die haben ja extra Leute dafür, die sich darum kümmern und die machen dann Insta-Stories
und TikTok-Videos und es gibt Print-Promotion und Radio-Promotion und TV-Promotion
und dann müssen die sich alle miteinander absprechen,
damit ich nicht irgendwo doppelt verabredet werde und ich kriege diese Termine
einfach als iCal-Dateien per Mail geschickt und muss in meinen Kalender eintragen
und wenn ich das nicht mache, werde ich umgebracht.
Und dann muss ich im Grunde...
Deshalb eben absolvieren, nicht wahr? Fährt man irgendwo hin in irgendein Funkhaus
und dann sitzt man da und wird vernommen.
Und wenn es gut läuft, haben sich die Journalistinnen und Journalisten auch vorbereitet.
Wenn es nicht läuft, hat man so Typen.
Das ist krass. Also da muss man irgendwie auf Lesereise in irgendeinem Lokalradio
Studio, im Selbstfahrerstudio, wo einer steht, der alles selber macht.
Also Wetter und Verkehr und Gewinnspiel und Rod Stewart und so.
Und dann wird man so anmoderiert gleich bei uns, der Autor, und dann gucken
die schon auf so einen Zettel, weil die den Namen haben.
Und dann kommt noch mal Verkehr und Wetter und Stau und Werbung.
Und dann sagt er, ja, ich hier jetzt bei uns ein ganz wundervoller Autor,
vielleicht kennen Sie sein Buch, Mama, das schmeckt mir.
Und dann weiß man immer schon genau, in welche Richtung dieses Gespräch geht.
Denn die nächste Frage lautet dann immer, worauf dürfen sich denn die Leserinnen
und Leser bei ihrem neuen Buch freuen?
Die Übersetzung heißt das, bitte bitte erzähl, worum es geht.
Ich habe selber überhaupt keine Ahnung, weil ich gerade zum allerersten Mal
von dir gehört habe und jetzt gucken muss,
wie ich diese drei Minuten Gespräch gefahrlos hinter mich bringe und man steht
dann immer da so gegenüber in diesem Studio und versucht sein Bestes zu geben,
weil wenn ich jetzt beleidigt bin, weil der sich nicht vorbereitet oder die
sich nicht vorbereitet hat.
Das teilt sich ja übers Radio nur mit als schlechte Laune.
Fällt auf einen selbst zurück. Man muss sich bei den größten...
Pflaumen immer noch Mühe geben für sich irgendwie zu werben.
Das ist manchmal ein bisschen erschütternd. Und am Ende werden dann noch zwei
Freikarten verlost für die Veranstaltung abends. Und dann ist man nach zehn
Minuten wieder da raus und denkt sich, ja, das war toll.
Gut, dann hoffen wir, dass du jetzt hier nach unserem Podcast ein besseres Gefühl hast.
Der Podcast ist immer was anderes, weil ein Podcast erlaubt es einem ja,
vier Gedanken in längere Sätze zu fassen.
Das muss ja nicht zwischen Wetter und Verkehr, Staubmeldung und Hot Stewart
geschehen, sondern es hat ja dann für mich auch einen anderen Wert.
Ja, wir freuen uns ja sehr, dass du heute da bist. Wobei, als du jetzt gerade
geschilderst hast, wie so deine Promotion abgeht, dann stelle mir vor,
dass ja hinter dir ein riesiges Team ist, ein großer Apparat.
Wie groß ist der Druck für dich dann? Du musst ja dann auch wirklich mal Titel
produzieren, der das alles finanziert.
Jaja, das stimmt. Aber den Druck darf man sich nicht machen. Das ist deren Problem.
Ich bin verantwortlich dafür, dass die Sachen zwischen den Buchdeckeln so gut sind, wie ich das kann.
Und so ernsthaft und so seriös und mit so viel Liebe und Engagement angefertigt, wie ich das eben kann.
Und der Vorschuss, den die zahlen und die Energie, die die da reinstecken,
das ist deren Problem. Also wenn das dann nicht funktioniert,
mache ich mir keine riesigen Vorwürfe oder so.
Was die machen in so großen Verlagen, ist ja, sie schließen ja eigentlich eine
Wette ab. Das ist ja eigentlich das, was Verlagen machen.
Verlage sind ja wie Banken, die wetten auf den Erfolg eines Buches.
Man hängt zum Beispiel auch die Höhe des Vorschusses ab. Also die rechnen ungefähr
vorher aus oder die machen so eine Überschlagsrechnung, wie groß kann der Erfolg dieses Buches sein.
Also wir verkaufen jetzt von dem Ding 50.000 Stück, denken Sie jetzt zum Beispiel,
hochrechnen, was Sie selber einnehmen damit, also welchen Gewinn Sie damit machen können.
Und daran bemisst sich eben der Vorschuss. Und wenn die Wette größer ist,
wenn Sie sagen, wir verkaufen fünf Millionen von dem Ding, dann ist auch der
Vorschuss höher. Das heißt, ist der Wetteinsatz von denen größer.
Und diesen Wetteinsatz wieder rauszukriegen,
ist dann deren Problem. Also die müssen dann gucken,
wie sie mit Promotion, Werbung, Marketing, Vertriebsideen,
allem Möglichen, was man da haben kann, das Ding halt eben möglichst weit oben
in die Charts bringt und dann zahlt sich das für die auch aus. Jedenfalls meistens.
Die machen das ja schon eine Weile und ich habe ja voll und schon mal angedeutet,
bei Maria im Schmeckzich war die Wette wahnsinnig klein.
Damals gab es einen wirklich kleinen Vorschuss.
Also Mini, die haben dann, ich sage jetzt mal, wie es ihnen echt war.
Die haben mich überredet, dieses Buch zu machen.
Ich wollte das gar nicht, hatte ja keinen Bock drauf.
Und dann sagte die Frau, es gibt auch einen Vorschuss. Und dann sagte ich, wie hoch ist der denn?
Und dann sagte ihr, er ist so und so viel. Und ich habe gesagt,
Was ist denn ein Vorschuss? Und dann hat die gesagt, naja, die Hälfte kriegen
sie jetzt. Und die andere Hälfte, wenn es erscheint, das ist nicht rückzahlbar.
Das kriegen sie auf jeden Fall.
Und dann bin ich nach Hause gegangen zu meiner Frau und wir hatten gerade eine
Steuernachforderung vom Finanzamt.
Und ich sagte, ich kann diese Steuernachforderung in einem zurückzahlen mit
diesem Vorschuss und habe das Buch dann letztlich deswegen auch geschrieben.
Okay.
Ich weiß ja nicht, was du jetzt sagst. Ich meine, wir kennen Vorschüsse und
kleine Verlage, die tendieren so zwischen 500 und 1000 Euro.
Beim letzten Jahr hat man schon einen guten Deal.
Ich gebe mir jetzt trotzdem davon aus, dass dein erster Vorschuss da noch höher war.
Ja, der war karp fünfstellig. Aber das war für deren Verhältnisse bei Ulstein
kein riesiges Geld, das war keine hohe Wette.
Um die 5.000 oder knapp 10.000 oder 12.000, ich weiß nicht mehr,
12.000, um die reinzukriegen.
Kann man sich ja ganz leicht ausrechnen, was man an Taschenbüchern dafür verkaufen muss.
Und das war damals nicht so eine immense Stückzahl an Büchern.
Das Risiko, dass die eingegangen sind oder die Wette, die die da gemacht haben, war klein.
Wenn wir damals nur 400 Bücher verkauft hätten,
dann hätten die gesagt, na ja, hat man mal versucht, nicht so richtig hingehauen,
dann sollte er halt den Rest seines Lebens was anderes machen.
Das wäre keiner böse gewesen.
Aber du hast gerade auch schon gesagt, dass das hier, das was die an Marketing,
an Promotion machen, schon entscheidend dafür ist, ob so ein Buch erfolgreich ist oder nicht.
Ja, ja. Bei dem Buch war es, bei Maria war es eben anders. Das war so Graswurzel-Bewegungsmäßig.
Die haben das ineinander gebracht. Und dann kann man ja auch nicht davon ausgehen,
dass alle Buchhändlerinnen und Buchhändler sofort anfangen, irgend so ein Buch zu lesen.
Die lesen ja gerne Bestseller auch, um zu empfehlen. Also Buchhändler lesen
ja auch gerne oder empfehlen ihren Kunden ja auch gerne das,
was am besten geht, weil sie viel davon verkaufen können.
Bei dem Buch ist so ein, ist was ganz Merkwürdiges passiert. Das kam also raus.
Damals, das kam auch in die Bestsellerliste so auf Platz 48 oder so.
Da muss man jetzt nicht rasend viele Bücher verkaufen. Und das hielt sich dann
auch eine ganze Weile, ein paar Monate immer so zwischen Platz 48 und 38 so.
Und plötzlich von einer Woche auf die andere sprang das plötzlich von Platz 38 auf Platz 6.
Wir hatten überhaupt keine Ahnung warum. Wir wussten es einfach nicht.
Ich hatte das auch erst Jahre später erfahren. Und zwar war das so,
Jürgen von der Lippe hatte damals eine Sendung, die hieß Was liest du?
Und hat da immer prominente Gäste gehabt und die haben an so einem Tisch hingesessen
und haben sich gegenseitig aus neuen Büchern vorgelesen.
Und in einer dieser Sendungen hatte Jürgen von der Lippe dieses Buch dabei.
Ich habe keine Ahnung warum, aber er hatte mein Buch dabei und hat daraus vorgelesen
und ist dann vor Lachen so halb vom Stuhl gefallen.
Und diese Sendung, die ja auch nicht die allergrößte Reichweite der Welt hatte,
das war ja im WDR, drittes Programm,
was man ja auch nicht unbedingt überall guckt in Deutschland,
aber diese Performance von ihm muss so überzeugend gewesen sein,
dass Leute gedacht haben, oh Mensch, und dann ist das tatsächlich 32 oder 33
Plätze gestiegen und dann...
Also wenn man einmal in der sogenannten Wand ist, das sind diese 10 Exemplare,
die da irgendwie im Buchhandel, wenn du da einmal drin bist und die Buchhändler
das dann auch lesen und dann auch weiter empfehlen, dann kann es sein,
dass so ein Überraschungstreffer gelingt.
Das war wirklich völlig überraschend und ist dann fünf Jahre lang auf der Liste geblieben.
Und das ist nicht, die haben sich natürlich bei Ulstein wahnsinnig gefreut,
weil sie mit null Promotion Und im wahnsinnig geringen Einsatz an Vorschuss
und auch mit einer sehr mäßigen Lektoratsleistung.
Das Buch wimmelte von Fehlern noch bis in die fünfte Auflage,
waren da 350.000. Die haben sich überhaupt keine Mühe gegeben.
Und dann ist es aber durch die Decke gegangen und dann hat es sich so knapp
zwei Millionen Mal verkauft.
Jetzt hast du gerade gesagt, du hattest eigentlich keine Lust,
das zu schreiben. Hast aber an anderer Stelle mal gesagt, dass du super glücklich
bist eben inzwischen nur vom Schreiben leben zu können. Hast du mal irgendwie
Jürgen von der Lippe gedankt dafür?
Ich habe ihn mal gedankt. Also ich hatte ihn vorher schon mal getroffen.
Ich habe ihn mal interviewt in früheren Zeiten. Ich war ja beim Magazin der
Süddeutschen Zeitung und im Rahmen dieser Tätigkeit habe ich mal ein großes
Interview mit dem gemacht, was toll war.
Ein fantastischer Gesprächspartner und Rieseninterviews hatten wir so sieben
oder acht, seit er richtig groß und so.
Ich weiß gar nicht, ob der sich daran erinnert hat, als er dieses Buch gelesen
hat. Ich glaube es eher nicht.
Und dann habe ich ihn mal Jahre später, waren wir zufällig im selben Hotel in
Mannheim und er hat da gesessen und gefrühstückt und dann bin ich zu ihm hin habe,
mich vorgestellt, gefragt, ob ich mich kurz zu ihm setzen darf und dann haben
wir uns unterhalten und dann habe ich ihm das erzählt und auf Idaipa ich dafür
war und Jürgen und ich sind jetzt immer sehr beglückt,
wenn wir uns treffen. Also wir laufen einen Weg.
Wir haben uns auch einmal in der, was war das,
NDR Talkshow, da haben wir uns mal eine Garderobe geteilt und
immer wenn ich und bei hart aber fair zusammen da ging es irgendwie um das gender
gedöns und immer wenn ich ihn sehe freue ich mich sehr weil er wahnsinnig netter
kerl ist und natürlich wirklich meine Karriere.
In Gang gesetzt hat, kann man nicht anders sagen. Also wenn der irgendein anderes
Buch damals vorgelesen hätte in dieser ominösen Sendung, dann hätte ich vielleicht
gar kein zweites geschrieben, das kann ja sein.
Er hat das damals in dieser Sendung gelesen und ich glaube, Annette Frier war Gast in der Sendung.
Und ich habe das jahrelang überhaupt nicht gewusst.
Und irgendwann hat mir mal ein Leser eine Mail geschrieben und hat mir das berichtet.
Das ist so lustig während dieser Sendung. Man könne sich das auf YouTube ansehen.
Da gab es wohl mal eine lange Nacht von, was liest du, irgendwie so best of
mäßig, so fünf Stunden lang. Und da kommt der Ausschnitt drin vor.
Und ich hab das also bis vor vier oder fünf Jahren gar nicht gewusst.
Jetzt hast du ja gerade gesagt, du eigentlich wolltest dieses Buch gar nicht
so unbedingt schreiben. Die haben dich also gefragt und das war mir jetzt mehr so ein Zufall.
Aber trotzdem hat sich ja daraus so eine Schiene entwickelt,
in der du ja doch mehr oder weniger treu geblieben bist.
So mit Geschichten, die so einen realen Lebensbezug haben, wenn ich es mal nenne.
So mit das Pubertier und jetzt auch mit Elternzeit.
Hast du jetzt das lieb gewonnen oder ist das mehr, ich muss es jetzt machen, wenn das Jan Weiler ist.
Ne, ich schreibe nichts gegen meinen Willen. Ich habe das wirklich riesengroße
Glück, einen Beruf zu haben, der mir so viel Freude macht, dass ich mich nie dazu überwinden muss.
Also ich liebe das wirklich und auch das könnte ja ein Tipp sagen für eure Hörerinnen
und Hörer, niemals sich an den Schreibtisch setzen, wenn man keine Lust hat. Das klappt.
Da sind wir beim Thema, wenn ich da kurz reinspringen darf liebe Hörer und Hörer,
der hört schon, der Jan hat uns ein ein tolles Tipp hinterlassen für unser Buch Bubble Bulletin.
Falls du da draußen das immer noch nicht abonniert hast, mach es ganz schnell.
Den Link dazu findest du in den Show Notes oder auf unserer Webseite zwar von
der Talkstelle.de und wie gesagt jetzt in der neuen Ausgabe Ende Februar wird
dann auch der Tipp vom Jan drin sein.
Ja also ich habe, ich mache ja nicht nur nicht nur das, also jetzt der Frage,
ob ich mich dazu überwinden müsste oder so.
Ich habe das irre Glück, dass ich ganz unterschiedliche Dinge machen darf.
Ich mache diese Kolumne, die jetzt seit, die gibt es seit 17 Jahren.
Also alle diese Bücher, Eltern, Pubertier, Das sind ja alles Kolumnenbände aus
dieser Zeitungskolumne.
Das ist die Folge 800.
23 gerade abgegeben. Das mache ich jeden Mittwoch und den Rest der Woche habe ich ja auch zu tun.
Also das ist ja nicht das einzige, was ich mache. Ich schaue auch nicht.
Romane und Drehbücher und Hörspiele und habe immer das irre Glück,
dass ich das machen darf. Also ich empfinde das als totales Privileg.
Ja, kann ich auch so.
Ich will darüber beschweren. Also jemand, der sich darüber beschwert,
dass er viel Arbeit mit dem Schreiben hat, der ist wie ein Astronaut,
der sich beschwert, weil er zum Mond fliegen darf.
Na gut, es gibt ja schon auch erfolgreiche Autoren, die damit hadern,
dass sie irgendwie in einem Genre festhängen und die Verlage sie nicht lassen,
was anderes zu schreiben.
Finde ich nicht. Das mag ja auf den einen oder die andere so wirken,
aber ich mache ja nicht nur Familiengeschichten, sondern ich habe auch drei
Bücher über diesen Polizisten geschrieben und Drachensaat.
Das ist auch etwas völlig anderes. Der Markisenmann ist auch etwas anderes.
Die Hörspiele sind auch etwas anderes.
Und die Eingeschlossene Gesellschaft, was ja mal ein Hörspiel war und dann Kinofemme
wurde, aber auch was anderes.
Ich empfinde das, ich empfinde mich gar nicht als so festgelegt.
Mhm.
Nein, also wenn man so auf dein Werk guckt, dann stellt man das auch fest.
Wobei ich mich schon gefragt habe, weil wir das auch in anderen Gesprächen schon mal gehört haben,
wie ist es, wenn Jan Weiler nach dem Erfolg, ich glaub, das war danach,
nach dem erfolgreichen Pubertier, kommt und so, ich schreib jetzt ein Krimi,
sagt der Verlag hurra, ist egal, was Jan Weiler schreibt, wir nehmen alles?
Diskutieren. Na ja, also gut, also theoretisch kann ich schon schreiben,
was ich will, nur die Wette des Verlages ist dann vielleicht auch nicht hoch.
Na ja gut, wenn das jetzt keine Familiengeschichten sind und es ist ein ganz
neues Genre für dich, da ist ja nicht unbedingt ausgemacht, dass das auch so gut verkauft.
Also würden wir dir vorschlagen, dass wir die Wette ein bisschen geringer ansetzen
und das ist ja auch legitim.
Also die sind ja nicht dafür da, mir ein Leben in Saus und Braus zu spendieren,
dafür da erfolgreich Bücher zu verlegen und Wenn Sie den Erfolg eines Projektes geringer einschätzen?
Dann muss ich das auch akzeptieren, also dann muss ich sagen, das ist es mir aber wert.
Also aus künstlerischer Sicht möchte ich das gerne machen, weil mich das weiterbringt
und dass ich dann damit weniger verdiene, möglicherweise, das muss ich hinnehmen.
Das müssen Dance oder Musiker ja auch. Also wenn ich jetzt sage,
ich bin irgendwie Lou Bega und habe Mambo Number Five gemacht Und dann sage
ich zu meinem Plattenlabel, als nächstes mache ich ein Free Jazz-Album.
Dann werden die sagen, das kannst du gerne machen, aber unser Vorschuss,
wenn es das angenommen ist, würde dort auch so sein, der fällt dann aber geringer
aus. Da musst du eben akzeptieren.
Und dann kannst du das Glück haben, dass das Free Jazz-Album noch mehr verkauft als Number One.
Das wird aber in der Regel nicht der Fall sein.
Die Leute, ja die Leser und Leserinnen zumindest, man neigt dazu,
dass die so eher in Schubladen gucken, nicht? Deswegen müssen ja viele Autoren,
Autoren dann Pseudonyme unter Pseudonym schreiben und so, wenn es passt.
Das kann sein, damit muss ich leben. Also es gibt natürlich Leute,
die nur die Kolumnen und diese Familiengeschichte wahrnehmen,
weil ich damit ja auch viel auf Tournee bin.
Es kommen unheimlich viele Leute, die kommen zum vierten oder zum fünften oder
sechsten Mal, mal in Kassel oder Erfurt oder in Darmstadt, die kennen das restliche Werk gar nicht.
Das ist denen auch wurscht, sondern die nehmen mich wahr als Bühnengestalt und
als Autor dieser Bücher, für die ist auch mein Name gar nicht so präsent.
Also das Pubertier ist...
Irre bekannt als, aber für die Leute dann gar nicht so sehr ich,
sondern da geht es einfach um dieses Programm. Es ist auch völlig in Ordnung
so. Also ich leide da gar nicht drunter.
Das fand ich ganz spannend tatsächlich, dass du dir auch dieses Wort hast schützen lassen.
Ja, ja, das habe ich gemacht, das stimmt. Das hat einen relativ einfachen Grund.
Als das Pubertier rauskam, Nach einer Zeit stellten wir fest,
dass es Leute gab, die extrem hässliche Dinge damit vermarktet haben.
So Frühstücksbrettchen und Käse und Tassen und alles mögliche.
Und das war aber immer wahnsinnig hässlich gestaltet.
Das waren so Sachen, wenn ich schon für mich in Anspruch nehmen kann,
dass ich diesen Begriff zufällig beim Spazierengehen erfunden habe.
Und damit auch einen großen Erfolg hatte, dann will ich nicht,
dass jemand das verhunzt.
Und deswegen habe ich das eintragen lassen beim Europäischen Patentamt als Wortmarke
und habe es schützen lassen für sehr, sehr viele Produktbereiche.
Man kann dann immer bestimmte Produktbereiche schützen, alkoholische Getränke
und alkoholfreie Getränke und Textilien und Küchenutensilien und so.
Da gibt es so zehn oder zwölf so Kategorien und da kann man das schützen lassen.
Und das habe ich dann gemacht, um zu verhindern, dass andere Leute da fürchterlich
hässlichen Scheißdreck mit machen.
Und wir haben es auch tatsächlich selber nur ein einziges Mal lizenziert,
und zwar an einen großen Hersteller von Nuss.
Spezialitäten und die haben dann als als die haben dann also anstatt Studentenfutter
haben die dann Pubertierfutter gemacht.
Es gab es dann so eine ganze Weile bei denen in so Tütchen da war auch das Pubertier
drauf wie es eben so Nüsse und Rosinen ist und das kam dann raus als der Film ins Kino kam.
Da gab es das Kino und es gab es ich glaube, vier Monate lang im Handel gab
es Pubertierfutter anstelle des normalerweise von der Firma vertriebenen Studentenfutters.
Und es war ein großer Erfolg. Es ist irre, wenn man da Zahlen kriegt,
wie viele von diesen Tütchen verkauft werden. Das ist schon verrückt,
wenn man nur noch Studentenfutter mahnt.
Aber sonst haben wir es nicht lizenziert, weil ich ja gar nicht,
ich wollte ja gar nicht irre Kohle damit machen und wahnsinnig viele T-Shirts
oder Schulmäppchen oder irgendwas verkaufen,
sondern ich wollte nur verhindern, dass andere Leute Dinge damit machen, die mir nicht gefallen.
Aus ästhetischer Hinsicht. Es gab einmal ein Gespräch mit so einer großen Firma,
die machen lauter so Artikel, das nennt Non Book Sortiment im Buchhandel.
Wie heißt das? Prinzessin Lillifee und Captain Shark und diese ganzen Sachen.
Und mit der Firma hatte ich mal geredet über Pubertier Artikel.
Die haben mir dann ein sehr lukratives Angebot gemacht, aber ich fand die Sachen
alle so spießig und so trutschig.
Ich habe denen dann ein einziges Produkt vorgeschlagen und da war dann klar,
dass wir nicht zusammenfinden.
Das Produkt war, ich wollte, dass es dann einen Aschenbecher gibt,
wo so drin steht, in dem Boden mein erster Aschenbecher.
Also meine Welt für pubertier, non-book Merchandise, das matchte aber nicht mit dem.
Und dann habe ich gedacht, okay, dann lassen wir das lieber bleiben.
Also ich hätte wahrscheinlich am Ende mehr mit diesem Krempel verdienen können als mit dem Buch.
Aber da habe ich gar kein Interesse dran. Das ist irgendwie das...
Ich weiß nicht, so geil auf die Kohle bin ich nicht. Also, um dann Sachen zu
machen, die ich doof finde.
Aber da hat sich ja jetzt aus deiner Kolumne, aus Familiengeschichten,
hat sich ja riesig was entwickelt und ich habe das auch jetzt so die letzten
Folgen deiner Kolumne du sprichst die auch als Podcast kann man ja abonnieren
da habe ich so gehört und da erzählst du ja auch von deinem Sohn und solchen Sachen.
Wie ist das denn für dein Umfeld?
Gucken die nicht bei allem was die tun, ob der das jetzt in den Buch über oder sonst wo übernimmt?
Es ist sogar so, dass mein Umfeld mich extra darauf hinweist,
wenn es was Lustiges erlebt hat, das könnte doch was sein.
Ich dachte jetzt eher das bitte nicht.
Mein Umfeld geht damit sehr gelassen um. Also mein aller nächstes Umfeld, nämlich meine Familie.
Kümmert das wenig. Das glauben die Leute immer nicht so, aber mein Sohn zum
Beispiel, der ist jetzt 20, die Kolumne gibt 17 Jahre, der ist damit aufgewachsen,
der kennt das nicht anders.
Für den ist das auch nichts Besonderes und für meine Tochter auch nicht, die ist jetzt 24.
Die sind damit groß geworden, dass ich diese Geschichten schreibe und die konnten
sich ja auch immer darauf verlassen, dass ich ihr Persönlichkeitsrecht achte.
Da steht über meine Kinder eigentlich gar nichts drin.
Das sind ja fiktionalisierte Figuren alles. Die haben in echt andere Namen und
auch andere Eigenschaften und auch ein anderes Leben.
Und das, was ich da gemacht habe, ist so ein Universum, so ein Mini-Universum
zu schaffen aus fiktiven Figuren.
Der Erzähler dieser Geschichte ist ja eine fiktive Figur. Das ist ja Rollenprosa.
Das sind nicht meine Memoirs.
Das ist immer für mich persönlich und fürs Umwelt ist das super wichtig,
fürs Publikum völlig egal.
Also die sollen ruhig glauben, das wäre meine echte Familie und das wäre so,
genau das würde eins zu eins passieren, das ist ja in Ordnung.
Wenn die das glauben, ist es ja eher ein Kompliment. dann ist es offenbar sehr glaubwürdig.
Aber natürlich schütze ich mich und alle um mich rum durch massive Verfremdung.
Hast du denn da schon mal so Situationen gehabt, wo du Schwierigkeiten mit der Abgrenzung hattest?
Oder wurde vielleicht klarer? Ja, man muss,
wenn man diese Geschichten immer wieder prüfen, geht das zu weit,
berührt das jetzt, ist das rückführbar, werden dann die Kinder versprottet oder angesprochen oder so.
Das muss man natürlich immer wieder prüfen und ich habe dann so eine Art System dafür entwickelt.
Also wenn ich mir eine Geschichte ausdenke, dann denke ich mir immer ist die jetzt zu nah.
An uns dran oder nicht. Und das überprüft man am besten dadurch,
dass man sich überlegt, ob das allgemeingültig ist, ob das jetzt allen Familien,
die das lesen, auch genau so passieren kann. Ich sag mal ein Beispiel.
Angenommen das Kind hat Rheuma oder eine schwere Neurodermitis und muss deswegen
heftig behandelt werden und so, dann ist das nichts für die Kolumne.
Weil einfach nicht jedes Kind Rheuma oder Neurodermitis und muss deswegen behandelt werden.
Also diese Geschichten würden sich sofort ausschließen.
Wenn aber zum Beispiel der Sohn nach Hause kommt und hat so Porno-Bilder auf
dem Handy, so ein Abo abgeschlossen, ist in so eine Abo-Falle gegangen,
darüber kann man eine wahnsinnig lustige Kolumne machen.
Denn das passiert, wie ich dann recherchiert habe, Monat 40.000 Kindern und
Jugendlichen, das Abo abschließen, ob das Horoskope sind oder Liedtexte oder eben so Porno-Autos.
Das kann man relativ schnell wieder beenden. Man kann an diese Firmen schreiben,
dass sie mit einem minderjährigen Vertrag abgeschlossen haben und bitte rückabwickeln,
dann wickeln die das sofort rückab.
Also die Vorfalle ist nur für Leute, die sich schämen, das mitzuteilen.
Da dauert das dann ewig. Und dann kann man als zweites beim Handyprovider ausschließen,
dass der Nutzer des Handys so Drittverträge abschließen kann.
Die werden nämlich alle über die Telefonrechnung abgerechnet.
Und das kann man verhindern mit einem Klick beim Telefonprovider.
Und dann ist der Spuck vorbei. Und darüber kann man natürlich sehr lustig berichten,
weil das viele betrifft.
Das ist immer so der Test. Ist das etwas, was nur mich und meine Umgebung angeht oder alle?
Jetzt weiß ich, dass damals dein Schwiegervater sich ja durchaus ein bisschen in Starum gesonnt hat.
Kann das auch andersrum mal sehen, dass jemand hausieren geht?
Ich bin jetzt im Buch von Jan Weiler und...
Puh, weiß ich nicht. Also wenn das jemand macht, ist das klug genug,
mich das nicht wissen zu lassen.
Okay. Kann ich nicht sagen. Und deine Kinder werden auch nicht angesprochen darauf oder so?
Doch, die sind oft angesprochen worden. Das gehört auch dazu.
Und die sind damit immer sehr cool umgegangen. In der Schule war natürlich total
bekannt, dass meine Tochter Carla ist und dass die Vorlage für das Pubertier ist.
Die wurde da wahnsinnig oft drauf angesprochen. Die hat immer sehr lässig reagiert.
Die hat immer gesagt, wenn Sie Fragen haben zum Pubertier, bitte gleich an meinen
Vater wenden. Ich habe da nichts mit zu tun.
Das ist der Job von meinem Vater. Das fand ich mal sehr schlau.
Einmal kam Eckhard von Hirschhausen und hat mal zu ihr gesagt,
du bist also der Think Tank von deinem Alten.
Nein, ich bin nicht. Und dann war die Diskussion zu Ende. Die sind auch nie
mit in irgendwelche Fernsehsendungen.
Wir haben auch nie zugelassen, dass die fotografiert werden.
Es gab auch keine Home-Stories mit den Kindern oder mit dem Rest der Familie.
Es gibt, glaube ich, ein googlebares Bild von meinem Sohn und mir,
das ist auf einer Filmpremiere entstanden. Da konnte ich nichts dagegen machen.
Da waren halt diese Fotografen.
Aber ansonsten habe ich die da immer rausgehalten.
Also die sind nur sehr schwer googlebar, eigentlich gar nicht.
Aber apropos Think Tank, was ich ganz spannend fand. Du hast mir erzählt eben,
dass du Ideen sehr lange teilweise mit dir trägst und dass du und da habe ich
mich tatsächlich wieder gefunden, die eben auch nicht aufschreibst,
sondern dir sagst, wenn sie nichts waren, wenn ich sie vergesse,
dann waren sie es nicht wert.
Wie ist das denn, wenn du diese Ideen im Kopf so weiterentwickelst?
Setzt du dich dann gezielt hin und sagst dir, jetzt denke ich über diese Idee
weiter nach oder lässt du das so während des Alltags im Hintergrund passieren?
Ganz genau so.
Also Letzteres?
Letzteres. Mein Alltag besteht ja im Wesentlichen daraus über diese Dinge.
Im Kopf zu wenden. Und das macht man, während man das Auto durch die Waschanlage
fährt oder spazieren geht oder zum Rewe geht, um Joghurt zu kaufen oder Staubsaugt oder so.
Da macht man das. Also da passiert das so en passant.
Also ich setze mich eigentlich nie hin so an den Schreibtisch und sage dann
so, jetzt denke ich mal über Kapitel 7 von dem Roman nach und versuche,
wie ein Problem zu lösen, ein dramaturgisches, weil das zu nichts führen würde.
Also ich würde das auch nicht während des Schreibens machen,
weil man dann ein bisschen Dinge aus dem Fokus verliert und dann abschweift
und dann irgendwie Dinge beim Schreiben ausarbeitet, die es gar nicht wert sind
oder die ins Leere führen.
Ich mache mir diese Gedanken so den ganzen Tag über, auch wenn ich im Zug sitze
zum Beispiel auch, Guck aus dem Fenster und denk darüber nach,
wie können wir das denn jetzt machen, dass der Markisenmann am Ende doch seine Geschichte erzählt.
Unter welchen Bedingungen, was muss denn dafür passieren, was ist denn emotional
nötig bei der Figur, dass sie das tut? Was braucht die jetzt?
Das sind also eher abstrakte Gedanken und gar nicht so konkrete,
die werden dann konkret danach.
Nach, wenn man dann in die eigentliche Schreibearbeit geht. Aber vorher denke
ich irrsinnig viel nach und dass ich das nicht aufschreibe?
Hat zwei Gründe. Das erste ist, ich weiß nicht wie das euch geht,
aber wenn ich mir so Notizen mache, also eine Pointe aufschreibe oder irgendeine
Wendung oder irgendeine Eigenschaft von einer Figur,
schreibt ihr auf so ein Zettel oder in so ein Büchlein rein und guckt da drei
Monate später rein, dann weiß ich nicht mehr genau, was ich damit gemeint habe.
Meine Gedanken sind seitdem schon in ganz andere Richtungen weiter fortgeschritten.
Ich kann das nicht brauchen.
Eher Gedankenabfall, der dann da noch irgendwo rumsteht. Das eine.
Und das zweite, wenn es Pornen betrifft, ist es ganz komisch.
Wenn ich mir die aufschreibe irgendwo und gucke da noch mal drauf,
finde ich die nicht mehr gut.
Ich habe die ja dann auch schon mal aufgeschrieben, nämlich dort.
Und dann stelle ich fest, naja, so wahnsinnig witzig, wie du gedacht hast, ist jetzt doch nicht.
So ähnlich wie bei Träumen, dass man mit dem Abstand zu einem Traum feststellt,
naja, so schlimm war es nicht.
Das ist gar nicht. Aber in Wirklichkeit war das eigentlich ein lösbares Problem
da in dem Traum. Eigentlich war das gar nicht so dramatisch.
Das kann ich nachvollziehen. Ich schreib sie oder ich versuch aufzuschreiben,
die Dinge. Aber dann, wenn ich da nach Monaten durchgucke, ich denke,
was hast du denn da aufgeschrieben? Und dann ist das gar nicht mehr.
Ja, sag mal, jetzt hast du gesagt, so Ideen so wären, du im Projekt bist.
Was muss denn passieren, dass irgendwann so eine Idee oder dass du den Moment
und erreichst, wo du sagst, so das ist mein neues Projekt.
Wenn die Geschichte fertig ist.
Also ich mache keine Bücher, in denen ich mich hinsetze und mal gucke, wo es hingeht.
Finde ich jetzt für mich, kann ja nur für mich sprechen, ich bin nicht der Master
für alle Menschen auf der Welt, die gerne schreiben möchten.
Aber für mich ist das Zeitverschwendung. Ich habe dann das Gefühl,
ich stehle mir und dann möglicherweise später auch anderen die Zeit mit irgendetwas
unausgegorenen, was da so vor sich hin meandert auf dem Papier und eigentlich nirgendwo hin will.
Und das mache ich nicht.
Auch deswegen, weil ich Angst habe, auf Seite 71 festzustellen,
dass alles Mist ist und dann muss ich alles mit Spaß von vorne anfangen.
Ich mache grundsätzlich meine Arbeit so, dass ich vorher weiß,
was ich will, was ich erzählen will und wo ich hin will.
Es ist sogar so, dass ich auf keinen Fall anfange zu schreiben,
ohne den letzten Satz des Buches schon zu kennen.
Also die Geschichte wird so oder so enden. Das ist von vorne rein sicher.
Anders kann ich nicht arbeiten. Ich hätte sonst das Gefühl, dass ich mich in
in sowas, ja, das ist sonst für mich so, wie wenn Schema vor dem Koch fängt
an zu kochen und weiß noch gar nicht am Ende, was er dann hinterher auf dem Teller haben wird.
Das kann für manche Leute sehr reizvoll sein, für mich ist es ein Horror.
Wie detailliert arbeitest du die Dinge denn aus? Machst du da wirklich einen
Plot oder hast du so paar Stufen?
Nee, ich plotte eigentlich nichts. Ich mache auch nicht so Mindmaps oder so.
Es gibt ja sehr sinnvolle Möglichkeiten, auf die Art zu arbeiten.
Ein Freund von mir, der auch ein sehr erfolgreicher Schriftsteller ist,
der macht das so. hat an seiner Wand dann 50 Kartalkarten.
Und hat dann für jede einzelne Figur zum Beispiel eine eigene Fahre und was
der dann passiert, wo die sich überschneiden und treffen, der plottet total
gewissenhaft Dinge durch.
Und ich kenne das auch noch aus meiner Arbeit als Journalist,
wenn man Reportagen geschrieben hat, da gab es immer eine ganz tolle Möglichkeit,
eine Reportage richtig aufzubauen, Indem man vorher für jeden Absatz,
den man innerhalb dieser Reportage schreibt, eine kurze Notiz macht, was da drin stehen soll.
Überfall, Sparkasse und dann im nächsten Absatz Besuch beim Sparkassendirektor
und dann im nächsten Absatz Gespräch mit dem Polizisten.
Im nächsten Absatz Rückblick auf den Tag des Täters, was hat der morgens gemacht und so.
Und dann kann man wie beim Filmschnitt diese Karteikarten versetzen.
Kann sagen, das mache ich lieber später oder das mache ich lieber vorher oder
das mache ich danach und das danach.
So arbeiten viele, also auch für die Konzeption von Romanen.
Aber da habe ich wieder dasselbe Problem wie bei den Purantenzetteln.
Mir gefällt das dann nicht mehr.
Wenn ich das einmal geschrieben habe, dann ist das für mich aus dem Kopf.
Ich bin sehr angewiesen darauf, dass ich die Dinge alle im Kopf behalte.
Das ist eine ganze Menge. Also ich habe manchmal wörtlich die Sätze im Kopf,
die im zehnten Kapitel auf der fünften Seite kommen.
Manchmal, wenn ich mir diese Texte visualisiere, dann weiß ich schon,
wo im Roman etwas auf einer linken oder auf einer rechten Seite steht.
Das ist eine Gedankenleistung, die ich mir normalerweise selbst nie zutrauen
würde und die ich in keinem anderen Lebensbereich besitze.
Aber es ist ja noch nie passiert, dass der letzte Satz, den du dir ausgedacht
hast, am Ende dir doch nicht gefällt? Nein, das ist mir noch nie passiert.
Das ist mir noch nie passiert. Der ist das Ziel. Das Ziel ist am Ende genau dort auszukommen.
Nicht Zufall und es ist nichts irgendwie beim Schreiben mir unterlaufen,
irgendwie passiert und hat sich dann dahin entwickelt, sondern ich will das alles genau so.
Es hat viele Vorteile, es hat auch Nachteile.
Weil man dann auch sehr festgelegt ist. Also man lässt nichts anderes mehr zu.
Und das ist aber eine Eigenschaft von mir. Also das habe ich auch in anderen
Lebensbereichen. Wenn ich mir für irgendwas entscheide, dann bleibt es auch dabei.
Wir haben ja schon Autoren und Autoren gehabt, die wissen genau,
welches Buch im Mai 2025 erscheint.
Wie lange musst du planen deine Projekte? Weißt du schon, was nächstes Jahr
kommt? Oder planst du von Projekt zu Projekt?
Ne, das geht nicht mehr. Das hängt mit den Verträgen zusammen und den Verpflichtungen.
Also ich mache so normalerweise so drei Buchverträge. Und wenn man die macht,
legt man eigentlich mit dem Verlag schon fest, was da kommt.
Und ich bin sehr in Zeitpläne eingebunden, also was die Abgabe angeht,
was den Beginn der Promo angeht, weil da hängen ja auch die Tourneen dran.
Also wenn ich jetzt, also jetzt kommt das nächste Buch am 1.
März raus, am 3. März fängt die Tournee an, die geht dann im Frühjahr und im
ganzen Herbst und diese Termine für diese Auftritte, die sind ja schon vor einem
Jahr gebucht worden, weil die Veranstaltungsorte solange Vorläufer haben.
Zum Beispiel sagen, ich habe jetzt Lust dazu und trete übernächste Woche im
Komödchen in Düsseldorf auf.
Das geht nicht.
Die haben so halb Jahrespläne, die die ein Jahr vorher auch schon sich ausdenken
und dann muss man sagen, okay, ich komme im Mai.
Also das wissen wir seit letztes Jahr August oder Juli, dass ich im Mai dahingehe
und natürlich auch mit welchem Programm.
Und das ist bei vielen anderen Sachen auch so. Bei Drehbüchern ist das auch
so. Man schreibt die für ein Projekt, wo die Dreharbeiten überhaupt erst in einem Jahr anfangen.
Wir machen jetzt die Drehvorbereitung vom Mark Kiesenmann.
Der wird nächstes Jahr im Juli und August gedreht und das Drehbuch muss fertig
sein, wie im Juni oder so.
Dann muss es in in die Förderung gehen und alle möglichen Klippen überwinden
und muss erstmal finanziert sein und so und diese ganzen Dinge haben so einen
langen Vorlauf, dass ich nicht sehr spontan agieren kann. für mich also mein leben ist so bis,
Mitte, Ende 26 bin ich eigentlich verahnt.
Ja, naja.
Für den Markisenmann hast du ja so eine ganz reale Halle auch im Kopf gehabt,
die davor kommt. Wird das dort gedreht dann auch?
Das wünsche ich mir sehr.
Also, ist noch ein bisschen zu früh. Diese Halle gehört einer Lkw, also einer Spedition.
Diese Halle ist eigentlich eine Ausbesserungshalle für die Lkw-Werkstatt.
Ich würde mir wahnsinnig wünschen, dass wir genau auf diesem Gelände drehen
können, weil es auch viele Formteile hat. Da ist nämlich viel Platz.
Da kriegt man den ganzen Filmkrempel unter, also Catering und Maskenwagen und
diesen ganzen Kram, was man da so alles technisch irgendwo hinstellen muss,
das kriegt man da gut hin.
Und die Halle wäre natürlich ideal, weil sie all das bietet,
was ich in dem Buch beschrieben habe. Das ist eben dann einfach da,
man muss das nicht bauen.
Aber wir haben noch gar nicht mit denen gesprochen. Also es hängt dann,
ob wir die Halle bekommen oder nicht, hängt sehr davon ab, wie sehr die die brauchen.
Wir sagen also, wir müssen jede Woche 17 Lkw dort reparieren.
Dann wird das... Na ja klar. Jetzt hast du ja, ich hab der Vera im Vorgespräch
schon erzählt, dass ich letztes Wochenende in Berlin war, um einige Schauplätze
meiner Romane zu besuchen und das auch sehr emotional empfunden hab.
Jetzt hast du mal erzählt, dass dir tatsächlich Lesende eben Bilder schicken,
wie sie zum Beispiel diese Halle besucht haben. Also ich glaub,
das muss ja noch viel emotionaler sein.
Hast du irgendwie so besondere Erlebnisse oder Zuschriften mal bekommen,
wo du sagst, also das hat mich ganz besonders aus den Schuhen gehauen?
Das gibt es bisweilen. Also Leute schreiben ja sehr emotionale, sehr schöne Briefe.
Der, an den ich mich erinnere, der mich am meisten berührt hat,
hatte aber nichts mit einem Ort, mit einem Schauplatz von einem Roman zu tun,
sondern war eine sehr ans Herz gehende Geschichte.
Da hat eine Frau geschrieben, dass sie ihrer Mutter, Maria im Schmecktsnicht
vorgelesen hat, auf der Palliativstation, wo die Mutter lag und gestorben ist.
Und dann erzählte sie mir, dass ihre Mutter in den letzten vier Tagen ihres Lebens,
noch viel gelacht habe. Und das hat mich wahnsinnig berührt.
Also dass dieses Buch für diese Familie,
für diese Mutter und ihre Tochter am Ende das noch erträglich gemacht hat und
irgendwie, dass das was Gutes getan hat für die. Das hat mich sehr berührt.
Jetzt hab ich Gänsehaut.
Ja, ich auch. Und ich wollte jetzt nur eine profane technische Frage stellen,
das passt jetzt irgendwie gar nicht.
Ja, aber ich muss trotzdem nochmal, wenn mich das wirklich brennend interessiert,
du hast ja vorhin so geschildert, aus deinen Büchern werden Filme,
du schreibst Drehbuch, machst ein Programm daraus.
Wie sehr denkst du das oder bedenkst du das schon beim Schreiben,
dass du da mal ein Programm draus machen musst oder dass es mal ein Film wird?
Also bei den bei den Kolumnen ist das durchaus so.
Es kommt vor, dass ich mich an eine Kolumne setze und denke,
ha, die ist super für die Bühne.
Das ist das weiß man ja vorher. Also eignet die sich gut zum Vorlesen,
nimmt die viele Leute mit. Ist es lustig?
Das ist ja wie so ein Comedy Programm letztlich.
Und da weiß man manchmal, jetzt ist dir eine rausgeflutscht,
die wirklich super ist zum Vorlesen, dann freue ich mich und dann nehme ich
die mit auf Reisen und probiere die aus.
Manchmal wird man sich und war die doch nicht so gut für die Bühne,
aber manchmal bleiben die dann auch jahrelang im Programm, weil die Leute das gerne hören.
Bei den Romanen ist es ein bisschen anders da schreibt man eigentlich nicht in erster Linie.
Fürs Kino Bild oder so dass man sich sagt das wäre jetzt das kommt jetzt super
in einem Film das sieht gut aus oder so.
Ich glaube das liegt ein bisschen daran dass man ja in dem Buch in so einer
Gesamt Dramaturgie handelt.
Wo man nicht losgelöst davon schöne Bilder produzieren will für Leserinnen und
Leser sondern da muss eine Geschichte plausibel und unterhaltsam erzählt werden.
Hinterher, wenn die Leute dann sagen, ich kann mir das super als Film vorstellen
oder da lief bei mir die ganze Zeit so ein Film ab, ist es ein Kompliment,
das ist schön. Aber das ist nicht beabsichtigt, zumal der Film ja bei jedem
Menschen anders aussieht.
Ja, also ich bin sehr beeindruckt von den vielen Einblicken und auch wenn ich
mich jetzt noch als kleineres Licht fühle als schon zuvor.
Das ist ja übrigens ein totaler Irrtum, ein kleines Licht und ein großes Licht.
Ich habe die ganz sichere Ahnung, dass es wahnsinnig viele Autorinnen und Autoren
gibt, die nie gelesen werden, obwohl sie wahnsinnig gut sind.
Also, dass das bei manchen Leuten hinhaut, so wie bei mir, habe ich ja vorhin
erzählt, das ist ja wahnsinnig viel Glück.
Das hat unheimlich viel zu tun mit zufällig den Zeitgeist getroffen,
hat ein Thema gewählt, das zufällig für viele Leute relevant ist und Schwein
gehabt, Glück gehabt, also einfach im richtigen Moment von den richtigen Leuten gelesen worden.
Deswegen gibt es für mich keine großen und kleinen Lichter. Ich kenne,
ohne sie namentlich nennen zu wollen, weil man das ja nicht macht,
viele große Lichter, die ich für totale Flaschen halte.
Das sind wirklich schlechte Autorennen, die können eigentlich nichts.
Die haben aber das Glück gehabt, dass anderem verwehrt wurde oder sie haben
ein gutes Selbstvermarktungstalent.
Das gibt es ja auch. Es gibt ja
auch Menschen, die über ihr Talent hinaus irrsinnig gut in der Lage sind,
sich zu verkaufen und anderen das Gefühl zu geben, dass das,
was sie machen, unfassbar relevant ist. So Leute gibt es.
Absolut, ja, ja. Ich meine, wir kommen aus dem Selfpublishing.
Wir kennen ein paar. Ja, genau.
Auf dem Beispiel Self-Publishing, das ist zwar vertrieblerisch ein relativ hartes Brot zum Kauen,
aber es heißt noch lange nicht, dass dort mehrheitlich Dinge geschrieben würden,
die nichts taugen oder so.
Und die also nur der Selbstverwirklichung des Autors oder der Autorin entsprechen,
aber eigentlich nicht wichtig sind. Das ist ja auch nicht wahr.
Das stimmt gar nicht.
Hast du schon irgendwelche Berührungspunkte mit selfpupplich gehabt oder ist
das eine ganz andere Welt für dich?
Ich habe mal selber darüber nachgedacht.
Ja, tatsächlich.
Mal mit Rowold hatte ich mal lange eine Diskussion darüber,
warum ich eigentlich bei Taschenbuchausgaben so viel weniger Prozente kriege
als im Hardcover und warum eigentlich im e-Book so einen Verlag so viele Prozente
bekommt, weil es keine Herstellung gibt.
Es gibt ja im Prinzip keine Lagerung und es gibt keine Papiere oder Druckkosten oder so.
Das sind ja einfach nur Dateien von nicht einem MB und so und da habe ich dann
irgendwie mal gesagt, dass ich finde, dass dafür der Verlag ganz schön viel.
Bekommen sozusagen. Also das ist ja so eine Art Drittverwertung von dem Material
und warum die eigentlich dafür so viel Geld bekommen und ich so wenig und konnten
mir das auch nicht so richtig erklären,
haben es mit Lagerkosten erklärt damals.
Und damals habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, ob ich nicht Self-Publishing
machen soll Und sagen soll ich,
da kriege ich einfach viel mehr Erlöse von dem, was ich verkaufen kann.
Aber natürlich war dann auch klar, dass man sich von einem Großteil des Vertriebs damit verabschiedet.
Eben ist es im Buchhandel relativ schwer haben wird.
Na ja, also ich würde sagen in heutiger Zeit, wenn ein Jan Weiler ein Buch hat,
wir kennen das ja von anderen auch sehr erfolgreich, den Seth Babich und die
kommen auch in den Buchhandel.
Ich hab's mich damals jedenfalls nicht getraut. Ich fand dann letztlich dieses
Nest, in dem man sich dann befindet, wo eben auch Marketingaktivitäten von denen
bezahlt werden und Packungen und Promo und so.
Das fand ich dann doch relativ gutes Argument, um dort zu sein.
Ich denke in deiner Größenordnung ist das sicherlich auch ein Argument.
Definitiv, ja. Aber wenn du mal darüber nachdenkst, ruf uns an,
wir können dir sagen, wie es geht.
Ja, wie gesagt, sehr, sehr spannende Einblicke. Und wir haben ja zum Schluss
an unserer Gäste immer noch so drei Fragen.
Und das ist immer Tamaras Job, hier die Frage zu stellen.
Genau. Ja, ganz kurz und knackig, Jan. Was wissen andere nicht über deine Arbeit?
Andere ahnen nicht, wie leicht sie mir fällt. Das ist ja so eine weit verbreitetes,
eine Klischeevorstellung, dass Literatur immer erlitten sein muss.
Rotliteratur ist immer erlitten. Und es war irrsinnig schwer,
das zu machen. Und es hat einen wahnsinnig viel Kraft gekostet und Energie und so.
Und da traut man sich dann nicht zu sagen, totaler Bullshit.
Manchmal ist es auch total leicht. Es macht Spaß, geht schnell von der Hand
und ist sehr befriedigend. Das darf man niemals sagen.
Deswegen mache ich es hier zum ersten Mal.
Okay, wir sagen es auch nicht weiter.
Nein.
Ab 11.33 Uhr ist es wieder so, dass auch meine Literatur unbeschreiblich erlitten ist.
Schmerzvoll ist es.
Da sind wir schon fast bei Frage Nummer 2. Was ist denn deiner Meinung nach
der größte Irrtum, der sich in der Buchbranche hält?
Der größte Irrtum, der sich in der Buchbranche hält?
Der schwerste Irrtum, der sich in der Buchbranche hält, ist,
glaube ich, dass Rezensionen viel bringen.
Das ist nicht der Fall.
Das darfst du gerne noch kurz ausführen.
Ich kann euch sagen, eine Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verkauft nicht.
Was verkauft ist ein Auftritt im Sat1-Frühstücksfernsehen.
Und es gibt diesen Irrtum, dass Leute denken,
wenn mal irgendein Rezentsent, irgendeine Zeitung auf mich aufmerksam wird und
was über mich schreibt und mich endlich mal wahrnimmt, dann klappt es auch mit dem Verkaufen.
Dann kaufen ganz viele Leute das Buch, das ist aber Quatsch.
Die Vöhtons der Zeitungen gehören zu dem am wenigsten Gelesenen in diesen Zeitungen.
Und das, was die Kritiker sagen, ist nicht so entscheidend für den...
Das ist sehr schmeichelhaft.
Eine gute Kritik in der Zeit oder im FAZ oder in der SZ oder im Spiegel zu bekommen,
ist natürlich sehr, sehr schön und man freut sich darüber.
Man darf aber nicht denken, dass das irgendwas bringt. Okay.
Alleine schon wegen der Reichweite, die ist dann letztlich gar nicht so groß.
Aber wenn du im Sat1-Frühstücksfernsehen bist und trittst da zweimal auf,
einmal um 6.30 Uhr und einmal um 8.20 Uhr oder so, und klaut das da mit den
Moderationen, hast du immer Leute, die so second-screening-mäßig am Handy gleichzeitig
bei Amazon das Buch bestellen.
Man kann signifikant sehen bei ein paar Fernsehsendungen, eine Stunde später,
wenn Amazon dann diese diese Bestsellerlisten aktualisiert, dann schwupps,
ist man möglicherweise um 17.000,
Plätze gestiegen da in diesem Rang.
Das bringt messbar mehr.
Wobei ich jetzt feststelle, dass wir doch in unterschiedlichen Welten sind.
Ich habe bei Rezension an Amazon Rezension gedacht und du denkst an die Frankfurter
Allgemeine Zeitung. Ja, okay.
Amazon Rezension.
Ich nehme die selten ernst, weil da häufig auch Dinge drin stehen,
die eine fundamentale Unkenntnis des Rezensenten gegenüber dem Werk spiegeln.
Stehen dann einfach Dinge drin, die gar nicht vorkommen im Buch oder die derjenige
oder diejenige sich vielleicht irgendwie vorgestellt hat, die aber gar nicht
da enthalten sind und die auch nichts mit einem zu tun haben.
Ich bin da immer sehr vorsichtig zum Mal, dass es auch die Neigung gibt von
Verlagen über so anonymisierte Verrisse, die Werke aus anderen Verlagen schlecht zu machen.
Da steht dann irgendein Bullshit drin, bin total enttäuscht,
von der ersten bis zur letzten Seite total langweilig und so.
Habe mich massiv geärgert nach dem Kauf. Das sind häufig gar keine echten Rezensionen,
sondern werden absichtsvoll eingestellt.
Das sind die unschönen Seiten der Buchbranche. Wollen wir schnell noch zu einer
hoffentlich schönen Frage springen.
Wenn du als Figur in ein Buch eintauchen könntest, egal ob eins von dir oder
von jemand anderem, was für eins wäre das und was würdest du da anstellen?
Das wäre Tom Sawyer.
Ich finde die Welt, die da beschrieben wird und die Komik dieses Buches und.
Diese Figuren, Sehr schön.
Ja, lieber Jan, vielen, vielen Dank, dass du heute Zeit für uns hattest.
Du hast uns tolle Einblicke gegeben in deine, ja, ferne Welt der Schriftstellerei.
Und so fühlt es für uns ferne Welt. Aber wir arbeiten dran.
Und wir hoffen natürlich euch, liebe Hörerinnen und Hörer, dass es auch interessante
Eindrücke gegeben habt und ihr jetzt noch motivierter seid, loszulegen.
Ich würde mal sagen, Tamara, kommen wir zum Schlusswort, bleibt uns gewogen, nicht?
Genau, ja, auch von mir vielen lieben Dank, sehr erfrischende Sichtweisen und
ja, schön, dass du da warst.
Ja, danke für die Einladung.
Ciao!
Vera
00:00:25
Tamara
00:01:16
Vera
00:01:29
Tamara
00:01:47
Vera
00:03:28
Tamara
00:03:41
Vera
00:04:14
Tamara
00:04:24
Vera
00:05:25
Tamara
00:05:32
Vera
00:05:35
Tamara
00:05:47
Vera
00:05:52
Tamara
00:05:54
Vera
00:05:58
Tamara
00:06:05
Vera
00:08:39
Tamara
00:08:46
Vera
00:09:15
Tamara
00:10:20
Vera
00:10:22
Tamara
00:10:55
Vera
00:10:57
Tamara
00:11:05
Vera
00:11:09
Jan
00:11:44
Vera
00:11:46
Jan
00:11:56
Vera
00:12:13
Jan
00:12:15
Tamara
00:12:36
Jan
00:12:40
Tamara
00:13:05
Vera
00:13:10
Jan
00:13:31
Vera
00:16:45
Jan
00:16:48
Vera
00:17:07
Jan
00:17:27
Tamara
00:20:23
Vera
00:20:25
Jan
00:20:41
Vera
00:21:35
Jan
00:21:46
Tamara
00:24:49
Jan
00:25:03
Vera
00:27:18
Jan
00:27:51
Vera
00:28:15
Jan
00:28:40
Vera
00:29:33
Jan
00:29:34
Vera
00:29:47
Jan
00:29:57
Tamara
00:30:32
Vera
00:30:33
Jan
00:30:52
Vera
00:32:32
Jan
00:32:45
Tamara
00:33:36
Jan
00:33:41
Vera
00:37:48
Jan
00:38:19
Tamara
00:38:27
Jan
00:38:36
Vera
00:40:13
Jan
00:40:19
Vera
00:42:48
Jan
00:43:04
Vera
00:43:09
Jan
00:43:16
Tamara
00:44:47
Jan
00:45:22
Tamara
00:45:25
Jan
00:45:26
Vera
00:48:18
Jan
00:48:42
Vera
00:50:19
Jan
00:50:26
Vera
00:52:36
Jan
00:52:43
Vera
00:53:26
Jan
00:53:42
Vera
00:54:38
Jan
00:54:38
Vera
00:55:40
Tamara
00:55:44
Jan
00:55:52
Tamara
00:56:52
Jan
00:57:28
Tamara
00:58:33
Vera
00:58:35
Jan
00:59:05
Vera
01:00:43
Jan
01:00:52
Vera
01:02:21
Jan
01:02:28
Tamara
01:02:58
Vera
01:03:00
Jan
01:03:05
Vera
01:03:06
Jan
01:03:08
Vera
01:04:37
Jan
01:04:47
Vera
01:05:09
Tamara
01:05:32
Jan
01:05:48
Tamara
01:06:25
Vera
01:06:27
Jan
01:06:31
Tamara
01:06:40
Jan
01:06:50
Tamara
01:07:09
Jan
01:07:12
Vera
01:08:54
Jan
01:09:03
Tamara
01:10:08
Jan
01:10:24
Vera
01:10:58
Tamara
01:11:28
Jan
01:11:34
Tamara
01:11:35