Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #167 - 10 Jahre Erfolg im Selfpublishing: Elke Bergsma, Queen der Ostfrieslandkrimis

Sie ist ein Urgestein des Selfpublishings und durfte ihr E-Book damals im allerersten Kindle-Deal bewerben. Seither hat Elke Bergsma allein über ihre ostfriesischen Kult-Ermittler Büttner und Hasenkrug mehr als 30 Bücher veröffentlicht.

11.05.2023 60 min Staffel 4 Episode 167

Zusammenfassung & Show Notes

Sie ist ein Urgestein des Selfpublishings und durfte ihr E-Book damals im allerersten Kindle-Deal bewerben. Seither hat Elke Bergsma allein über ihre ostfriesischen Kult-Ermittler Büttner und Hasenkrug mehr als 30 Bücher veröffentlicht. Mit Vera und Tamara spricht sie darüber, wie es ist, so lange Erfolgsreihen zu schreiben und welche anderen Buchprojekte sie verfolgt hat. Elke erzählt, wie sich das Selfpublishing in den letzten 10 Jahren entwickelt und professionalisiert hat und wie sie zur Veranstalterin mit eigenem Lesehausboot wurde. 

Sie ist ein Urgestein des Selfpublishings und durfte ihr E-Book damals im allerersten Kindle-Deal bewerben. Seither hat Elke Bergsma allein über ihre ostfriesischen Kult-Ermittler Büttner und Hasenkrug mehr als 30 Bücher veröffentlicht. Mit Vera und Tamara spricht sie darüber, wie es ist, so lange Erfolgsreihen zu schreiben und welche anderen Buchprojekte sie verfolgt hat. Elke erzählt, wie sich das Selfpublishing in den letzten 10 Jahren entwickelt und professionalisiert hat und wie sie zur Veranstalterin mit eigenem Lesehausboot wurde.

Links:

https://elke-bergsma.de/

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Transkript

Tamara
00:00:00
Herzlich willkommen zu Folge 167 von Die zwei von der Talkstelle und wir haben Elke Bergsma zu Gast. Wir haben darüber gesprochen, wie sie als Self-Publisherin super erfolgreich wurde mit ihren Krimis und anderen Geschichten und was sie mit einem Hausboot getrieben hat.
Vera
00:00:18
Elke ist schon seit zehn Jahren dabei und sie hat uns berichtet, wie sich alles verändert hat. hat, was heute schwerer ist, was früher leichter war, hört auf jeden Fall rein. Die zwei von der Trogstelle, Hallo ihr da draußen, hier sind die zwei von der Talkstelle mit Folge 167. Mein Name ist Vera Nentwich und ich schaue in ein zufrieden lächelndes Gesicht vor einer kahlen Wand. Liebe Tamara, was ist denn bei dir passiert?
Tamara
00:01:07
Ja, der lange angekündigte Umzug vom vom einen ins andere Zimmer ist jetzt theoretisch erst mal abgeschlossen, also mein Schreibtisch hier ist eingerichtet, aber wie du hinter mir siehst, siehst du nichts, also da muss ich noch ein bisschen gucken, wie ich meinen ganzen Kram unterbringe, irgendwie mit einem Regal oder so, aber genau, mein toller Schreibtisch ist jetzt im neuen Zimmer aufgebaut und guck mal, was der kann. Warte, siehst du das?
Vera
00:01:35
Oh, wow.
Tamara
00:01:35
Tada!
Vera
00:01:37
Ich muss dir ja kommentieren, da hebt sich alles. Ich kann den Schreibtisch elektrisch anheben. Das heißt, du kannst auch im Stehen arbeiten.
Tamara
00:01:46
Genau, ich hab ihn jetzt seit... Zwei Tage, oder ist es schon der dritte? Und genau, ich mache immer so ein Stündchen im Sitzen, ein Stündchen im Stehen. Ich habe mir auch hier so ein tolles Pilates-Pad aus Schaumgummi gekauft, auf dem er so ein bisschen wackelig steht, damit ich immer schön in Bewegung bin. Und ich hoffe, das wird meinem Rücken zugutekommen.
Vera
00:02:09
Ja, Mann.
Tamara
00:02:09
Und genau, es kann jetzt sein, dass es hier noch ein bisschen halt, weil noch so wenig um mich herum ist. Aber das ist noch vorübergehend, weil ich nehme jetzt mal die Kamera. Da, wo du diese provisorische Tür neben den Kisten siehst, dahinter ist ein kleines Räumchen. Dort wollte ich mir ja meine Sprecherkabine einbauen und werde dann dort auch künftig einen ganz toll gedämmten Podcast aufnehmen.
Vera
00:02:33
Mein Gott, ja. Und ich sitze hier einfach auf meinem Esstisch. Völlig profan.
Tamara
00:02:37
Du sitzt auf deinem Esstisch. Das finde ich spannend. Nein.
Vera
00:02:41
Mikrofon auf meinem Esstisch, aber ich sitze an dem Esstisch, ja. Nein, bei mir ist überhaupt nix professionell, das wird einfach so gemacht. Na gut, also dann wird das Niveau zwischen uns weiter sich unterscheiden.
Tamara
00:02:56
Aber ich hab noch was Tolles Neues. Ich glaube, das ist der Grund, warum ich so zufrieden lächle. Du wirst es nicht glauben, liebe Vera, ich habe heute ein neues Papyrus-Projekt angelegt, einen Plot runtergeschrieben und die ersten 1000 Zeichen der ersten Szene geschrieben.
Vera
00:03:13
Zeichen.
Tamara
00:03:14
Wörter, Wörter.
Vera
00:03:15
Wow. Man, das ist aber irre. Ja, super. Glückwunsch.
Tamara
00:03:20
Es fühlt sich auch sehr, sehr, sehr gut an.
Vera
00:03:23
Und was hast du im Zeitplan bei Papyrus als Abgabedatum eingegeben?
Tamara
00:03:29
Relativ knapp. Ich glaube, 1. Juli. Also, für die Rohversion.
Vera
00:03:38
Na ja, klar. Ja, Mensch, super. Toi, toi, toi. Ich habe tatsächlich am Wochenende auch ein neues Projekt angelegt, allerdings weder blott dazugeschrieben und auch noch nicht die ersten Wörter, aber immerhin schon mal das Projekt angelegt. Weil im Herbst soll ja der zweite Teil von meiner Frau Appeldorn kommen. Den habe ich ja schon groß angekündigt, der steht ja schon in meiner Verlagsvorschau und da muss ich langsam loslegen. So, während ich jetzt in Teil 7 von Biene hier auch noch in den Endzügen bin und so jetzt noch auf das erste weitere Feedback von ein paar Testlasern warte und dann es ins Lektorat geben muss, weil meine Buchstartparty ist ja für 12. oder 13. Juli auch schon terminiert. Da würde jetzt langsam Zeit, dass ich das mal alles in Macht kriege.
Tamara
00:04:38
Jetzt wird's spannend.
Vera
00:04:40
Genau, ja. In dem Zusammenhang habe ich vorhin ein bisschen Inventur gemacht. Weil irgendwie jetzt über die letzten Monate habe ich überall irgendwie Bücher. Ich habe immer so eine Büchertasche, die ich zur Lesung mitnehme. Ich habe im Keller so ein Regal, wo ich meine Bücher lagere. Aber einen Teil habe ich auch in meinem Büro, weil da immer die Paketsendungen ankommen. Und da habe ich ein bisschen den Überblick verloren und habe das mal wieder durchgezählt. Und ich hab festgestellt, dass ich von Frau Appeldorn noch ganze zwei Exemplare habe.
Tamara
00:05:09
Ja gut.
Vera
00:05:12
Ja gut, da werde ich dann, ich möchte dann mit dem, wenn ich den neuen Biene drucken lasse, dass ich das in einem Abwasch drucken lasse, da habe ich nur einmal den Fachkosten. Man muss ja ein bisschen sparen. In dem Zusammenhang habe ich dann auch festgestellt, dass ich schon zehn Jahre mit meiner Lektorin zusammenarbeite, mit der Dorothea Kennewick. Ich habe heute Morgen mal bei Facebook geguckt, ob ich da irgendwie von vor zehn Jahren ein Foto von uns beiden habe, um da mal ein Post zu machen. Und da habe ich mal so gesehen, was ich 2013 alles schon gemacht habe. Da habe ich ja noch jede Woche geblockt und getan und… Eijeijei.
Tamara
00:06:02
Jetzt podcastest du halt jede Woche.
Vera
00:06:04
Ja, aber ich war schwer von mir beeindruckt, muss ich gestehen. Und irgendwie wie die Zeit vergeht. Das war 2013, das muss man sich mal vorstellen. Und da hatte ich dann schon die Pläne für den ersten Biene Hagen, da habe ich dann schon gepostet und dazu Sachen gemacht und da hatte ich meinen ersten Besuch bei der Buchmesse Frankfurt, wo ich noch so ganz schüchtern wieder nach Hause gefahren, bin. Ich hatte den ganzen Vormittag da durch meine alten Posts blättern können.
Tamara
00:06:46
Ja, das ist schon faszinierend.
Vera
00:06:49
Ja, wie die Zeit vergeht und was man alles so getan hat. Ich habe auch wieder richtig Lust bekommen, Blogartikel zu schreiben. Habe ich schon länger nicht mehr gemacht.
Tamara
00:07:00
Ja, dann auch.
Vera
00:07:02
Wobei, ich habe damals schon Artikel gemacht, dass ich immer über dasselbe schreibe. Da hatte ich gerade erst angefangen. Das hat sich auch in zehn Jahren nicht geändert. Ich würde wahrscheinlich wieder bei der selben Schraube.
Tamara
00:07:16
Das nennt man, wie sagt man? Wiedererkennungswert.
Vera
00:07:23
Wiedererkennungswert, ja, so kann man das auch nennen. Aber wo wir gerade bei Zeitvergangen und den Erkenntnissen sind, hatte ich gestern Abend auch so ein Erlebnis der dritten Art. Es ist ja ESC-Woche, ne?
Tamara
00:07:41
Ja, hab ich am Rande mitbekommen.
Vera
00:07:43
Ja, ja. Und ich hab natürlich gestern erste Halbfinale geguckt. Und dann kann man, da gibt's mittlerweile so eine Eurovision-App, da sind dann alle Titel, und da kann man sich dann, wenn man die so hört, so eine Rangfolge selbst machen. Gestern 15 Lieder waren ja da, 10 davon kamen weiter und ich hatte mir da so eine Rangfolge gemacht. Das heißt, die letzten 5 waren die, die nach meines Erachtens nicht weiterkommen sollten. Und alle 5 kamen weiter. Da bin ich so weit weg von dem Geschmack mittlerweile. Also es hat mich echt frustriert.
Tamara
00:08:28
Braucht's nicht. Ich mein, ein Geschmack ist ja nicht besser als der andere.
Vera
00:08:33
Ja. Aber es gab Zeiten, da...
Tamara
00:08:37
Warst du treffsicherer?
Vera
00:08:39
Ja, da war ich zumindest noch näher dran an dem, was anscheinend so die Mehrheit...
Tamara
00:08:45
Ja gut, ich finde der ESC hat sich auch sehr, sehr verändert.
Vera
00:08:51
Jaja, wie alles. Und gut, die Zeiten von Johnny Logan und so, die sind natürlich vorbei. Damit bin ich ja sozialisiert. Ja, also es war irgendwann doch irgendwie erschreckend und auch ein bisschen frustriert. Ich bin mal gespannt. Warst du beleidigt? Am Samstag ist ja dann wieder bei mir hier Treffensichte Mädels zum ESC gucken.
Tamara
00:09:20
Endlich mal wieder nach Kroatien. Oder konntet ihr letztes Jahr schon?
Vera
00:09:25
Nee, nicht wirklich. Und ja, da wird wahrscheinlich der Frust groß sein, wenn da irgendeiner gewinnt, den wir so gar nicht auf dem Zettel hatten. Und da war ich zum Beispiel in Kroatien, also das war wahrscheinlich so ein Punk-Song, auch auf Kroatisch, das sollte irgendwie so ein Antikriegs-Lied sein. Also völlig schräg.
Tamara
00:09:51
Punk-Song klingt doch gut! Ja siehste, das ist der Unterschied.
Vera
00:09:55
Das sind die 20 Jahre, die uns trennen.
Tamara
00:09:57
Ja, okay.
Vera
00:10:04
Ja, also das sind so die Erlebnisse, die mir zeigen, dass ich langsam alt werde. So ist das, aber trotzdem machen wir irgendwie weiter.
Tamara
00:10:14
Jawohl.
Vera
00:10:18
Obwohl, ich hab tatsächlich schon mal jetzt so die letzte Zeit schon mal so gedacht, komm, Du strengst dich an, wir machen Podcasts, du schreibst regelmäßige Bücher. Ja, was wäre eigentlich, wenn ich den ganzen Kram nicht mehr machen würde?
Tamara
00:10:33
Das wäre sehr, sehr traurig.
Vera
00:10:35
Findest du?
Tamara
00:10:35
Findest du nicht?
Vera
00:10:36
Ich habe in meinem Eindruck, das fällt keinem auf.
Tamara
00:10:41
Doch.
Vera
00:10:41
Meint sie?
Tamara
00:10:42
Ihr Lieben, ihr müsst Vera ganz viele liebe Nachrichten schicken! Bitte, schnell!
Vera
00:10:51
Nein, ich mach weiter. Allein unsere Gespräche. Ob da ein Podcast rauskommt, ist egal. Hauptsache wir haben es da. Wobei ich ja da eine gute Überleitung zu unserem heutigen Gast habe, weil die feiert auch gerade das 10-jährige Jubiläum. Ja, wir haben nämlich heute eine Autorin zu Gast, auf die ich mich wirklich sehr, sehr freue, weil sie mich über meine ganze Schreibkarriere – das Wort hört sich blöd an bei mir, aber egal – über die ganze Zeit, in der ich mich als Autorin in dieser Welt umtue, begleitet. Und ich sie seitdem auch schon bewundere und irgendwann auch das Glück hatte, sie ja dann mal persönlich kennenlernen zu können. Sie feiert eben in diesem Jahr auch ein 10-jähriges Jubiläum und das finde ich total spannend. Sie ist für mich die Königin der Friesen-Krimis. Elke Bergstma ist heute da, hallo Elke.
Elke
00:11:48
Elke Bergstma Hallo Vera, hallo Tamara, schön euch zu sehen. Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich sehr, dass ich hier dabei sein darf.
Vera
00:11:55
Thomas Lange Ja, super, dass es geklappt hat. Ich meine, wir kennen uns ja jetzt schon ein bisschen länger und ich habe vorhin zu Tamara schon ein bisschen gesagt. Ich habe vorhin so ein bisschen wehmütigt in meine Facebook-Posts von 2013 geguckt. Und als ich so anfing, da warst du ja quasi schon voll zugange und berühmt und erfolgreich quasi.
Elke
00:12:26
Auf dem Weg dahin.
Vera
00:12:29
Ich hatte in deinem Facebook-Kurs gesehen, dass du jetzt auch so ein zehnjähriges Jubiläum feierst. Was genau ist das Jubiläum?
Elke
00:12:35
Das Jubiläum sind genau zehn Jahre offizielle Schreibtätigkeit. Das heißt, ich habe am 3. Mai 2013 mein erstes E-Book hochgeladen und auf Käufer gehofft. Das hat sich jetzt tatsächlich schon unfassbarerweise zum zehnten Mal gejährt. Nicht schlecht. Ja, und ich hatte damals natürlich keine Ahnung, was daraus entstehen würde. Es war ein Versuch. Aber Versuche können ja auch mal gelingen und in diesem Fall war es so.
Tamara
00:13:07
Und wie viele Bücher sind seither erschienen?
Elke
00:13:11
Das sind gut 40. Ich denke so 45, 46, so was. Müsste ich nochmal durchzählen, aber so roundabout 30.
Vera
00:13:23
Ich habe aber jetzt irgendwie in deiner Vita gelesen, dass du doch schon 2007 irgendwie ein Liebesroman geschrieben hattest.
Elke
00:13:28
Ja, genau. Den hatte ich geschrieben. Den habe ich damals über praktisch eine Druckerei, so wie hieß es, Book-on-Demand-Verfahren, Also nicht bei BOD in dem Fall, sondern im Book-on-Demand-Verfahren veröffentlicht. Aber das E-Book, das war tatsächlich mit diesem E-Book und damit mit dieser Erfolgsgeschichte, fing es im Mai 2013 an. Vorher war es, naja, wie es uns halt eigentlich allen ging, relativ wenig erfolgreich.
Vera
00:14:01
Aber wie ging es weiter? Ich meine, Mai 2013, da hatte ich mein erstes Buch schon veröffentlicht, mein erstes E-Book. Und du bist ja nun mal um Potenzen erfolgreicher als ich. Da interessiert mich natürlich jetzt sehr, wie ist es bei dir weitergegangen? Was macht den Unterschied aus?
Elke
00:14:16
Was habe ich anders gemacht? Ich kann es dir tatsächlich gar nicht so genau sagen. Das lief zwei, drei Monate. Ich habe täglich gesehen, dass mein Ranking stieg. Ich denke, es gab auch noch nicht so rasend viele E-Books damals. Das heißt, man hat ja eine bessere Chance auf Sichtbarkeit. Also es waren auch jetzt nicht rasend viele E-Books, die ich verkauft habe. Aber aus irgendeinem Grunde war ich relativ schnell in den Top 100. Ich glaube, das hat so zwei, drei Wochen gedauert. Damals war es das T-Con-Plot. Ich hatte zwei Krimis fertig, auch den Windbruch, hatte den aber später hochgeladen, ein paar Tage später, glaube ich. Und das T-Con-Plot hat irgendwie Aufmerksamkeit erregt. Vielleicht weil es in Ostfriesland ein Krimi war und damals die Zeit einfach für Regionalkrimis auch eine gute war. Und ich glaube, da war einfach Sichtbarkeit und was es richtig, richtig, richtig gepusht hat. Also ich bin so aus eigenen Kräften praktisch in die Top Ten gekommen damals schon im Laufe des Sommers. Und dann kam eine E-Mail und dann ein Anruf von Amazon, ob sie mich im Marketing unterstützen dürften. Und damals, ganz interessante Geschichte, glaubt heute auch keiner mehr, es war der erste Kindle-Deal, den Amazon damals gemacht hat, mit zehn Büchern. Und mein T-Con-Plot war eines von diesen zehn Büchern, und es wurde an erster Stelle genannt, und es hatte an einem und demselben Tag, als es rauskam, über 5.000 Downloads.
Tamara
00:16:04
Sehr cool.
Elke
00:16:04
Und damit war ich auf Rang 1 und blieb, glaube ich, drei, vier Wochen auf Rang 1 damals und habe in dem Monat, ich glaube, es waren 25.000 Bücher verkauft.
Vera
00:16:17
Wow.
Elke
00:16:17
Das war damals alles noch möglich, was heute völlig utopisch erscheint. Aber so fing es an tatsächlich. Es war also wirklich mehr eine Frage von Wochen als jetzt von Monaten oder Jahren, dass es mit dem E-Books durchgestartet ist. Und wenn ich mich jetzt daran zurückerinnere, ich habe es selbst kaum glauben können, könnt ihr euch vorstellen. Ich saß auch irgendwie vor dem Bildschirm und habe gedacht, what?
Tamara
00:16:45
Das wollte ich gerade fragen. Du hattest da ja wahrscheinlich noch einen Brotjob, nehme ich mal an.
Elke
00:16:49
Ja, genau.
Tamara
00:16:51
Was hast du gedacht? Was hast du getan? Wann hast du gesagt, okay, jetzt schwenke ich komplett um?
Elke
00:16:56
Ein halbes Jahr später. Halbes Jahr später, ich hatte ein Büro für Öffentlichkeitsarbeit in Gießen damals noch. Ich habe noch in Gießen gelebt und bin ja inzwischen wieder in Ostfriesland, in meiner Heimat. Und da waren Umbrüche bei meinen Kunden, die ich damals betreut habe, personelle Umbrüche und so weiter. Da habe ich für mich entschieden, dass ich mich eigentlich trauen könnte, es hauptberuflich zu machen, so wie es immer mein Wunsch gewesen war. Es war ein Stück weit ein Sprung ins kalte Wasser. Es gibt ja keine Garantie dafür, dass es dann auch so weitergeht, wenn man mit einem Buch Erfolg hatte. Aber es hat funktioniert. Vielleicht hat es deswegen funktioniert, weil ich auf einmal so viel Zeit hatte, mich darum zu kümmern. Ja, und so hab ich dann halt nur noch geschrieben und hab alles andere sein lassen und ich denke, im Self-Publishing ist es einfach so, dass man mehrere Veröffentlichungen im Jahr braucht, auch damals schon, um sichtbar zu bleiben. Und das wäre mit so einem Full-Time-Job nebenbei ist das schwierig. Und ja, einfach die Entscheidung getroffen, sagen wir mal so.
Vera
00:18:13
Wie war das denn dann? Also ein halbes Jahr, sagst du? Wie viele Bücher hat das dann raus? Zwei, drei?
Elke
00:18:21
Ja, ich glaube, das vierte kam gerade oder Anfang 2014, also ab Januar 2014, hatte ich dann hauptberuflich das gemacht und ich glaube, um die Zeit erschien, glaube ich, auch dann Januar, Februar der vierte Band, Sacai, ja.
Vera
00:18:39
Und wie entwickelte sich das weiter? Ging das kontinuierlich weiter oder gab es auch Momente, wo du dachtest, oh oh, das war vielleicht nicht so gut?
Elke
00:18:49
Es ging kontinuierlich weiter mit dieser Krimi-Reihe Büttner und Hasenkrug, die gibt es ja immer noch. Da habe ich ja gerade mein 33. Band veröffentlicht und an dieser Zahl sieht man schon, es war auch meine Hauptbeschäftigung die ganzen Jahre. Und ich habe nebenbei andere Titel gemacht, einfach um für mich auch ein bisschen Abwechslung zu schaffen. Die waren alle auch nicht unerfolgreich, aber kein Titel so erfolgreich, wie Büttner und Hasenkrug heute immer noch ist. Das heißt, das, womit ich angefangen habe, ist eigentlich heute immer noch das, womit ich am erfolgreichsten bin. Die anderen Titel, wie gesagt, andere würden wahrscheinlich auch Luftsprünge machen und sagen, wow, läuft super. Aber im Vergleich mit Bittner und Hasenkrupp, da kam nichts Vergleichbares nach. Nicht in dem Maße.
Tamara
00:19:41
Wie ist das, wenn man 33 Geschichten über dieselben Protagonisten schreibt, wie schwer tust du dich da? Klar, immer neue Fälle ist ja das eine, aber die Figuren müssen ja auch irgendwie was erleben oder eine Entwicklung durchmachen.
Elke
00:19:59
Ja, müssen sie. Ist für mich auch interessanter, wenn sie eine durchmachen, während ich sagen muss, Bündner und Hasenkrug eigentlich immer Bündner und Hasenkrug waren und immer noch sind. Also die Entwicklungen, die die beiden tatsächlich durchgemacht haben, persönlich, die haben keine Sprünge gemacht. Und die haben deswegen nicht viele Sprünge gemacht, weil die Leser die beiden so lieben, wie sie sind. Sie sind so normal. Es sind einfach zwei völlig normale Typen mit zwei völlig normalen Familien, ohne dass da großartig Skandale im Feld sind oder so. Ich hab zwischendurch immer mal versucht, da so ein paar Faktoren reinzubringen, aber ich bin direkt ausgeschimpft worden von meinen Lesern, weil die wollen gerade bei diesen zwei Figuren diese Stabilität haben. Kriege ich auch immer wieder vermittelt, auch via E-Mails. Deswegen sind sie eigentlich immer noch Bündner und Hasenkrug. Irgendwie alterslos, irgendwie zeitlos.
Vera
00:21:04
Ja, das ist eine sehr witzige Frage. Das heißt, die werden auch nicht älter. Die sind jetzt keine im Rentenalter, sondern die sind immer noch so alt wie normal.
Elke
00:21:12
Ja, erstaunlicherweise ist es tatsächlich so, weil ich glaube, sonst hätte ich Büttner auch schon lange in Rente schicken müssen und das ist ja... Ich mag es so öffentlich fast nicht sagen, aber es ist tatsächlich so, dass ich ihn nicht mehr altern lasse. Der Hund ist auch so ein Thema. Heinrich. Wenn wir da bei diesem Altersthema, da darf ich gar nicht mehr drüber nachdenken, wie alt dieser Hund inzwischen ist.
Tamara
00:22:13
Also auch ein bisschen Urban-Fantasy.
Elke
00:22:21
Und dann haben wir noch Ur-Oma-Böbkea und Ur-Oma-Böbkea kam auch schon in Band 4 vor, 2014, und war dann nahe 100. Auch sie taucht immer mal wieder auf und meine Leser, die schreiben auch, ich weiß, sie müsste längst bestorben sein, aber bitte, das geht nicht, lasst sie gleich kommen. Auch sie entwickelt sich altersmäßig nicht weiter, ist immer irgendwie, muss schon über 100 sein. Und das sind einfach Figuren, die werden geliebt, genau wie der Hund, und deswegen bleiben sie. Wie lange, kann ich nicht sagen, aber sie bleiben. Ja, ich glaube, ohne die wäre es einfach nicht mehr der Krimi, der ist.
Tamara
00:23:06
Das ist der Vorteil zum Fernsehen. Da kannst du einfach die Figuren so lassen, wie du möchtest.
Elke
00:23:11
Genau. Heinrich wird zwar mal erwähnt, dass er auch älter wird und irgendwie auch mit einem Knochen hat so langsam, aber er tobt immer noch über den Deich.
Vera
00:23:21
Wie kriegst du das denn mit der Kontinuität hin? Also ich habe ja auch eine Reihe, aber weiter nicht so viel. Ich bin jetzt gerade Teil 7 und da musste ich schon immer überlegen, Okay, was hat es zu dem Detail im Teil 2 gesagt? Ich versuche zwar, mir zum Beispiel Papierrosen und die gleiche Figur an Datenbank zu verwenden und so, aber gerade zu Beginn, da wusste ich ja noch nicht, wo es hinlaufen kann, da habe ich auch nicht unbedingt jedes Detail notiert. Und bei 33 Büchern, wie hältst du denn da noch den Überblick, ob du mal irgendeinen Nebensatz in Teil 25 was gesagt hast, was jetzt relevant sein könnte?
Elke
00:23:59
Oh, das ist eine tricky Frage jetzt, weil ich bin da auch nicht besonders organisiert in der Geschichte. Also ich habe immer ein paar Figuren tatsächlich auf dem Schirm. Ich hatte jetzt aber bei dem Jubiläumsband, den ich jetzt zum 10-Jährigen genau am 3. Mai auch rausgebracht habe, Band 33, hatte ich tatsächlich einige Charaktere wieder eingeflochten, die über die zehn Jahre immer mal aufgetaucht sind. Aber es war tatsächlich so, dass ich nochmal nachschlagen musste und gucken musste. Also auch wirklich interessant zu gucken, dann so, ah ja, das war ein interessanter Charakter. Und dann die nächste Frage, oh je, aber lebte der am Ende des Buches noch? Oder hat er den umgebracht oder zum Mörder gemacht oder was auch immer? Also ich bin da auch nicht besonders gut drin, muss ich sagen. Aber wenn es darauf ankommt, gelingt es dann doch wieder, sich zu erinnern, ja. Aber es ist nicht so, dass ich ewig lange Listen dazu hätte.
Vera
00:24:56
Okay. Geht's dann räumlich? Also es spielt bei dir ja auch an realen Orten, oder?
Elke
00:25:01
Ja, genau. In Ostfriesland, in der Krummhörn eigentlich, Krummhörn-Emden, ja.
Vera
00:25:05
Wie gehst du denn damit um, dass sich diese Orte ja doch ändern? Also bei mir kommt mir auch im realen Ort vor und ich hab, als ich den ersten Teil geschrieben hab, waren da Straßen, die jetzt gar nicht mehr da sind.
Elke
00:25:19
Ich erwähne keine Straßennamen, dann ist das Problem erledigt.
Vera
00:25:24
Okay, da hab ich einen Fehler gemacht.
Elke
00:25:27
Ich erwähne tatsächlich nur die Ortschaften, aber Straßennamen, ich glaube im T-Komplott in meinem Heimatort, das spielt in Karnhusen, wo ich aufgewachsen bin, das T-Komplott, und da habe ich Straßennamen genannt, aber da gibt es auch nicht mehr als vier Straßen. In den anderen Orten, nee, dann deute ich mal auf die Kirche hin oder so. Aber ich habe auch tatsächlich schon Geschäfte oder so erfunden oder Häuser erfunden, die es nicht gibt. Also es ist immer eine Mischung aus real und fiktional. Es gibt die Ortschaften definitiv alle und auch so in etwa in der Größe, wie ich sie schildere. Aber es gibt schon Sachen, zum Beispiel musste ich in einem Ort zwingend mal ein Beerdigungsinstitut hinstellen, was es da nie gab. Aber das ist dann einfach künstlerische Freiheit, die nehme ich mir dann raus.
Vera
00:26:19
Ja.
Tamara
00:26:20
Aber hast du auch umgekehrt vielleicht mal ein Geschäft oder Café erwähnt, was es gibt? Weil ich frage mich immer, da können wir doch eigentlich ganz nette Kooperationen machen.
Elke
00:26:29
Ja, habe ich auch schon. Also Kooperationen habe ich nicht gemacht, aber ich habe Geschäfte erwähnt, die es tatsächlich gibt, vor allem in der Stadt, wenn es um Cafés geht oder so. Das mache ich dann schon, aber nicht so, dass es in so einem Werbeding ausartet oder so. Also auch nicht spezielle Einrichtungen, die es gibt. Aber es ist selten, dass ich tatsächlich einen Namen nenne und Kooperationen. Ich weiß von Kollegen, dass es mal, gut mal weniger gut ankommt, wenn man Kooperationen machen will und die Leute wirklich drauf anspricht, weil nicht jeder hat gerne der Laich in seinem Geschäft liegen. Ein sehr interessantes Buch, was heißt interessant, ein interessanter Fall war, dass ich ein real existierendes Café, das alte Zollhaus in Stickhausen verarbeitet habe, mitsamt Wirt und Wirtin. Leider gibt es das inzwischen nicht mehr, weil sie ihren Laden aufgegeben haben. Aber sie wollten auch gerne als real existierende Person mit rein, als Wirt und Wirtin in diesem Altenhaus herauskommen. Und ja, das war dann aber mit Abstimmung. Aber wenn ich keine Abstimmung habe, dann nenne ich auch nicht unbedingt Namen.
Vera
00:27:50
Ja, es war genauso.
Tamara
00:27:51
Ich dachte gerade, da muss man sich ja im Prinzip auch irgendwie was schriftlich geben, dass das okay ist?
Elke
00:27:56
Vor allem, wenn es ins Negative geht. Sollte man tunlichst vermeiden. Nein, also wenn ich dann Orte schildere, dann nicht negativ. Also das würde ich nie machen. Ich wüsste auch nicht, was dafür der Anlass sein sollte. Da irgendwas. Aber wenn man wirklich da Leichen platzieren will oder so, dann sollte man schon mal nachfragen, ob das in Ordnung ist.
Vera
00:28:19
Wirtschaftlich.
Elke
00:28:23
Organisierte Unternehmung sind ja.
Tamara
00:28:25
Entschuldigung, kann ich eine Leiche in Ihren Laden legen?
Elke
00:28:30
Einen ganz interessanten Fall hatte ich auch mal, und zwar die Todeskruft. Und da rief mich der Pastor einer Gemeinde an, den ich hiermit herzlich grüße, hallo Sieg, rief mich an und sagte, hier, ich habe eine Kruft unter meiner Kirche, wäre das nicht mal ein cooler Tatort?
Tamara
00:28:48
Ja, cool.
Elke
00:28:50
Ja, den hab ich dann tatsächlich zum Tatort gemacht. Der hat mir alles gezeigt, die Geschichte dazu erzählt und hat auch später in der Kirche eine Lesung zu diesem König. Und das war auch eine spannende Sache, ja.
Tamara
00:29:01
Mega.
Elke
00:29:02
Also das kommt schon mal vor, dass auch Leute auf mich zukommen und sagen, wär das nicht mal was.
Vera
00:29:07
Ja, das hab ich noch nicht gehabt. Also ich hab, bei mir kommt immer eine Bäckerei vor, die gegenüber der Detektei ist, wo sie jemanden Kaffee holt und wo eine Freundin als Bäckereifachverkäuferin arbeitet. In dieser Bäckerei, die gibt's wirklich, da hatte ich dann quasi die Premiere und Feier des ersten Teils. Und die Filialeiterin dieser Bäckerei ist auch immer ein großer Fan. Sie freut sich immer, wenn ich komme.
Elke
00:29:30
Ich finde es auch super, ist für alle super, oder? Dieser Wiedererkennungswert. Besser könnte es eigentlich gar nicht laufen als sowas, ne?
Vera
00:29:37
Ja. Wir haben uns ja kennengelernt, also persönlich, damals, als ich so in den Selbstpublikerverband kam und da aktiv wurde. Als ich da einstieg, warst du ja schon einer der Großen und Erfolgreichen. Das heißt, du hast jetzt ja auch so zehn Jahre Self-Publishing im Blick. Du hast gerade schon gesagt, okay, so wie es bei dir losging, wäre heute schwieriger. Was machst du heute anders, wenn du ein Buch im Self-Publishing veröffentlicht? Ja.
Elke
00:30:13
Ich mache es deutlich professioneller. Damals, denke ich, sind wir alle, die damals 2011, 12, 13, 14 anfingen, mit einer gewissen Naivität an die Sache rangegangen, die damals funktioniert hat. Aber ich habe schon auch wahrgenommen, dass sich der Bereich Self-Publishing extrem professionalisiert hat. Und dass es an vielen Stellen einfacher geworden ist, weil sich einfach um die Autoren herum ein ganzer Markt etabliert hat. Egal ob es Lektoren sind, Korrektoren sind, Marketing Geschichten sind. Ja, jetzt kommen die ganzen Hörbuchverlage, kommen jetzt ja auch verstärkt noch auch auf die Selfpublisher zu. Und dass man praktisch für alles irgendwie nicht lange mehr suchen muss. Das war damals anders. Und vielleicht oder ganz sicher haben viele, ich schließe mich da gerne ein, auch die Notwendigkeit nicht erkannt, dieses professionelle Vorgehens. Angefangen beim Cover, aber eben auch dann spätestens beim Lektorat. Und das ist, glaube ich, letztlich das, was das Überleben sichert inzwischen, ist wirklich auf Qualität zu setzen, weil auch die Leser… Also man hat so diesen Welpenschutz, ich glaube, der ist vorbei, den wir damals hatten, wo auch die Leser noch viel neugieriger waren. Was kommt da an den Markt, was jetzt nicht über irgendwelche Verlage und irgendwelche Institutionen gesteuert war. Es war ja auch für die ein ganz neuer Markt. Und das ist heute nicht mehr gegeben. Ich denke, wenn du wirklich Erfolg haben willst, musst du dich in gewisser Weise als Unternehmen begreifen, der ein vernünftiges Produkt anbietet, wie jedes andere Produkt am Markt auch. Das hat sich, glaube ich, sehr verändert im Laufe der Jahre. Und es ist an vielen Stellen nicht einfacher geworden, was die Sichtbarkeit angeht, aber an anderen Stellen eben dadurch, dass es diesen Markt gibt, auch einfacher Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen. Wenn auch nicht ganz kostengünstig und ich denke, das ist die Hürde, die viele neue Autoren nehmen müssen und daran kann es natürlich sehr schnell scheitern, was es wirklich Geld kostet, bevor man dann Geld einnimmt. Und wenn man noch nicht am Markt etabliert ist, natürlich auch nicht weiß, ob man jemals Geld einnehmen wird. Also es ist eine große Hürde, die Sicherheit, die da überwunden werden muss, aber nicht ausgeschlossen. Also ich meine, wir sehen immer noch Newcomer auch, die heute sehr schnell aus dem Nichts praktisch Erfolg haben, großen Erfolg haben. Aber ich denke, die werden auch entsprechend professionell vorgehen.
Vera
00:33:18
Wie hat sich denn, ich schaue ja so parallel auf deiner Webseite mit deinen Titeln und mit den tollen Covern, ich habe jetzt mal so durchgeguckt, da war jetzt, glaube ich, kein Bild, wie das erste Cover aussah. Wie hast du die damals gemacht? Selbst gemalt oder wie bei mir?
Elke
00:33:35
Jetzt, jetzt, jetzt, ich habe es selbst gemacht. Oh, ja, und das will auch keiner mehr sehen. Wäre vielleicht mal als Gag ganz gut. Und ich habe es letztens in den Fingern gehabt, die Erstausgabe von beiden, Windbruch und Tee kommt platt. Und es kam so ein Oh-Oh. Daraus war nicht ersichtlich, dass dieses Buch Erfolg haben würde. Es war, denke ich, nicht unbedingt deswegen ein Selbstläufer.
Vera
00:34:09
Jaja, ging mir ja auch nur. Ich hatte mein erstes Cover auch von einer Schwägerin gemalt, die auch noch die Bug-Cover gemacht hat. Und ja, dummerweise war es halt auch kein Genre, was irgendwem interessierte, insofern.
Elke
00:34:24
Ja, auch das, ne. Also muss man wissen. Ich glaube, es unterschätzen auch viele, wie wichtig gerade bei Amazon, Tolino und so, diese Genre-Einordnung ist, um überhaupt Bläser zu finden.
Vera
00:34:38
Ja, du hast ja auch bei den ersten Mitgliedern des Selfpublisher-Verbandes einen Tipp an unsere Hörerinnen und Hörer, den wir in unserem kommenden Buch-Bubble-Bulletong aufnehmen. Also, falls du da draußen das Buch-Bubble-Bulletong noch nicht abonniert hast, dann solltest du das nachholen und als Schmankerl bekommst du dann auch noch einen Link auf den ersten einzigen Live-Auftritt der 200-Talk-Stelle auf der Buchmesse Leipzig.
Tamara
00:35:08
Bisher einzigen.
Vera
00:35:10
Bisher einzigen, genau.
Elke
00:35:11
Ja gut, es war praktisch die Premiere, davon gehe ich mal aus.
Vera
00:35:14
Ja genau, es war die Premiere. Und also von daher nicht vergessen, Buch bei Bulletin abonnieren.
Elke
00:35:20
Das mache ich sehr gerne, werde ich tun.
Vera
00:35:23
Ja, ich meinte auch die Hörer da draußen, aber du darfst es auch gerne tun. Achso, ja, ohne Ohr.
Elke
00:35:29
Ja, ne, ich mache es auch sehr gerne.
Vera
00:35:31
Sehr schön, freuen wir uns.
Elke
00:35:33
Ja, ich bin ja auch Hörerin.
Vera
00:35:34
Ja, natürlich. Und was mich ja dann weiterhin sehr beeindruckt hat, und da hatten wir ja dann auch ein tolles, persönliches Erlebnis, als du dann reich und berühmt warst, hast du ja, nacheinander mehrere Hausboote gekauft, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.
Tamara
00:35:54
Ich denke jetzt an die ganze Flotte, was man halt so macht. Ja.
Vera
00:35:59
Ja, so Reederei-Betrieb nebenbei oder so.
Elke
00:36:04
Ja, klingt gut, aber nee, ganz so war es nicht. Es waren zwei Schiffe, ja, das heißt ein Schiff und ein Hausboot, ja.
Vera
00:36:11
Ja, und das eine, das war die Tami. Tami.
Tamara
00:36:14
Oh, nach mir benannt.
Elke
00:36:16
Ja.
Vera
00:36:21
Und ich hatte ja das Vergnügen, dann auf der TAMI eine Lesung halten zu dürfen und da auch mal eine Nacht verbringen zu dürfen.
Elke
00:36:30
Eine sehr erfolgreiche Lesung, wenn ich mich richtig erinnere.
Vera
00:36:34
Ja, mir hat es großen Spaß gemacht und dann, wie gesagt, inklusive der Nacht auf dem Hausboot im Hafen von Leer, ein tolles Erlebnis. Aber jetzt hast du letztens gesagt, du hast die TAMI abgegeben. Was ist passiert?
Elke
00:36:50
Ja, ganz aktuell abgegeben, jetzt erst am Montag, also am 1. Mai. Was ist passiert? Passiert ist uns allen Corona, ihr erinnert euch. Und natürlich auch mir als Veranstalter ist auch Corona passiert und... Ja, das hat wirklich dem Ganzen irgendwie ein damals abruptes Ende gesetzt. Wie wir alle wissen, keine Veranstaltung mehr, gar nichts mehr. Wobei damals noch nicht absehbar war, dass ich es auch nicht weitermachen würde. Die Entscheidung habe ich dann jetzt praktisch gut zwei Jahre, drei Jahre später getroffen. Weil ich habe ein paar Anläufe genommen während der Zeit. waren ja immer mal Pausen ohne Lockdown, ohne irgendwas. Autoren auch wieder eingeladen und es hat alles nicht funktioniert, weil dann kam wieder irgendwo eine Maskenpflicht, dann kam eine Abstandspflicht, dann kam dies, das, das, Impfausweis, Kontrolle, hast du nicht gesehen. Wir wissen alle, wie es war und mir ist einfach der Spaß vergangen. Nach der Zeit habe ich dann irgendwann gesagt, nee, weil es lief so gut, dann war ein abruptes Ende und das alles wieder von vorne zu starten mit der Verunsicherung, die überall noch im Feld war, die alle hatten. Wie geht es eigentlich weiter? Wir wussten ja nicht mal im letzten Jahr, Wie kommt jetzt die dritte, vierte, fünfte Welle auf uns zu? Und dann habe ich gesagt, okay, es war eine schöne Zeit und genauso möchte ich sie auch wirklich in Erinnerung haben. Dann kam mir eben die Idee, erstmal natürlich der Gedanke, es zu verkaufen, was aus unterschiedlichen Gründen dann nicht funktioniert hat, aber dann die Idee dieses Hausboot zu spenden und da habe ich mich jetzt richtig wohl mitgefühlt. Es ist jetzt eine freie Schule gegangen in Emden, Das habe ich am Montag übergeben. Jetzt werden da Kinder... Unterrichtet, mit Projektwochen, mit Workshops, mit allem möglichen. Und zwar so, wie es den Kindern entspricht, nicht so, wie unsere staatlichen Schulen das vorgeben, wie sie zu sein haben und zu lernen haben, sondern so, wie es ihnen entspricht. Und das fand ich einfach ein so schönes Projekt. Ich hatte auch mit der Katharina Löhring, die jetzt die Vereinsvorsitzende ist von dieser freien Schule, also die ist in Form eines Trägervereins geführt, auch schon Veranstaltungen auf TAMI gemacht vor Corona mit Kindern zusammen. Und haben so Schreib-Workshop, Lese-Workshop und so mit Kindern gemacht. Und das hat mir schon sehr viel Spaß gemacht, weil die in dieser anderen Umgebung, die einfach jetzt eine außerschulische Umgebung war, ganz anders aufgeblüht sind und ganz anders gelernt und irgendwie auch Spaß hatten. Und dann habe ich gedacht, okay, wenn die das immer haben können als außerschulischen Lernort, das ist eigentlich optimal. Und deswegen habe ich jetzt die Entscheidung getroffen, ich werde es nicht verkaufen, sondern spenden, um diese Sache zu unterstützen.
Vera
00:40:09
Ja, also, das ist ganz toll. Wobei, ein bisschen traurig bin ich schon. Ich wäre schon gerne wieder auf die Tante.
Elke
00:40:16
Aber das Schöne ist, das Schöne ist, Vera, und da lade ich dich jetzt schon mal herzlich ein und dich auch Tamara natürlich. Es geht weiter mit den Lesungen. Katharina hat mir jetzt gerade gesteckt, sie würde gerne regelmäßig Lesungen machen auf TAMI.
Tamara
00:40:30
Cool.
Elke
00:40:31
Und also jetzt nicht nur Kinderveranstaltungen, sondern auch Erwachsenenveranstaltungen. Gerade weil ihr Thema Lesen ist, sie hat eine Praxis in Emden für Legasthenie, Dyskalkulie und betreut da Schüler und hat eben großes Interesse dran. Deswegen hatten wir die Veranstaltung auf TAMI auch gemacht, die ans Lesen heranzuführen. Weil sie in der Schule sind, sind sie frustriert, weil sie gesagt sind, sie können es nicht. Sie sagt aber, sie können es ja, sie wollen es auch, sie haben auch Spaß dran. Und diesen Spaß sollen sie behalten. Deswegen die Veranstaltung und deswegen sagt sie, alles, was rund ums Thema Lesen ist, werden wir weiterhin auf TAMI machen. Und wenn ich Autoren wüsste, die gerne eine Lesung machen möchten, dann könnten wir sie gerne einladen.
Vera
00:41:17
Also, wir sind dabei, oder Tamara?
Elke
00:41:21
Also, ich sag Katharina schon mal, ich geb die zwei Namen schon mal weiter, ich bin raus aus der Wohnung, aber ich selber werde auch noch Lesungen machen und vielleicht machen wir auch mal irgendwann was zusammen, das wär ja auch super.
Vera
00:41:35
Ja, auf jeden Fall, das müssen wir definitiv machen, weil das Frühstück am nächsten Morgen mit dir am Hafen von Leer war nämlich auch sehr schön.
Elke
00:41:43
Direkt Werbung für eine Location machen lassen wir an der Stelle.
Tamara
00:41:48
Aber da lasst uns doch nochmal kurz gedanklich einen Schritt zurückgehen für die, die noch nicht dabei waren. Also du hast damals gesagt, ich kaufe mir jetzt ein Hausboot, um da Veranstaltungen zu machen. Oder du wolltest einfach ein Boot haben und hast dann gedacht, was mache ich damit? Oder wie war das so?
Elke
00:42:04
Nee, genau. Es war so, dass ich Leseveranstaltungen machen wollte und dafür eine passende Location gesucht habe und es sollte auf dem Wasser sein. Ich meine, wir sind in Ostfriesland und Ostfriesland ist praktisch voll mit Wasserwegen und es sollte eine besondere Location sein. Dieses Hausboot stand zum Verkauf, es lag in Emden. Und ja, das war eigentlich genau das, was ich gesucht hatte, auch von den Räumlichkeiten her.
Tamara
00:42:33
Toll.
Elke
00:42:35
Und ja, dann ging das so seinen Gang. Aber die Grundidee war tatsächlich, einen Veranstaltungsort zu schaffen.
Vera
00:42:41
Aber es war doch auch seetüchtig, ne?
Elke
00:42:43
Ja, es war in dem Fall nicht motorisiert, das Hausboot. Aber man hätte es motorisieren können, natürlich ohne großen Aufwand mit Außenbordern. Aber war auch nie der Plan, sondern es liegt citynah in Emden. Die Lage ist einfach super citynah und trotzdem sehr ruhig. Und hat sich so angeboten als Anlaufstelle. Mit dem anderen Schiff waren wir schon mal unterwegs. Was ich zuerst hatte, ist deutlich kleiner, ein Motorboot, wo wir dann auch von Ort zu Ort gefahren sind. Das hatte ich aber vor zwei Jahren, schon vor Corona, noch verkauft.
Vera
00:43:21
Ja, ich habe auch jetzt so ein bisschen auch jetzt in der Vorbereitung so deine Posts zu deinem Jubiläum verfolgt und habe ich gesehen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, du hast dich auch mal mit einem Erotik-Swiller versucht. Kann das sein?
Elke
00:43:40
Ja, ich fand es anfangs auch gar nicht so ungelungen, aber viele fanden es nicht passend, sagen wir mal so. Es war in meinen Anfängen. Und man hat ja alles versucht, um irgendwie sichtbar zu werden. Und dazu gehörten auch die Lustakkorde letztendlich. Und die sind deswegen entstanden. Jetzt ein Gruß an Thorsten Wagner. Ich weiß nicht, ob der mich jemals hört, aber einen schönen Gruß an Thorsten. Das ist ein Abi-Kollege von mir, der mit mir Abitur gemacht hat. Wir hatten ein Abiturtreffen. Ich hatte gerade angefangen mit meinen Büchern und hatte noch nicht bei Amazon hochgeladen. Irgendjemand erkundigte sich danach. Ich sagte, ja, ja, läuft aber nicht. Und dann sagte Thorsten zu mir, versuch es mit Erotik. Erotik geht immer. Ich bin für dieses Buch so geprügelt worden. Also voll in die Erotik. Aber es passte halt nicht zum Krimi, nach Meinung meiner Leser. Und ja, ich habe es nie wieder gemacht. Inzwischen hat es gar nicht mehr so die schlechten Bewertungen, viele haben dann doch irgendwie doch Gefallen dran gefunden. Es ist auch nach wie vor am Markt, es sind wie gesagt die Lustakkorde Band 3 der Reihe. Und ist so aus so einem Anflug von Verzweiflung so ein bisschen entstanden damals, als ich gedacht habe, okay, Sexhelds. Aber in dem Fall nicht so, nee.
Vera
00:45:04
Also ist das ein Teil der Büttner und Hasenkog-Reihe?
Elke
00:45:08
Ist ein Teil der Büttner und Hasenkog-Reihe.
Vera
00:45:10
Ach so. Ah, okay.
Tamara
00:45:12
Aber das heißt, nachdem der erste Jahr sehr erfolgreich war, ist es dann quasi zurückgegangen, dass dann diese Verzweiflung kam?
Elke
00:45:20
Nee, nee, gar nicht mal. Die ersten Rezensionen waren vernichtend. Und ich hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, okay, da hast du dir jetzt echt ein Ei ins Nest gelegt, das kann jetzt voll in die Hose gehen. Und wie kann ich das jetzt wieder gut machen? Ich habe schnell ein Band 4 hinterher geschoben.
Tamara
00:45:44
Aber dass du quasi zu deinen Mitschülern gesagt hast, das läuft nicht. Also wenn du ja schon vom ersten Buch 25.000 Stück verkauft hast.
Elke
00:45:53
Nein, da waren die noch nicht hochgeladen. Ach so, okay. Bei den Krimis, ich war noch im anderen Job und ich wusste nicht, wie kriege ich jetzt die Aufmerksamkeit, die ich brauche für diese Krimis.
Tamara
00:46:05
Das war schon immer.
Elke
00:46:08
Also vor Mai 2013. Und da kam dieser Spruch, Sex wird immer besser. Ja.
Vera
00:46:17
Aber das zeigt halt auch, was ja auch viele Auguren immer sagen, man muss wirklich, wenn man so eine Reihe hat, muss man eigentlich konstant bei den Figuren, bei denen bleiben. Da darf man nicht sehr von abweichen. Das bestrafen die Leser und Leserinnen.
Elke
00:46:32
Ja, und ich wusste ja noch nicht mal, als ich den ersten Band geschrieben habe, hatte Keine Ahnung, dass es eine Reihe werden würde. Letztlich, das war der Windbruch und dann kam das T-Con-Plot und das war mehr so, wo ich gedacht habe, welchen Namen nimmst du jetzt und dann denkst du, oh nee, hast ja zwei Kommissare, nimm doch die. Ja, das war wirklich, ich sag ja, voller Linie konzeptlos und unprofessionell, die ganze Geschichte noch. Hat aber trotzdem funktioniert, aber ich möchte es keinem ans Herz legen, das ist genau so zum Beispiel.
Vera
00:47:06
Ja, ist wohl auch die Frage, ob das heute noch so funktionieren würde, wie du ja selbst gedacht hast.
Elke
00:47:11
Ja, also mit viel Naivität, aber vielleicht war es genau das, was letztlich das Fuchsrezept war. Man weiß es ja nicht.
Vera
00:47:17
Sollte so sein. Hast du dann aber jetzt, wenn ich so eine Bücherzahl nehme, dann hast du ja schon auch jetzt neben Wittner und Hasenkrog auch noch so ein paar andere Sachen gemacht. Ist das jetzt so einfach, um nochmal ein bisschen Spaß zu haben, oder sind die auch erfolgreich?
Elke
00:47:36
Sie sind alle erfolgreich, muss ich sagen. Wie gesagt, nicht in dem Maße, wie ich es bei Büttner und Hasenkrug an vielen Stellen erlebt habe, aber das ist eben dieser Glanz der Reihe. Also wenn zwei Figuren einmal funktionieren, dann funktionieren sie. Und wenn man das so fortführt, dann ist das okay. Daran noch eine Reihe anzuknüpfen, die genauso erfolgreich oder erfolgreicher ist, ist sowieso sehr, sehr schwierig. Weil man ist ja als Autorin auch schon auf diese Hüttenhasen-Gruppschiene abonniert. Trotzdem kann man natürlich einiges daraus machen. Ich habe auch dann mal einen Charakter rausgezogen aus der Reihe und habe dann einen einen deutsch-niederländischen Krimi geschrieben. Mit meinem Onkel zusammen, also ich muss dazu sagen, mein Vater war Niederländer und deswegen habe ich holländische Familie und deswegen die Idee, was grenzüberschreitendes zu machen. Nun ist ja Ostfriesland und Holland sowieso sehr dicht beieinander und deswegen ist das dann auch möglich. Sowas entsteht dann schon mal gedanklich daraus und dann hatte ich mal die Idee, historische Ostfriesland-Krimis zu machen. Und die haben auch sehr gut funktioniert, Morse-Maragd, Flutrubin und Insel-Saphir, wo ich wirklich weit zurückgehe in der ostfriesischen Geschichte. Und das ist so ein zeitgenössisch-historischer Roman, es ist, dass sie lieber zwei Handlungsstränge haben. Und da geht es sehr viel darum, A, um mein Interesse, dass ich wirklich gerne Historisches mache. Und es ging natürlich darum, auch Abwechslung für mich zu schaffen. Also ich nur auf Bündner und Hasenkrug ist irgendwann auch schwierig. Es wird auch zu viel. Ich glaube, es würde für alle zu viel werden, wenn ich alle Vierteljahre wirklich nur noch Bündner und Hasenkrug rausklappen würde. Dann werden es ja noch mal deutlich mehr als es jetzt werden. Und deswegen, ja, dann war ich mal in Spitzbergen unterwegs, habe einen Spitzbergen-Thriller dann auch noch geschrieben. Das heißt, ich war nie in Spitzbergen, aber ich habe den Thriller geschrieben. Und von jemandem dann, der sich in Spitzbergen sehr gut auskennt, der hat das alles da mal durchgeschaut. Auch da war es so ein Tribut an meine Geografengeschichte, weil ich bin ja Diplomgeografin von der Ausbildung her und ich wollte einfach diese Geografie noch mal wieder auch mit einbringen. Deswegen die Idee. Ja, und vor zwei Jahren kam dann Amazon Publishing auf mich zu und fragte, ob ich für sie was schreiben möchte. Und da haben wir uns dann auf eine rein historische Reihe geeinigt, wo jetzt im Juli der dritte Band erscheint. Da haben wir drei Teile daraus gemacht. Und das war jetzt ein ganz anderes Arbeiten, wenn man rein historisch arbeitet, ein ganz anderes Arbeiten, als Krimis zu schreiben.
Vera
00:50:25
Wie bist du jetzt? Amazon Publishing ist ja ein Verlag. Gab es denn andere Ansätze, zwischendurch mal auch über einen Verlag zu veröffentlichen? Gab es entsprechende Angebote womöglich?
Elke
00:50:38
Es gab Angebote, ja. Es gab Anfragen, ob ich es machen möchte. Ich habe sie alle abgelehnt, weil die Konditionen waren nicht so, dass ich gesagt hätte, okay, das ist jetzt attraktiv. Und deswegen bin ich eigentlich immer noch mit Leib und Seele Self-Publisherin. Meine Taschenbücher sind ja inzwischen beim Verlag, bei dem E-Book-Verlag, und dadurch auch im Buchhandel, was mir sehr, sehr gut gefällt, was auch sehr gut funktioniert. Taschenbücher ist ja einfacher, dann über einen Verlag zu machen. Aber die E-Book-Rechte und so weiter, nee, das mache ich alles mit Self-Publishing. Ich weiß nicht, vielleicht irgendwie, Ich glaube, so historische Geschichten sind über den Verlag wahrscheinlich häufiger interessanter als im Self-Publishing, weil es da sehr viel noch über den Buchhandel geht. Aber noch konnte ich mich nicht durchringen. Ja, es scheitert bei mir auch tatsächlich so ein bisschen daran, dass Verlage ein Exposé haben wollen und wenn ich endlich lernen kann, ist es nicht, es zu schreiben.
Vera
00:51:45
Das kenne ich.
Elke
00:51:46
Weil meine Art zu arbeiten eine ganz andere ist. Bei einem Exposé müsste ich ja von vorn bis hinten wissen, was passiert. Und ich weiß nie, was passiert. Ich fange einfach an zu schreiben und die entwickeln sich im Schreiben. Und es wird mir wirklich, wirklich schwerfallen, einen Plot von vorn bis hinten durchzudenken. Und das auf vier Seiten irgendwie zu skizzieren, ist nicht das, was mir Spaß macht.
Tamara
00:52:11
Ja gut, wenn da keine Notwendigkeit ist, zum Verlag zu gehen, wozu? Ich meine, grundsätzlich gibt es nie eine Notwendigkeit, aber es gibt ja eben Leute, die sagen, ich möchte es unbedingt, aber...
Elke
00:52:22
Ja, nee, würde ich nicht sagen. Es gibt mit Sicherheit Genres und Bücher, die über Verlage besser funktionieren als im Self-Publishing. Abdesching im Selbstabdesching bist du auf. Ganz bestimmte Kategorien festgelegt. Also die, die halt funktionieren. Ja, wie Krimi, Romance, Science Fiction, Fantasy. Das sind so die vier Hauptkategorien. Und dann kommt das Historische dazu. Aber wenn man sich nicht wirklich mit einem Buch in eine Kategorie einordnet, dann ist vielleicht manchmal im Verlag besser aufgehoben. Könnte ich mir vorstellen. Die haben dann andere Möglichkeiten.
Tamara
00:53:02
Wobei die sich wahrscheinlich dann auch schwer tun, wenn sie es nicht einordnen können.
Elke
00:53:07
Absolut, ja, klar, natürlich. Aber man könnte es da eher versuchen. Also ich glaube, dass bestimmte Bücher im Buchhandel immer noch besser laufen als im Self-Publishing. Es hat alles seine Berechtigung, sagen wir mal so. Man möchte die auch völlig wertfrei sehen. Und jetzt, dass ich eine Selbstpublisherin bin, hat nichts mit irgendeiner Abneigung gegen Verlage zu tun oder so, überhaupt nicht, sondern es ist einfach nur eine Entscheidung, die erstmal wertfrei ist.
Tamara
00:53:33
Ja.
Vera
00:53:36
Gibt es denn einen Moment, also ich muss gestehen, ich bin jetzt gerade so erst am siebten Teil, aber es gab zwischendurch auch schon mal einen Moment, wo ich dachte, na gut, momentan hast du jetzt gar keine Lust auf die Protagonisten. Du hast 33 geschrieben. Kannst du dir vorstellen, dass es irgendwann den Moment gibt, wo du sagst, ich kann Büttner und Hasenkrog jetzt echt nicht mehr sehen?
Elke
00:53:57
Oh, die gab es schon.
Vera
00:53:58
Ja?
Elke
00:54:00
Ja, ja.
Tamara
00:54:02
Welche Mordszenarien hast du dir da ausgedacht?
Elke
00:54:05
Die gab es schon, ich habe sie für mich behalten, das ist jetzt mein Coming-out, so praktisch gerade. Nee, ich habe es anders gemacht. Ich habe mich anders orientiert. Hier in Köln, deswegen auch hier eine Wohnung, eine Coaching-Ausbildung noch gemacht. Ausbildung zum systemischen Coach hat mich also mit was völlig anderem nebenbei noch auseinandergesetzt. Und Thema Persönlichkeitsentwicklung und so weiter. Und das allein dadurch, dass ich dadurch Abwechslung hatte, lief das dann mit Butter und Hasenbrot auch wieder gut. Also konnte ich mich mit den Zweien auch wieder anfreunden. Ich glaube, es ist wichtig, dass man selber sich da die Abwechslung schafft und sich einfach auch mit anderen Sachen auseinandersetzt, um dann wieder Spaß am Eigentlichen auch zu haben.
Tamara
00:54:55
Ja, auf jeden Fall.
Vera
00:54:58
Ja, also an Ablenkungen habe ich, mangelt es mir nicht. Das ist wahrscheinlich bei mir das Problem.
Tamara
00:55:03
Tito.
Vera
00:55:08
Du kennst das Problem. Nicht zuletzt jetzt bei diesem Podcast. Wobei, ich würde wahrscheinlich eher das Schreiben aufgeben als diesen Podcast. Also nein, ich genieße es total.
Elke
00:55:20
Ich sehe alle nicken, die Hörer sehen nicht nicken, aber wir nicken gerade.
Vera
00:55:28
Nein, auf jeden Fall. Also ich freue mich sehr, Elke, dass wir uns da jetzt auch mal wieder lange unterhalten konnten. Und so zum Ende hin gibt es immer noch drei Fragen von Tamara.
Tamara
00:55:40
Ja, genau. Also die erste Frage zum Schluss lautet, Elke, was wissen andere nicht über deine Arbeit?
Elke
00:55:50
Was wissen andere nicht über meine Arbeit? Ich finde, es gibt immer so ein schönes Beispiel, beziehungsweise ein Beispiel nicht, aber eine Erfahrung, die glaube ich Leute, die nie geschrieben haben, gar nicht so nachvollziehen können. Nämlich, wie sich Protagonisten verselbstständigen können, ohne dass wir Autoren besonders viel Einfluss drauf haben. Das heißt, es gibt Momente, wo sich Protagonisten, wo sie so ein Eigenleben entwickeln und wir eigentlich immer nur noch hinterher schreiben. Und man sich selber die Frage stellt, wo geht das jetzt hin und wie konnte das passieren? Und ja, ich glaube, das können sich viele nicht vorstellen, dass sowas funktioniert, weil sie denken, okay, als Autor hast du immer alles im Griff und alle Fäden in der Hand. Nee, die Fäden haben die Protagonisten in der Hand und wir rennen praktisch hinterher. Aber das ist dann im Schreibprozess ein sehr interessanter Prozess.
Tamara
00:56:46
Absolut. Was ist denn deiner Meinung nach der größte Irrtum, der sich in der Buchbranche hält?
Elke
00:57:02
Der größte Irrtum, oder einer der Irrtümer, vielleicht nicht der größte, aber einer der Irrtümer ist es, glaube ich, dass Autoren häufig als Einzelkämpfer gesehen werden, was sie an weiten Stellen zumindest im Selfpublishing nicht sind. nicht ausschließen, dass es die gibt. Aber meine Erfahrung ist, dass es sehr, sehr viel Kooperation und sehr, sehr viel Austausch gibt. Das ist nicht so, wie im Fernsehen dargestellt, man sitzt irgendwo im Leuchtturm und brütet vor sich hin, sondern es gibt sehr viele Menschen, mit denen man in Kontakt ist und im Austausch ist und mit denen man gegebenenfalls sogar zusammenarbeitet. Und es ist sehr, sehr wichtig, weil nur das letztlich inspiriert.
Tamara
00:57:42
Ja, ich glaube, man hat es ja auch gemerkt, während des Lockdowns, wie dann überall so Coworking über Zoom gemacht wurde und so.
Elke
00:57:50
Ja, und es macht Spaß. Es macht wirklich Spaß, wenn man es auch selber entscheiden kann, es zu tun.
Tamara
00:57:56
Und die letzte Frage. Wenn du als Figur in einen Roman deiner Wahl eintauchen könntest. Welcher wäre das und was würdest du dort tun?
Elke
00:58:06
Ich glaube, ich wäre gerne die Freundin von den Fünf Freunden. Damals waren die Fünf Freunde von Innit Blyton, die mich eigentlich inspiriert haben und wo ich gesagt habe, ich möchte Autorin sein, ich möchte genau solche Geschichten erzählen und solche Stimmungen erzeugen, diese Ferienstimmung, dieser Zusammenhalt, Abenteuer und, und, und. Und ich glaube, ich würde einfach in eins von diesen fünf Freunde büchern und wäre dann die sechste im Bunde.
Tamara
00:58:36
Da wächst du jetzt schöne Erinnerungen. Und Timmy der Hund. Sehr schön.
Vera
00:58:46
Ja, super, liebe Elke. Ich danke dir sehr, dass du heute bei uns warst. Und an euch da draußen möchte ich noch mal appellieren, vergiss nicht uns zu folgen, unser Buch Bubble Bullet Town zu abonnieren und gerne auch Feedback zu geben, was ihr euch wünscht, welche Gäste ihr euch wünscht oder wenn ihr konkrete Fragen habt, da sind wir gerne für euch da. Dann freue ich mich darauf, dass wir uns irgendwann in Ostfriesland wieder treffen und zwischendurch mal in Köln einen Kaffee trinken.
Elke
00:59:18
Das wäre superschön, würde mich sehr, sehr freuen. Machen wir gerne. Tamara, du kommst dazu.
Tamara
00:59:22
Auf jeden Fall.
Elke
00:59:25
Und ja, hat mir sehr viel Spaß gemacht. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.
Tamara
00:59:29
Danke dir.
Vera
00:59:30
Ja, Danke an euch und bleibt uns gewogen, würde ich sagen.
Tamara
00:59:34
Bis bald.
Elke
00:59:35
Bis bald, tschüss.