DZVDT #170 - Über die Inspiration beim Schreiben: Idee oder nicht Idee – das ist hier die Frage!
In jedem zweiten Interview mit Autor:innen fällt irgendwann die Frage: 'Wie kommen Sie eigentlich immer auf Ihre Ideen?'. In dieser Folge haben sich Vera und Tamara einmal die Zeit genommen, wirklich ausgiebig darüber nachzudenken.
01.06.2023 59 min Staffel 4 Episode 170
Zusammenfassung & Show Notes
In jedem zweiten Interview mit Autor:innen fällt irgendwann die Frage: 'Wie kommen Sie eigentlich immer auf Ihre Ideen?'. In dieser Folge haben sich Vera und Tamara einmal die Zeit genommen, wirklich ausgiebig darüber nachzudenken. Aus welchen Ideen kann wirklich ein Buch werden? Wie viel kommt aus uns selbst heraus? Gehören persönliche Anliegen in den Roman? Und wie kann es gelingen, die Kreativität von realen Vorbildern und Erlebnissen nicht blockieren zu lassen. Spoiler: Natürlich sind sich Die Zwei von der Talkstelle wieder einmal nicht in allen Fragen einig. Hört rein - was sind eure Gedanken zu dem Thema?
In jedem zweiten Interview mit Autor:innen fällt irgendwann die Frage: 'Wie kommen Sie eigentlich immer auf Ihre Ideen?'. In dieser Folge haben sich Vera und Tamara einmal die Zeit genommen, wirklich ausgiebig darüber nachzudenken. Aus welchen Ideen kann wirklich ein Buch werden? Wie viel kommt aus uns selbst heraus? Gehören persönliche Anliegen in den Roman? Und wie kann es gelingen, die Kreativität von realen Vorbildern und Erlebnissen nicht blockieren zu lassen.
Spoiler: Natürlich sind sich Die Zwei von der Talkstelle wieder einmal nicht in allen Fragen einig. Hört rein - was sind eure Gedanken zu dem Thema?
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Transkript
Herzlich Willkommen zu Folge 170 von der Talkstelle und Vera und ich haben uns
heute mal darüber ausgetauscht, wo wir Ideen finden, wie wir Ideen weiterverarbeiten.
Es ist ein bisschen eine Hommage an das Schreiben und an das mit offenen Augen
durch die Welt gehen, oder Vera?
Wir haben auch darüber gesprochen, wie sehr man eigene Herzensthemen einbauen
kann und und ob die Protagonisten wirklich einfach sowas machen oder es doch aus uns rauskommt.
Hört rein! Die zwei von der,
Ja, hallo hier da draußen. Hier sind die zwei von der Talkstelle mit Folge 170
und mein Name ist Vera Nendwig.
Und mir gegenüber lächelt meine liebste Podcastpartnerin Tamara Leonhard. Hallo Tamara.
Hallo. Irgendwie war es plötzlich schon so früh oder war es plötzlich schon
so schnell Zeit zum Podcast und irgendwie war ich noch so mitten in meiner Schreibarbeit drin,
die ich heute tatsächlich mal nachmittags gemacht habe.
Deswegen bin ich mental noch so ein bisschen gerade ganz woanders.
Aber ich gebe mein Bestes.
Du musst dich jetzt aus anderen Felten wieder zurückholen.
Ja, ich war gerade Brillen am Recherchieren.
Ich habe tatsächlich, es geht um eine Lesebrille und ich habe dann mir so Modelle
angeguckt und dann habe ich mich gefragt, wie ist das eigentlich?
Weil man ja überall so bei Rossmann und DM und so einfach so welche kaufen kann,
läuft dann der Prozess ganz genau so, wie wenn ich halt zum Optiker gehe und
habe ich einfach mal beim Optiker angerufen, habe gefragt, wie das denn funktioniert,
wenn ich jetzt eine Lesebrille brauche.
Die Frau hat mich sehr nett beraten und es hat mir dann auch ein bisschen leid
getan, dass ich nicht gleich einen Termin gemacht habe.
Nö, die kannst du doch, die gibt es doch da in vorgefertigten Stärken und dann kaufst du die einfach.
Ja, aber...
Selten hat man eben auf beiden Augen die gleiche Stärke. Viele Leute haben eine Hornhautverkrümmung.
Deswegen hat sie mir schon geraten, richtig zum Optiker zu gehen.
Ja, natürlich. Da hätte ich jetzt auch nichts anderes erwartet,
dass du da bist. Aber ich kenne viele, die kaufen sich da immer eine und dann
ist die ja ein bisschen besser. Ich meine, die Augen sind ja sehr flexibel.
Die passen sich ja doch sehr schnell an irgendwie sowas an und gleichen das irgendwie aus.
Was natürlich auch negative Folgen haben kann.
Wenn man Kopfschmerzen kriegt oder solche Sachen. Das wissen viele nicht.
Ich sag mal so, da der Bruder der Protagonistin selbst Optiker ist,
würde er ihr wahrscheinlich nicht raten, eine von DM oder so zu kaufen.
Definitiv nicht.
Ja, manchmal steigt man ja schon in Themen ein, wenn man da so am Buchschreiben ist.
Ja, da sind wir ja schon fast dabei. Aber was gibt es denn sonst noch so bei
dir? Was machen deine Bienes und Appeldorns und all diese Dinge?
Ja, die Biene, die ist ja noch im ersten Lektoratsdurchgang,
also zwischenzeitlich haben wir auch noch zwei Testleserinnen mir ihr Feedback gegeben.
Meine Polizeihauptkommissarin hat mal gelesen, ob ich da grobe polizeiliche Fehler gemacht habe.
Eigentlich sollte ja schon am Pfingstwochenende das Ergebnis von der Lektorin kommen.
Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich jetzt schon am Einarbeiten der Änderungen
bin. Also ich hoffe, es kommt zügig.
Weil ich habe heute auch Angebote… Du lässt ja aber auch immer echt wenig Zeit.
Ja, was heißt echt wenig Zeit? Ich meine, wenn man mehrere Bücher im Jahr hinkriegen will.
Andere machen so alle drei Monate ein Buch, da bin ich noch langsam gegen.
Also wenig Zeit. Ich glaube, du bist da auch von einem extrem anderen Niveau.
Du brauchst ja drei Monate, um ein Cover auszusuchen.
Ich bin fast fertig. Es ist nur noch eine Farbfrage.
Ja, guck. Die Fragen stellen sich bei mir überhaupt nicht. Ich glaube,
die Cassandra Grammer, die meinen Cover macht, ich weiß nicht,
ich habe sie nie gefragt.
Aber die schickt mir einen Vorschlag und da kommt schon mal höchstens mal,
dass ich sage, okay, dieses Detail passt da jetzt nicht oder so.
Aber dass ich die Farben grundsätzlich in Frage gestellt habe,
nö, eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen. Ich habe sogar orange angenommen.
Wenn du ihr einen Auftrag schickst, hast du denn Vorstellungen schon oder bist
du quasi komplett blank in deiner Erwartung.
Naja gut, wir reden ja bei mir im Regelfall von Reihen, da steht ja das Grundkonzept.
Ja, das macht es ja schon mal leichter, du musst keine Schriften aussuchen und so.
Ja genau, also das Grundkonzept steht. Da kommt es eigentlich nur noch darauf
an, welche Farbe hat das jetzt und welche Gegenstände werden angezeigt.
Jetzt als bei Frau Appeldorn beim ersten Mal da anstand, da habe ich halt gesagt,
ja, es geht um einen toten Maler.
Der rote Hut spielt ein wichtiges, also ich könnte mir sowas vorstellen,
Winterstaffelei und roter Hut.
Aber ein farbliches und schriftliches Vorstellungen habe ich da.
Das weißt du auch, ich bin grafisch der totale Dau.
Das macht das Leben wahrscheinlich leichter. Ja, wahrscheinlich.
Ich denke dann immer noch,
vielleicht können sie auch in die Richtung gehen und dann muss ich immer die
Ideen, die ich habe, die muss ich halt dann auch sehen, dann bastle ich mir
die einmal vor, um zu gucken, ob ich es ausgeführt mir überhaupt gut vorstellen kann,
Bevor ich ihm dann sag, vielleicht eher so oder eher so.
Das kostet ja alles Zeit.
Ja, das ist vielleicht doch der Grund, warum du jetzt schon mehrere Cover-Designer verschlissen hast.
Nein, das ist nicht der Grund. Und es sind auch nicht mehrere.
Ja, man weiß ja nicht, was noch kommt.
Nein, ich bin da, muss gestehen, bei so Sachen auch eher...
Wenn so ein Buch für mich fertig ist, ich weiß nicht, ob ich pflegeleicht bin,
vielleicht bin ich auch einfach nur lethargisch.
Kann auch sein.
Ich beschäftige mich ja hier schon ein paar Monate damit und mit der Bienerei sowieso schon länger.
Und ich habe auch in den zehn Jahren so den Eindruck gewonnen,
all diese ganzen Details, wo man am Anfang sich verrückt macht.
Spielen wahrscheinlich am Ende für den Erfolg des Buches keine oder nur eine
extrem unbedeutende Rolle.
Und sich da jetzt ewig dran festzuhalten.
Ja, ich glaube, es kommt halt ein bisschen drauf an. Du warst jetzt gerade bei
der Auswahl der Schrift auch mit involviert.
Da habe ich ja am Anfang sehr zu so einer sehr edlen, geschwungenen Schrift
tendiert, bis ich dann irgendwie das Feedback bekam, kam, das sieht altbacken aus.
Auf die Idee war ich gar nicht gekommen, muss dann aber sagen,
dann habe ich gezielt danach auch nochmal geguckt, was jetzt gerade so passiert
auf dem Buchmarkt und habe dann gedacht, oh, okay.
Und das ist natürlich ein Eindruck, den du nicht erwecken willst, ne?
Ja gut, aber diesen Eindruck hast du jetzt bei einem Befragten oder einer Befragten erreicht.
Ich erinnere mich, dass mir die Schrift nicht altbacken vorkommt.
Wahrscheinlich, weil ich altbacken bin. Aber deswegen, wenn du 100 Leute fragst,
kriegst du 200 Meinungen.
Das ist klar. Aber als ich dann halt die mit zwei, drei Moderneren noch mal
verglichen habe, da waren die Meinungen sehr, sehr eindeutig alle weg von der.
Und insofern ist das natürlich dann schon ein Detail, was wirklich einen Unterschied machen kann.
Ja, es mag ein paar Prozentpunkte Unterschied machen, aber nicht das große Ganze.
Am Anfang habe ich mich auch total verrückt gemacht, aber man merkt,
das bringt mich dann nicht weiter. Das belastet mich nur und ich bin am Ende
noch enttäuschter, dass das nicht der große Durchbruch ist.
Weil ich doch alles gegeben habe, so habe ich es mir bequem gemacht.
Das ist kein Bad Bestseller, da liegt es wahrscheinlich daran,
dass ihr es bequem gemacht habt.
Da würde ich mich ja abgrundtief hassen, wenn ich mir das vorwerfen müsste.
Nein, so schlimm ist es nicht. Ich glaube nicht.
Das Problem ist ja, dass die Leute, die das Buch nicht kaufen oder daran vorbeigehen,
von denen erfährt man ja nie.
Von daher ist so das Feedback, was man bekommt, immer natürlich nicht objektiv.
Wobei ich ja durchaus schon auch viel positive Resonanz bekommen habe und gerade
wenn ich mir jetzt so die Reihe angucke,
dass die schon eine gute Auffälligkeit hat und Hängenbleibnissen ein Alleinstellungsmerkmal
ist und ich muss mich da einfach auf die Expertise meiner Cover-Designerin in dem Fall verlassen.
Ja, das ist ja auch völlig legitim.
Und von daher, ja. Schauen wir mal. Also ich habe jetzt vorhin noch mit der Druckerei gesprochen.
Ich weiß jetzt den Tag, wann ich das Material geschickt haben muss,
damit ich pünktlich zu meiner Buchstartparty die Bücher habe.
So, der Countdown läuft, würde ich sagen.
Ja. Party steht?
Ja, hatte ich ja schon. Ich musste jetzt, glaube ich, einen Tag umlegen, weil ich hatte den 13.
Juli anvisiert und auch mit der Buchhandlung schon mal besprochen.
Jetzt hat sich auch festgestellt, dass eine gute Freundin von mir an dem Tag
ihren 70. Geburtstag feiert.
Und dann habe ich gesagt, nee, das kann man nicht machen. Deswegen muss ich
jetzt mit der Buchhandlung reden, ob es noch am 12. oder am 14.
Geht. Ich gehe mal davon aus. Aber das muss ich jetzt, bin ich heute noch nicht
zugekommen, das muss ich dann klären.
Aber ich gehe meiner Fahrt aus.
So viele Termine haben die da ja nicht. Dass das funktioniert.
Und jetzt, wie gesagt, laufen die Dinge ihren Gang.
Wobei, auch das habe ich mir am Wochenende mit beschäftigt. Wenn ich mir zurückerinnere,
was das immer für eine Aufregung war bei den ersten Büchern,
was ich da alles gemacht habe.
Ich habe ja, glaube ich, letztens schon mal erzählt, dass ich irgendwie in meine
Facebook-Posts von 2013 reingeguckt habe und 14 und so,
was ich da alles schon gepostet und gemacht habe, so in Vorbereitung vom ersten
Wiener Hagen-Krimi und was ich mir alles an Gedanken gemacht habe. Und jetzt ist das so.
Eigentlich Routine. Also ich bin die ganze Zeit am Überlegen,
ob ich irgendwas vergessen habe.
Fühlt sich irgendwie so leicht an, so gar nix, ne? Ich hab die ganze Zeit Panik,
hast du irgendwas vergessen?
Ja, du hast, also vielleicht wurde es mir auch nicht angezeigt,
aber ich glaube, du hast wirklich noch nicht großartig irgendwas gepostet oder
so. Ne, gepostet. Machst du da gar nichts mehr?
Ja, doch, doch, ich muss mal wieder. Ja, das bisschen posten, ja.
Sonst kommt die April und haut dich, wenn du deine Bücher nicht postest.
Ich hab noch die ganze To-do-Liste von ihr.
Das ist auch so ein Punkt, da muss ich...
Ich hatte ja auch Gespräche mit Helen von wegen Newsletter und so.
Irgendwie krieg ich da gerade die Kurve nicht.
Ich weiß auch nicht, da fällt mir gerade so nichts ein. Ich gucke dann immer
mit großer Bewunderung, was die anderen da so machen.
Teilweise ja Dinge, die mir völlig profan erscheinen, also wo ich nie auf die
Idee kam, sowas zu posten.
Und dann immer denke ich, ja, wahrscheinlich muss ich das aber.
Ja, weiß auch nicht.
Ja, so an Ideen mangelt es mir im Moment nicht, nur an Zeit.
Und demzufolge an Schlaf.
Ja, was das Posten angeht, das ist für mich nichts Organisches,
wenn ich jetzt nicht gerade irgendwo auf einem Treffen bin, wo man mal ein Selfie macht oder sowas.
Aber dass ich jetzt so in Sachen Buch...
Dass jeder Post ist für mich ein Kraftakt. Das ist ja auch das Problem,
du musst ja immer ein scheites Foto dabei haben.
Ich muss sagen, mir fällt es im Moment auch leichter, zu posten,
wenn die Lesung ansteht, ein Bild bei den Proben zu machen oder sowas,
weil das auch ein bisschen lebendiger ist, das Buch so in den Fokus zu rücken.
Wobei mir im Moment tatsächlich auch einfach die Konzertlesungen,
die jetzt anstehen, die sind mir auch gerade einfach sehr nahe.
Also dieses nicht nur Schreiben, sondern quasi mit dem Schreiben auf die Bühne
gehen, das macht mich gerade sehr, sehr froh.
Wir haben jetzt gestern den ganzen Ablauf nochmal durchgeschaut von dem Programm,
haben da ein paar Sachen rausgeworfen, ein paar Sachen wieder reingenommen und
das hat sich irgendwie total gut angefühlt, das vorzubereiten und da so ein
Abendprogramm zu gestalten.
Und irgendwie bin ich da gerade extrem auf dieser Spur unterwegs.
Ja, also ich habe schon überlegt, ob ich mal die KI in Anspruch nehme,
dass ich sage, ich möchte was posten, mach mir ein Bild dafür.
So.
Okay. Will ich auf jeden Fall mal ausprobieren, wenn ich irgendwie mal Bilder kriege.
Dann kennzeichne das bitte.
Ja, das schreibe ich mit rein, aber ich finde jetzt gerade so diese Strecken,
heute, wie gesagt, mit der Druckerei den Preis abgesprochen,
wie macht man denn über sowas einen Post?
Ich kann denen ja nicht mein Angebot posten.
Nö.
Sieht auch nicht gut aus. Also ich meine, das Angebot ist schon okay,
aber ich meine, optisch nicht, was macht man denn da? Du machst immer tolle
Bilder, wo du in Halbperspektive neben deinem Computerbildschirm stehst und super aussiehst.
Keine Ahnung, wie du das immer hinkriegst, bei mir funktioniert das schlicht nicht.
Also wenn du das Buch jetzt schon hättest, dann würde ich zum Beispiel jetzt
das Buch nehmen und mit dem Schnitt,
der ja kein Farbschnitt ist, sondern einer normaler, quasi in die Kamera so
neben mein Gesicht halten und dann irgendwie quasi darauf eingehen,
wie dick ist das Buch? Wie viel ist es wert?
Das wäre, glaube ich, jetzt meine Herangehensweise an das Thema.
Ja, also ich habe, ich warte jetzt noch drauf, meine Cover-Designerin wollte
mir eigentlich auch am Pfingstwochenende schwer absurde Printcover schicken.
Dann klebe ich dann auf ein anderes Buch und ich habe nämlich Ende Juni jetzt
Fototermin mit meinem Bruder.
Ich mache neue Pressefotos damit, da es ja um Eishockey geht und ist ja gerade
im Trend nach dem sensationellen Ergebnis unserer Nationalmannschaft,
dass ich dann am Eisstein oder in Grefgrad Pressefotos mache und so.
Da wäre natürlich cool, wenn noch eine dritte Person mitkommen könnte und quasi
fotografieren würde, wie er dich fotografiert.
Hier habe ich beim letzten Mal auch gemacht. Muss mal sehen,
ob wir da noch was hinkriegen. Aber das ist immer ein Riesenaufwand.
Nur für so ein paar Posts.
Letzte Woche habe ich aber irgendwie mal festgestellt, dass ich beim letzten
Buch oder beim vorletzten es ein bisschen übertrieben habe mit der Produktion der Leseproben.
Da habe ich eine tolle Resonanz, da haben sich einige gemeldet.
Ich habe jetzt schon ein Päckchenweise der Leseproben durch die Republik geschickt.
Da kommen die wenigstens ein bisschen unter den Leuten.
Das ist gut.
Ja, wenn ich mal was poste, dann funktioniert es. Aber da konnte ich auch einfach
ein Foto machen. Karton nehmen, sich halten und Selfie machen.
Aber hat man nicht immer einen Karton?
Aber Selfie geht immer.
Ja, nicht immer. Mit passender Krimasse. Ja, hast du meine Selfies noch nicht
gesehen. Aber ich habe jetzt wieder bei der Mörderschwester meine Sommertour
gestartet und einen Aufruf gemacht, dass ich überall hinkomme,
wo drei Schwestern mich einladen.
Und die ersten Termine trudeln jetzt. Am Samstag bin ich schon in Gummersbach
und nach Soest geht es und nach Münster und nach Hillesheim in der Eifel. Ich komme wieder rum.
Ich komme wieder rum, kann nicht mehr aus Selfies machen.
Sehr schön.
Ja, also aber neben den Ideen für Social Media ist ja auch immer die Frage,
hat mich letztens, als ich am Wochenende bei meiner Mutter war,
da war ihr Bekannter da und fragte mich auch, als ich so erzählte,
das nächste Buch kommt, da dachte ich, wie ich immer auf die Ideen käme.
Die Frage haben wir noch nie gehört.
Ja, meine Standardantwort ist ja einfach, die kommen einfach.
Wenn man sich hinsetzt, kommen die. Wie ist das denn bei dir mit den Ideen?
Ja, da gibt es nicht so die eine Quelle. Ja, manchmal setzt man sich hin und
fängt einfach mal an und dann passiert was.
Wie ich es gerade neulich hatte, ich wollte, dass die eine Person aus dem Zimmer
geht und da beim Schreiben wurde mir dann klar, achso, die braucht ja einen
Grund, um aus dem Zimmer zu gehen.
Und da hat die was gesagt, womit ich gar nicht so richtig gerechnet hatte und
woraus sich dann so eine ganz eigene Nebenstory entwickelt hat.
Also, sowas passiert da natürlich einfach. Und ja, ich habe echt schon sehr
viel irgendwelche Eindrücke oder kleinen Erlebnisse irgendwie abgewandelt und mit reingenommen.
Ja, also gerade so, wenn man mit der Grundidee anfängt, so das Setting irgendwie,
wo das spielt oder sowas, das ist oft so, dass ich irgendwas höre oder sehe
und denke, sehe und denke, das interessiert mich, da würde ich gerne was draus machen.
Das ist ja eigentlich das Coole am Schreiben, dass man eben,
wenn man irgendwas mitbekommt, wo man drauf Lust hätte, dass man da dann einfach
so dieses Leben mal kurz so grob beleben kann.
Ja, also wobei, ich wollte mal ein bisschen grundsätzlicher anfangen,
du hast es jetzt gerade auch schon angesprochen. Man muss, glaube ich,
die verschiedenen Ideen so in Kategorien einordnen.
Das eine ist die Idee bei einer Szene schreiben, aber das andere ist,
was du gerade Grundidee genannt hast.
Was ist eigentlich die Basis dessen, warum ich anfange? Da habe ich schon häufig so Momente gehabt.
In meinem heißgeliebten Evernote, wenn man da unter Schlagwort Buchidee.
Da kommen irgendwie 40 Notizen, wo ich mal irgendwann eine Buchidee notiert
habe, die dann alle irgendwie mal da drin landeten, aber nie weiterverfolgt wurden.
Und was ist denn bei dir so der Punkt?
Wann wird denn aus so einer Grundidee, aus so einer Idee, die dir mal irgendwo,
wenn du unterwegs bist oder sonst wo, durch den Kopf fliegt,
wann wird daraus dann wirklich mal der Anfang für ein Buch?
Puh, gute Frage. Also ich habe im Moment, neben dem, was ich jetzt angefangen
habe, eigentlich drei schon recht ausgereifte Ideen.
Die habe ich aber alle jetzt nicht genommen, weil ich gesagt habe,
ich will mich jetzt im Moment auf dieses Thema Musikroman konzentrieren, also in unserer Welt.
Und deswegen ist eben der Musik-Fantasy-Roman rausgefallen und deswegen ist
die Dystopie rausgefallen und deswegen ist auch die dritte Romanidee,
die ich schon seit drei Jahren in mir trage, erstmal rausgefallen,
weil da der Musikaspekt fehlt.
Also ich glaube, dann ist es in dem Moment eigentlich so ein ein bisschen,
ob er jetzt auch so ein bisschen ins Gesamtkonzept passt.
Ja, da sprichst du einen ganz wichtigen Punkt an. Gesamtkonzept oder,
ich sag mal, so eine Idee, wo man sagt, ja, da wäre jetzt irgendwie die Geschichte
oder mich würde mal interessieren, wenn ich da jetzt so in irgendein Abenteuer
Rallsturz, sowas passiert da.
Das ist ja schön, aber ein Buch zu schreiben, das nach Möglichkeit auch noch
eine größere Leserschaft findet, ist ja was ganz anderes.
Und da gibt es halt andere Kriterien, die dann halt dazu führen,
dass Ideen außen vor bleiben.
Oder dass es dann irgendwo Dinge gibt, die zwar ganz nett sind,
aber vielleicht dann doch nicht durchführbar sind.
Wie du das gerade schon sagst, klar, ich habe auch immer wieder so Ideen,
meine ersten beiden Bücher waren ja Urban Fantasy und natürlich ploppen ab und zu bei mir Ideen auf,
wo ich denke, ach, da könnte ich jetzt mal meine beiden Schicksalsboten reinschmeißen
oder dem würde mal so ein Tritt mit so einem Baseballschläger helfen.
Aber dann sage ich dann direkt, ja, aber Vera, wahrscheinlich wird dich jetzt
den größten Teil der Leser und Leserinnen eher als Krimi-Autorin kennen.
Du hast dir auch was vorgenommen, du hast da ja auch ein gewisses Grundkonzept. Also passt das nicht.
Ja, das fuchst mich auch ein bisschen,
weil die Fantasy und diese Dystopie,
die in der nahen Zukunft gespielt hätte, finde ich von der Handlung her beide
total gut und würde die auch eigentlich total gerne geschrieben sehen.
Aber das ist dann halt so der Zeitfaktor, dass ich sage, okay,
wenn ich jetzt wirklich nur schreiben würde ich würde vier Romane im Jahr machen,
dann wäre es ja okay, dass einer davon mal genre-technischen Ausreißer ist.
Aber da ich ja eben doch ein bisschen länger dann immer an den Werken sitze,
möchte ich da eben jetzt wirklich in eine Richtung erstmal laufen.
Das ist halt irgendwo schade.
Weil ich kann auch so schlecht Nein sagen, aber muss man ja.
Mhm. Naja, also das, klar, man kann bei dir jetzt noch sicherlich über die Dinge diskutieren.
Bisher ist es bei dir ja noch nicht so gefestigt. Also wenn du jetzt was Neues
anfangen würdest, wäre das noch nicht so tragisch.
Da solltest du dann allerdings beibleiben.
Ja eben, und ich würde jetzt eigentlich schon gerne bei dieser Musikgeschichte
bleiben. Und wenn ich was anderes mache, dann wäre das quasi ein Ausreißer.
Also ich würde jetzt nicht grundsätzlich auf Fantasy oder auf Dystopien wechseln wollen, weißt du?
Ja, genau. Also das ist so ein Kriterium, was dann so die manche Idee schon wieder rausfiltert.
Und der zweite Punkt ist dann, was passiert bei mir häufiger,
Dass ich zwar jetzt weiß, okay, ich möchte, es soll ein Krimi,
ein heiterer Krimi werden.
Aktuell habe ich ja auch im Prinzip mein Basisfiguren-Ensemble da stehen.
Also es muss in irgendeiner Form in diese Welt passen.
Ich lese ja immer mal so Zeitungsartikel über irgendwelche skurrilen Kriminalfälle oder Ne, manchmal.
Speichere ich mir die dann ab in meinem Evernote, um das nochmal zu sagen.
Und sie poppt dann auch immer auf, wenn ich da wieder suche.
Aber kriegst du von denen Prozente?
Nee, normalerweise nicht.
Und manchmal hilft's. Ich hatte jetzt so einen Artikel gefunden,
dass unter der Terrasse einer Bäckerei eine Leiche gefunden wurde.
Da hab ich gedacht, okay, das könnte Dioren Seefrath sein.
Die arme Bäckerei.
Oder sowas. Das speichere ich gleich ab. Aber gerade bei so Basisideen,
da gehört ja neben dieser Initial-Idee, gehört ja gerade bei einem Krimi, gehört ja mehr dazu.
Es muss ja dann sich weiter ausarbeiten lassen.
Also ich habe da so eine Checkliste für so meine Ideen, gerade beim Krimi,
also wer könnte also die ersten Verdächtigen sein. Wer ist der Täter?
Ich muss ja ein paar falsche Spuren legen.
Ich habe immer so eine Parallelgeschichte, Parallelfall dabei,
um einfach mehr Variationen zu haben, um mehr Basis, Hintergründe für Dialoge
und Bewegungen zu machen.
Sonst ist Du bist jede Szene immer so konzentriert auf die Lösung dieses einen
Falles. Ich bin ja immer so zielstrebig, deswegen brauche ich ein bisschen Ablenkung.
Und dann habe ich natürlich immer die Frage, was passiert im Liebesleben jetzt im Falle von Biene?
Das sind ja so die wesentlichen Elemente, die da mal reinkommen.
Und wenn ich so eine Basisidee habe...
Dann muss die natürlich quasi diesen Check erfüllen und dass ich das auch soweit
ausfüllen kann, sonst ist es nicht.
Gut, man wandelt ja auch viel ab. Also ich denke jetzt gerade an meinen zweiten Roman,
Wings of Love, wo das Grundsetting noch eine sehr interessante Wandlung genommen hat.
Und zwar war ich damals, ich war schon in der Überarbeitungsphase vom ersten
Buch und dann hat mich eine Freundin besucht,
die weiter weggezogen ist vor Längerem und die ist dann dort nochmal umgezogen
und hat mir so von ihrem neuen Zuhause erzählt.
Und zwar ist die auf einen Ponyhof gezogen, also das ist so ein Gestüt und die
haben dann da noch so ein paar Wohnungen.
Das sind so wie so kleine Bungalows, so drei.
Vier nebeneinander und dann hat sie halt erzählt,
ich fand dieses Konzept total interessant, also so schon dein eigenes Reich,
aber irgendwie auch so ein bisschen kommunenhaft und so, und hab gleich gedacht,
das interessiert mich so, was will ich schreiben?
Und hab auch schon überlegt, okay, klar, die Protagonistin zieht dann halt dahin
und da wohnt dann quasi der künftige Mann ihrer Träume.
So weit war das ja recht naheliegend.
Und da hab ich überlegt, okay, wo ist dann die Schwierigkeit,
zusammenzufinden und so weiter.
Und dann hatte ich mehrere Testleserinnen meines ersten Romans,
die alle gesagt haben, boah, die Nina, die mag ich so gerne.
Das ist eine Nebenfigur, die nach dem dritten Kapitel raus ist,
weil sie halt den Job aufgibt und dann eben auch nicht mehr weiter auftritt.
Und die fanden die aber alle so sympathisch. Und da habe ich gedacht,
na ja, die könnte ich ja eigentlich auch als Hauptfigur vom zweiten Roman nehmen.
Problem ist nur, die zieht halt nicht aufs Land, sondern die wohnt halt weiter in Berlin.
Und hab dann überlegt, mach ich das oder nicht? Aber letzten Endes hab ich dann
die Figur behalten und auch die Stadt behalten und hab dann dieses Konzept vom
Ponyhof quasi auf ein Mehrfamilienhaus umgemünzt,
was gemeinsam im Innenhof, so einen Hof sich geschaffen hat mit So eine Sitzecke
und so, also es war letzten Endes ein ganz anderes Konzept, aber das Feeling
war irgendwie immer noch da.
Ja, kann da sicherlich viele Anlässe geben, sowas zu bedenken.
Du gehst ja da bei all den Sachen ein bisschen...
Ja, tiefer ins Detail. Ich bin da ja eher zielgerichtet und, ja, keine Ahnung.
Also ich hab ja jetzt, Biene bei dem aktuellen Tote-Trainer-Pfeifen-Nicht,
da war es ja tatsächlich so, dass der Titel als erstes da war.
So, ne? Weil ich hatte mir gedacht, Grefrath, Eistadion, ich meine,
das ist ja so ein Dorf, ja, was Besonderes, dass wir das Eistadion so haben.
Dann musste ich jetzt endlich mal was machen.
Da hab ich gesagt, wen bringst du um?
Toter Spieler, schießt nicht mehr oder so, war irgendwie textlich nicht.
Toter Trainer, wegen Tot.
Und was könnte so ein Trainer machen?
Ich hatte ja mehrere Varianten. Ich glaub, haben wir nicht sogar im Gespräch
da Pfeifen draus gemacht.
Keine Ahnung, irgendwie in einem Gespräch kam da Pfeifen draus.
Ich hatte den Titel und hab mir gesagt, okay, der Trainer stirbt, wo könnte der sterben?
Am besten. Dann hab ich einfach ein paar Varianten genommen und hab gesagt,
okay, lass den mal in der Kabine sterben.
Von daher hab ich Schritt für Schritt angefangen, das zu entwickeln.
Der stirbt in der Kabine, dann kann es ja nicht sein, wo sie alle dabei sind.
Dann wäre der Fall ja schnell aufgeklärt.
Also es gibt ja dann einfach ein paar logische Zwänge, was passieren kann.
Also es muss irgendeine Situation sein, wo er alleine ist und so.
Und dann muss ich ja immer einen Grund finden, warum Biene jetzt ermittelt.
Also muss sie aus irgendeinem Grund persönlich hineingezogen werden.
Und dann kam sehr schnell der Gedanke, er hat ja drei Freundinnen und eine von
den dreien, die kam immer nur am Rande vor, ich dachte, die könnte ich ja mal mehr einzählen.
Und da wird es auch passen, dass die jetzt mit dem Eishockey-Star in Grefrath
liiert ist und der muss dann der Mordverdächtige sein.
Und was muss passiert sein, damit der der Mordverdächtige ist?
Der ist da aus der Kabine rausgekommen und Zeuge hat ihn gesehen und später
wurde der Trainer tot aufgefunden.
Cool.
Und der Rest ergibt sich in der Logik einfach. Ja, klar.
Also es gab gar nicht die große, super ausgefeilte Idee. Es gab diese Anfangs-Initial-Gedanke,
das war noch nicht mal Idee, das war mehr ein Plan.
Und daraus ergibt sich der Rest.
Aber letzten Endes bist du ja quasi durch eine reale Situation auf den Grundgedanken
Eishockey gekommen und dann entwickelt man das weiter, ne?
Jaja, jetzt bei der Frau Appelborn und der Tote Bademeister habe ich einfach
nur gedacht, ich wollte ja jetzt mal so lange im Voraus mal bekannt geben und
ich finde einfach, es klingt gut, der Tote Bademeister.
Und in dem ersten Fall gibt es ja noch eine Wassergymnastik-Szene,
die ich nach wie vor meine Lieblingsszene ist. Und da habe ich gedacht, passt doch.
Bademeister, die ist im Schwimmbad, passt. Ich habe auch schon Klappentext geschrieben.
Gut, jetzt habe ich auch schon ein paar tausend Wörter geschrieben.
Aber mehr Plan habe ich noch nicht.
Aber ich finde das halt dann auch total spannend, so mal in so Welten abzutauchen
und sich mal sich mal zu fragen, ja was macht denn eigentlich so ein Bademeister,
was muss der da eigentlich können und dann vielleicht mal ins Schwimmbad gehen
und einfach mal beobachten und gucken.
Also was ich halt immer schön finde, sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen,
wenn man irgendwie das Gefühl hat, da sind so Details einfach drin, so Kleinigkeiten.
Und ich merke das halt extrem bei mir. Also zum Beispiel war ich jetzt am Freitagabend
auf einem kleinen Kneipenkonzert von einer Beatles-Tribute-Band.
Und weil ich jetzt eben gerade wieder im Musikroman unterwegs bin und da jetzt
auch dem nächsten Konzert ansteht, habe ich natürlich mit ganz anderen Augen einfach geguckt.
Und da ist mir zum Beispiel, der hatte so einen lustigen Rondell-Gitarrenständer,
den fand ich total gut und hab gedacht, okay, den muss ich auf jeden Fall einbauen.
Oder auch beim letzten Buch, da hatte ich bei einer Freundin gesehen,
dass die eine blaue Gitarre hatte, die fand ich total toll und hab gesagt,
kann ich die bitte benutzen?
Einfach weil ich dann mit ganz anderen Augen entsprechende Situationen mir anschaue
und das dann verarbeite.
Ja, also das ist ja auch das Grundlegende.
Also letztlich kommen ja alle die Dinge, die unsere Figuren machen,
die kommen ja aus unseren Erfahrungen heraus, manchmal unbewusst.
Ja gut, also ich habe jetzt nicht alles gemacht, was meine Figuren so treiben.
Ja, aber nein, natürlich nicht. Aber wie gesagt, ein paar Dinge ergeben sich
instinktiv oder unterbewusst aus Dingen, die du mal gesehen hast und dann aus
ersten Schritten folgen ja weitere.
Deswegen, du weißt ja, wenn die Leute immer so sagen, dass die Protagonistinnen
irgendwas machen, was sie nicht wussten, das finde ich immer merkwürdig.
Ja, das kannst du so jetzt auch nicht wirklich beschreiben. Also bei mir ist
es in der Regel so, dass ich dann eben einen Dialog schreibe,
und dann ist ja klar, dass die eine Person sagt was, die andere Person antwortet da drauf.
Und diese Antwort ergibt sich halt in der Regel dann einfach erst in dem Moment,
Und daraus entstehen dann wieder neue Fragen. Ja, Moment, wenn jetzt die das
gesagt hat, das bedeutet ja, die muss jetzt da hingehen.
Und das war halt dann in der Regel vorher nicht geplant. Und natürlich habe
ich diese Antwort gegeben.
Aber es passiert halt wirklich so in diesem Moment, dass man halt sagen kann,
okay, die hat da jetzt was gesagt, was ich nicht geplant hatte.
Das ist insofern dann schon richtig.
Ja, nein, ich verstehe, was du meinst. stimme ich auch so weit zu.
Ich meine, man macht das ja nicht anders. Ist bei mir genauso.
Aber da wird halt nichts kommen, was nicht in irgendeiner Form tief in dir durch
deine Erfahrungen, durch deine Werte angelegt ist.
Die wird nie so vollkommen, also jedenfalls nicht unbewusst.
Da möchte ich mich gegen wehren.
In vielfacher Hinsicht tun Figuren Sachen, die ich so nie erlebt habe oder die
ich vielleicht auch nicht unbedingt in dem Moment gut finde.
Das finde ich nämlich unheimlich mühselig, wie Leute immer ankommen,
jetzt zum Beispiel gerade mit Memories of Your Smile, wie oft ich mir anhören
musste, ah, du stehst auf jüngere Männer.
Nur weil ich das als Handlung nehme. Das hast du dir ja bewusst genommen.
Das ist ja nicht beim Schreiben passiert, sondern das war eine bewusste Entscheidung
von dir und dann auch mit dem Hintergrund, dass das halt ein Thema ist, ja? Aber...
Wenn das so in einem Dialog, also diese Dinge, die du meinst,
die so beim Schreiben, die handeln und dann machen sie irgendwas.
Das kommt ja letztlich alles aus dir raus, aus deinen Erfahrungen und womöglich
auch aus deinen Sehnsüchten.
Also das ist schon so ein bisschen Seelenstriptease und deswegen,
wenn ich immer die Frage bekomme,
wieviel denn von mir in Biene ist,
da ist wahrscheinlich jede Menge von mir,
nicht, dass ich das so ausgelebt hätte, mal abgesehen davon,
dass ich ja auch ein bisschen älter mittlerweile bin, aber die ist ein Teil
von mir und das, was sie macht, ist schon sehr nahe an mir.
Und wenn sie da was macht, was nicht nah an mir ist, dann ist das aber bewusst
von mir. Dann ist das nichts, was von alleine kommt.
Ja, aber du hast ja auch die ganzen anderen Figuren. Du hast ja auch negative
Figuren, sag ich jetzt mal, die Sachen äußern, die ich weder denke,
noch so sehe, noch jemals so sagen würde.
Aber es ist einfach in dem Moment logisch, wenn du ein Arschloch hast,
dass der Arschloch Dinge tut.
Was nicht bedeutet, dass das meine geheime Meinung ist. Also die Grundaussage finde ich schwierig.
Nein, so meine ich das auch nicht. Ja, du hast recht, es ist schwierig zu differenzieren
und mir fällt auch nicht ein, wie ich das richtig ausdrücken kann.
Und wir führen uns jetzt wahrscheinlich auch nicht weiter, aber egal.
Aber ich sage mal so, dass wir zu dem Thema, was wir eigentlich heute haben
und noch gar gar nicht richtig gesagt haben, dass es ja darum geht,
wie man so an die Ideen kommt.
Das ist halt so, dass die aus einem rauskommen und ich glaube,
das Problem, wenn Leute sagen, dass sie gerade Schreibblockader haben oder keine
Idee haben, das ist, dass sie die nicht zulassen oder zu kompliziert denken.
Also mir passiert das häufig bei Situationen oder auch bei Figuren,
wo ich ein sehr konkretes Vorbild habe.
Das ist bei Frau Appeldorn so, weil da, wie gesagt, habe ich ja so eine gute
Freundin, die gestorben ist, so als Vorbild. Und dass ich mich oft dabei erwische
und sage, würde jetzt diese Freundin das so machen?
Und dann sage, nee, davon muss ich mich lösen, weil dann geht's nicht weiter.
Dann bin ich viel zu sehr eingewesst.
Das meinte ich halt vorhin auch mit dieser ganzen Ponyhof-Geschichte,
also du hast zwar ein Vorbild oder ein Erlebnis oder irgendwas gehört,
was dich interessiert, aber das musst du ja dann nicht so in deinen Roman quetschen,
sondern du kannst das auch einfach nur so das Gefühl daraus nehmen oder so einen
Teil der Idee und das dann so anpassen, dass es für die Realität deines Romans Sinn macht.
Korrekt, ja. Und wenn man sich davon, wenn man diesen Sperren löst,
dann ist es halt so, wie ich das ja dann auch dem Freund meiner Mutter gesagt
habe auf seine Frage, wenn ich mich hinsetze und schreiben will,
dann kommen mir auch die Ideen, die ich schreibe.
Ich muss sie ja zulassen.
Manchmal muss ich auch den Computer ausmachen für die Ideen.
Also mir ging es jetzt zum Beispiel die Woche so, ich hatte das Kapitel abgeschlossen
und hatte jetzt verschiedene Möglichkeiten, wo in den Folgetagen ich quasi ansetze.
Also ob ich einen größeren Zeitsprung mache und dann nur sage,
okay, zwischenzeitlich ist das, das und das passiert.
Oder ob ich diese kleineren Ereignisse irgendwie auch erzähle.
Und wusste nicht so recht, was sich richtig anfühlt. und hab's dann an dem Tag
tatsächlich erst mal gelassen.
Und einfach den Tag über die verschiedenen Optionen nachgedacht.
Und dann habe ich so sehr schnell gemerkt, wie mir bei der einen Ideen kamen.
Und dann habe ich noch einen Freund gefragt, ob er mir ein paar Infos zu dem
entsprechenden Thema geben kann, woraufhin ich dann wieder angefangen habe zu
recherchieren und habe gemerkt, okay, das ist so die richtige Szene.
Ich hätte natürlich auch mich einfach gleich hinsetzen und irgendwas schreiben
können, Aber das wäre wahrscheinlich sehr krampfig geworden.
Wenn ich aber die Grundideen so mit durch den Tag nehme und einfach mal meinen
Kopf wandern lasse, dann finde ich in der Regel ganz gut den Weg,
den ich dann quasi, ich musste das eigentlich dann nur noch runterschreiben.
Also da waren schon fertige Sätze dann auch da und so.
Und die Szene gefällt mir jetzt eigentlich auch sehr gut.
Ja gut, solche Situationen gibt es natürlich auch, wo das so,
wo einem so klar vorliegt. Aber ich sag mal, in 90 Prozent der Fälle setze ich
mich davor und weiß jetzt nicht, was als Nächstes kommt.
Ich weiß, wo gut hinmuss, auch das nur sehr rudimentär.
Aber was jetzt ganz konkret als nächsten Schritt kommt, das weiß ich meistens
nicht, das ergibt sich dann.
Ich hab natürlich auch schon mal, wenn ich meistens morgens schreibe,
dass ich aufwache und die 10 ist klar vor mir, aber das ist eher selten.
Also meistens ist es Arbeit. Und bei mir ist meistens das Problem,
dass ich mich von irgendwelchen Dingen, Rahmenbedingungen lösen muss und mir
immer wieder bewusst machen muss,
dass ich ja alles nach meinem Gutdünken verändern kann, dann fließt es.
Und es gibt so, wie du gerade schon erwähnt, wenn ich so konkrete Beispiele
habe oder Irgendwas, eine Realität ist, wo ich meine, mich zu sehr dran binden
zu müssen, das ist ein Punkt.
Jetzt habe ich es gerade vergessen, was wir gerade noch gesagt haben.
Ach so, und wenn ich zu einem Punkt komme, wo ich eigentlich nichts darüber
weiß, und denke, jetzt müsste ich erstmal groß recherchieren.
Ja, aber oft ist es ja dann auch gar nicht so groß.
Gut, das war jetzt ein einfaches Beispiel bei mir, aber ich wusste jetzt nicht
recht, muss die jetzt wirklich zum Optiker für ihre Lesebrille?
Handy genommen, viel mal gegoogelt, angerufen, nachgefragt, Thema erledigt,
hat fünf Minuten gedauert.
Oder da guckst du ein YouTube-Video oder so. Also oft ist das ja.
Und ich muss ehrlich sagen, ich finde das halt auch total schön.
Und für mich fühlt sich an, dass ich in einem Roman drin bin,
wenn ich wirklich Lust bekomme, mich mit den Themen zu beschäftigen.
Wenn ich auch merke, wie der Roman den ganzen Tag so bei mir ist.
Beim Autofahren denke ich über irgendwas nach, dann fällt mir was ein.
Ich habe gestern so zwei Dinge, die gerade passieren in meinem Leben,
und eine Szene, die ich schreiben muss, die sind auf sehr lustige Art und Weise
in meinem Kopf, haben die zusammengefunden.
Beim Fahren musste ich laut lachen, weil mir dann einfach ein blöder Spruch
eingefallen ist, den eine Figur bringen wird.
Und das finde ich halt einfach schön, wenn es so den ganzen Tag da ist, weißt du?
Ja, also das ist eigentlich das Wichtige, um in so einem Schreibprojekt drin
zu bleiben, dass man halt ja, dass die Geschichte die ganze Zeit da ist.
Ist auch bei mir schon mal das Problem, wenn dann so eine zu große Unterbrechung
drin ist, dass ich dann wieder brauche, um reinzukommen.
Das stimmt schon. Aber genau da ist aber auch der Punkt, warum ich dann,
wenn ich merke, da ist jetzt ein Punkt, wo ich eigentlich eigentlich nochmal
näher recherchieren müsse.
Mir antrainiert habe, das mehr oder weniger zu ignorieren, trotzdem weiterzuschreiben,
so wie ich denke, wie es richtig wäre.
Ich mache mir dann Notiz im Papierrost, dass ich da nochmal nachfragen muss,
dass ich das nicht als Hindernis nehme, um jetzt erstmal innezuhalten und nichts
zu tun, sondern zu recherchieren, sondern weiterzuschreiben.
Und in 99 Prozent der Fälle hat sich nachher herausgestellt,
dass das, was ich geschrieben Absolut stimmt.
Oder zumindest so weit in der künstlerischen Freiheit ist, dass es okay geht.
Bevor ich da jetzt erstmal irgendwo hinfahre oder was auch immer,
das ist ja nicht immer unbedingt so ein Anruf, da muss man ja etwas tiefer forschen.
Ich muss da aufpassen, dass mich das nicht rausreißt.
Und ich brauche auch das Gefühl im Kopf, diese Freiheit, das einfach machen zu können.
Sobald ich da irgendeine Grenze erahne, dann hemmt mich das total.
Ich muss sagen, ich lasse mir relativ wenig Freiheiten, wenn es darum geht,
dass Dinge akkurat sind.
Und wahrscheinlich würdest du wahnsinnig werden, wenn du...
Wenn du das so machen müsstest, also zum Beispiel hatte ich eine Bahnfahrt jetzt
gerade in der Szene und ich wollte dann eigentlich, anstatt einfach zu schreiben,
sie sind jetzt da ausgestiegen, wollte ich halt die Lautsprecherdurchsage haben.
Und da war der erste Gedanke, wie war das nochmal in der Bahn in Berlin,
spricht da eine Frau oder ein Mann?
Also habe ich das gegoogelt, dann habe ich den Sprecher gefunden,
habe mir ein drei Minuten Interview mit ihm angehört und dann habe ich gedacht,
so und jetzt will ich aber auch den exakten Wort laut haben.
Also habe ich gegoogelt, S-Bahn-Ansage Friedrichstraße.
Da gibt es tatsächlich YouTube-Videos, wo sämtliche S-Bahn-Ansagen aus Kalifornien
zu hören sind. Habe mir die Friedrichstraße rausgesucht und habe die dann eins
zu eins aufgeschrieben, weil ich es einfach persönlich...
Hätte mich das jetzt genervt, wenn ich da irgendwas hingeschrieben hätte,
was der nicht wirklich sagt in dem Moment?
Also, da bin ich sehr akribisch und es ist völlig übertrieben und völlig unnötig
eigentlich, aber mir ist das wichtig.
Und ich glaube, mir macht das dann halt auch echt Spaß.
Also, ich fand das total interessant, dieses Interview mir anzuschauen und ich
bin mir dessen bewusst, dass ich dadurch auch viel länger am Buch sitze als du jetzt.
Aber die Freiheit nehme ich mir, weil mir das Spaß macht Und weil das so dieser
Funke und dieses bisschen Magie ist, was für mich das Schreiben ausmacht.
Ja, also es gibt sicherlich auch mal Punkte, wo ich tiefer dann hineingehe.
Also bei dem konkreten Beispiel hätte ich mir wahrscheinlich nicht so einen
Kopf gemacht. Und ich glaube, dass auch keine Leser und keine Leserin auf dieser
Welt wirklich nachweisen kann, dass nicht in dem Moment, wo du bei dir deine
Protagonisten, dann war die Ansprache genauso gewesen ist.
Das ist ja nicht nachweisbar.
Gerade bei Kriminalfällen, da gibt es ja Freiräume.
Und es gibt einfach auch Dinge, die gar nicht erwähnt werden und die einfach…,
es zulassen, dass es so oder so hätte laufen können. Da kann keiner genau sagen, wie es läuft.
Ich sage halt, am Ende kommt das und das raus. Das können die Leute mir jetzt
glauben, das muss ich halt auch gar nicht anführen.
Aber einen wirklichen Beweis dafür gebe ich nicht. Sonst, das ging ja bei uns gar nicht.
Ja, es ist ja auch grundsätzlich in Ordnung, wenn man nicht beim Lesen ein permanentes
Gefühl hat, das macht doch keinen Sinn.
Sondern wenn es in sich logisch ist, dann ist das ja auch völlig okay.
Ich weiß, dass ich da irgendwie total übertreibe, aber für mich ist es halt,
mir macht das Freude und für mich passt das so.
Was ich aber eigentlich ganz gerne mal noch als Thema ansprechen möchte,
ist, ich habe es in letzter Zeit immer öfter beobachtet und teilweise habe ich da auch ein paar Ideen,
wie ich das gerne umsetzen möchte, dass viele AutorInnen so Themen,
die ihnen am Herzen liegen, versuchen, unter den Teig der Handlungen unterzuheben.
Ich finde das eigentlich total gut. Ich finde es aber auch sehr schwierig,
dass es nicht irgendwie verkrampft drüber kommt.
Ja, sicher. Es muss ja auch zu den Figuren passen.
Ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. Ich glaube halt schon,
dass das irgendwo, auch wenn wir leichte Unterhaltungsliteratur schreiben,
finde ich schon, dass wir eigentlich
eine Chance haben, Leuten auch was mitzuteilen, was uns wichtig ist.
Ist. Und insofern finde ich das halt super.
Ich habe neulich ein Buch zum Beispiel gelesen, da hatte der Protagonist eine Autoimmunkrankheit.
Jetzt nicht als Haupthandlung, sondern war halt so und wurde drüber gesprochen.
Und hinten habe ich dann gelesen, dass die Autorin das tatsächlich auch hat.
Und ich fand das total interessant, das zu erfahren, was das bedeutet und so weiter. Und und,
Ich glaube auch tatsächlich, dass es manchen Leuten helfen kann,
wenn die vielleicht irgendwie merken, ich habe da Beschwerden und weiß nicht
wohin, dass man damit einfach auch so ein bisschen Aufklärung betreiben kann.
Oder vielleicht gerade, wenn man irgendwas hat, was von allen missverstanden
wird oder so, wo so falsche Annahmen kursieren.
Also ich finde, das ist eigentlich schon eine tolle Chance, Dinge,
die man gerne mal gesagt haben möchte, irgendwie unterzubringen.
Ja, aber wie gesagt, es ist halt auch schwierig, dass es da nicht ins...
Also, dass es halt locker und flockig rüberkommt. Das ist eine Herausforderung.
Ja, ich finde es auch insofern schwierig, wenn es eigentlich die Geschichte überdeckt.
Und... Also, ich habe in einem Bienenteil, oder in mehreren,
das ist eine Figur, die sporadisch auftritt,
Da gibt es die IT-Frau von denen, die ist transsexuell und die ist mir schon sehr nah.
Die taucht halt hier und da auf. Und ich lasse auch den Rago,
meinen Argentinier, da so seine Probleme mit haben, der kleine alte Macho.
Aber ich würde jetzt keine Beratungsnummern hinten reinsetzen oder sowas.
Das ist einfach das Komfort, das ist normal, weil es im Leben vorkommt und gut ist.
Ich hätte ein Problem damit, wenn jemand einen Wiener Hagen Krimi lesen würde
und am Ende dann nur darüber reden oder diskutieren würde, dass da eine transsexuelle Figur kommt.
Ja, aber gut, du hast ja immer Nebenfiguren und du hast auch immer verschiedene
Eigenschaften und Charakterzüge deiner Figuren.
Also die sind ja nicht flach.
Und insofern sehe ich das eigentlich unproblematisch, da dann eben was reinzubringen,
wo man sagt, das wäre mir jetzt wichtig, dass man das mal angesprochen hat,
oder dass man das auch mal zeigt. Das ist vielleicht unterrepräsentiert oder so.
Also das überdeckt ja deswegen nicht die Handlung. Also gerade wenn es jetzt
um Charakterzüge auch von den Figuren geht, das macht es ja einfach nur dreidimensionaler.
Ja, wie gesagt, das sind Details entscheidender.
Und wie du es ja gerade an dem Beispiel mit der Autoimmun-Entkrankung hast,
wenn ich jetzt einen Roman lesen würde und da hat eine Figur eine Autoimmun-Entkrankung,
dann würde ich das hinnehmen, dann würde ja auch das Verhalten der Figur entsprechend verändern.
Alles gut.
Wenn das am Ende einen Aufklärungstext zur Autoimmunerkrankung hat,
ist das nichts Schlimmes, aber das würde ja die Gewichtung des Buches ändern.
Weiß ich nicht. Also wenn der Roman endet und du einfach nur als Leserin sagst,
okay, schöne Story, danke sehr.
Und eine andere Person blättert weiter und sieht dann noch einen Text,
der ist für mich, Nee, der interessiert mich nicht, mache ich Buch zu, das tut ja nicht weh.
Ja, vielleicht ist auch Autoimmunerkrankungen ein anderes Beispiel,
weil das ja nicht so ein diskriminierendes Thema ist. Das ist vielleicht nicht in aller Munde.
Also ich sag mal so, wir haben ja jetzt gerade ein aktuelles Beispiel,
Disney, Ariel, schwarze wer ihre Frau?
In der idealen Welt wäre das einfach kein Thema. Sie ist halt schwarz.
Punkt.
Und man würde nicht bei einer wunderschönen Märchenverfilmung darüber diskutieren,
welche Hautfarbe die jetzt hat.
Und ich möchte genauso, dass wir bei einem heiteren Wiener Hagen-Krimi uns Spaß
haben, den Fall lösen und nicht darüber diskutieren, dass eine Figur transsexuell ist.
Ich glaube, wenn du, ich weiß nicht, ob du es hast, aber wenn du jetzt hinten
bei Wunschleben irgendwie eine Nummer drin hast, wenn du dich informieren möchtest,
guck mal da und da, dann, weißt du, weil da der Schwerpunkt anders ist.
Aber da ist das ja das Schwerpunktthema, da geht es genau darum.
Das ist was anderes. Aber nicht, wenn das in einem Liebesroman oder was auch
immer, irgendeine Figur, weiß ich, hat nur ein Bein oder so, ja?
Das sollte eigentlich gar keine Rolle spielen.
Jaja, ich weiß, was du meinst.
Und da ist ein ganz schmaler Grad zwischen Einbeziehen und Predigen.
Ich glaube, du musst aber auch inhaltlich unterscheiden. Also,
ob ich jetzt was reinbringe,
wo eventuell jemand feststellen könnte, oh, die Beschwerden habe ich auch oder
mein Partner, meine Partnerin, was auch immer, und wir wissen nicht,
was es ist, da recherchiere ich mal.
Ja, ja. Aber ich würde, ganz ehrlich, ich würde jetzt, also ich würde nicht
bei so leichten Themen, also bei einem Liebesroman oder jetzt bei meinem heiteren Krimi.
Da würde ich jetzt keine Krankheitsaufklärung machen wollen.
Womöglich hat da mal eine Figur Asthma und muss da halt immer den Asthma-Ding ins Nehmen.
Aber das zum Beispiel, das macht mich nämlich verrückt, wie oft in Filmen,
wenn die Leute Asthma haben, dann drücken die da sechs, sieben,
acht Mal auf das Ding drauf.
Ja, hab ich auch mal gemacht. Danach hatte ich die ganze Nacht lang Herzrasen
und musste den Notarzt rufen, weil da nämlich Adrenalin drin ist.
Und da dann einfach mal zu sagen, man darf maximal zweimal drücken,
das ist eigentlich auch schon zu viel, das tut ja nicht weh, das mal klarzustellen.
Es gibt unterschiedliche Sachen.
Aber ich glaube, die Grundfrage ist eigentlich,
wenn ich jetzt irgendwie ein Thema habe, was mir am Herzen liegt und was ich
mal mit der Welt geteilt haben möchte,
mich zu fragen, eignet sich dieses Thema als Nebenthema, was ich einfach so
lockerflockig mit unterbringe oder eignet es sich für einen Roman, der sich da drum dreht?
Ich glaube, das ist eine Frage, die man sich beantworten muss und mit der man
vielleicht auch schnell in die falsche Richtung läuft.
Ja, also eigentlich, man muss, also, wenn man so ein Thema einfach als eine
Facette der Figur sieht,
die diese Figur spannend macht, wo man auch einen Angriffspunkt hat,
um verschiedene Handlungen und Dinge dran zu erarbeiten.
Also jede Figur sollte ja irgendeinen Tick haben, sonst sind sie alle zu flach.
Und das kann halt von mir aus der Asthma sein und die immer dann mal kurz ihr
Ding machen muss oder was auch immer oder ins Keuchen gerät.
Und deswegen muss ich aber noch lange kein Aufklärungsbuch über Asthma schreiben.
Also das hilft ja sicher, man will ja die Figuren abwechslungsreich gestalten
und da könnte man sicherlich mal aus einem größeren Portfolio greifen.
Ja und ich glaube, es gibt natürlich auch einfach,
also ich habe auch verschiedene Themen, wo ich denke,
die würde ich gerne mal reinbringen, die vielleicht auch im Sinne des Verarbeitens,
wo ich mir jetzt sage, ist im Moment noch zu früh, vielleicht mache ich das
in ein paar Jahren, im Moment möchte ich mich da noch nicht so mit beschäftigen,
aber ich glaube, das ist halt auch, also will ich quasi aufklären.
Und das muss man ja nicht lehrerhaft machen, sondern ebenso,
wie wir es jetzt gesagt haben, halt als Facette.
Oder habe ich einfach das Gefühl, ich muss jetzt ein Erlebnis irgendwie für
mich verarbeiten, was ja auch völlig legitim ist.
Ja, was ich da jetzt so sagen kann. Wir erreichen also unsere Therapiegespräche nicht mehr.
Was hast du auf dem Herzen, Tamara? Ach du, wo fangen wir da an?
Nein, also, das ist, glaube ich, auch mal dann ein Thema für eine andere Folge.
Weil, ja, gibt's wahrscheinlich keine so ganz klare Antwort.
Ja, ich denke mal so, wir haben so ein bisschen heute mal gebrainstormt über
das Thema Ideen, wie entwickeln sich Geschichten.
Ich hoffe einfach, dass unsere Hörer und Hörerinnen da etwas mitnehmen konnten.
Wir freuen uns natürlich immer über Feedback oder vielleicht auch mal so eure
Eindrücke zu den einzelnen Themen, die wir so angekratzt haben.
Würde uns natürlich sehr helfen.
Ja, du merkst, ich versuche irgendwie den Übergang zum Ende zu kriegen.
Ja, also ich würde einfach noch mal ermutigen, mit offenen Augen durch die Welt
zu gehen. Und dann müssen halt die Leute damit klarkommen, dass man im Zweifel
alles, was sie tun oder sagen, im Roman verwenden wird.
Genau, das sowieso. Das weiß mein Umfeld. Also von daher, nein,
sollte man auch auf jeden Fall verwenden.
Legt los, schaut euch um, verwendet es und gebt uns euer Feedback,
eure Eindrücke, Ideen, was auch immer.
Wir freuen uns. Ciao. Ja, genau. Ich dachte, du sagst noch was. Nö.
Ja, bis dann.
Tschüss.
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