Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #184 - Spiegel Bestsellerliste - und dann? Laura Windmanns Weg nach dem ersten Erfolg

Mit ihrem Debütroman "Mutti geht's gut" landete sie 2012 bei Bastei Lübbe direkt einen Spiegel Bestseller. Band 2 folgte, doch dann kam vieles anders als erwartet.Laura Windmann erzählt offen und ehrlich, wie es nach dem ersten Erfolg weiterging.

14.09.2023 56 min Staffel 4 Episode 184

Zusammenfassung & Show Notes

Mit ihrem Debütroman "Mutti geht's gut" landete sie 2012 bei Bastei Lübbe direkt einen Spiegel Bestseller. Band 2 folgte, doch dann kam vieles anders als erwartet.
Laura Windmann erzählt offen und ehrlich, wie es nach dem ersten Erfolg weiterging: Wie hoch ist der Druck nach einem Bestseller? Wird man vom Verlag besonders umsorgt? Welche Erkenntnisse brachte ein Ausflug ins Selfpublishing? Und was ist mit 'vom Schreiben leben?'.

Eine Folge, die sowohl ernüchternde als auch hoffnungsvolle Blicke hinter die Kulissen gewährt.

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Transkript

Vera
00:00:00
Hier ist Folge 184 von die 200 Talksteller und wir haben Laura Wintermann zu Gast. Sie hat mit ihrem ersten Buch, Mutti geht's gut, gleich einen Spiegel-Bestseller gelandet. Und wir wollten wissen, wie ist das, wenn das erste Buch gleich so erfolgreich ist? Und unter welchem Druck arbeitet man da? Und kann man überhaupt noch kleine Erfolge wahrnehmen, wenn man einmal schon so groß gewesen ist?
Tamara
00:00:27
Ja, Vera hat's quasi schon alles erzählt, da bleibt mir nur zu sagen, hört unbedingt rein. Die Zwei von, Ja, hier ist Tamara Leonhardt und sagt herzlich willkommen zu Folge 184 von die 200 Talkstelle und herzlich willkommen zurück in Deutschland, liebe Vera Nendwig. Du bist aus dem Urlaub wieder da.
Vera
00:01:05
Ich bin wieder da, zumindest körperlich. Mental noch nicht so ganz. Ich muss gestehen, hab ein bisschen nach Urlaubsblues, was ja eigentlich für den Urlaubsbrief, war wirklich schön. Hab mich auch sehr erholt. Auch wenn ich mein letztendliches Schreibstil dann doch nicht erreicht habe. Ich wollte ja eigentlich dann auch das Wörtchen Ende unter meinem Projekt geschrieben haben. Das hab ich nicht ganz geschafft.
Tamara
00:01:30
Ja, es kam mir schon zu Ohren. Was war denn da los?
Vera
00:01:34
Zu viel Ablenkung. Ei, ei, ei.
Tamara
00:01:39
Ich müsste jetzt ordentlich mit dir schimpfen.
Vera
00:01:41
Ja, ja, darfst du ruhig. Aber die letzten Tage habe ich es dann doch nicht geschafft, den Verlockungen zu widerstehen. Und mit der Zeit kennt man dann ja ein paar Leute und dann trifft man sich morgen schon zum Frühstück und schlendert an die Bar zum Latte Macchiato. Und löst gemeinsam das Tagesrätsel, um dann zu gucken, ob es nicht gleich schon wieder zum Mittagessen geht.
Tamara
00:02:10
Also ich fasse zusammen, die anderen sind schuld, das Nervengift ist schuld und das Essen ist schuld.
Vera
00:02:15
So ungefähr, genau, genau. Konnte da gar nichts für.
Tamara
00:02:19
Ja, du Ärmste.
Vera
00:02:21
Ja, ne? Nein, nein, also, ja.
Tamara
00:02:25
Fehlt dir noch viel?
Vera
00:02:27
Ja, was heißt viel. Also, ja, noch zwei, drei Tage werde ich wohl noch intensiv jetzt arbeiten müssen. Und, ja, na gut, aber es wird schon. Werden wir schon hinkriegen und kann man so, ich habe die wesentlichsten Sachen gemacht und jetzt muss ich es halt nur noch zu Ende führen.
Tamara
00:02:45
Na, solange dein Tages-Word-Count jetzt nicht irgendwie bei 5000 steht.
Vera
00:02:51
Naja, das kommt ja noch an, welchen Endtag ich da eingebe. Ach so, der ist schon rum. Der war ja jetzt eigentlich schon am Sonntag, also von daher ist das jetzt alles Makulatur. Ich muss es jetzt einfach irgendwie fertig kriegen und dann schauen, was passiert, was dann die ersten Testleser und so sagen. Nicht, dass die mir alles in die Ohren schmeißen und sagen, da hast du mir Mist fabriziert.
Tamara
00:03:18
Das wäre unschön.
Vera
00:03:19
Das wäre sehr unschön. Das ist aber auf Holzklopfen toi toi toi noch nie passiert, obwohl ich schon mehrfach damit gerechnet habe. Das ist der innere Zweifel. Ja, und wie ist es dir denn ergangen? In deutschen Ländern kann ich ja fast gar nicht sagen, in französischen Ländern oder in Heimatgefilden.
Tamara
00:03:42
Die spannenderen Dinge, die haben in deutschen Landen stattgefunden. Also die Arbeitswoche war normal, wie immer. Ich habe meine Kurzgeschichte zu Ende überarbeitet, habe mein Flugproblem gelöst, habe der deutschen Bahn die Schuld in die Schuhe geschoben, warum die Reise nicht so gelaufen ist, wie sie sollte. Und ja, davon ab hatte ich einen sehr... Schönes Wochenende zum Energie auftanken. Am Freitag war ich bei einem Stammtisch, der hat jetzt schon dreimal stattgefunden. Seit einigen Monaten treffen wir uns da mit freiberuflichen oder selbstständigen Frauen aus der Region, ganz unterschiedliche Branchen. Und das ist immer sehr lustig. Wir hatten einige Business-Ideen, die zwar völlig verrückt waren, aber sehr viel Spaß gemacht haben und sind richtig in Fahrt gekommen. Schön. Wir haben aber auch über einige ernste Dinge gesprochen. Das ist immer ganz schön, wenn irgendwer fragt, wie macht ihr denn dies oder wie macht ihr dann das? Da kann man sich super austauschen.
Vera
00:04:55
Ja, auf jeden Fall.
Tamara
00:04:57
Und am Samstag war ich auf einem kleinen Festival bei uns in der Region Rock gegen Rechts. Und das war auch, ja, Wetter war natürlich perfekt, die Stimmung war gut, die Bands waren gut und das hat sehr viel Spaß gemacht.
Vera
00:05:11
Aber du hast da nicht gesungen, was?
Tamara
00:05:13
Ich hab da nicht gesungen, ich war da nur zum Atmosphäre und gute Einstellungen aufsaugen. Ich war ein bisschen irritiert. Ich hab dann am Sonntag so ein kleines Reel zusammengeschnitten und hab das auch gepostet. Direkt im Anschluss hatte ich einen Follower weniger und habe auch einer Person weniger gefolgt. Also entweder hat diese Person mein Folgen dann gleich gelöscht oder mich direkt blockiert, was mich sehr... Ja, ein wenig schockiert, dass mir Leute anscheinend gefolgt sind, die mir entfolgen, wenn sie merken, dass ich ein Problem mit Nazis hab. Und mich irgendwie auch motiviert, vielleicht öfter solchen Content mal zwischendurch zu posten.
Vera
00:06:03
Ja, man weiß ja nicht mehr, wer das so ist. Ich hab da auch eine fast besorgniserregende Entwicklung gehabt jetzt. Ich mein, du kennst das ja vielleicht auch. Man hat ja schon mal so auf Facebook und so weiter, dass man so Freundschaftsanfragen bekommt oder gefolgt wird von zumindest männlichen Profilen. Und oft ist das ja auch welche Fake-Accounts oder so. Aber ich habe da schon seit Monaten so einen Follower. Also das Profilbild ist nicht professionell. Das sieht so aus wie Webcam eben gemacht. Also das ist definitiv kein Fake-Account. Die Fakers haben bessere Fotos. Auch der Name ist so ein urdeutscher Name und ich mein, nix gefährliches und so. Ich hab mir dann irgendwie immer so guten Morgen Bildchen geschickt. Erstmal so auf Facebook oder als Antwort auf Facebook Messenger oder so. Dann hab ich ihn da blockiert. Dann kam das auf irgendwelchen Posts immer. Naja, und jetzt am Samstag oder so kriegte ich plötzlich Facebook-Nachrichten mit so einem Dingen und der Profil-Bit baste wieder. Hab mich auch direkt blockiert. Ich hab so das Gefühl, ich hab da so ein... Wie nennt man die? Spanner sind das ja nicht. Das sind die anderen, die einem so folgen. Da kriegt man aber ein bisschen Schiss, wenn man nachher so einen Typen vor der Tür stehen hat. Ich meine, ich bin ja jetzt nicht wirklich geheim oder so. Mich zu finden dürfte kein so großes Problem sein.
Tamara
00:07:41
Ja, das sind die dunklen Seiten des Internets.
Vera
00:07:44
Ja, also bis jetzt ist mir ja toi toi toi, jetzt obwohl wir ja schon über 10 Jahre aktiv sind, nie irgendwas Schlimmes passiert oder so. Und kann auch ganz harmlos sein. Aber ich frage natürlich mich auch immer, was einem so in den Köpfen vorgeht. Was macht der da, so ein Wildfremder und dann mit so einem komischen Foto. Schickt mir dann so ein guten Morgen Bildchen. Dass ich mich jetzt sofort schlagüber in ihn verliebe oder so. Keine Ahnung. Ja, okay. Aber ansonsten ist jetzt Alltag angesagt. Ich wollte gerade noch was Schlaues gesagt haben, aber habe ich vergessen. Egal. Ja, gut. Dann lassen wir es.
Tamara
00:08:29
Dann spreche ich mal noch kurz den nächsten Samstag an. Nicht, dass man da jetzt noch viel tun könnte. Ich weiß gar nicht, ob es noch Karten gibt, aber ich bin ja am Samstag, dem 16. Juni, also einen Tag nachdem die Folge jetzt erschienen ist, in Mainz beim Tullino Schreibbar Camp und bin gespannt, wen von euch da draußen ich da vielleicht mal treffe. Lasst uns gerne quatschen und falls du noch nicht davon gehört hast und in der Nähe von Mainz bist, dann schau mal schnell, ob es noch Karten gibt. Ich glaube, die haben das bei Tullino auf der Seite. Ich freue mich Ich freue mich auf jeden Fall sehr, sehr drauf, sind ein paar Leute dort, auf die ich mich sehr freue und bin gespannt, das ist mein erstes Spa-Camp tatsächlich.
Vera
00:09:11
Ja, also das musst du auch mal berichten, aber das wirst du ja bestimmt und auf jeden Fall. Jetzt ist mir auch wieder eingefallen, was ich sagen wollte, ich habe mich in die Urlaubstage genutzt und habe meine Akquise-Maßnahmen weiter ausgeführt und da jetzt im Saalladen reinzufangen, falls die Sommerferien zu Ende waren und ich auch da aus aus dem Internet so doch hundert oder so Adressen von diversesten Frauenbüros und Gleichstellungsstellen extrahieren konnte, habe ich die alle mal angemeldet und, Ich habe zumindest zwei Interessensbekundungen aus dem Saarland.
Tamara
00:09:49
Sehr schön.
Vera
00:09:50
Schauen wir mal, ob sich da was Konkretes daraus ergibt.
Tamara
00:09:53
Prima. Da muss ich ja gar nicht weit fahren.
Vera
00:09:56
Jawohl. Ich glaube, so leicht wollte ich es ja nicht machen.
Tamara
00:10:01
Aber ja. Aber apropos Saarland, das ist nämlich der zweite Tag am Wochenende. Am 17.09. Haben wir noch Regionaltreffen vom Selfpublisher-Verband, die ja auch offen für Nicht-Mitglieder sind. Also wenn du da in der Nähe von Saarbrücken bist, dann komm gern vorbei ab 16 Uhr im Café Alex gegenüber dem Staatstheater. Genau, würde ich mich auch freuen, euch da zu sehen. Und ja, für mich wird es also ein sehr Buch-Bubble-lastiges Wochenende.
Vera
00:10:33
Ja, sehr schön, sehr schön. Dann wirst du ja beim nächsten Mal wieder was zu erzählen haben. Und wir schauen jetzt mal, was unser heutiger Gast zu erzählen hat, richtig?
Tamara
00:10:43
Jawohl!
Vera
00:10:44
Ja, wir haben uns heute eine Gesprächspartnerin eingeladen, die bereits 2012 gleich mit ihrem ersten Buch einen Spiegel-Bestseller gelandet hat, mit Mutti geht's gut. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, der Titel ist mir auch aufgepoppt. Und wir freuen uns sehr, dass sie heute bei uns ist. Hallo, Laura Windmann.
Laura
00:11:08
Hallo, Romanzeit. Nee, ist ja schon fast Abend.
Tamara
00:11:13
Ja, ja, wollte gerade sagen. Das ist ja individuell.
Vera
00:11:17
Nein, dieses Mal haben wir auch keine größeren Zeitunterschiede mehr. Nicht mehr so wie letzte Woche. Von daher. Ja, Laura, als ich deine Vita gelesen habe, fand ich das direkt sehr spannend. So ein Roman oder was das genau ist, müssen wir auch noch darüber reden, ein Buch zu schreiben über die Beziehung zur eigenen Mutter. Wie ist es dazu gekommen?
Laura
00:11:44
Ja ist eine ganz schräge Geschichte eigentlich.
Vera
00:11:47
Wir lieben schräge Geschichten.
Laura
00:11:50
Mein Sohn hat mich, ich glaube es war, 2010 oder so, bei Facebook angemeldet und wahrscheinlich dachte er, oh meine Mutter langweilt sich zu Tode oder beschäftigt sich zu sehr mit mir als Kind, als Sohn. Und hat mich dann da angemeldet und irgendwie, ich weiß nicht worüber, habe ich darüber meinen damaligen Agenten, den guten Kurt Hering kennengelernt. Und ja, wir sind ins Gespräch gekommen und irgendwann hatte ich ihm so ein paar Kurzgeschichten von mir geschickt und er sagte, das hört sich alles gut an. Und dann hatten wir uns über unsere Mütter unterhalten. Er gab sich so und haben festgestellt, dass es da gewisse Parallelen gab. Also auch so lustige Anekdoten und die doch etwas dominantere Mutter, die sich durchzusetzen weiß und so schräge Geschichten. Und dann sagt er, schreib doch mal über deine Mutter. Und das habe ich dann gemacht, so die ersten zwei, drei Geschichten. Dann sagt er, ja schreib mal noch sieben dazu, dann haben wir zehn. So ein Bandel. Okay, mache ich das? Ich hatte keine Ahnung. Ich war so Neuling in dem Bereich. Und dann sagt er mir irgendwann, ja jetzt habe ich die ersten zehn Geschichten bei buch.de eingespeist. Ich weiß gar nicht, ob es jetzt noch diese Möglichkeit gibt, konnte man so Kurzgeschichten einbasteln. Da gab es auch so eine Art Ranking und diese ersten zehn Geschichten, die hielten sich dann schon wochenlang auf Platz eins. Er sagte, läuft, schreibt die nächsten zehn Geschichten. Und das ist noch zweimal passiert, dann diese Geschichte. Und irgendwann rief er mich an und sagte, ich habe jetzt einen Vertrag für dich. Wir machen jetzt mal Nägel mit Köpfen, ja, dann hatte ich den Vertrag mit Bastei Lübbe. Plötzlich musste dann nochmal 200 Seiten schreiben.
Vera
00:13:47
Aber das klingt so, ich meine, wir kennen ja jetzt viele Autoren, Autorinnen, die Hände ringend nach Agenten, Agenten suchen und nach so und du gehst nur auf Facebook und lernst einen Agenten kennen und was ist da das Geheimnis?
Laura
00:14:05
Ja, ich glaube, es gibt keins. Das war irgendwie ein Mysterium, eine besondere Begebenheit. Das ist ja ganz oft so. Es gibt Zufälle, man trifft jemanden, man versteht sich mit dem gut, man hat irgendeine Gemeinsamkeit, erzählt darüber. Natürlich war es bei mir das Schreiben. Wahrscheinlich war ich in irgendeiner Autorengruppe, ich kann mich wirklich nicht mehr erinnern. Er hat dann ja auch festgestellt, dass ich schreiben kann, irgendwie anscheinend. Und dann, wenn ich jetzt einen vor Rechtschreibfehlern und Kommafehlern durchzogenen Text abgeliefert hätte, wäre er bestimmt nicht auf den Weg gekommen, sagen wir mal so.
Vera
00:14:43
Also du hast schon vorher begonnen zu schreiben. Ja. Also es war schon irgendwie auch dein Ziel, mal ein Buch zu schreiben, oder gar nicht?
Laura
00:14:55
Jein, also ich war eher so der Kurzgeschichten-Vertreter oder die Vertreterin. Ich hatte damals zu dem Zeitpunkt, also ja, zu dem Zeitpunkt auch noch eine Internetseite gestaltet mit drei anderen Frauen. Das Weibernest, ich weiß gar nicht, ob es die Seite immer noch gibt. Ich habe auch noch Kontakt zu den Ladies. Unter anderem war eine freie Journalistin dabei, eine Taxifahrerin, eine Online-Redakteurin aus Dublin. Das war auch eine lustige Geschichte. Und da hatte ich immer schon Kolumnen geschrieben und auch begonnen, irgendwelche Leute zu interviewen. Beispielsweise Amelie Fried habe ich einfach einmal interviewt. Dann Tanja Wegwerth, die hatte eine Kolumne in der Laura, eine Zeitschrift. Und die Rockhouse Brothers habe ich interviewt. Das ist so eine Rockband, die 50er, 60er Jahre nachspielt. Ja, so halte ich das dann auch schon so ein bisschen in die Vorbereitung zu dem, was ich eigentlich jetzt mache.
Tamara
00:15:58
Aber diese Kurzgeschichten auf Buch.de, hat er das einfach mal gemacht, um zu schauen, wie es ankommt oder hast du da schon was für bekommen oder was war das für ein Deal?
Laura
00:16:09
Gute Frage. Habe ich dafür was bekommen? Habe ich verdrängt? Kann nicht so viel gewesen sein. Aber ich denke schon. Es wurde auch ein Cover extra gebastelt von einer Agentur, deren Namen ich jetzt auch vergessen habe. Mein Gehirn ist nicht mehr so gut drauf, glaube ich. Ja, also das war ein völlig anderes Cover. Das war irgendwie so eine Figur, die sah so ein bisschen gestrickt aus, wie so eine Strickpuppe. Irgendwie auch in lila Farben war das.
Vera
00:16:37
Ja, genau. Ja, und dann hast du ja, wie du sagst, dann hast du noch ein paar hundert Seiten geschrieben, Bastai Löber hat dein Buch rausgebracht und es landet in der Bestsellerliste. Was ist dann da abgegangen? Also, das können wir beide uns ja noch nicht so vorstellen, so mit Bestsellerliste. Wie oft musstest du auf den roten Teppich und...
Laura
00:17:04
Bis jetzt noch gar nicht. Seltsam, oder?
Vera
00:17:07
Hallo, wollt für mich den roten Teppich ausbinden. Nein, aber was passiert dann, wenn man als Newbie, man schreibt das erste Buch, wie habe ich mir das vorzustellen, ruft dann irgendwann an einem Morgen der Verlag an, hurra, du hast es geschafft, hast du Champagner geschickt. Erzähl mal so ein bisschen.
Laura
00:17:24
Ja, da ist gar nicht viel passiert, muss ich ehrlich sagen. Also meine Redakteurin damals oder Lektorin von BASZEILNÜBEL, die hat sich natürlich gemeldet. Genau, die hat den Text nochmal nachlektoriert und mit der habe ich natürlich darüber gesprochen. Und mit Kurt Hering, mit meinem Agenten, der übrigens leider inzwischen verstorben ist.
Vera
00:17:44
Oh, tut mir leid.
Laura
00:17:45
Ja, das war eine traurige Geschichte. Ja und dann... Ich glaube, ich habe es mit meinem Sohn und meiner Mutter gefeiert. Daran kann ich mich dunkel erinnern. Und dann kamen so die ersten Lesungen. Das lief dann relativ schnell und zügig an und war auch gut besucht, eben weil es auf dieser Bestsellerliste war, denke ich mal. Und das Thema eben auch immer aktuell ist.
Vera
00:18:11
Ja klar, jeder hat ja eine Mutter.
Laura
00:18:13
Ja.
Vera
00:18:15
Wie ging es dann weiter? der Verlag hat gesagt, so jetzt muss aber schnell der nächste, der Nachfolgeband raus oder?
Laura
00:18:22
Ja, irgendwie schon, ja. Also zumindest mein Agent hatte die Idee und dann hat sich die zweite Thematik ergeben, da haben wir Mutti auf Reisen gehen lassen.
Vera
00:18:33
Wie sehr, wenn du sagst, wir haben Mutti auf Reisen gehen lassen, wie sehr ist das denn jetzt Fantasie und wie sehr Realität?
Laura
00:18:43
Es ist sehr viel Realität. Also ich habe es teilweise überzogen geschildert, die Ereignisse. Ja, das ergab sich dann auch so im Gespräch mit meinem Agenten. Ja, kannst du ruhig noch ein bisschen Schippe drauflegen, ne? So im Nachhinein. Also heute würde ich sagen, ich würde es vielleicht einen Tick anders schreiben, weil meine Mutter zeitweise wirklich empört war. Ja, aber sie wäre es wahrscheinlich auch bei einer sanfteren Variante gewesen. Sie war immer so zwiegespalten, völlig total, zwischen völliger Begeisterung und Stolz auf ihre Tochter und eben diesem leichten beleidigt sein. Aber sie hat das auch, wenn wir andere Menschen getroffen haben und die Thematik kam darauf zu sprechen, dann musste sie auch immer sagen, so ja, aber das stimmt alles gar nicht. Also meine Tochter hat das total übertrieben, ich bin gar nicht so schlimm. Und was auch für mich, also das hat mir schon so ein bisschen einen Stich versetzt eigentlich. Ich habe ihr Buchexemplar mal gefunden, bzw. Sie hat das ja offen rumliegen, und da hat sie wirklich an einigen Stellen oder Absätzen Fragezeichen, Ausrufezeichen, also wirklich markiert wie die Lehrerin, oder hat auch daneben geschrieben, ich bin ja eine schreckliche Mutter.
Tamara
00:20:09
Ja, wie ist das denn für dich? Also ich stelle mir schon vor, dass das schwer ist, wenn man über reale Menschen aus dem eigenen Leben schreibt und das auch durchaus kritisch oder zumindest das auf die Schippe nimmt, dass man da so ein bisschen Selbstzwiegespalten ist. Hast du vorher mit ihr gesprochen? Doch genau abgewägt vielleicht, was du da reinnimmst? Ja, schon.
Laura
00:20:32
Also wenn, sagen wir mal so, wenn sie nicht mehr da gewesen wäre zu dem Zeitpunkt, hätte ich es vielleicht sogar noch ein Stückchen krasser geschrieben. Ich weiß es nicht, also man kann das jetzt im Nachhinein gar nicht so beurteilen, aber sie war auch schon involviert. Ich habe ihr ja auch immer mal wieder Abschnitte vorgelesen oder gesagt, jetzt Kapitel 7 behandelt, weiß ich nicht, die Weihnachtsbesuche von dir. Also sie war da schon involviert. Sie war ja sehr stark in meinem Leben involviert, würde ich so behaupten.
Vera
00:21:07
Ja. Wir haben vorher, als wir uns vorab unterhalten haben, Tamara und ich, überlegt, Wie nennt man dieses Genre, was du schreibst, das so auf real basiert und ein bisschen halt satirisch, ist das Satire?
Laura
00:21:25
Ja, würde ich sagen, ich weiß gar nicht, es gibt da gar keinen Genre-Begriff für, oder?
Vera
00:21:29
Ja, uns ist noch keiner so richtig eingefallen.
Laura
00:21:32
Nee, also Humor ja irgendwie schon, autobiografisch ist es ja nicht nur, also es geht sich ja nicht um mich, sondern eher um meine Mutter. Ja, keine Ahnung.
Vera
00:21:45
Ja, dann hast du diesen zweiten Teil, Mutti hebt ab, geschrieben. Was passierte dann?
Laura
00:21:53
Dann hatte ich persönlich immer so einige Unwiegsamkeiten in meinem Leben. Ich bin umgezogen und hatte aber schon überlegt, einen dritten Band zu schreiben. Den hatte ich auch schon angefangen in Zusammenarbeit mit dem lieben Kurt, also meinem Agenten. Das war schon geplant, das dritte Buch bei Bastei Löbe anzubieten. Dann ist Kurt verstorben und ich war allein auf weiter Flur.
Vera
00:22:24
Und auch Bastei Löbe nennen die von sich aus? Ich meine, wenn die zwei erfolgreiche Titel von dir hatten? Oder war der zweite nicht mehr so erfolgreich?
Laura
00:22:32
Der zweite war nicht mehr so erfolgreich. Das ist immer diese Angst vor dem zweiten Buch. Vor dem Nachfolger, der ist auch berechtigt, wenn du nicht so richtig, super dran bleibst, seine Autoren und Autorinnen getan hat. Das war eins der großen Merkmale von Kurt Hering, dass er sich wirklich, wirklich sehr engagiert und gekümmert hat. Ja, dann ist das irgendwie so ausgelaufen. Und dann hatte ich dem Verlag die Nummer 3 vorgeschlagen. Teilweise war es auch schon vorlektoriert von Kurt. Und dann habe ich als Antwort bekommen, dass es bereits ein ähnliches Thema gibt mit einer anderen Autorin. Nehme ich mal an, dass dem so war. Und ja, dann hatte ich zu der Zeit auch nicht die Kraft mehr, mich großartig darum zu kümmern. Dann hatte ich, wie gesagt, einen Umzug und dann bin ich ein bisschen zur Ruhe gekommen und habe gedacht, ach egal, jetzt haust du das so raus bei KDP.
Vera
00:23:46
Ja, ich habe es gesehen.
Laura
00:23:48
Mutti, Mutti hat dich mitgenommen.
Vera
00:23:50
Aber so die Geschichte, ich meine, wir sind ja, Tamara und ich, wir sind ja eher so im Self-Publishing zu Hause und wir verfolgen natürlich immer so, was die Kolleginnen und Kollegen aus der Verlagswelt so sagen. Allein diese Vorstellung, man macht da einen Bestseller, das sind ja dann schon ein paar Stückzahlen. Und man ist doch sehr schnell dann irgendwie bei dem Verlag auch weg vom Fenster. Wie war das denn für dich, als du dann da so standst? Der Agent, ich meine, der Agent verstorben ist natürlich doppelt tragisch, aber auch das ohne Verlag. Die Schriftstellerinnen-Traumkarriere zumindest ist doch unterbrochen worden.
Laura
00:24:37
Es ist unterbrochen, richtig, genau. Ja, also wie gesagt, da ich privat gerade in einem sehr starken Umbruch war, habe ich das nicht so wahrgenommen, das kann ich euch sagen. Also wäre ich in einem normalen Leben, hätte ich in einem normalen Leben gesteckt, wo alles gesichert gewesen wäre oder so, dann hätte ich mich darauf mehr konzentrieren können. Das ist ganz klar. Also ich war schon ein bisschen enttäuscht. Das weiß ich noch und es war ja auch danach für mich dann nochmal so ein zweiter Anlauf quasi. Das ist ja auch sehr anstrengend alles, finde ich. Erstmal das Schreiben, das ist ja ein Murzhaufen an Arbeit, sage ich mal und dass du dann noch mal wieder Fuß fassen musst, obwohl man hat natürlich die Referenzen, das bleibt ja, das ist klar, aber trotzdem musst du dich dann erst mal wieder beweisen. Wie gesagt, wenn ich in einer anderen Lebenssituation gewesen wäre, hätte ich es mir wahrgenommen. Dann kann ich mich gar nicht so sehr daran erinnern, was das mit mir gemacht hat.
Vera
00:25:41
Nicht so stark.
Tamara
00:25:43
Wie ist denn das? Wir haben jetzt schon oft von VerlagsautorInnen gespiegelt bekommen, dass die eben sehr viel Marketing auch selbst machen müssen und dass da gar nicht so viel vom Verlag zugearbeitet wird. Ich könnte mir aber gut vorstellen, wenn es eben um eine Autorin geht mit einem Spiegelbestseller, dass da doch sehr viel investiert wird. Ich weiß nicht, wie das mit den Lesungen war, ob das der Verlag organisiert hat, aber wie war das denn eben so von dieser Position, wo du in meiner Vorstellung zumindest sehr betüttelt wurdest, im Vergleich dann zum plötzlich alles selber machen. Kannst du da mal so einen Vergleich zwischen den beiden Situationen geben?
Laura
00:26:26
Also ich weiß ja nicht zu 100 Prozent, wie es wirklich abläuft in den großen Verlagen mit der Werbung. Also ich sehe nur bei bekannteren Bestseller-AutorInnen, dass es dann auch so diese Banner gibt bei den Lesungen. Die brauchen Sie nicht selber klöppeln, garantiert nicht. Da wird schon so ein bisschen für Equipment gesorgt oder Lesezeichen, diese ganzen Gimmicks und so. Das habe ich schon damals alles selber machen müssen. Also so hochrangig stand ich ja nicht auf der Bestsellerliste, ich glaube, das war Platz 26, 27. Und durch diese ganzen Umstände war ich ja auch nicht so der Dauerbrenner. Ich denke mal, das ist das schon. Gewisse Unterschiede gibt, ob du jetzt schon jahrelang bei dem Verlag konsequent und zuverlässig ablieferst, deine Arbeit, ob du wirklich jeden Tag sechs, sieben Stunden schreibst und auch Zeit dafür hast und dann drin bist, oder ob du das so nebenberuflich machst. Also danach war es die Lesung, ich weiß jetzt gar nicht mehr, ich glaube die erste Lesung hatte tatsächlich Bastein Nübbel die Nachfrage bekommen und das dann an mich weitergegeben. Also die Kommunikation war immer super, kann ich sagen. Ist ja auch eigentlich ein schöner Verlag.
Tamara
00:27:46
Okay, aber das war jetzt nicht so, dass die quasi eine, ich sage jetzt mal, Lesereise organisiert haben, sondern die haben Anfragen weitergereicht.
Laura
00:27:54
Genau, und ansonsten habe ich mich selbst darum gekümmert. Das war damals auch schon so.
Tamara
00:27:59
Gut, das lässt jetzt meine Vorstellung, dass zumindest die Bestseller- AutorInnen ein bisschen betüttelt werden, zerplatzen, aber gut. Was soll man sagen?
Vera
00:28:14
Ja, ne, was soll man sagen?
Laura
00:28:15
So ist das.
Vera
00:28:16
So ist das, genau. Und was ich mir jetzt auch vorstelle, jetzt hast du ja dann quasi drei Bücher über eine Mutter geschrieben. Irgendwann ist ja das Thema Mutter ausgereizt, ne?
Laura
00:28:29
Ja, irgendwann ist durch, kann man so sagen, ja.
Vera
00:28:32
Wie findet man, wenn man jetzt diese Art Bücher schreibt, von denen wir ja das Genre gar nicht genau wissen, Wie findet man denn da ein neues Thema?
Laura
00:28:40
Auch thema habe ich immer genug.
Vera
00:28:42
Ja guckst du dir sämtliche leute an und jemand der was komisches tut der muss am fürchten zum thema eines zu werden oder wie.
Laura
00:28:49
Man lebt gefährlich in meiner nähe.
Vera
00:28:54
Also erwarten wir jetzt den nächsten bestseller titel über zu gast im podcast.
Tamara
00:29:03
Wie machen wir das denn mit den Tantiemen?
Laura
00:29:06
Wir finden eine Lösung.
Vera
00:29:08
Solange wir mit auf den roten Teppich dürfen, ist alles gut.
Laura
00:29:11
Natürlich, alleine ist ja langweilig.
Vera
00:29:15
Aber dein nächstes Buch, wenn da jetzt nicht noch ein paar übersprungen sind, war ja dann ein, ja, was ist es auch wieder, so ein Satirebuch oder was? Ist das ein, wie sagt man, ein erzählendes Sachbuch? Aber den Titel finde ich gut. Liebling, ich habe den Garten gesprengt. Das hast du auch mit einer Autorenkollegin, Bea Vincent, zusammengeschrieben.
Laura
00:29:41
Genau, das ist meine Kollegin. Sie hatte den gleichen Agenten damals. Das erste Buch sind Alsterperlen küssen nicht. Das hatte sie damals beim Schwarzkopf und Schwarzkopf Verlag. Und wir haben uns über Kurt gefunden. Kurt hatte damals gesagt, ihr beide müsst euch mal kennenlernen. Das haben wir dann gemacht, nachdem er leider verstorben war, aber ich glaube er guckt zu, und haben festgestellt, dass wir die gleiche Schreibart haben. Und man merkt auch in dem Buch eigentlich gar nicht oder kaum, wer welches Kapitel geschrieben hat. Das ist ganz fantastisch eigentlich.
Vera
00:30:19
Wie habt ihr euch das aufgeteilt?
Laura
00:30:23
Wir haben erst mal eine Liste erstellt. Erst mal sind wir drauf gekommen, Garten. Ich weiß nicht, ich habe eigentlich momentan nur einen Balkon, aber ich habe auch mal Gärten besessen. Ich weiß nicht, wie wir auf das Thema gekommen sind. Ich hatte nur gedacht, das wäre eine Idee. Wir haben uns unterhalten über irgendwelche eingegangenen Pflanzen und Rasenmähen, auch wie furchtbar. Da habe ich gesagt, eigentlich könnten wir darüber ein Buch schreiben. Wollen wir einfach mal Anfang. Themen gesammelt, also so ein Brainstorming erstellt und dann hatten sich ja quasi so die Kapitel ergeben, so die einzelnen. Und dann hat sich jeder von uns ein Kapitel rausgesucht, also verschiedene Kapitel rausgesucht, die sie bearbeiten wollte, was ihr am besten lag.
Vera
00:31:09
Aber wie tief muss man denn dann im Thema Garten drin sein? Muss man dann parallel irgendwie mal im Baumarkt gehen oder sowas?
Laura
00:31:18
Ja, definitiv. Wir sind sehr involviert in das Thema, weil wir beide schon Gärten besessen haben und wir sind auch sehr pflanzen- und tieraffin. Wir kennen auch verschiedene Pflanzenarten und Tierarten und Eigenschaften. Die Grundlage war quasi da und wenn es dann ins Eingemachte ging, haben wir natürlich recherchiert.
Tamara
00:31:48
Das heißt, das ist dann doch eher erfunden, diese Geschichten.
Vera
00:31:51
Oder ist es ein Sachbuch?
Laura
00:31:53
Ja, ich weiß gar nicht, wie man das... Ja, satirisches Sachbuch vielleicht. Ein kleiner Ratgeber. Ein satirischer Ratgeber, genau. Das wäre gut. Wir waren übrigens gestern gerade im Radio bei SWR 1 Baden-Württemberg, wo ich hier nochmal erwähnen. Ich glaube, es wird auch abgespeichert in der SWR 1 App, hoffe ich. Und auf Lesetour sind wir auch immer noch.
Tamara
00:32:18
Das heißt, wie weit tourt ihr da, wie oft tourt ihr da, wie habt ihr das organisiert? Das interessiert Vera und mich sehr.
Laura
00:32:27
Alles klar, was wollt ihr wissen?
Tamara
00:32:28
Alles.
Vera
00:32:30
Also erstmal das erst wichtigste, Lesetour. Letztens begegnete ich einer Leserin meiner Werke und die sagte zu mir, Vera, du musst unbedingt mal eine Lesereise machen. Ist doch ja das leichtere Gesagte als getan, ne? So, also wenn du jetzt sagst, Lasertour, ich meine, habt ihr ein Management? Wie organisiert ihr das? Wie kommt ihr an die Auftritte? wie viel Geld kriegt die ab.
Laura
00:32:53
Ja, also wir machen das alles selber, selbst die Frau. Und das heißt, zwei Nachfragen hatten wir. Wir haben uns zunächst an den Stadtbibliotheken gewandt. Also wir fangen erst mal ganz groß an. Kleiner kann man immer noch werden dann. Genau, da waren wir das erste, die erste Lesung gemeinsam war in der Stadtbibliothek Marktheidenfeld in Unterfranken. Den Zeitungsbericht wiederum hatte die Stadtbibliothek in Gerolzhofen in Unterfranken gelesen und die haben dann den Smart & Net Verlag angesprochen, der hat das weitergeleitet und dann sind wir da halt auch noch hingefahren. Dann hatte ich die Idee auf Pellworm zu lesen, weil dort quasi die Verwandtschaft meines Sohnes herkommt, also Väter derseits und ich da auch noch ein paar Tage Urlaub verbringen wollte. Und das miteinander verbinden. Also hat auch funktioniert. Wir waren im Wattrock-Café. Also einfach mal angesprochen. Die Internetpräsenzen anschreiben oder anrufen. Vielleicht ist das auch besser, ehe man weggeklickt wird oder die lesen die Mail gar nicht oder so. Einfach machen.
Vera
00:34:07
Ja, aber lass uns da noch mal ein bisschen nachhaken. Also wenn du sagst, okay, die Stadtbibliothek in, ich hab den Ort schon wieder vergessen, egal, hast du dir dann angeschrieben, hast gesagt, so, hier sind wir, wir haben das Buch, wir würden gerne Lesungen machen, wenn ihr zu zweit dann auch doch da in die Karpaten fahren müsst, welche Koalition nennt ihr denn? Kannst du das sagen?
Laura
00:34:34
Ja, also es muss, wir haben das lange abgesprochen, es gab auch viele Erlebnisse, die uns dazu geführt haben, dass wir zukünftig immer sagen, eine Übernachtung muss dabei sein, wenn wir so weit fahren. Und das ist eigentlich auch meistens drin.
Vera
00:34:49
Aber Gage gibt es auch, oder?
Laura
00:34:51
Gage gibt es auch, ja. Definitiv. Also man sagt ja jetzt so grundsätzlich pro Person, pro Lesung mindestens 300 Euro. Und ich finde, das ist auch ein angemessener Beitrag dafür, dass du ja erst mal das Werk über Monate hinweg geschrieben hast, unter höchster Anstrengung. Und dann musst du ja auch die Lesung vorbereiten. Du liest ja nicht nur, du machst ja auch Entertainment. Und im Nachhinein sprichst du ja auch noch mit den Menschen, gehst auch Fragen ein, was auch immer sehr toll ist. Das ist ja das Schöne bei den Lesungen, dass du mit den Leserinnen ins Gespräch kommst. Ja, dann noch die Anreise, das ist ja ein gewisser Aufwand. Absolut, klar.
Vera
00:35:36
Ja, und mental.
Laura
00:35:39
Ja, du musst dich ja auch mental darauf vorbereiten. Ja. Wer so ein bisschen reisekrank wird, hat dann vielleicht auch erstmal damit zu tun oder so.
Vera
00:35:48
Und wie habt ihr das, ihr hattet ja das Lesetour. Wie seid ihr das angegangen? Habt ihr Rundmails verschickt? Habt ihr telefoniert?
Laura
00:35:56
Ja.
Vera
00:35:57
Wie habt ihr das gemacht?
Laura
00:35:58
Ja, wir machen das immer so, auch wenn wir Agenturen anschreiben für neue Schreibprojekte oder Verlage. Meistens fange ich an, dass ich quasi den Mailtext verfasse. Erstmal runterschreiben, so Hallöchen, ich bin die Laura. So und dann fange ich an zu erzählen, wer ich bin, was ich gemacht habe. So natürlich haue ich erst mal den Status raus. Ich habe schon mal Messseller geschrieben, weil dann ist ja erst mal so, wenn du das Wort liest, dann guckst du ja erstmal, Aha, ok, könnte was Gutes sein. Könnte. Muss ja auch nicht unbedingt passen, auch wenn du ein bestellergesprachen hast. Wenn das Thema nicht interessiert, weiß ich nicht. Ja, und dann schreibe ich einfach noch nichts von den Konditionen. Das Preisschild ist noch nicht drauf. Wozu soll ich mir die Mühe machen? Ja, dann haue ich ein paar Fotos mit rein von den letzten Lesungen, dass sie schon mal gucken können, wie sieht das aus, wenn die zwei da auf der Bühne stehen. So, ist das okay? Wir verkleiden uns dann manchmal auch ein bisschen. Ich trage einen Südwester oder oder Beatrix im Südwesten, so eine nordische Geschichte, Regenwandel oder, so. Genau, Referenzen mit rein und dann schicke ich das los.
Vera
00:37:12
Wie sucht ihr so die Ansprechbarkeit? Habt ihr eine spezielle Zielgruppe für eure Lesungen? So auf das Thema bezogen oder mehr allgemein?
Laura
00:37:20
Nee, kann man nicht sagen. Also Garten interessiert ja eigentlich jeden. Die Altersgruppe ist ja eigentlich relativ egal.
Vera
00:37:25
Mhm. Also schreibst du dann über Bibliotheken an oder Buchhandlungen oder was genau?
Laura
00:37:31
Ja, genau. Manchmal bekommt man ja auch von anderen Autoren und Autorinnen einen Tipp. Dass man sagt, wo warst du in letzter Zeit? Lesen. Wie war es denn da? Hat es dir gefallen? Wie sind die Konditionen? Wie viele Leute passen da rein? Das ist ja auch mal ganz wichtig. Werden die Leute versorgt?
Vera
00:37:51
Und wie ist so die Quote? Ich habe das jetzt gerade so das Thema. Wie viele musst du anschreiben, um eine Rückmeldung zu kriegen? Kannst du da noch Worte nennen? Irgendwie 1%, 2%, 10%?
Laura
00:38:15
Also Antworten gibt es ja nicht allzu häufig, muss ich sagen. Was ich auch nicht so schön finde. Also man könnte zumindest irgendwie mal eine Rückmeldung geben oder so. Oder jetzt gerade nicht, wir melden uns später oder nächstes Jahr vielleicht. Das wäre schon ganz nett. Und auch sehr menschlich, finde ich.
Vera
00:38:33
Natürlich, da freut man sich ja.
Laura
00:38:37
Ja, gibt es eher selten. Aber prozentual, lass mich sagen, wenn ich 20 anschreibe, kriege ich vielleicht 5 Antworten.
Vera
00:38:46
Also 25 Prozent, das wäre eine super Quote. Das ist eine super Quote, dann ist das schon sehr...
Laura
00:38:52
Wobei, die 5 nicht unbedingt zusagen, aber sie antworten.
Vera
00:38:56
Das ist schon eine tolle Quote, auf jeden Fall. Ja, also wir sezieren ein bisschen deinen Lebensweg, merkst du ja, weil es ist sehr interessante Aspekte da drin, wo wir natürlich mal so ein bisschen beleuchten würden, wie kommt es dazu? Also jetzt, du machst die Lesetour, du bist ja immer noch auf Lesetour mit dem Gartenbuch, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie ist das überhaupt, wenn man sowas zu zweit macht? Ich stelle mir ja auch, ich meine, wenn wir zwei, Tamara und ich, wir müssen uns schon immer absprechen, wann passt der Termin mit dem Gast und so. Wie ist das, wenn man das mit zwei macht? Ist es einfacher oder schwieriger?
Laura
00:39:42
Also, ich habe ja auch schon mal alleine gelesen, mit dem Mutti-Buch. Später hatte ich dann eine Freundin mit dabei, die auch Autorin war und die Mutti-Stimme, die Schmutimrolle übernommen hat. Das war übrigens auch sehr winzig. Für Dialoge ist sowas auch ganz cool. nur als Tipp nebenbei. Ansonsten, also mit Bea ist das, Bea ist meine beste Freundin inzwischen und das ist wie eine Schwester für mich.
Vera
00:40:09
Wenn ihr jedes Mal im Doppelzimmer übernachten müsst, dann lernt man sich kennen, oder?
Laura
00:40:15
Ja, das ist schon lustig. Ja, wir fahren ja auch übrigens am 21.20.21. Oktober zusammen mit Manuel Konsig, einem Thriller-Autor, mit dem ich auch schon zusammen gelesen habe, in Teltow, fahren wir nach Kanau in die Stadtbibliothek. Das wird dann zu dritt stattfinden. Wir haben das schon mal getestet online, also im Video über Zoom, für einen akustischen Adventskalender letztes Jahr. Das war schon sehr amüsant. Bei dem einen oder anderen Glas Gin Tonic ist es immer lustiger geworden.
Vera
00:40:54
Gerade im Urlaub, zur Gelüge. Aber da liest er ja auch aus dem Gartenbuch oder aus irgendeinem?
Laura
00:41:01
Genau. Und Manuel aus dem Thriller. Und diese Kombination hatte ich, wie gesagt, letztes Jahr mit Ihnen. Und wir haben dem Ganzen dann auch einen Titel gegeben. Humor meets Thrill. Wir hatten auch erst ein bisschen Bedenken, das ist ja komisch, welches Publikum kommt denn da? Irgendwann ist uns eingefallen, der Gärtner ist immer der Mörder, das hätte auch schon mal gepasst. Und es kam super gut an, gerade wegen der extrem auseinanderdriftenden Themen. Einmal dieses Lustige, wo das Publikum grölt und lacht und mitmacht und dann liest Manuel seinen total spannenden Thriller vor. Und das immer so im Wechsel, ne? So die Lesung oder eine Pause dazwischen. Das war richtig toll, total abwechslungsreich. Auch eine sehr gute Variante.
Vera
00:41:51
Ja, spannend. Jetzt, wenn ich jetzt noch mal so ein bisschen zurückgehe, du hast ja vorhin so ein Teil von deinen Anfängen erzählt und das war ja, wie du selbst sagst, eine Aneinanderkettung von Zufällen, dass es überhaupt dann dazu gekommen ist. Vom Berufs wegen bist du, glaube ich, Versicherungsangestellte oder sowas. Hat dieser Moment, dass du dann dieses Buch und das erfolgreiche Buch gemacht hast, hat der dein Leben entscheidend verändert?
Laura
00:42:29
Ja, also bewusster ist es mir eigentlich so in den letzten Jahr oder in den letzten anderthalb Jahren geworden.
Vera
00:42:36
Inwiefern? Was ist passiert?
Laura
00:42:40
Also ich bin vor einigen Jahren ein bisschen krank geworden mit der Schilddrüse. Meine Mutter ist ja dann verstorben. Alles ein bisschen durcheinander. Dann war ich noch mal zurück in meinem alten Beruf als Sozialversicherungsfachangestellte, aber nur ganz kurz, weil ich gemerkt habe, das ist nicht mehr meins. Und habe mich jetzt voll konzentriert auf das Schreiben. Ich habe jetzt auch eine sehr gute Literaturagentur. Es ist mir irgendwie bewusst geworden, was ich eigentlich tun sollte in meinem Leben. Also ich kann schreiben, ich kann mit Menschen reden, so wie wir jetzt miteinander talken. In meinem Podcast wird ja auch sehr viel palabert und sehr viel erzählt. Es kommt sehr viel Information rein und sehr viel Menschliches. Diese Kontakte, die sich ergeben, dieses Netzwerken. Ich liebe das. Und eben auch diese Konzentration auf das Schreiben. Also sich wirklich darauf konzentrieren, auf das, was man eigentlich kann und möchte. So, wie war die Frage?
Vera
00:43:45
Ne, also du hast es schon, wobei ich hätte... Klar, also ich meine, du hast es ja selbst auch schon gesagt, aber vom Schreiben leben zu können, ist ja jetzt nicht so einfach. Und ja, ich weiß nicht, du hast auf deiner Webseite steht, dass es ein Projekt gibt, wo du jetzt auch einen Verlag suchst.
Laura
00:44:11
Zwei Projekte eigentlich.
Vera
00:44:12
Oder zwei sogar, aber Veröffentlichungen sind da jetzt nicht. Also das heißt, ich frage jetzt mal direkt, aktuell kannst du dir vom Schreiben wahrscheinlich gar nicht leben.
Laura
00:44:24
Nein, ich bin nah dran. Ja, also man kann es natürlich schon davon liegen, man muss dann abliefern. Man muss abliefern und man muss auch wirklich sich einige Stunden am Tag hinsetzen. So als wenn du ins Büro gehst oder so.
Vera
00:44:44
Entschuldige, da muss ich jetzt nachfragen. Ja. Du hast ja auf deiner Webseite steht ja, dass er noch keinen Verlag hat. Das heißt, da kriegst du aber auch kein Geld. Nee, wirklich. Kannst du denn jetzt noch mit deinen alten Büchern Geld generieren, von dem du leben kannst? Oder wie funktioniert das?
Laura
00:45:03
Nein, natürlich nicht genügend.
Vera
00:45:05
Also das heißt dann, die Lesungen, wobei, wenn du 300 Euro kriegst, da muss man schon ein paar Lesungen im Monat haben, um davon leben zu können.
Laura
00:45:14
Genau.
Vera
00:45:16
Ja. Ja. Ciao. Ja, ich frage jetzt mal direkt, kannst du denn aktuell vom Schreiben und dem drumherum Leben?
Laura
00:45:25
Nein, also ich bin wie gesagt davor, ich habe die Agentur und mein Buch ist fast fertig, was jetzt kommt und wir glauben, dass wir einen großen Verlag wieder dafür finden.
Vera
00:45:39
Ist das auch wieder so ein satirisches Realthema oder was ganz anderes?
Laura
00:45:43
Ne, also ich kann es glaube ich sagen, es ist ein cozy crime.
Vera
00:45:46
Ach guck mal, ist ja mein Genre. Ach echt?
Laura
00:45:49
Achso, das wusste ich gar nicht. Hallöchen. Vielleicht ergibt sich mal was.
Vera
00:45:55
Ja, immer gerne.
Tamara
00:45:57
Das heißt, du hast quasi im Garten einen Mörder gefunden.
Laura
00:46:02
Ja, eher in der Nordsee.
Vera
00:46:04
Mehr darf ich jetzt kaum, glaube ich nicht.
Tamara
00:46:08
Das ist ein gefährliches Pflaster, die Nordsee.
Vera
00:46:13
Ja, wir hatten schon diverseste Autorinnen da, die da in der Nordsee die Leute umbringen. Und ja, ne, Cosy Quine ist, wie gesagt, mein Genre. Da werden wir uns dann mal ein bisschen austauschen. Gerne. Und du hast es ja schon mal erwähnt, ich wollte es auch nicht unerwähnt lassen. Du bist ja eine Podcast-Kollegin. Dein Podcast heißt Windmanns Eck. Wie lange machst du das jetzt schon?
Laura
00:46:41
Zwei Jahre. Unglaublich. Ich habe nachgeguckt. Hätte ich auch nicht gedacht. Ich dachte, das wäre jetzt ein Jahr oder so.
Vera
00:46:46
Wie oft machst du so Folgen? Wie viele?
Laura
00:46:49
Ja, das ist ganz unterschiedlich. Manchmal, wenn sich die Gäste bei mir melden und quasi in der Schlange stehen, dann mag ich sie auch mal nicht so lange warten lassen und mache das teilweise wöchentlich. Ich hatte jetzt im Juli quasi eine Sommerpause, weil ich gemerkt habe, jetzt geht es doch so ein bisschen an die Nerven. Das war ein bisschen zu viel Input alles. Aber ansonsten, momentan habe ich jetzt jede Woche einen Gast oder eine Gästin bei mir. Ich hatte mir mal so vorgenommen, also wenigstens alle zwei Wochen von der Frequenz.
Vera
00:47:28
Ja, wir kennen das ja, ne? Wir machen das ja jetzt schon fast vier Jahre jede Woche. Okay, wow. Ja, wir haben Folge 184, meine liebe Laura. Ja, Wahnsinn.
Laura
00:47:39
So, ne?
Tamara
00:47:43
Jetzt würde ich aber ganz gern noch mal kurz den Bogen schlagen, wenn ich euch da mal kurz reinspringen darf, eben zu diesem Thema. Direkt mit so einem super erfolgreichen Buch einsteigen. Für die meisten ist es ja so, dass man erst mal jahrelang schreibt und ackert und tut und hofft, dass man irgendwie ein bisschen erfolgreich wird. Bei dir hat es gleich so geknallt. Hat das für dich irgendwie einen Druck ausgelöst? Könntest du dir vorstellen, dass vieles anders gelaufen wäre, wenn das eher so mittelerfolgreich gewesen ist? Wie ist das, wenn plötzlich dieses, ich sage fast schon Damoklesschwert, Bestsellerliste über dem nächsten Werk schwebt?
Laura
00:48:32
Ja, das war ja die Thematik, was ich ja angesprochen hatte, die Angst vor der Fortsetzung, also vor dem zweiten Buch, hatte ich definitiv. Und man sieht ja auch, es ist nicht so gut angekommen dann mehr. Also ging auch, aber war jetzt nicht auf der Bestsellerliste oder hat den Anschluss halt nicht gefunden.
Tamara
00:48:53
Und vielleicht auch umgekehrt, also wir haben oft das Thema, was ist Erfolg und ab wann ist man erfolgreich. Ich könnte mir vorstellen, wenn man so einen Start hinlegt, dass dann so kleine Erfolge, dass das schwierig ist, die wahrzunehmen.
Laura
00:49:13
Nee, nee, nein, nein. Also ich bin ja schon Mitte 50 und bin für jeden kleinsten Erfolg dankbar. Ich bin schon dankbar dafür, wenn ich einigermaßen dynamisch morgens aus dem Bett aufstehen kann.
Tamara
00:49:25
Ohne, dass es klappt.
Laura
00:49:28
Genau. Also, nee, nee, nee. Das habe ich überhaupt nicht.
Vera
00:49:31
Okay. Ja, du hast eine gesunde Einstellung, glaube ich. Ja, dann können wir ja nur wünschen, dass das mit dem neuen Projekt direkt wieder durchstartet. Wenn du natürlich mit deinem ersten Kosequaden direkt wieder Bestsellerliste machst, werde ich mich in den Schlaf weinen müssen, aber okay, ich werde das tun.
Laura
00:49:56
Ach, nimm dich einfach mit auf Lesetour.
Vera
00:49:58
Auch das wäre super lustig.
Tamara
00:50:01
Das hast du jetzt als Beweis auf Tape. Genau, genau.
Laura
00:50:06
Gerne, gerne.
Vera
00:50:07
Das wird amüsant. Auf jeden Fall. Da kriegen wir was hin. Aber wir entlassen dich auch nicht, bevor du dich nicht den total kritischen Buchbubble-Fragen von Tamara gestellt hast.
Tamara
00:50:19
Auf jeden Fall, liebe Laura. Die erste Frage lautet wie jede Woche. Was wissen andere nicht über deine Arbeit?
Laura
00:50:29
Ja, wie viel Arbeit da eigentlich drinsteckt, wie viel Arbeit in der Arbeit drinsteckt, so wie lange es dauert. Alleine jetzt hier so eine Podcast-Folge, also das wird ja vielleicht auch von dem einen oder anderen irgendwie doch noch nicht ganz so ernst genommen oder belächelt oder so. Oder die stellen sich vor, das haust du jetzt mal eben in den Äther, aber wie viele Stunden man damit verbringt eigentlich diese Vorbereitung, den Schnitt. Dann musst du es ja auch noch irgendwie ankündigen. Ihr habt ja auch diese tollen Titelbilder. Ich bin auch sehr gespannt, wie ich nachher aussehe. Habe ich eine Teilnehre oder nicht? Da, bin ich sehr gespannt. Okay. Ja, also das ist immer das, von dem kaum jemand weiß, der nicht mit diesem Genre zu tun hat, sage ich mal. Wenn wir uns so untereinander unterhalten, dann wissen wir schon Bescheid, wenn mir mal jemand eine halbe Stunde später anruft, das irgendwie nicht geschafft hat, rechtzeitig zu posten bei Instagram oder so. Dann weiß man schon, was da vorher los war. Aber andere Menschen schieben das Ganze ja eher so in die Hobby-Ecke immer noch.
Tamara
00:51:40
Das stimmt, ja.
Laura
00:51:40
Also in die Hobby-Thek für AutorInnen. Ja.
Tamara
00:51:44
Das bringt mich schon fast zur nächsten Frage. Was ist denn deiner Meinung nach der größte Irrtum, der sich in und über die Buchbranche hält?
Laura
00:51:55
Ja, da hatten wir vorhin drüber gesprochen, dass man niemals, never ever vom Buchschreiben, Bücherschreiben leben kann. Also man kann es ja tatsächlich, wenn man entweder schon irgendwie durch das Erstlingswerk drin ist und nicht wie ich damals meinen Kurthering verloren habe und auch auch selber, wenn du selber nicht in einer schwierigen Lebenssituation steckst und am Ball bleibst. Also, wenn du wirklich auch Zeit und Muße hast, dich mit deinen Werken zu beschäftigen, dann kann man das schon, finde ich.
Vera
00:52:33
Woher nimmst du diese Zuversicht?
Laura
00:52:35
Ja, so bin ich. Ja, sehr gut, sehr gut.
Tamara
00:52:39
Das bringt mich jetzt aber auch zu einer Gegenfrage. Würdest du sagen, also bei dir war ja tatsächlich, wenn ich das so sagen darf, der erste Erfolg viel mit zur richtigen Zeit, am richtigen Ort sein, auch verbunden. Aber wenn sowas passiert, würdest du sagen, der nächste Erfolg ist mehr Arbeit oder mehr Glück? Oder kann man sich einen Erfolg erarbeiten?
Laura
00:53:12
Also, kann man bestimmt, aber es gehört auch wieder, was wir am Anfang gesagt haben, es gehört auch wieder das Quäntchen Glück dazu, oder du hast die richtigen Leute um dich herum. Also, kann man so nicht sagen. Das ist genauso wie mit dem Genre. Ich hatte mal jemanden gefragt vom Drömer Knauer, den Herrn Hasselbach, der war damals bei Lübeck, der Mensch in der Abteilung erzählendes Sachbuch, Mutti war ja ein Sachbuch, warum auch immer. Den hatte ich damals auch gefragt, welche Themen sind jetzt gerade angesagt, soll ich mich einem anderen Genre widmen, was kann man denn sagen. Und der hatte gesagt, ganz ehrlich, das kann niemand voraussagen. Es gibt immer gewisse Tendenzen, das kann sich aber auch wieder in Schein und Rauch auflösen.
Tamara
00:54:04
Na gut, dann machen wir noch was Schönes zum Schluss. Stell dir vor, du dürftest in ein Buch deiner Wahl als eine Figur einsteigen. Welches Buch wäre das und was würdest du dort tun?
Laura
00:54:17
Ja, ich würde sagen, ich wäre gerade Abenteurerin auf dem Weg zum Nordpol, weil es ist so heiß hier bei mir. Ich finde, das ist eine gute Idee, oder?
Tamara
00:54:27
Definitiv. Also komm mit.
Laura
00:54:31
Ansonsten hatte ich natürlich schon darüber nachgedacht, ihr hattet mir das ja vorab geschickt. Ansonsten würde ich gerne in einem tollen englischen Gartenbuch mitspielen. Bisschen so Gärtnerin mit Strohhut, Schnippel an meinen Röschen im Cornwall oder so. Das würde ich mir auch sehr schön vorstellen. Und die Tasse, äh, Gray wartet auf den Gartentisch.
Vera
00:54:52
Doch, sehr schönes Bild. Hier steht bestimmt noch so ein Strohhut, wie ich das so sehe.
Laura
00:54:57
Ja, ich habe sogar zwei, ja. Ich traue mich nur immer nicht.
Vera
00:55:02
Das kenne ich. Ja, liebe Laura, vielen, vielen Dank.
Laura
00:55:06
Gerne.
Vera
00:55:09
Ich fand es sehr lehrreich und auch deine spezielle Geschichte zu erfahren. Danke, dass du hier so offen mit uns gesprochen hast. Und an euch, liebe Hörerinnen und Hörer da draußen, vergesst nicht, uns zu folgen, wo immer ihr könnt, und natürlich auch unser Book Bubble Bulletin zu abonnieren. Auch wenn ich spät dran bin, das kommt bestimmt das nächste.
Tamara
00:55:35
Aber solange könnt ihr ja, das sagen wir nämlich viel zu selten, uns auch gerne mal in der Podcast App, die ihr verwendet, eine liebe Bewertung dalassen.
Vera
00:55:46
Absolut. Das freut uns immer sehr. Auch Kommentare gerne. Wir versuchen, wenn wir sie mitkriegen, auf jeden Fall auch zu antworten. Also, ja. Liebe Laura, vielen Dank.
Laura
00:55:58
Ja, gerne.
Vera
00:55:58
Wir schwitzen jetzt noch so ein bisschen und wünschen euch eine schöne Zeit.
Tamara
00:56:03
Bis dann.
Vera
00:56:03
Tschüss.
Tamara
00:56:04
Ciao.