Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #158 - Autor:innen Realtalk – Kreativität, Erfolgsdruck, Bestätigung und Zeitmangel

Zwischen inspirierenden Schreibtipps und erfolgreichen Stargästen war es in dieser Podcastfolge mal wieder an der Zeit, auch offen über die Schattenseiten des Autor:innendaseins zu sprechen.

09.03.2023 61 min Staffel 4 Episode 158

Zusammenfassung & Show Notes

Zwischen inspirierenden Schreibtipps und erfolgreichen Stargästen war es in dieser Podcastfolge mal wieder an der Zeit, auch offen über die Schattenseiten des Autor:innendaseins zu sprechen. Was passiert, wenn nicht genug Raum für Kreativität bleibt? Welche Erwartungen kommen von außen und wie viel Druck macht man sich selbst? Was macht das Feedback über ihre Bücher, aber auch über den Podcast mit Vera und Tamara? Eine offene und persönliche Folge, in der sich wahrscheinlich so manch eine:r wiedererkennen wird ... 

Zwischen inspirierenden Schreibtipps und erfolgreichen Stargästen war es in dieser Podcastfolge mal wieder an der Zeit, auch offen über die Schattenseiten des Autor:innendaseins zu sprechen. Was passiert, wenn nicht genug Raum für Kreativität bleibt? Welche Erwartungen kommen von außen und wie viel Druck macht man sich selbst? Was macht das Feedback über ihre Bücher, aber auch über den Podcast mit Vera und Tamara? Eine offene und persönliche Folge, in der sich wahrscheinlich so manch eine:r wiedererkennen wird ...

Links

Veras Bücher:
https://www.amazon.de/Vera-Nentwich/e/B00B6F3BOA

Tamaras Bücher:
https://www.amazon.de/Tamara-Leonhard/e/B07C86DLY2

Tamara im BuchWerkstatt Podcast:
https://open.spotify.com/episode/3cA4wFOeEW4jdFakULu7GS
https://youtu.be/du9PKraagq4

Auftrittstermine Vera: https://vera-nentwich.de/termine

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Transkript

Hallo ihr Lieben und willkommen zu Folge 158 von Die Zwei von der Talkstelle. Heute sprechen Vera und ich einmal über die Freuden und Leiden des AutorInnendaseins. Wir haben uns ausgetauscht, wie es denn aussieht, wenn man sich Zeitdruck macht, wenn man sich Erfolgsdruck macht, wenn man vielleicht einfach keine Zeit findet zum Schreiben und viele persönliche Einblicke gegeben.
Vera
00:00:24
Wir haben ein bisschen hinter die Kulissen des Podcasts geguckt, weil auch der entsteht ja nicht von alleine, wo wir uns viel Druck machen, wo wir uns keinen machen, vielleicht zu viel Druck machen. Hört auf jeden Fall rein und gib uns euer Feedback. Die, Hallo ihr lieben Hörerinnen und Hörer da draußen, hier sind die zwei von der Talk-Stelle mit Folge 158. Mein Name ist Vera Nendwig und ich grüße an einem verregneten Dienstag morgen in die Kamera der lieben Tamara, die tatsächlich lächelt.
Tamara
00:01:16
Ja, ich bemühe mich.
Vera
00:01:22
Ja, also ich meine, wir wollen jetzt nicht direkt ins Thema springen. Weil wir haben uns, ich kann das ja direkt mal das Geheimnis lüften, wir haben uns heute für heute vorgenommen, euch mal etwas Einblicke in unseren Alltag zu geben, in die Herausforderungen und die Zweifel und all diese Dinge, das habt ihr durchaus ja auch in den Rückläufern und Kommentaren mehrfach gewünscht. In dem Zusammenhang möchte ich nochmal daran erinnern, dass es in den Show Notes und auch auf zweifelnder-talkstelle.de, immer einen Link gibt, wo ihr auch so ausfüllen könnt, was ihr so für Wünsche an unserem Podcast habt, welche Gäste ihr wirklich gerne behältet, Themen und solche Sachen, das bitte bitte auf jeden Fall mal ausfüllen, da sind wir sehr, sehr darauf angewiesen, so nach jetzt 158 Folgen sind so ziemlich alle die Menschen, die wir schon kennen, abgegrast.
Tamara
00:02:24
Ohje, das gibt jetzt aber traurige Gesichter bei Menschen, die uns kennen und die noch nicht hier waren.
Vera
00:02:29
Gibt es da noch welche? Also direkt. Ja, okay. Ich meine, wenn ich jetzt mal hochrechne, ich habe jetzt nicht gezählt, aber wir haben mindestens 100 Gäste schon gehabt. Schon eine lange Quote. Da doch immer wieder jemanden neuen sich einfallen zu lassen, ist wirklich nicht so leicht. Aber da kommen wir vielleicht Daher noch so zu. Ja, schauen wir doch erstmal, was die letzten Tage, seit der letzten Aufzeichnung so gebracht haben, Tamara. Gibt es da schöne Erlebnisse oder war es nur Chaos?
Tamara
00:03:08
Es gab auch schöne Erlebnisse. Ich war noch mal ein bisschen unterwegs und ich musste tatsächlich noch mal nach Berlin. Und das war an sich sehr spannend und sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Also ich hab da eine Zugfahrt von über sieben Stunden und da Dienstag morgens hin und Mittwoch nachts wieder zurück. Und natürlich versucht man dann vor Ort auch nicht irgendwie die freien Zeiten auf dem Hotelzimmer zu verbringen, sondern so viel wie möglich von der Stadt zu sehen. Und das war schon anstrengend. Und genau, von daher war ich jetzt die letzten Tage so ein bisschen erschöpft auch.
Vera
00:03:46
Ja, das zieht nicht mehr so spurlos an einem vorbei, ne?
Tamara
00:03:50
Man wird nicht jünger.
Vera
00:03:52
Ja gut, vorbei. Du bist ja noch. Ach Gott. Komm mal in mein Alter. Ja, ja. Ja, ich hatte letzte Woche ja auch ein wirklich sehr schönes Erlebnis. Ich hatte ja, ich glaube, hatte ich beim letzten Mal erwähnt, eine Wohnzimmerlesung in Düsseldorf. Und das war wirklich richtig toll. Also das Wohnzimmer war proppen voll, obwohl an dem Tag der öffentliche Nachverkehr und Düsseldorf gestreikt hat, sind sie doch fast alle gekommen. Und das war so ein richtig schöner Abend. Die Leute haben sich amüsiert, waren begeistert von dem und ich bin auch so richtig ins Plaudern gekommen. Also, das war so richtig so ein Endorphin-Auftank-Abend.
Tamara
00:04:34
Schön.
Vera
00:04:37
Und ja, der hat mir dann auch wieder so mal gezeigt, warum ich diesen ganzen Kram mache. Diese Momente sind schon dann was Besonderes, was tolles. Das hat mich dann auch weiter motiviert. Ich habe ja Gott sei Dank, das hatte ich beim letzten Mal schon erwähnt, jetzt noch den ein oder anderen Auftritt. Nächste Woche bin ich in Baden-Weiler im dortigen Fini Ressort Hotel und darf mir im Gegenzug für meine Lesung drei Tage Wellness gönnen mit einer Freundin, also für zwei Personen. Also falls jemand in der Nähe von Baden-Weiler ist, am Sonntag vorbeikommen, Das ist auch für nicht Hotelgäste offen, also einfach reinkommen. Ja, insofern bin ich da momentan ganz guter Dinge und ich war dann am Wochenende auch etwas übermütig. Ich habe mich nämlich jetzt eingetragen als Interessenten, um volontiert zu sein bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris. Hui! Ja, also ich hab da schon lange mit Glee beugelt, ich weiß nicht, ich hab einmal erzählt, 2011 war ja der europäischen Song Contest hier in Düsseldorf und da hatte ich ja schon das große Vermögen, da zwei Wochen als Volunteer dabei sein zu dürfen und das war einfach ein großartiges Erlebnis, bei so einem mega Event dabei zu sein und da drin zu sein und das alles mitzukriegen und so. Und das hat mich total angefixt und ich hab schon immer geguckt, wann ist denn mal so nächstes Event hier so in der Nähe und ich war schon ganz traurig, dass sämtliche Olympiabewerbungen hier für Ruhrgebiet und in der Nähe alle gescheitert sind. Naja und ich meine Paris, ich liebe Paris, ist erreichbar. Jetzt ist es Gott sei Dank so, dass man das also fließend Französisch nicht Vorbedingungen ist, Englisch oder Französisch. Es ist auf jeden Fall so, dass sie bewusst auch alle Nationalitäten nehmen wollen, also das ist okay. Und ja, das ist jetzt auch erstmal nur, man trägt sich erstmal nur in eine Liste ein, um überhaupt Interesse zu bekunden und dann Ende März irgendwann soll so ein Portal verheirgeschaltet werden, wo man sich offiziell bewirbt und so angibt, ob man so kann oder nicht kann. Und dann gibt es einen Auswahlprozess und dann irgendwann im Oktober erfährt man dann, ob man dabei ist und dann muss man halt 10 Tage am Stück irgendwann Zeit haben. Während den Olympischen spielen, um dann halt am Einsatzort sein zu können. Und das größte Problem wird dann irgendwie sein, falls der Einsatzort Paris ist, was ich ja sehr hoffe, wo ich dann da irgendwie übernachten kann.
Tamara
00:07:41
Das müsstest du dann selbst klären, oder wie?
Vera
00:07:43
Das muss ich wahrscheinlich, also wenn das so ist wie hier damals beim ESC, da musste man Unterkunft selbst klären, ja. Also ich hab das jetzt auch so gelesen, dass das da auch so ist. Also man hat dann nur wie zehn Stunden Dienst am Tag und also Verpflegung und öffentlichen Nahverkehr und so kriegt man bezahlt. Man ist verpflichtet, die entsprechende Uniform zu tragen, was beim ESC damals echt ein Problem war, weil die hatten nur so Teenie-Größen. Und ich sah in diesen roten Klamotten eingefärscht aus, wie echt wie eine rote Wurstnappelle aus. Dann auch noch mit Käppi und ich sehe mit Käppi echt so blöd aus. Naja, aber gut, das macht man nicht alles. Und ja, ich hab mal so, ich lass mich mal an. Man kann auch jederzeit sagen, nee, ich will nicht, wenn das jetzt nicht passt oder so. Die bezahlen nichts, also können sie einen auch nicht so verpflichten. Aber es ist einfach mal anzugehen und mal sehen, wie weit ich komme und ob das irgendwie klappt. Also ich mein, das ist wahrscheinlich die letzte Gelegenheit, ne, danach. Selbst wenn jetzt 2036, da soll es ja wieder eine Ruhrgebietsbewerbung geben, wenn die klappt. Ich meine, da bin ich, wie alt bin ich denn da? Da bin ich 76. Das wird schwierig.
Tamara
00:09:05
Ich glaube, dann turnst du immer noch rum.
Vera
00:09:08
Ja, dann wäre ich auch wieder dabei. Aber schauen wir mal. Ich meine, wir werden ja alle älter. Vielleicht haben sie dann gar keine jungen Volunteers mehr.
Tamara
00:09:17
Das heißt, was müsstest du da zum Beispiel so machen?
Vera
00:09:21
Ach, das kann alles sein. Das kann sein, man weiß nicht, wo man eingesetzt wird. Es kann sein, dass ich irgendwo am Bahnhof stehe und Gäste empfangen muss oder dass ich Betreuerin von irgendwelchen Sportteams bin. Beim ESC war ich im Pressezelt, da war ich dafür verantwortlich, den Journalisten mit der Technik zu helfen. Da war ja so ein Pressezelt, da waren 300 Rechner aufgebaut und mit Internet und Hasselig gesehen. Und wenn dann irgendeiner, ich weiß noch beim Finale, damals hat ja Aserbaidschan gewonnen, hatten die Probleme, das Video von dem Sieg nach Aserbaidschan zu übertragen. Dann hab ich mit denen noch eine Stunde und hab mit denen gebastelt, bis wir diese Film nach Aserbaidschan übertragen gekriegt haben. Solche Sachen halt. Okay. Vielen Dank für's Zuschauen. Und keine Ahnung, wo sie mich einsetzen. Sie werden sicherlich, deswegen muss man das dann wahrscheinlich dann so ausfüllen, wir werden dann sicherlich nach Fähigkeiten gucken. Klar, IT habe ich drauf. Ich könnte mir auch vorstellen, wenn ich ja nochmal Deutsche bin, dass ich irgendwo hinkommen muss, wo das Deutsch eine Rolle spielt, aber keine Ahnung, man weiß es nicht.
Tamara
00:10:27
Ja, spannend. Berichte weiter.
Vera
00:10:32
Das werde ich auf jeden Fall tun. Aber wie gesagt, es zieht sich noch ein bisschen. Aber ich habe jetzt bei den ersten Schritten gemacht und habe natürlich die Hoffnung, wenn ich dann mal wirklich 14 Tage irgendwo in Paris oder so Dienst tue, dass ich danach dann auch endlich mal Französisch kann.
Tamara
00:10:48
Wenn ihr nicht nur Englisch redet.
Vera
00:10:53
Ja, so ist das mit den Dingen, die man sich so selbst aussucht. Wo wir ja irgendwie auch so beim Thema sind. Ich meine, das mit dem Schreiben, Autorinnen sein und bei uns beiden ja auch noch irgendwie auch noch letztlich so einen Zug auf die Bühne zu haben, ist ja eigentlich freiwillig. So richtig müssen tun wir ja nicht.
Tamara
00:11:19
Nein, ich würde noch kurz eine Sache vorschieben, dann sage ich da gerne zwei Worte zu. Ich wollte nur noch mal kurz erinnern, dass jetzt diese Woche die Podcast-Folge von der Buchwerkstatt von Regina Lehrkind erscheint. Also jetzt heute habe ich selbst noch nicht gehört, aber aus eurer Sicht ist es schon da. Und den Link packen wir in die Show Notes, dann könnt ihr da mal reinhören. Und ja, du sagst, wir suchen uns das freiwillig aus. Ich bin mir da nicht so ganz sicher. Also natürlich steht niemand mit der Peitsche hinter uns und sagt schreib oder kreiere oder tu oder mach. Aber zum einen hört man doch oft, wenn man fragt, warum schreibst du, dass viele sagen, weil ich muss. Und natürlich ist das auch immer so ein bisschen kokettieren. Aber ich denke, da ist schon auch einfach ein Drang in einem, dass da was raus muss. Und ich meine, wer mal ein bisschen auf meiner Webseite gestöbert hat, hat es vielleicht auch schon mal gelesen. Also das war bei mir schon so, dass ich ein paar Jahre hatte, ohne irgendwelche kreative Arbeit. Also ich habe ja immer gesungen, Theater gespielt, Geschichten aufgeschrieben. Ich weiß noch, so im Kinderzimmer hatte ich dann so einen kleinen Kassettenrekord und habe mir meine eigenen Hörspiele eingesprochen und so Sachen. Also irgendwas Kreatives habe ich immer gemacht, auch in der Schulzeit, in der Studienzeit. Als ich dann mit der Uni fertig war und in den Beruf gegangen bin, Ich kann mich noch gut dran erinnern, da war dann wieder das Treffen von der Theatergruppe für das nächste Semester. Ich bin hingegangen und habe gesagt, ich kann dieses Mal nicht mehr mitmachen, ich habe jetzt meine Abschlussprüfungen und danach muss ich mir einen Job suchen. Das ist mir extrem schwer gefallen. Da war der Moment, wo ich alles gekappt habe. Ich habe dann über mehrere Jahre kein Theater gespielt, nicht gesungen, nichts geschrieben, sondern wirklich mich voll auf dieses Berufstätigkeitsgame eingelassen. Und da ging es mir immer schlechter. Also das war wirklich so, dass ich teilweise wochenlang krank war, weil es mir psychisch nicht gut ging. Und das konnte ich natürlich nicht zuordnen. Also ich wusste, das hat ganz viel mit der Arbeit zu tun, mit dem Druck und allem. Aber als ich dann irgendwie durch Zufall über drei Hürden dazu gekommen bin, mal eine Kurzgeschichte zu schreiben, für so eine Online-Plattform, habe ich plötzlich gemerkt, wie so ein Schwamm in mir alles aufgesaugt hat und ich richtig aufgeblüht bin einfach durch diese kreative Tätigkeit. Und das war dann, ja, ich weiß nicht, das war vielleicht so vier, fünf Jahre später. Da hab ich dann wirklich mit allem wieder angefangen. Hab dann bei diesem Musical mitgespielt, hab angefangen zu schreiben und all diese Dinge. Und hab wirklich gemerkt, wie ich wieder aufgeblüht bin, wie ich wieder Freude am Leben hatte, wie ich nicht mehr gesagt habe, ich hasse Menschen, sondern das Leben ist schön. Also das ist schon... Ein Stück weit ist diese Aussage, ich schreibe oder ich tue kreative Dinge, weil ich muss, aus meiner Sicht ist schon was dahinter.
Vera
00:14:52
Ja, ich denke mal, das ist ja auch ein sehr persönlicher Punkt, wobei ich aus meiner Sicht schon sagen muss, wenn es halt nicht das Schreiben wäre, dann wäre es eben was anderes. Und ich habe das ja auch schon mehrfach gesagt, bei mir persönlich ist sicherlich das Schreiben auch kein Selbstzweck. Also ich mache nicht morgens auf und sage auch, ich vermisse, dass ich schreibe.
Tamara
00:15:19
Okay.
Vera
00:15:20
Ich würde vermissen Bücher zu haben. Ich würde vermissen, irgendwie, dass Leute mich als Autorin kennen. Das würde ich vermissen. Und die Bücher und das Autorinnen-Sein sind ja letztlich auch ein Mittel, um andere Wege zu finden und irgendwie gesehen zu werden. Letztlich auch der Einstieg, um anderweitig auf die Bühne zu kommen. Ich glaube, das ist bei mir der Punkt. Ich habe schon ein paar Mal scherzhaft gesagt, ich konnte ja z.B. Nie Tagebuch schreiben. Ich wusste, das liest keiner. Und das geht irgendwie nicht. Ich kann nicht schreiben, ohne zu wissen, dass es jemand liest. Also von daher. Und ich kann auch die Zeiten erinnern, als ich so einen Berufseinstieg hatte, da bin ich voll in den Sachen aufgegangen. Die habe ich mit großer Begeisterung gemacht. Und die mache ich auch heute noch mit großer Begeisterung. Und sicherlich ist so irgendwelche Lösungen für Kundenfinden und Programmeschreiben sicherlich auch eine Art von Kreativität insofern. Es war eher bei mir so, dass das heute, ich mach das ja jetzt schon ellenlang, dass das oft dann keine so große Herausforderung mehr ist. Und da einfach... Der Drang war so, da möchte ich jetzt noch mehr, weil so dieses Gefühl, mich auszutoben, ähm, ja, da reichte dann der normale Job nicht mehr. Dazu kam bei mir speziell natürlich dann auch durch meinen Lebenswechsel, vor jetzt knapp 30 Jahren, dass ich ja dann auch erst mal wieder die Welt neu kennenlernen musste und wollte, und auch wollte, dass die Welt mich neu kennenlernt und ich da viel auch ausprobiert habe und geguckt habe, was funktioniert, was nicht. Das ist jetzt sicherlich eher eine relativ spezielle Situation. Aber der Punkt ist, glaube ich, und da wo wir ja heute so ein bisschen hin ist, dass daraus auch so ein gewisser Druck entsteht, etwas zu machen. Ja. Und ich habe das gerade in den letzten zwei Jahren so gemerkt, wo ich auch irgendwie auch nicht so wirklich psychisch in der Lage war, da mehr zu tun. Da habe ich während meiner Bücher die zwei, die ich da in den letzten zwei Jahren geschrieben habe, mehr oder weniger abgerungen, obwohl ich es wie tatsächlich auch für meine besten halte bisher und zu mehr wäre nicht die Kraft gewesen. Andersrum so der Gedanke, ich mach jetzt gar nichts, weil ich ja tun könnte, ich mein, mich zinkt ja keiner, würde bedeuten, dass ich all das, was ich dann die Jahre davor gemacht hab, irgendwie aufgeben würde und das zarte Pflänzchen dessen, was ich mir da erkämpft habe, so langsam wieder verdorren und das ist eigentlich der Punkt, der mich antreibt. Und letztlich dann auch der Punkt, als ich gesagt habe, so dieses Jahr, es fängt wieder alles an, lebendig zu werden, dieses Jahr muss ich einfach nochmal gas geben. Ich will einfach wissen, ob es funktioniert. Auch wenn ich jetzt gerade aktuell merke, dass das so eine Grenze ist, wo es Druck wird. Ich will ja zwei Bücher dieses Jahr schreiben und ich habe das ja auch schon überall verkündet. Ich will ja sogar jetzt Anfang April zum Termin für die Buchhandlungen eine entsprechende Vorschau machen. Ich habe die Cover schon in Auftrag gegeben. Also ich habe richtig Druck aufgebaut. Und bin jetzt gerade bei gestern, war ich bei 25.000 Wörtern, das ist knapp die Hälfte. Also wenn mein Zeitplan warten will, muss ich Ende März quasi das 55.000. Worte geschrieben haben. Damit das irgendwie, sag ich mal Ende Mai, Anfang Juni rauskommen kann. Das wäre so mein Ziel. Ja. Und dann, ja, das ist so ein... Ich kämpfe immer damit, wie kriege ich das hin, dass ich das aus Spaß mache, trotzdem meine Ziele erreiche und es eben nicht als Druck empfinde.
Tamara
00:19:53
Ich weiß halt nicht, ob das überhaupt geht, weil das Dilemma ist ja einfach, du kannst entweder sagen, ich schreibe, weil ich gerne schreibe und was daraus wird, wird man sehen. Und dann hast du natürlich keinen Druck, sondern wirklich nur Spaß dran. Aber ich denke, das ist jetzt zumindest für dich keine Option. Für viele ist es ja eine. Für mich eigentlich auch nicht, weil ich gerne möchte, dass mehr Menschen meine Geschichten lesen. Insofern muss ich mich da auch mehr dahinter klemmen, als einfach nur dann schreiben, ich lustig bin und die alternative ist eben dass man sagt ich setze mir bestimmte ziele ich möchte bestimmte dinge erreichen und dann muss man halt auch ganz klar sagen kunst ist arbeit und arbeit ist nicht immer nur spaß also ich glaube da muss man halt auch einfach dann realistisch sein das leben ist kein ponnyhof ja ja sicherlich so ganz ohne geht es nicht wobei ich habe vielleicht diese wirkliche Luxussituation, dass auch bei meiner Arbeit mir eigentlich fast nur zu 90 Prozent immer Spaß gemacht hat.
Vera
00:21:07
Ich habe die ganz selten als Druck empfunden. Klar gibt es so Momente mal, aber ich habe eigentlich immer das machen können, was mir Spaß macht oder zumindest auch eine gewisse Befriedigung gebracht hat. Und ich weiß ja, und das ist auch das, was ich versuche für mich selbst zu visualisieren. Also der Moment, wenn dann ich das Wordschirm Ende drunter schreibe und der Moment, wenn dieses Buch rauskommt, der ist einfach großartig. Da muss ich halt jetzt mal dadurch, dass ich mich morgens zwingen muss, so jetzt eine Stunde hier aufstehen und gucken, dass ich meinen Wirtkern schaffe. Ich glaube, ich kann erst am Ende des Jahres sagen, ob das Experiment geklappt hat oder ob ich dann vollkommen demotiviert bin und alles aufgebe. Insofern Insofern interessiert mich ja sehr. Deine Empfindungen, weil du hast ja wirklich den komplett gegensätzlichen Schritt gemacht. Du hast ja wirklich bewusst gesagt, ich schreibe dieses Jahr kein Buch. Ich meine, wie geht es dir damit?
Tamara
00:22:21
Ich habe nicht gesagt, ich schreibe kein Buch, sondern ich veröffentliche keins.
Vera
00:22:26
Du hast ja zählen, du schreibst ja nicht in die Hand.
Tamara
00:22:29
Ich habe auch schon sehr, sehr lange an einem der Bücher geschrieben, weil ich es immer wieder ändern musste und es mir nicht gefallen hat. Aber das ist jetzt ein anderes Thema. Also wie ich vorhin ja schon gesagt habe, was ich... Natürlich, wir haben jetzt einfach zwei Ebenen. Das eine ist, man hat bestimmte Ziele, die man erreichen möchte. Und natürlich würde man die lieber heute erreichen als morgen. Und insofern ist da schon eine gewisse Ungeduld, da jetzt endlich wieder weiterzumachen. Was einfach von der Vernunft zurückgehalten wird, weil ich sage, ich muss jetzt erst andere Dinge fertig kriegen oder erledigen. Und die andere Ebene ist halt, was ich vorhin erzählt habe, einfach dieses Mindestmaß an kreativem Schaffen, was ich brauche, um irgendwie auch glücklich sein zu können. Und das habe ich durchaus mit den Dingen, die ich mache. Also für mich ist auch das Lektorieren eine kreative Tätigkeit oder eben wenn ich zur Probe gehe, wenn ich mit der Musik oder auch hier der Podcast, all diese Dinge, also das ist für mich auch kreatives Schaffen, vor allem weil ich ja auch hier umgeben bin von kreativen Menschen. Es ist ja jetzt nicht wie ein Job eben, wo ich irgendwie komplett außerhalb dieser Kreativbubble mich aufhalte. Insofern reicht das im Moment für meinen Seelenheil, sage ich mal, aus. Aber ich bin noch im Kopf permanent an meinen Geschichten dran. Also ich schreibe zwar nicht mit den Fingern, aber ich entwerfe permanent irgendwelche Szenen, die ich eventuell gebrauchen könnte. Also da vergeht kein Tag, wo ich nicht über irgendwelche Figuren nachdenke oder irgendwelche Szenen mir überlege oder Settings überlege. Also so gesehen bin ich nicht völlig aus einem Schreibprozess raus.
Vera
00:24:28
Aber wie machst du das? Ich glaube, das ist bei mir das größte Problem, dass in dem Kopf zu viel passiert, dass ich eben nicht mich darauf kukussieren kann. Also wenn ich voll im Schreiben drin bin und wirklich nur in diesen Geschichten, dann fällt mir das auch leicht. Aber das geht eben nicht. Klar, ein bisschen ist Alltag, aber da kommt natürlich bei mir noch so einiges Selbstgeschaffenes dazu. Ich hab jetzt Ende März endlich wieder einen Kabarettauftritt in Düsseldorf und im April den 2. Und muss jetzt unbedingt mein Kabarettprogramm wieder drauf schaffen. Und vor allen Dingen muss ich es nach drei Jahren auch noch ein bisschen noch aufhübschen. Das heißt, ich muss mir auch noch ein paar Kabarettnummern einfallen lassen. Dazu hat mich ja unsere letzte Podcast-Folge mit Helen dazu motiviert, das jetzt auch mal anzugehen. Also bin ich gerade dabei, 16 E-Mails zu schreiben. Und all das ist ja kreative Arbeit, die man nicht mal eben so aus der Hand schüttelt, sondern wo man sich Gedanken drüber machen muss. Und das löst bei mir eigentlich den Stress aus. Da laufen die Gedanken hin und her und ich... Krieg dann nicht sortiert und die Konsequenz wäre jetzt auf irgendwas von dem zu verzichten, aber das will ich nicht. Das ist natürlich ein selbst geschaffenes Dilemma, gebe ich ja zu. Ja, also so richtig weiß ich den Schlüssel da von.
Tamara
00:26:08
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was die Frage ist. Ist auch gar keine, das ist so... Aber was ich sagen kann, also für mich gibt es natürlich einmal die kreative Arbeit, wo ich wirklich an einem Computer sitze. Es gibt sicher auch Leute, die von Hand irgendwo was aufschreiben. Das mache ich eigentlich fast nie. Also ich arbeite dann immer mit...
Vera
00:26:30
Du hast da auch eine ganze Staffel von Journalen, oder?
Tamara
00:26:32
Ja, aber nicht für meine Geschichten. Okay, klar. Also wenn ich wirklich an kreativer Arbeit dran bin, dann tue ich das am... Also dann gibt es eben die Sachen, die ich direkt am Computer mache, wie eben jetzt irgendwas aufschreiben oder was auch immer. Und dann gibt es eben, was ich vorhin gesagt habe, so dieses sich beschäftigen mit den Sachen. Und da bin ich, glaube ich, ganz nah bei dem Jan Weiler, was er auch erzählt hat. Also es ist es war bisher bei jedem Buch so, dass ich Szenen, die irgendwo in der Mitte kommen oder am Ende kommen, schon ganz klar vor Augen hatte und teilweise wirklich die ich wortwörtlich schon ausformuliert hatte und einfach nur noch aufschreiben musste, weil sie schon festgestanden haben in meinem Kopf. Die erzähl ich mir selber zum Einschlafen oder formulier sie, wenn ich mit dem Hund Gassi geh oder so. Und das sind dann oft auch Lieblingsszene, die erzähl ich mir dann auch gern noch zwei-, dreimal. Und das ist dann wirklich so, dass ich mir das auch nicht notieren muss oder merken muss, weil die für mich einfach so plastisch greifbar sind im Kopf schon und eben bestimmte Sätze schon so klar sind, dass ich die einfach dann, wenn ich loslege, tatsächlich nur noch abrufen muss.
Vera
00:27:50
Ja, das gelingt mir auf keinen Fall. Es ist im Gegenteil, es hat sich bei mir bisher fast schon kontraproduktiv ergeben, wenn ich eine spätere Szene zu sehr konkret im Kopf habe. Weil ich dann alles so darauf hinbiege, dass ich auf diese Szene komme und da gibt es einfach nur Mist. Ich bin fast jedes Mal nachher zu dem Schluss gekommen, nach Freilacht, der Motto, Kirjo Darlings, dass ich diese Szenen weggelassen habe.
Tamara
00:28:23
Es ist vielleicht meine Art zu plotten. Also das sind so bestimmte Highlights dann, wo ich einfach von vorne rein weiß, die stehen und dann muss ich quasi beim tatsächlichen Aufschreiben so meinen Weg zu diesen, also wie wenn du dir eine Wanderung zurechtlegst und du weißt, ich will diesen Turm da besuchen und diesen Berg und dieses Gipfelkreuz und dann musst du halt den Weg finden, wie du da irgendwie gut hinkommst.
Vera
00:28:47
Ja, ja, gut. Ich sage mal so einfach, da hat es ja, ich schreibe jetzt gerade in meinem 12. Buch, ich weiß ja, bisher habe ich immer noch irgendwie ein Buch fertig gekriegt. Ob es jetzt immer ein gutes war, bleibt jetzt im Sinne der Betrachter. Also zumindest war ich mit den Ergebnissen immer zufrieden. Und das wird mir dann auch, wird mir sicherlich auch dieses Mal wieder gelingen. Ich bin nicht immer sicher, aber das ist wahrscheinlich das Thema Selbstpfeifel, ob es wirklich gerade das Bestmögliche ist. Vielleicht muss man sich davon sowieso frei machen.
Tamara
00:29:24
Das ist wahrscheinlich, warum ich so viel überarbeite, weil ich diesen Punkt auch schwer erkennen kann. Je nach Buch hatte ich teilweise sieben oder acht Überarbeitungszyklen und habe mir dann selber in den Kalender mit Rot und in Großbuchstaben geschrieben, geschrieben, komm zum Ende. Weil irgendwann musst du halt einfach sagen, okay, es ist gut jetzt, aber bis dahin brauche ich halt ein paar Runden.
Vera
00:29:50
Ich meine, das hat mir ja schon mal das ich da wahrscheinlich das komplette Gegenteil war. Manchmal ein bisschen zu flott. Deswegen möchte ich ja diesmal meinen Zeitplan ein bisschen einhalten, damit auch wirklich noch genügend Zeit ist, dass sowohl ich als auch Lektorat, Korrektorat und auch ein paar Testgläser das nochmal gründlich unter die Lupe nehmen können. Wobei du vorher noch mal ganz so ein Nebensatz ein anderes Thema angesprochen. Das war ich halt auch mal so. Gegenüber unserer Hörerschaft auch nochmal ein bisschen erläutern möchte. Neben all den kreativen Dingen, die wir uns aussuchen, gibt es ja eben auch noch diesen Podcast. Und so groß die Freude ist, die ihr mir seit jetzt ja fast vier Jahren macht, und ich bin auch nach wie vor der Meinung, dass mich dieser Podcast wirklich über die Corona-Jahre geschützt hat. Ich weiß nicht, wie es bei mir gelaufen wäre, ohne das. So ist es dennoch Arbeit. Unser Gespräch jetzt hier, diese Stunde, die ist großes Vergnügen. Aber das davor und danach. Und das wird jetzt auch mit Folge 158 nicht leichter. Es wird eben eher schwerer. Weil der Aufwand jetzt, den wir haben, Gäste zu finden und mit denen Termine auszumachen und, und, und, der ist natürlich jetzt mit der Zeit größer geworden, weil es sind halt nicht mehr irgendwelche Freunde, die man mal eben anrufen kann, sondern irgendwelche, zum Teil auch recht berühmte Menschen, wo man erstmal eine Woche lang recherchieren muss, wie kriege ich die überhaupt, und so. Und teilweise ja auch wochenlang, zum Teil ja sogar monatelang mitkonferiert, wenn ich Danke. Wir haben damals mit der Deutschen Nationalbibliothek, da haben wir drei Viertel Jahr, bis das endlich mal zustande kam und solche Sachen. Das geht ja dann gerade bei Institutionen.
Tamara
00:31:55
Gleichzeitig aber auch oft, dass man dann irgendwie freitags sagt, was machen wir eigentlich nächste Woche? Und dann spontan doch noch jemanden dazu laden kann, das sind wir aber sehr froh, wenn unsere Gäste spontan sind.
Vera
00:32:08
Deshalb möchte ich bitte nochmal ganz, ganz die ganz große Bitte äußern. Sagt uns eure Wünsche, Vorstellungen und natürlich am allerliebsten wäre, wenn ihr zu irgendwelchen sehr interessanten Menschen mit interessanten Storys rund ums Schreiben und Veröffentlichungen büchern, wenn ihr dann Kontakt habt. Weil das ist immer das Beste, wenn man irgendwie Kontakt herstellen kann. Wenn ich erst mal an irgendein Management gehen muss, um überhaupt zu wissen, ob der Mensch Zeit hat, dann wird das sehr, sehr schwierig. Und deswegen bin ich ja so total begeistert, dass wir so Leute wie Jan Weiler oder auch Andreas Eschbach bei uns haben konnten. Wobei das witzigerweise auch zwei sind, wo es halt tatsächlich auch über den direkten Kontakt ging und nicht über irgendwelche Managements. Aber das ist auch alles, das ist, ja, das braucht Ressourcen im Kopf. Da müssen wir uns Gedanken darüber machen. Wir chatten dann WhatsApp-mäßig länger Zeit hin und her und gucken, müssen die Termine absprechen und das alles ist ja vergnügen ich meine da müssen wir jetzt mal ehrlich sein es bringt uns kein Geld kostet uns Geld neben dem Aufwand aber wir machen es halt wer es Spaß macht und also bei mir geht es zumindest auch so weil es halt ja auch eigentlich machen wir es für das Feedback oder?
Tamara
00:33:35
Ich ich überlege gerade. Ich glaube, es ist auch sehr, sehr ähnlich mit dem Schreiben. Also. Es macht total Spaß. Es gibt Aspekte, die sind einfach nur Arbeit. Ich meine, wir schneiden zwar nicht viel raus, aber trotzdem dauert das Schneiden an sich natürlich länger als die Folge, weil dann spult man nochmal zurück und dann denke ich mir, da kommt dann wahrscheinlich auch wieder mein Perfektionismus raus, dass ich sage, nee, der Schmatzer, das stört, der muss weg und das waren jetzt drei As zu viel, ich nehme jetzt zwei raus und das heißt, das Schneiden dauert länger als das Anhören einer Folge, das kommt dann zeitlich auf das Produzieren der Folge selbst und das ganze drum herum alles noch mal drauf und das ist natürlich Arbeit und ich glaube es ist ja beim Schreiben eben genauso, es macht Spaß und manchmal ist es einfach nur ein reines Tun müssen, weil jetzt was fertig werden muss oder weil man sich jetzt über oder irgendeine Szene drüber zwingen muss oder wie auch immer. Und was war deine Eingangsfrage?
Vera
00:34:36
Ob die Motivation letztlich das Feedback ist.
Tamara
00:34:38
Richtig. Ich glaube, es ist, also zumindest bei mir ist es in beiden Fällen eine Mischung aus beidem. Also nur, also weder beim Schreiben noch beim Podcast würde ich es nur für das Feedback machen, wenn ich keinen Spaß dran hätte. Aber umgekehrt, wenn wir jetzt im Podcast nur für uns machen würden oder ich nur für die Schublade schreiben würde und es gar kein Feedback von außen gäbe, würde ich auch den Spaß dran verlieren. Für mich muss beides gegeben sein. Ich glaube, das ist auch für viele KünstlerInnen so. Dass zwar dieser innere Drang da ist, was zu erschaffen, aber dass das auch an andere herangetragen werden muss, weil es eben nicht nur ein Hobby ist, wie ich setze mich mit der Gitarre alleine in mein Zimmer und klimpe vor mich hin.
Vera
00:35:27
Ja, da sind wir uns glaube ich, da sind wir sehr beieinander. So ist es und also mein Podcast nur für uns zu produzieren, macht auch wirklich echt keinen Sinn. Ich weiß ja, ich gucke ja auch regelmäßig eigentlich. Ich gucke eigentlich jeden Morgen. Das ist so ziemlich das erste, mit dem Latte Macchiato mein Tablet, da sind die Browser Fenster sind immer direkt auf. da gucke ich die Statistiken. So, letzt am Sonntag haben uns zwei bei Spotify die Gefolgschaft gekündigt. Das waren plötzlich zwei Follower weniger. Das schockiert mich total. Also ihr da draußen, falls du das bist, ja, ne?
Tamara
00:36:07
Das geht gar nicht.
Vera
00:36:11
Andererseits, das freut mich natürlich, wenn ich jetzt so über die Zeit in Statistik sehe, ist unsere Hörerschaft schon stetig gestiegen, was natürlich dann auch wieder zur Folge hat, dass dann irgendwann der Provider kommt und mehr Geld haben will.
Tamara
00:36:24
Das macht natürlich auch einen gewissen Druck, genauso wie du bei Buch 3, 7 oder 12 denkst, ich muss jetzt Qualität abliefern, denkt man halt auch, je größer die Hörerschaft wird, desto mehr darf man jetzt einfach nicht mehr wie am Anfang, ach komm wir reden einfach mal irgendwas.
Vera
00:36:43
Ja absolut, nein man steigt ja mit dem Anspruch, es gibt ja befreundete Podcasts, die uns sogar schon als seriös bezeichnen, das hätten wir am Anfang nicht erwartet. Und ja, absolut. Und auch die eigene, ich meine, wir wären natürlich auch mutiger. Also wir hätten uns ja mit Folge 3 sicherlich nicht getraut, einen Andreas Echbacher anzufrechen. So, und heute kann ich, wenn ich da so, ich hab wieder so Mails an, Berühmtheiten loslasse, dann schreibe ich da immer rein. Das sind bis von 58 Folgen und die und die hatten wir schon und so. Was jetzt im Gegenzug dann hier unter schon mal so zuführt, dass irgendwelche Menschen sagen, aber nein, ihr habt so berühmte Leute, da passe ich ja gar nicht rein. Okay. Nein, wir sind auch offen für alle. Also wir nennen uns ja nach wie vor noch die völlig unberühmten. Also von daher passt das noch. Aber es ist mir schon auch ein Anliegen mal zu zeigen, dass da auch eine Menge Arbeit hinterhängt, bei all dem Spaß, den es uns bereitet. Weil manchmal hat man auch so Kommentare, die so fordernd sind. Nach dem Motto, als ob wir uns, ja, also, wir müssten mal endlich die und die Tipps geben oder so. Als ob wir verpflichtet wären, irgendwerem Tipps zu geben. Und das auch so völlig selbstlos. Ich wollte gerade noch auf was hinaus und ich jetzt vergessen habe.
Tamara
00:38:14
Also was mir gerade jetzt noch zu dem Thema Feedback durch den Kopf geht, ganz aktuell, wir hatten ja mit der April Winter in der Marketing Folge Anfang des Jahres auch drüber gesprochen, dass sie gesagt hat, ihr müsst eure Bücher mehr zeigen auf Instagram und so, wo ich dann die Zweifel hatte, ja aber mein letztes Buch ist schon bald ein Jahr alt, ich kann das doch nicht immer und immer wieder zeigen. Und dann meinte sie ja, doch mach, weil das sieht ja auch nicht immer jeder und es kommen neue Leute dazu und so weiter. Und da hab ich ja jetzt, ich meine, ich hab jetzt noch nicht so viel gemacht, aber ich hab einiges an Material eben gesammelt in Berlin, Ich werde meine Bücher dort spielen. Und hab jetzt am Wochenende noch mal einen Post reingesetzt mit meinem letzten Buch, was an der Uni spielt. Ich bin durch die Uni gelaufen. Übrigens, als ich letzte Woche noch mal dort war, bin ich noch mal in die Uni, weil ich ja unter der Woche mal rein konnte und konnte mir dann auch die Mensa und die verschiedenen Räume mal anschauen. Das war sehr toll. Jedenfalls hab ich da jetzt mal so ein Bild reingesetzt. Da kam, ich weiß nicht, was, auf Instagram oder auf Facebook, haben viele Leute geschrieben, wie gut ihnen das Buch gefallen hat. Eine schrieb sogar eines meiner Lieblingsbücher. Und das sind natürlich schon Momente, wo du dann einfach unheimlich viel Motivation bekommst, weil es nicht nur ein positives Feedback ist, sondern wirklich so Begriffe wie Lieblingsbücher, das ist ja schon irgendwie krass.
Vera
00:39:36
Absolut, das ist toll, ja. Ja, ich habe ja auch dem Rat gefolgt und habe ja dann, habe ich auch schon erzählt, so eine Fotostation gemacht und ich hatte ja damals als als tote models nerven nur raus kam tatsächlich auch videos gemacht von den original orten die habe ich jetzt so peu a peu wieder in posts verpackt für instagram und auch tiktok weil ja tatsächlich ich meine die leute ist jetzt seit 16 ist sieben jahre her mein gott die zeit vergeht da viele leute kennen da nix von von dem was ich da mal geschrieben habe. Und das war wieder so ein motivierender Moment, als ich da mal so drauf geguckt habe, was ich da alles in den letzten Jahren geschafft habe und was ich alles an Material auch schon erzeugt habe über diese Zeit. Man vergisst das ja, das ist ja einfach so selbstverständlich. Ist mir gestern wieder aufgefallen, ich hatte gestern am Chorprobe und weil ich ja jetzt endlich meinen ersten Cabaret-Auftritt in Düsseldorf habe und mein Chor ist ja auch in Düsseldorf, hatte ich dann vorher mir so ein paar Werbekarten gedruckt und habe die an die Chor-Bitgeiger verschickt mit meinem Cabaret-Programm. Jetzt ist mein Cabaret-Programm hatte 2019 Premiere, also so neu ist das jetzt auch nicht. Ja, da kamen einige, ich wusste ja gar nicht, ob du ein Cabaret-Programm machst. Ich meine Leute, mit denen ich jede Woche zusammen singe, die wussten das nicht mehr. Und ich hätte mich so nicht getraut, die darauf anzuspeisen. Ich denke, die wissen das ja alle, das ist ja langweilig. Das ist nicht. Ich meine, der einzige Mensch, der sich nur für mich interessiert, bin ja ich. Ja, das sind so die Herausforderungen.
Tamara
00:41:26
Was ich immer so ein bisschen überlege... Also für mich ist es halt wirklich so, wie ich eben auch gesagt habe, dass ich sehr oft so über Figuren nachdenke und nicht nur über künftige, sondern halt eben auch oft über die Figuren aus meinen bisherigen Geschichten, dass ich da irgendwie nochmal vor Geschichten drüber nachdenke oder was wäre danach vielleicht passiert und so. Und auf der einen Seite denke ich mir, da jetzt so ein Riesenuniversum drum herum zu schaffen, um dieses eine Buch, ist vielleicht einfach völlig überzogen, weil niemandem die Geschichte so sehr am Herzen liegt wie mir. Auf der anderen Seite, wenn ich jetzt an das Gespräch letzte Woche mit Helen Schmidt zurückdenke, so diese ganzen kleinen Episodengeschichten könnte man ja durchaus fürs Marketing nutzen und es würde vielleicht Sinn machen, die mal aufzuschreiben. Ich finde das wahnsinnig schwer, immer gerade wenn man wie ich so emotional mit seinen Figuren verbandelt ist und wirklich so das Gefühl hat, dass das, ja, das ist halt so meine unsichtbare beste Freundin für Erwachsene, ne? Wie viel Sinn es macht, dem nachzugehen und wie viel das meine eigene Besessenheit ist?
Vera
00:42:43
Ja, also das ist auch etwas, was mir jetzt gerade beim Schreiben an Band 7 meiner Bienenhagen-Krimis auffällt. Ich meine, mittlerweile habe ich ja da so ein Figurenensemble und in den ersten Teilen, da machst du ja noch nicht viel Kopf, dann entwickelst du Figuren und lässt die auch spontan in der Szene das mal machen, was gerade passt, ne? Und so. Und je mehr du da mitgeschrieben hast, desto fixierter sind diese Personen und desto enger wird dieses Coset. Und jetzt komme ich so langsam an den Punkt, wo ich das merke, wo ich denke, okay, du hast zwar jetzt eine super Idee, wie es gehen kann, aber das passt jetzt nicht, weil die Figuren wird so nicht machen. Oder? Oder du müsstest was grundsätzlich ändern, was nicht mehr geht. Und, also das mit der Zeit wird das schwieriger. Das habe ich ja bei der Frau Appeldonsen so genossen. deswegen habe ich da auch nicht an einem realen Ort geschrieben. Weil ich war so diese... Diese Grenzen sprengen wollte, um möglichst flexibel sein zu können bei der Geschichte, die er erzählt. Aber bei jedem nächsten Teil zieht sich die Schlinge enger. Und der nächste Punkt ist auch, dass ich jetzt schon am Anfang überlege, ich muss nicht immer überlegen, was ist so die Hauptgeschichte, was ist so der Kriminalfall. Dann habe ich im Regelfall, wer jetzt ja die Biene-Detektivin ist, hat die dann immer noch so einen zweiten Fall, der so als Auftrag kommt. Das mache ich gerne, wenn mir das dann Gelegenheit schafft, so ein bisschen Rahmenhandlungen zu schaffen. Bei tote Tanten war es dann auch so, dass die am Ende ja verknüpft waren. Und so, aber dann ist auch, wie geht das private Leben von Biene weiter? Was passiert bei in dem Leben von der Oma, was passiert in dem Leben von von Ragu und so nicht und plötzlich wird das alles viel komplexer und plötzlich hat man so Riesenberg davor, wo man am Anfang dachte oder wo ich am Anfang dachte, ja ich habe so eine coole Kriminalfallidee, aber das reicht nicht aus und ich muss da muss ich auch echt aufpassen, dass ich ja, dass ich da auch mal alle fünfe gerade sein lasse Und es ist ja bisher auch so, dass jetzt nicht nach einem Buch irgendein Leser oder eine Leserin gefragt hätte, oh, jetzt ist ja mit der Oma nichts passiert oder so.
Tamara
00:45:11
Mhm. Aber könntest du dir denn vorstellen, also ich weiß nicht, ob es dir halt auch so geht, keine Ahnung, dass du spazieren gehst und plötzlich fällt dir eine Geschichte ein, was die Oma vielleicht erlebt hat oder so, die du aber eigentlich nie verwendest, weil es halt nicht in deine Reihe passt. Aber kannst du dir denn vorstellen, dass du da mal so eine Spin-off-Kurzgeschichte von der Oma rausbringen würdest oder glaubst du, das ist dann zu sehr einfach dein persönliches Interesse?
Vera
00:45:41
Ich habe darüber nachgedacht, ob ich nicht mal in Oma Trudy Weihnachtsgeschichte schreibe. Also der Gedanke reizt mich schon, aber ich habe das Gefühl, das schreibe ich dies Jahr nicht. Weil Weihnachtsgeschichte müsste ich ja jetzt auch noch zwischendurch irgendwie schreiben, damit sie rechtzeitig fertig ist. Solche Sachen, ja, die Oma und auch ein paar andere Figuren liegen mir sehr am Herzen. Ich habe jetzt gerade am Wochenende hatte ich eine Szene, wo sie ein IT-Problem haben. Also wo sie denken, dass jemand auf ihrer Rechner zugegriffen hat. Und ich habe im Teil 2 eine Figur geschaffen, Andrea Wagner. Die ist so ein bisschen mir. Das ist nämlich eine Transfrau die die IT macht und wo der Hargo, der doch so ein bisschen macho ist, immer so ein bisschen eine Probleme mit hat. Und dann habe ich jetzt kurz überlegt, ja, das wäre jetzt der Punkt, jetzt die wieder auftauchen zu lassen. Aber die jetzt nur für eine Szene auftauchen lassen und wieder verschwinden, ist auch blöd.
Tamara
00:46:49
Findest du? Ja. Ich finde, also für diejenigen, die jetzt das nicht mehr wissen, tut es ja nicht weh. Und für diejenigen, die sich aber dran erinnern, ist es doch eigentlich total schön, weil man denkt, ach guck, das ist doch so eine Welt in sich und ja, jetzt hat sie jahrelang da keinen Kontakt gehabt, jetzt passiert das aber. Also ich finde das irgendwie schön.
Vera
00:47:13
Also ich habe mal so gelernt, Leute, die personen, die namentlich vorkommen, müssen auch, müssen länger vorkommen und nicht nur in einer Szene.
Tamara
00:47:22
Naja, aber ich meine, manchmal brauchst du eine Figur für eine Szene und wenn sie dann dann braucht es ja Namen.
Vera
00:47:30
Ja gut, ich kann natürlich so schreiben, dass eben nicht angesprochen wird.
Tamara
00:47:34
Ja, aber was hilft das? Das ist ja was, was ich oft mache, dass ich halt, also ich habe ja keine Reihe, aber dass sich eben so kleine Figuren, die in einem einen Buch aufgetaucht sind, in einem anderen auch auftauchen, weil es ja alles in derselben Stadt spielt und man natürlich theoretisch einander über den Weg laufen könnte. Und ich fand das damals, das war glaube ich, bevor ich angefangen habe zu schreiben, in den Büchern von der Petra Hülsmann. Die spielen alle in Hamburg. Die haben nichts miteinander zu tun. Aber in jedem Buch kommt diese eine Taxifahrer vor. Das hab ich total gefeiert. Insofern finde ich das schon schön, wenn man so kleine Nebenfiguren hier und dort mal aufblitzen lässt. Wer es entdeckt, der freut sich total. Und wer es nicht entdeckt, ist völlig wurscht.
Vera
00:48:24
Okay. Ja gut, da werde ich nochmal darüber nachdenken. Also bisher, ich hab dann gesagt, nee, ich mach das besser so, weil ich mach das ja wieder kompliziert. Mal abgesehen davon, dass ich mir jetzt ja mittlerweile, ich nutze zwar für die ganze Reihe immer dieselbe Figur an Datenbanken bei Papyrus, aber leider habe ich noch keinen Weg gefunden, dass Papyrus einem automatisch zeigt, in welchen der Teile kommt die Figur vor. Deswegen versuche ich mir das jetzt immer dazu notieren. Schon allein, wenn ich mal denke, dass man vielleicht doch mal wieder ein Hörbuch produziert, dann muss ich ja wissen, welche Figuren muss ich da jetzt nehmen und brauchen wir, und so. Ich weiß jetzt nicht, wo ich hin wollte, egal.
Tamara
00:49:13
Was ich ganz gern noch thematisieren würde, das ist ja für viele ein Problem, einfach die Zeit zu finden zum Schreiben. Und für mich war das lange überhaupt kein Problem, weil ich hab gesagt, dann stehst du halt einfach eine Stunde, zwei früher auf. Und das hat auch über Jahre super geklappt. Jetzt muss ich gestehen, die letzten Monate, also ich hab ab und zu mal gedacht, jetzt setze dich da noch mal dran oder hier noch mal dran. Aber es funktioniert im Moment einfach nicht für mich, weil wenn ich früher aufstehe, habe ich einfach so viel auf dem Zettel, dass ich dann denke, jetzt musste erst das Dringende abarbeiten. Oder es ist leider so, seit meinem 40. Geburtstag brauche ich mehr Schlaf.
Vera
00:50:00
Das mit dem früher Aufstehen klappt dann einfach nicht. Das ist aber schon früh bei dir an, das war ja 20 Jahre später.
Tamara
00:50:05
Gleich, weil ich vorher 10 Jahre lang nur 5 Stunden die Nacht geschlafen habe, dass das Gewürz der Körper jetzt alles zurückkommt. Und ich bin halt wirklich gerade so mal überlegen, weil ich denke, ich würde so ein paar kleine Sachen schon gern jetzt mal angehen. Es muss ja nicht viel Zeit am Tag sein, aber im Moment weiß ich nicht, wo ich das hinpacken soll.
Vera
00:50:28
Ja, ich meine, das kenne ich auch. Und wie gesagt, ich habe mittlerweile das Glück, dass ich jetzt so jobmäßig keinen so großen Stress mehr habe. Aber ich merke natürlich auch, dass es Momente gibt, wie heute zum Beispiel. Also ich hatte gestern Chorprobe, da komme ich also um 22 Uhr, um 22.30 Uhr nach Hause. Da kann man nicht so direkt ins Bett gehen. Ich winch dann meist noch irgendeine Serienfolge, eine dreiviertel Stunde oder so und gehe dann ins Bett. Das heißt, da sind es halb zwölf. Da schaffe ich jetzt unmöglich, morgens um sieben Uhr aufzustehen und noch eine Stunde zu schreiben. Da bin ich ja froh, dass ich jetzt zur Podcastaufnahme schaffe, wo ich schon angezogen bin. So, ja. Ich meine, ich habe dann für mich gelernt, da muss ich dann auch Verständnis für mich haben. Das ist dann eben so. Es darf halt nicht einreißen. Also jetzt am Morgen habe ich jetzt morgen von keinem Termin und heute kann ich auch rechtzeitig ins Bett gehen. Morgen muss ich. Was, tun? Ja, ich glaube, ich versuche da ein bisschen zu lernen, auf mich, meinem Körper und so zu hören, aber eben das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Weil, also wenn ich dem Körper nur folge, dann sagt er, mach den ganzen Scheiß überhaupt nicht, leg dich auf die Couch, gut ist, ne?
Tamara
00:52:02
Ich glaube, wenn ich so drüber nachdenke, hat es auch viel mit der vermeintlichen Freiheit, der Freiberuflichkeit zu tun. Also wenn ich so zurück überlege, bis Ende 2019 war es halt einfach so, dass ich einen Vollzeitjob hatte im Marketing und Bücher geschrieben habe. So für mich war da ganz klar, ich gehe aus dem Haus, ich gehe arbeiten, ich komme zurück, ich kann die gesamte Zeit nutzen für Privatleben und Bücher. Dann habe ich ja Ende 2019 mich teilsebständig gemacht und dann nur noch eine Teilzeitstelle gehabt dazu. Und da wurde es anscheinend etwas komplizierter, weil man ja dann hier noch was annehmen kann und man hat ja schon ein bisschen mehr Freizeit oder oder Freiheit. Und jetzt seit ich eben seit letztem Sommer komplett freiberuflich bin, habe ich ja die vermeintliche Freiheit mir meine Termine genauso zu legen, wie es mir passt, was natürlich auch dazu führt, dass ich sage, ja das kann ich auch noch und dies kann ich auch noch und jenes sowieso. Und dann fällt natürlich das hinten runter, was die wenigste Dringlichkeit hat.
Vera
00:53:08
Ja, es ist sicherlich so, wenn Strukturen nicht vorgegeben sind, ist einerseits die Freiheit, die ich sehr genieße, dass ich tun lasse kann, was ich will. Aber andererseits ist auch durchaus diese Gefahr, die du auch gerade schilderst, dass man dann den Überblick verliert und sich verzettelt oder auch mal zu viel aufnimmt, weil es einen gerade jetzt Spaß macht. Das ist absolut richtig und das ist der Grund, warum ich mir bei aller Freiheit doch noch immer Termine setze für meine Bücher. Wenn ich das nicht tun würde, würden sie nie fertig. Und dann dann auch, ja, ich kann sowieso nur eine Sache zu einem Zeitpunkt machen. Der Multitasking ist ja eh ein Gerücht, gibt es ja ja nicht. Und wenn ich mich jetzt entscheide, ich schreibe jetzt eine Stunde oder zwei, ja dann gibt es halt jetzt nichts anderes. Und bis jetzt, toi toi toi, habe ich festgestellt, nach zwei Stunden die Welt nicht zusammengebrochen ist, die Kunden sind nicht in Panik verfallen. Im Gegenteil, manchmal freuen sie sich, dass ich auch so schnell antworte also das ist auch halt viel also bei mir zumindest sehr viel selbstgemachter druck und wie wir ja vorhin schon sagte der einzige mensch der wirklich nur an mich denkt und bin ich ja selbst, die anderen anderen anderen bin ich zum größten Teil ziemlich egal. und. So. Also, ja.
Tamara
00:54:41
Ja, ich weiß, ich muss lernen, Nein zu sagen.
Vera
00:54:43
Das ist nicht mein Neinsagen. Du kannst es ja annehmen. Aber das heißt ja nicht, dass du es jetzt in 10 Minuten machen musst.
Tamara
00:54:49
Aber das ist ja auch ein Stück weit Nein.
Vera
00:54:52
Ja, du machst es ja.
Tamara
00:54:54
Aber nicht jetzt.
Vera
00:54:55
Also es ist ein Nein. Es ruft dich ja keiner an. Also kann ich mir nicht vorstellen, dass du ein Mail bekommst. So, Tamara, das brauche ich in 10 Minuten. Das sag doch keiner. Das sagst du dir nur selbst.
Tamara
00:55:10
Ja, ja. Aber oft sind schon Dinge auch, die direkt gebraucht werden.
Vera
00:55:19
Ja, also ich freue mich auch, wenn ich wohin schreibe und ich da zügig Antwort komme. Weil ich bin jetzt gerade in dem Thema, ne? Und wenn da jetzt nicht zügig Antwort kommt, dann bin ich aus dem Thema raus. Andererseits ist mir natürlich auch bewusst, dass ich ja nun mal nicht beeinflussen kann, wie andere Menschen ja Sachen machen. Ich weiß das auch aus meiner Zeit im Selbstbapplicher Verbandsvorstand, da hatte ich schon immer das Ziel, hab das immer gemacht und hab da richtig viel gerödelt und das selber gemacht. Ich bin sehr oft verzweifelt, dass andere Mitspieler im Verein das nicht so gesehen haben, was dann hier und da wahrscheinlich auch zu Unmut geführt hat. Also nicht nur bei mir, aber auch bei den anderen. Ja, vielleicht bin ich jetzt mittlerweile altersweise oder so, keine Ahnung. Mittlerweile hab ich gelernt, okay, du kannst es sowieso nicht erzwingen und mach's und stell dich drauf ein und entspann dich.
Tamara
00:56:20
Wahrscheinlich ist der zweite Teil zu dem Nein sagen auch... Also wahrscheinlich stelle ich mir oft vor, die oder jene Person hätte jetzt gerne bis dann und dann eine Rückmeldung. Was vielleicht gar nicht so ist, das mag schon sein. Also ich kann mich auch erinnern, jetzt eben bei diesem Post am Wochenende hatte ich gesehen, dass da ein paar Kommentare waren. Und es hat aber für mich gerade gar nicht gepasst zu antworten, was aber ein riesen schlechtes Gewissen bei mir ausgelöst hat, weil ich dachte, wie unhöflich ist denn das? Da kommentiert jemand ein Bild und du reagierst nicht sofort.
Vera
00:56:50
Das kenn ich. Thomas, du mir immer ein Bläust, ich soll bitte antworten Und nur gleich dran machen ist keine Antwort.
Tamara
00:56:59
Der Meinung bin ich auch, dass man antworten soll. Es macht sich jemand die Mühe, dein Bild zu kommentieren. Dann solltest du oder ich sich auch die Mühe machen, darauf zu antworten. Aber ich denke, dass es auch in Ordnung ist, die 10, 12 Stunden später passiert.
Vera
00:57:14
Ja, weil manchmal muss man sich da einfach nicht sein. Wenn ich dann ein Bild poste und der Zehnte schreibt, oh, wie schön das Bild. Ja, was soll ich denn das sagen? Ich kann immer nur Danke schreiben oder so.
Tamara
00:57:27
Das erinnert mich an einen Tag meiner Buchveröffentlichungen, wo ich, ich weiß nicht, wie viele kreative Varianten von Dankeschön lieben, Dank Vielen, Dank Dankeschön. Aber doch, das ist dann schon mein Bedürfnis, da auch auf jede einzelne Person zu reagieren.
Vera
00:57:48
Ja, wie gesagt, ich habe das sicherlich nicht in jedem Fall geschafft, was jetzt für alle, die da noch auf Antwort warten, nicht bös gemeint ist. Und ich freue mich über jede Antwort. Es ist mir einfach nichts eingefallen, außer war nicht an der Zeit. Und wie gesagt, bis dato kann ich nicht feststellen, dass die Welt zusammengebrochen ist deswegen.
Tamara
00:58:09
Ich muss halt gestehen, vielleicht bin das auch einfach ich mit den hohen Ansprüchen, aber ich erinnere mich an eine Person, da habe ich mehrfach Bilder kommentiert und nie eine Antwort bekommen. Da kommentiere ich nicht mehr, weil wozu denn? Also es geht ja um einen Dialog und wenn man mir nicht antworte, brauche ich auch nichts sagen. Vielleicht bin ich da auch ein bisschen komisch.
Vera
00:58:32
Aber um das mal jetzt so im Gegenzug, so schlimm kann ich nicht sein, weil ich habe die 1000er Follower Marke auf Instagram gemacht. Oh, cool. Jawohl.
Tamara
00:58:42
Sehr schön.
Vera
00:58:43
Ich bin im Grunde doch ganz nett.
Tamara
00:58:48
Ist das dein Schlusswort?
Vera
00:58:50
Ja, das lassen wir mal so stehen. Ja, liebe Tamara, es sind schon verschiedene Herausforderungen, die wir uns da stellen, wenn wir uns da so ins kreative Leben stürzen und Bücher schreiben und veröffentlichen wollen. Ich weiß auch nicht, vielleicht doch diesen kleinen Kurs, den hatte ich schon im Vorfeld, der Gedanke, ob es da einen Unterschied gibt, ob man jetzt selbstpubliker ist wie wir oder Verlagsautor. Ich meine, die Verlagsautoren machen sich im Regelfall ja nicht so viele Gedanken über Marketing.
Tamara
00:59:27
Sollten sie aber.
Vera
00:59:29
Ja, aber das Argument, warum viele ja Verlag suchen, ist ja immer, ja, ich kann ja Marketing nicht.
Tamara
00:59:38
Auf der anderen Seite ist natürlich, könnte ich mir vorstellen, der Termindruck nochmal ein ganz anderer.
Vera
00:59:45
Der ist definitiv ein anderer.
Tamara
00:59:48
Würde man vielleicht mal mit einer Verlagsautorin einen Verlagsautoren erörtern?
Vera
00:59:53
Ja, wir hatten ja schon ein paar. Wir schauen mal, wir gucken mal auf unsere Liste der potentiellen Gäste. Und wenn ihr dann noch Vorschläge, Wünsche habt, womöglich sogar Kontakte zu irgendwelchen bekannten Menschen mit guten Geschichten, dann her damit. Wir sind da sehr drauf angewiesen und wir wollen ja noch die nächsten 200 Gäste haben. Und ja, ich hoffe, ihr habt dort ein bisschen Einblicke bekommen in unser wöchentliches Leiten rund um Podcastschreiben und sonst was. Gerne auch euer Feedback. Wie geht es euch damit mit den Herausforderungen? Ist das alles nur pures Vergnügen. Ich meine nach der Folge mit der Melissa Ratsch fühle ich mich ja so was von schlecht. Also wir brauchen ein bisschen Beistand, habt ihr gemerkt, ne?
Tamara
01:00:44
Schickt uns den. Ja, also wir freuen uns immer wenn ihr uns schreibt und in diesem Sinne würde ich mal sagen, habt noch ein schönes Wochenende, eine schöne Woche oder was auch immer gerade für euch liegt.
Vera
01:00:55
Genau, bleibt uns gebogen.
Tamara
01:00:57
Bis dann. Ciao, ciao!