DZVDT #194 - Weltenbau mit Mira Valentin: Einblicke in ihr Recherchieren und Schreiben
In dieser Podcastfolge gibt uns Erfolgsautorin Mira Valentin einen Blick in die Geheimnisse des Weltenbaus: Karten erstellen, eigene Sprachen erschaffen, sich gesellschaftliche Zusammenhänge erarbeiten ...
30.11.2023 73 min Staffel 4 Episode 194
Zusammenfassung & Show Notes
In dieser Podcastfolge gibt uns Erfolgsautorin Mira Valentin einen Blick in die Geheimnisse des Weltenbaus: Karten erstellen, eigene Sprachen erschaffen, sich gesellschaftliche Zusammenhänge erarbeiten ... Wenn Mira neue Welten für ihre Fantasyromane erschafft, steckt sie zum einen all ihr Herzblut hinein, zum anderen weiß sie aus ihrer Zeit als Journalistin auch genau, wie sie ihren Projekten mit guter Recherche Hand und Fuß verleiht. Ob High-Fantasy oder Historische Fantasy: Vera und Tamara sind schwer angetan vom Vorgehen, aber auch von den Anekdoten der Autorin. Lasst euch ebenfalls fesseln!
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Transkript
Hier ist Folge 194 von die 200 Talkstelle und wir haben euch heute eine ganz
tolle Geschichtenerzählerin mitgebracht.
Nicht nur in ihren Büchern, sondern auch heute im Podcast hat sie tolle Geschichten
erzählt. Ich habe an ihren Lippen gehangen und das werdet ihr ganz bestimmt auch.
Ja, sie spricht von Mira Valentin, die uns in den Weltenbau eingeführt hat und
wie sie recherchiert, gerade für historische Fantasy.
Es war absolut faszinierend und selbst ich denke jetzt mal darüber nach,
welche Welte ich denn so brauche. Hört auf jeden Fall rein.
Die zwei von,
Einen wunderschönen guten Tag, Abend oder Morgen, wo immer ihr uns hört da draußen.
Hier sind die zwei von der Talkstelle mit Folge 194.
Mein Name ist Vera Nendwig mit leicht nasalem Klang und ich grüße die Tamara,
die wesentlich gesünder aussieht als ich heute.
Ja, hallo Vera. Geht's dir ein bisschen
besser schon? Du hattest mir ja geschrieben, dass du flach liegst.
Ja doch, also es geht schon wieder aufwärts. Wie gesagt, es ist noch ein bisschen
nasal und ein bisschen Husten, aber es neigt sich dem Ende zu.
Also von daher bin ich guter Dinge.
Gut, du neigst dich nicht dem Ende zu, da bin ich froh.
Nein, nein, nein. Ja gut, das kann man jetzt so oder so sehen,
aber nein, ich denke, es geht noch ein bisschen.
Ja aber was gibt's denn neues wo hast du dich denn erkältet was ist passiert
ja wo ich mich genau erkältet habe weiß ich nicht ich war ja letzte woche relativ
viel unterwegs erst zum einen hatte ich ja.
Quasi meine erste nach sieben jahren muss man sich vorstellen meine erste wirklich große.
Lesung in grefgrad am niederrhein wo ja wie einige wissen meine biene hagenromane spielen.
Und ich muss sagen, das war so ein Mega-Erlebnis.
Der Saal war proppenvoll, fast 100 Leute.
Mega.
Die haben mir die Bücher aus den Händen gerissen. Ich habe am Ende jubelnden Applaus bekommen.
Sehr, sehr cool.
Super. Dann hat mich direkt noch der Chef von der Werbegemeinschaft angerufen.
Die haben jetzt am am kommenden Sonntag da so einen kleinen Weihnachts-Event,
ob ich da eine halbe Stunde auf der Bühne was machen kann. Habe ich natürlich auch gesagt ja.
Und ja, also es war toll, also wirklich toll und ich schwelge immer noch.
Das glaube ich.
Ja, und ansonsten ist das ja sowieso meine Zeit, jetzt so offiziell startet
ja jetzt das Taschenbuch von Frau Appeldonner, der Tote Bademeister, am Donnerstag.
Das E-Book ist ja seit 21., also seit letzter Woche raus.
Bist du zufrieden mit dem Start?
Ich habe ja diesmal Tolino und Amazon gleichzeitig gestartet,
also man merkt schon deutlich, dass der Kindle Unlimited Umsatz fehlt,
das ist schon einiges, und bis jetzt ist es noch nicht so, dass das durch Tolino
in irgendeiner Form aufgefangen wird. Ich muss mal sehen.
Ich habe jetzt auch zur Unterstützung mal eine Amazon-Anzeige eingestellt.
Um, glaube ich, dass ich damit ein bisschen ausgleichen kann.
Muss ich mal sehen, wie da so die Erfahrungen sind. Muss man wahrscheinlich
auf eine längere Strecke sehen.
Es dauert ja auch bis jetzt so die ersten Werbeplätze von Tolino greifen.
Vielleicht noch im halben Jahr mal sehen, ob es sich gelohnt hat oder nicht.
Sonst mache ich das beim nächsten Mal wieder anders. Aber ich liebe ja vom Grundsatz
her so diese Buchstartzeit, wenn viel passiert.
Ich habe jetzt gerade eine Leserunde gestartet, die Auslosung gemacht,
gestern die Bücher gepackt und an die Teilnehmerinnen geschickt.
Und die ersten Rezensionen kommen schon und heute Morgen kam schon eines,
wäre das spannendste Buch, was ich je geschrieben hätte.
Das tut einem gut und es fällt einem auch jedes Mal so ein Felsblock von der
Seele, wenn man das so am Anfang kriegt.
Und nein, das war, das ist toll, ja.
Ja, und dann hatte ich am Samstag mit den Zorbel Jazz Singers ein tolles Konzert.
Und am Freitag fing dann mein Infekt an.
Ich sag mal so, ich hab mich mit letzter Kraft durch das Konzert geschleppt
und war leider bei einigen meiner Lieblingspassagen, wo unsere Stimme so richtig
reinholzen kann, war ich etwas geschwächt. Aber ich hab's noch so grad geschafft.
Aber dafür lag ich danach dann auch völlig da nieder.
Aber war trotzdem ein tolles Erlebnis. Ja, und jetzt berapple ich mich wieder
und schaue, was dann so der Alltag jetzt bringt.
Ja, ich fange gerade so ein bisschen intensiver mit den Werbemaßnahmen für meine Weihnachtslesung an.
Das ist ja so ein bisschen das Problem, das brauchst du Anfang November noch
nicht so wahnsinnig groß bewerben da interessiert sich keiner für weihnachten
das ist dann noch so weit weg zumal die leute ja sowieso seit covid eher dazu tendieren,
relativ spät die karten zu kaufen was natürlich für veranstalter innen,
schwierig ist. Ja, was halt schwierig ist, weil man so schlecht planen kann.
Aber genau, da lege ich jetzt gerade los und hoffe, das funktioniert.
Also, ihr Lieben da draußen, 9.
Dezember in Saarbrücken. Infos gibt es bei mir auf der Website und natürlich auch auf Insta.
Kommt vorbei, es ist ein Abendprogramm mit zwei weihnachtlichen Kursgeschichten
und tollen Weihnachtssongs.
Ich freue mich total drauf und hoffe, ihr seid auch da.
So viel Eigenwerbung erlaube ich mir jetzt mal?
Aber natürlich, absolut, absolut. Muss sein. Ich bedauere sehr,
dass Saarbrücken bei mir nicht um die Ecke liegt, dass ich da nicht immer hinkommen kann.
Aber irgendwann, irgendwann wird es soweit sein.
Irgendwann besuchst du mich mal endlich.
Ja, komm jetzt. Jetzt pass hier auf. Pass auf.
Aber wir haben ja auch noch ein bisschen was Besorgniserregendes zu erzählen.
Genau, das zweite Thema, was mir sehr am Herzen liegt und was jetzt diese Woche
neu passiert ist, ist das Netzwerk
Autorenrechte, in dem ich ja den Selfpublisher-Verband vertreten darf,
seit einigen Tagen jetzt auf Instagram auch ist. Auf Facebook konntet ihr schon länger folgen.
Und da würde ich euch sehr ans Herz legen, das jetzt auch auf Instagram zu tun,
unter NAR, also N-A-R, unterstrich Netzwerkpunkt,
Autorenrechte.
Wir packen es natürlich auch in die Shownotes, weil ihr dort immer up to date
bleibt zu all den Dingen, die man so vielleicht in seinem Schreiballtag gar
nicht mitbekommt, die aber super, super wichtig sind für die Zukunft von uns Schreibenden.
Und gerade ist eben das Problem mit dem AI Act, das Wort ist so schwierig,
ja, der eigentlich den Gebrauch von KI in Europa reglementieren sollte und wo
jetzt einfach kurzfristig Deutschland, Frankreich und Italien gesagt haben,
nö, wollen wir eigentlich nicht, weil das könnte ja dann irgendwelche Firmen, die KI machen,
einschränken und ärgern.
Mit anderen Worten, die finanziellen Interessen von ein paar Unternehmen sind
an der Stelle wichtiger als das Datenschutz,
Urheberrechte, Persönlichkeitsrechte und so weiter von, ja nicht nur von Kreativen,
sondern auch von allen Menschen.
Also wer Bilder und Texte ins Netz stellt, der hat da seine Rechte dran und
die sollen dann eben für KI, würden dann nicht reglementiert werden.
Das heißt, das geht uns alle was an, dass da doch noch ein Gespräch zustande kommt.
Und da ist auch auf dem Instagram-Kanal vom Netzwerk Autorenrechte eine Petition verlinkt.
Wir packen euch den Link auch noch in die Show Notes. Bitte,
bitte angucken, bitte, bitte unterschreiben.
Und bitte, bitte verbreiten. Es gab ja auch jetzt Ende letzter Woche einen offenen
Brief des Netzwerks Autorenrechte an die relevanten Stellen unserer Regierung,
an den Bundeskanzler, an den Justizminister, weil es schon schockierend war oder ist,
dass ausgerechnet Deutschland da ausschert,
obwohl es im Oktober noch eine anderslautende Einigung gegeben hat.
Und da müssen wir unsere Stimme erheben, weil machen wir uns nichts vor,
die Menge der Autorinnen und Autoren ist eigentlich das schwächste Glied und
wird ja sehr schnell übersehen.
Wir müssen Lärm machen, damit bemerkt wird, dass wir nicht unwichtig sind,
Sonst werden wir zum Spielball von irgendwelchen KI-Unternehmen und das kann
keiner wirklich wollen.
Genau, ganz wichtig ist an der Stelle wirklich, es geht gar nicht darum zu sagen,
KI ist böse, wir wollen die abschaffen, die ist da, die geht nicht mehr weg,
aber es muss eben Regeln geben,
dass die nicht einfach sich an jedem deiner Texte vergreifen darf und die Verwursteln
und anderen Leuten wieder zur Verfügung stellen in Teilen oder so.
Und ja, da geht es einfach darum, dass die Rechte von menschlichen Urhebern
dann doch vielleicht irgendwo wichtiger sind als die Rechte einer Maschine.
Also wenn ich diesen Satz vor drei, vier Jahren gesagt hätte,
hätte ich gesagt, oh, schreibst du jetzt Sci-Fi?
So, wie kriegen wir jetzt die Kurve wieder zu was Netterem?
Ja.
Ja, ne? Irgendwie ... Also, du hast ja gesagt Sci-Fi, ne? Da sind wir schon nah an der Fantasy.
Genau, arbeiten wir uns vorsichtig vor zur Fantasy. Und da muss man natürlich
sich die Welten auch erarbeiten.
Vielleicht gibt's auch in ... Ich weiß gar nicht. Gibt's in High Fantasy oder
in Urban Fantasy auch KI, wenn das so ...
Also, in Urban Fantasy, wobei, dann ist es schon ...
Dann ist es Sci-Fi, ne?
Dann ist es Sci-Fi, ne? Ähm, ja.
Ja gut, aber auf jeden Fall, ich sag mal so, Welten bauen, ich meine,
das machen wir im kleinen Stil ja quasi jeder, der da irgendeine Geschichte schreibt.
Aber wie man das so richtig macht und bis hin zur Sprache und so weiter,
das lassen wir uns heute von einer Fachfrau erklären.
Ja, wir wollen heute mal wieder darüber reden, wie man denn die Welten in seinen
Geschichten so gestaltet. und da haben wir die Expertin eingeladen.
Sie bezeichnet sich selber als Mutter des Cosplays, das heißt,
sie lebt quasi in ihren Büchern.
Und ich habe, ich glaube, in der letzten Folge noch erzählt,
wie ich auf ihrer Lesung war. Das heißt, ich kann jetzt so ein bisschen wie
damals bei der Mini-Playback-Show sagen,
eben noch im Drachenwinkel und jetzt auf unserer Talkstellenshow-Bühne.
Ganz herzlich willkommen, Mira Valentin.
Hallo, liebe Tamaga und hallo, liebe Vera. Ich freue mich sehr,
dass ich heute eingeladen bin und mit euch über Weltenbau sprechen darf.
Jawohl, du hast mich total gefesselt bei deiner Lesung, als du so ein bisschen
erzählt hast, wie das zu deinen Büchern gekommen ist.
Beziehungsweise vor allem zu dem einen, jetzt musst du mir nochmal kurz helfen,
war es Nordblut oder… Es war Nordblut, ne? Das mit diesen Kugeln und mit der Inschrift.
Ja, genau, das war Nordblut.
Das darfst du gleich nochmal allen erzählen, weil das hat mich wahnsinnig fasziniert.
Mira hat was in der echten Welt entdeckt und da eine Geschichte drumherum gebaut.
Aber vielleicht fangen wir erstmal ein bisschen von vorne an,
dass du mal ein bisschen erzählst, wie das denn bei dir angefangen hat,
losgegangen ist, dass du dich da so,
reingefuchst hast in das Erschaffen von Welten.
Ja, also ich habe natürlich immer schon Spaß an Weltenbau im Prinzip gehabt,
weil ich schon als Kind angefangen habe, irgendwie so erste Geschichten zu schreiben
und habe auch immer viel Fantasy gelesen.
Was ich tatsächlich nie gemacht habe, ist Rollenspielen, lustigerweise.
Ich glaube, das wäre voll was für mich gewesen, weil ich auch glaube,
dass Leute, die das machen, auch sehr geübt werden im Weltenbau.
Das hatte ich jetzt leider nicht, den Vorteil.
Aber das hat mir immer schon sehr Spaß gemacht. Und meine erste Reihe,
die ich geschrieben habe, das war die Talente-Reihe.
Das war anfangs noch für Kaisen Impress. Später habe ich sie dann im Self-Publishing,
noch mal neu aufgelegt und da ist der Weltenbau in unserer Welt, das ist Urban Fantasy.
Und nachdem ich damit fertig war, hatte ich einfach so Lust zu sagen,
ich will mal so eine ganz eigene Welt erschaffen, wo es jetzt wirklich nicht
in unserer Welt spielt, sondern wo ich eine Mira Valentin-Welt ganz neu komplett
von Grund auf erschaffe.
Und das waren so die ersten Gehversuche, die haben eigentlich schon ganz gut
geklappt, aber da habe ich tatsächlich auch noch so einige Fehler gemacht und
aus denen habe ich auch gelernt.
Erzählst du uns die?
Ja, gerne.
Ich wollte es gerade notieren, nachfragen. Das muss ich jetzt nicht mehr.
Beispielsweise habe ich das Land als Karte aufgemalt, habe das dann später auch
von einer Illustratorin ein bisschen schöner machen lassen und so.
Und da habe ich sehr random irgendwie meine Flüsse und Belgien und was es alles
so gibt halt irgendwie eingezeichnet.
Und das hat einfach teilweise geografisch keinen Sinn gemacht.
Zum Beispiel ging dann Fluss von einem Meer zum anderen.
Na, das geht nicht.
Ja, aber das war so, da habe ich echt nicht drüber nachgedacht.
Ich wollte da ein paar Flüsse haben.
Bis mich dann mal jemand darauf hingewiesen hat, die entspringen in einem Gebirge
und dann gehen die runter zum Meer.
Und ich habe dann solche Sachen teilweise später, weil mir das dann so peinlich
war, erklärt durch Magie.
Weil ich hatte ja nie gesagt, in welche Richtung der Fluss jeweils fließt,
und deswegen habe ich dann einfach in der Mitte irgendwie so einen Punkt genommen,
wo irgendwelche Feen leben,
und die hätten dann da, um das Land zu versorgen, einen Fluss entspringen lassen,
eine Quelle, und die fließt von dort in beide Richtungen zum Meer.
Das habe ich dann danach mal irgendwie so in die Geschichte eingebaut.
Also das ist das Gute an Fantasy, dass man mit Magie solche Fehler dann teilweise
noch ausgleichen kann, indem man die irgendwie erklärt. Das war's. Bis zum nächsten Mal.
Wobei das direkt so eine Frage aufwirft, die ich mir am Anfang schon notiert
habe, dass ich dir die stellen möchte.
Meine Frage bei diesem Weltenbau, speziell bei so, wie nennt man das dann, High-Fantasy-Welten,
gibt es da eine Grenze, was man nicht machen kann? Gibt es irgendeinen zu viel?
Also ich glaube, ich glaube, das gibt es erstmal nicht. Aber man kann Infodump
betreiben, indem man das alles, absolut alles, was man sich ausgedacht hat,
unbedingt unterbringen möchte, dann später im Buch.
Also ich habe jetzt beispielsweise für die aktuelle Reihe eine Sprache neu erschaffen,
zusammen mit einer Linguistin, so eine richtige Kunstsprache,
Conlang, und die funktioniert komplett.
Die hat ein Konzept, die hat eine Grammatik, also man könnte diese Sprache rein
theoretisch sprechen und benutzen.
Natürlich hat die noch nicht alle Vokabeln, aber auch schon relativ viele.
Und jetzt denke ich mir, wenn ich damit zum Beispiel permanent in das Buch reingehen
würde und komplett diese Grammatik erklären und dauernd die Leute damit reden
lassen, die Leser wollen das nicht.
Und genauso ist es, wenn ich mir, keine Ahnung, 30 Drachenrassen ausdenke und
die alle haben irgendwelche Dinge, die sie können und irgendwelche Rituale,
die sie pflegen und das muss alles und noch eine Geschichte dazu,
eine Vergangenheit und ein Konflikt,
und ich muss all das irgendwie in das Buch unterbringen.
Ich glaube, das wird dem Leser dann zu viel.
Klar, das ist das Ziel.
Ich glaube, es ist schon gut, wenn man das alles hat, aber man muss es nicht
unbedingt alles erwähnen.
Also der Weltenbau darf ruhig riesig sein, aber man muss dann als Schreibender
oder Schreibende auch irgendwie so weit gehen, dass man sagt,
ich verzichte jetzt beim Erzählen auf die Details, obwohl ich die Details eigentlich habe.
Ich glaube trotzdem, dass der Leser merkt, irgendwo unterbewusst,
dass diese Details da sind und die Geschichte eine solide Basis hat.
Aber du hast jetzt gerade ja schon geografische Gesetzmäßigkeiten,
es gibt ja physikalische Gesetze.
Sind die beim Weltenbau auch ein Rahmen oder kannst du einfach mal sagen,
hier gibt es einen Magier und da eine Fee und dann ist das alles anders?
Ne, das sollte auf jeden Fall irgendeinen Rahmen haben. Es sollte auch alles
irgendeinen Sinn haben und es muss auch in irgendeiner Form zusammenpassen.
Also ich würde mir grundsätzlich erstmal überlegen, was für eine Art von Welt
soll denn das überhaupt sein?
Also ich finde es immer gut, wenn man irgendetwas als Grundlage hat,
damit man so ein bisschen eine Basis hat, die irgendwie plastisch ist und auch
Recherchemöglichkeiten bietet.
Auch wenn man da, also zum Beispiel das europäische Mittelalter wird halt super
gern genommen für High Fantasy. Ich kann aber genauso ein asiatisches Setting nehmen.
Ich würde aber dann auch nicht unbedingt die Leute, die da drin auftauchen,
zwangsläufig Samurais nennen. Oder wenn es, was weiß ich, so eine Wikinger-Fantasy,
also wenn es High Fantasy auf Wikinger-Basis ist, würde ich die Leute ja auch nicht Wikinger nennen.
Weil es sind ja nicht wirklich die Wikinger aus unserer Welt und es sind nicht
die Samurai aus unserer Welt, sondern das ist nur eine Grundlage.
Also dass ich einfach so eine solide Basis habe, wo ich irgendwo schon eine
fast fertige oder eine ansatzweise vorhandene Grundwelt habe,
auf die ich aufbauen kann. Also so würde ich anfangen, grundsätzlich, genau.
Ich stelle mir das wahnsinnig kompliziert vor, so eine ganze Welt zu erschaffen.
Wie machst du das denn technisch? Also hast du einfach eine Milliarde Notizblöcke?
Also lustigerweise, früher war es so, dass ich wirklich alles im Kopf hatte.
Also jedes einzelne Mini-Detail.
Das waren aber die ersten Geschichten. und da war irgendwie auch noch mehr Platz
in meinem Kopf. Und das hat auch tatsächlich funktioniert.
Und mittlerweile denke ich mir, oh weh, ob du da jetzt nicht irgendwie doch
mal durcheinander kommst und zumindest zu Winzigkeiten wie die Augenfarben der
Protagonisten oder sowas, also das vergesse ich dann doch mittlerweile.
Und deswegen bin ich jetzt dazu übergegangen, dass ich mir so grundsätzliche
Notizen mache, aber das ist immer nur pro Buch ein Word-Dokument und da schreibe
ich ziemlich konfus allen möglichen Kram rein.
Also das hat auch gar nicht so ein großartiges System, weil dafür ist es nicht lang genug.
Weil ich bin nicht so dieser klassische Plotte, der total systematisch alles
aufbaut, sondern das meiste ist nach wie vor in meinem Kopf.
Und so Sachen, wo ich denke, die könnte ich vergessen, das könnte jetzt blöd
laufen, das sollte man vielleicht mal aufschreiben, die schreibe ich halt in dieses Dokument.
Aber ich weiß gar nicht, ob das so empfehlenswert ist, so zu arbeiten.
Weil bei mir funktioniert das und irgendwo brauche ich das scheinbar auch,
sonst würde ich es nicht machen.
Aber ich habe dadurch natürlich immer diese Geschichte und die ganzen Plots
und was da noch passieren könnte und sollte und vielleicht könnte.
Das kreist ständig in meinem Kopf. Dadurch nehme ich das auch sehr ins Privatleben mit.
Dadurch passieren auch so Dinge, dass ich zum Bäcker gehe und kurz bevor ich
dran bin, komme ich und denke, da könnte ich ja das noch und das noch.
Und dann bin ich dran und sage so Sachen wie, ich hätte gern ein Brot.
Und alle gucken mich blöd an. Und ich glaube, das ließe sich vermeiden,
wenn ich mehr aufschreiben würde und strukturierter wäre.
Also ich glaube, das Strukturierte ist schon eine gute Vorgehensweise.
Jetzt hast du vorhin ganz am Anfang gesagt, deine erste Welten waren in Urban Fantasy.
Jetzt habe ich immer so gedacht, Urban Fantasy spielt ja eigentlich in der realen.
Genau, ja.
Wo fängt denn Weltenbau an? Oder andersrum gefragt, wenn ich jetzt meinen Cozy
Crime in einer Fantasie-Vorstadt spielen lasse, baue ich dann schon eine Welt?
Ich glaube, eine Welt nicht. Du brauchst eine Geschichte, weil es ist ja keine
Fantasy-Geschichte in deinem Fall.
Und deswegen, die spielt in unserer Welt, dann brauchst du die Welt nicht bauen,
es ist ja unsere. Und so ähnlich war es bei mir natürlich auch bei Urban Fantasy.
Die Welt grundsätzlich musste ich nicht neu erfinden. Die Leute konnten die
Klamotten tragen, die wir kennen, die konnten sprechen auf eine Art und Weise,
wie wir sprechen und mit Geld bezahlen, wie wir halt nun mal Euros haben.
Aber trotzdem habe ich halt innerhalb dieser Welt dann noch mal eine weitere
Welt gebaut, die halt so nicht bekannt ist.
Und da lebten halt dann eben diese Gestaltwandler, ums die es da ging.
Die lebten so ein bisschen im Untergrund und dann waren die mal Tiere und mal Menschen.
Und die hatten so eine eigene kleine Verschwörungstheorie, weil wenn die jemanden
geküsst haben, dann haben sie eben die Gefühle rausgesaugt.
Und das war halt die Geschichte, dass es welche gibt, die dann kämpfen und das
verhindern wollen. Also wie so eine Geheimgesellschaft innerhalb unserer Welt.
Jetzt hast du gerade auch schon so ein paar Elemente angesprochen.
Du hast die Währung angesprochen, die Sprache.
Gibt es so eine Checkliste an Elementen, die ich besetzen muss, um eine Welt zu bauen?
Also ich glaube, solche Checklisten gibt es tatsächlich ganz,
ganz viel im Internet, wenn man danach sucht. Ich wüsste jetzt speziell auswendig
gerade keinen Tipp, ob es sowas gibt.
Aber grundsätzlich können wir das natürlich mal versuchen, hier zu erstellen.
Grundsätzlich hatte ich ja schon erwähnt Geografie. Also die Geografie ist ganz
wichtig, dass man sich da einfach mal überlegt.
Also man kann natürlich da einfach mal nur so irgendwie, sage ich mal,
ein Land hinklatschen und das irgendwie mit Städten besetzen.
Man kann das strukturieren, aber manchmal gibt auch schon die Geschichte so
ein bisschen vor, wie dieses Land aussehen soll.
Auch so ein Beispiel von mir aus meinem aktuellen Buch ist es so,
die Gottheit ist ein Stern, der vom Himmel fällt und der schlägt erst mal im
Süden einmal auf, bäumt sich dann nochmal auf und landet endgültig dann im Norden dieses Kontinents.
Und dann ist natürlich schon mal vorgegeben, da wo der jetzt gelandet ist,
dort muss ein riesiger Tempel hin, weil da liegt ja die Gottheit.
Und um den Tempel rum müssen sich die ganzen Hauptstädte der drei Völker irgendwie
gruppieren, weil die wollen ja alle nah an diesem Tempel sein.
Und unten, wo der zuerst aufgeschlagen hat, da ist noch so ein seliges Land,
also wie so eine zweite Kultstätte, da muss auch noch was passieren.
Da habe ich also durch die Geschichte schon mal grundsätzlich vorgegeben,
so ein bisschen wie dieses Land aussieht und wo zumindest die größten Städte
sind und wo ganz grob sich was abspielt.
Also manchmal gibt die Geschichte das halt einfach schon vor, im besten Fall.
Also ich denke, man kann die Geografie auch komplett am Reißbrett planen,
aber ich habe eher so den Eindruck, wenn man mit einer Geschichte schon eine
Weile schwanger geht, ergibt sich die Geografie sehr von selbst. Auch so Fragen wie ...
Wo ist es warm, wo ist es kalt? Also bei uns ist es halt meistens so,
weil wir auf der nördlichen Hemisphäre wohnen, wir sind es gewöhnt,
oben im Norden ist es kalt und unten im Süden ist es warm.
Aber man kann das durchaus auch mal andersrum machen. Also da gibt es ja Freiheiten,
da können wir uns ja letztendlich total austoben.
Dann natürlich auch überhaupt die Frage, wie groß ist dieser Kontinent,
wie lange brauche ich, um vom Norden in den Süden und vom Westen in den Osten
zu reiten oder zu laufen oder zu fliegen mit einem Drachen, wie auch immer.
Also solche Dinge sollte man sich überlegen, dann, das hatte ich ja auch schon
gesagt, Flüsse sinnvoll einbauen, also sich einfach mal da an grundsätzliche,
geografische Gesetzmäßigkeiten halten.
Dann, ja Klima, hatte ich auch schon gesagt. Dann hat so diese,
sich überlegen, was für Völker leben da.
Also was auch zum Beispiel, was für eine Geschichte hat dieses Volk. Ist es ein Nomadenvolk?
Waffen kämpfen die dann, Nomaden kämpfen eher mit Pfeil und Bogen.
Wenn die in so einem ritterlichen Umfeld mit Städten und so wohnen,
ist es halt eher Pferd und Schwert und Lanzen und sowas.
Je nachdem, also einfach wirklich das aufeinander anpassen. Wenn es ein asiatisches
Umfeld ist, haben die auch andere Waffen.
Solche Dinge kann man gut vorab planen. Das sollte einfach halt auch Sinn ergeben.
Also wenn ich jetzt zum Beispiel so ein Reitervolk mit schweren Schwertern kämpfen
lasse, das macht irgendwie nicht viel Sinn.
Und genau so auch, ja, was haben die für Technik? Also haben die zum Beispiel
schon Schießpulver erfunden?
Dann haben sie vielleicht eventuell auch schon erste Feuerwaffen oder haben… Gibt's sowas gar nicht.
Also sowas kann man alles gut vorher planen. Auch bei der Gesellschaft selbst.
Was gibt es da für Schichten?
Ist es ein Königreich, ist es ein Imperator, der da herrscht,
vielleicht sogar eine Demokratie?
Was für Götter gibt es da? Was für Berufe? Was für Kasten?
Was haben die an? Womit bezahlen die?
Was für Bräuche haben die? Wie heiraten die?
Welche Feste feiern die? Also all diese Dinge. Und ganz wichtig finde ich halt
auch immer das Thema Götter.
Weil die Götter, das ist schön, wenn die in irgendeiner Form zu diesem Volk
passen. Also wenn ich ein Seefahrervolk habe, passt halt irgendein Wassergott da total gut.
Oder eine Wassergöttin. Und wenn es
irgendwelche, die Zunft der Würte hat vielleicht einen Saufgott oder so.
Da kann man ganz schön damit spielen, auf welche Art verehren die diese Götter und warum gibt es die?
Und dann natürlich ganz, ganz,
ganz wichtig, Magie. Also das Magiekonzept sollte in sich stimmig sein.
Nichts ist langweiliger als ein Magier, der immer alles kann.
Sobald der kommt, macht der einen beim Zauberstab, pusch, und dann verändert
er alles. Das ist total langweilig.
Also entweder sollte der Gebrauch
der Magie auch irgendwie Probleme oder Schmerzen oder Verlust auslösen.
Denke ich jetzt gerade zum Beispiel an diese Zaubersteine in,
waren das Shannara Chronicles, glaube ich, genau.
Der hat ja immer, wenn er diese Steine benutzt, dann hinterlassen die Spuren
und sei das körperlich oder geistig, also so dass man halt sagt,
man überlegt sich wirklich dreimal, ob man jetzt Magie überhaupt benutzt.
Oder eben, wir haben in Minen der Macht jetzt ein Magie-Konzept,
wo quasi theoretisch jeder Magie wirken kann über gewisse Steine und man ritzt
eine Rune da rein, dann wird dieser Zauber aktiviert,
aber jeder kann nur bis zu drei Zauber haben, denn wenn er eine vierte Rune
ritzt und einen vierten Zauber hat, dann wird er langsam wahnsinnig.
Also dass man das irgendwie begrenzt, dass Magie nicht alles kann.
Es braucht irgendwelche Grenzen.
Und es muss halt irgendwie sinnvoll sein, worüber wird die Magie gewirkt.
Kann jeder die haben, kann man das erwerben, wie auch immer.
Also auch das muss wirklich durchdacht sein.
Und da ist es halt auch immer schön, wenn es in irgendeiner Form mal was Neues gibt.
Ginge auch ein Fantasy-Roman ohne Magie?
Auf jeden Fall. Zum Beispiel, der Sam Feuerbach, mein Weltenbauer-Kollege,
der schreibt fast immer ohne Magie und trotzdem ist es Fantasy,
weil dann halt eben auch irgendwie ein Dämon auftaucht oder was auch immer.
Also es muss nicht unbedingt, aber es ist halt so ein Klassiker,
dass es in irgendeiner Form dabei ist.
Aber du musst im Prinzip, wenn du
so eine Welt erschaffst, dich erst mal weiterbilden in Geografie, Politik,
Religion, also Gesellschaftsthemen, also du musst ja ein wahnsinniges Grundwissen
unserer Welt erst mal haben, stelle ich mir vor, um dann eben eine andere Welt
sinnvoll konstruieren zu können.
Ja, schon. Aber in der High Fantasy, finde ich, ist es so, dass Grundwissen dann auch reicht.
Weil ich kann ja dann, nachdem ich diese Basis habe, die Welt dann trotzdem
irgendwie nochmal so biegen, wie ich es jetzt für mich gerade gern hätte.
Also gerade politisch zum Beispiel oder so.
Und wie gesagt, teilweise auch geografisch. Notfalls kommen halt die Fänen mit ihrer Magie.
Also das Grundwissen, denke ich, bei High Fantasy reicht das.
Das Thema hatten wir ja im Drachenwinkel. Bei historischer Fantasy wird es schwieriger.
Das hatte ich bei meiner Notblut-Reihe.
Da habe ich schon sehr, sehr, sehr viel mehr in die Tiefe recherchieren müssen,
um da auch geschichtlich wirklich an der tatsächlichen Geschichte dran zu bleiben.
Bevor wir da gleich mal so da auf die Geschichte wie es dazu gekommen ist eingehen,
mir fällt jetzt auf bei dem was du sagst und du hast ja auch am Anfang auch
den Tipp gegeben, dass das alles immer noch auf unseren Vorstellungswelten basiert.
Kann man sich auch vorstellen eine Fantasy zu schreiben, die mit all dem bricht
und völlig anders ist oder würden das die Leser und Leserinnen nicht annehmen?
Wollen die sich trotzdem immer noch irgendwie wieder...
Ich glaube, es würde auf jeden Fall welche geben, die es annehmen.
Einfach so die klassischen Vollfreaks.
Das ist übrigens positiv gemeint. Ich liebe Freaks. Ich bin selber einer.
Aber ich glaube, der Großteil der Leser würde das nicht annehmen.
Und das ist auch der Grund, warum, sage ich mal, 90 Prozent aller High-Fantasy-Geschichten,
das europäische Mittelalter als Setting wählen.
Weil das einfach etwas ist, wo wir alle so zu Hause sind. Da kennt man sich,
zumindest grob, kennt sich da jeder aus. Und diese großen Geschichten,
sei das Heil der Ringe oder Game of Thrones, ist letztendlich alles so ein mittelalterliches Setting.
Ja, also das ist das, was man kennt und was es natürlich ein bisschen mainstreamiger
macht, aber halt doch durchaus weiterhin, glaube ich, das größere Publikum finden wird.
So, bevor jetzt die Mira gleich erzählt, wie sie da jetzt letzt bei der Nochbuchreihe
auf die Geschichte gekommen ist, machen wir ein kurzes Break und hören uns mal
an, in welche Welten uns da andere Autorinnen und Autoren bringen.
Ja, ihr Lieben, wir haben ja in diesem Advent eine Buchwerbespezialaktion und
deshalb haben wir heute wieder ein paar Buchtipps für dich. Was ist denn dabei, Tamara?
Ich habe hier was Weihnachtliches dabei. Auf dem Cover sieht man auch schon
so ein bisschen, da schaut eine Dame aus dem Fenster draußen hat es geschneit,
oberhalb des Fensters hängen Hannengirlanden mit goldenen Wändern.
Ja, und die Dame, die wir da von hinten sehen, die ist auch nicht ganz in unserer
Mode gekleidet. Wir haben hier nämlich einen Regency-Roman.
Und zwar haben wir hier einen Roman aus einer Reihe, von der wir schon mal was vorstellen durften.
Das ist die Reihe Regency Roses von Dana Graham.
Oh ja, genau. Meine mich zu erinnern, ja.
Also das Cover macht schon richtig Lust auf gemütliche und romantisch angehauchte
Winter- und Weihnachtsabende und ich lese jetzt mal vor, was denn da so passiert.
Die Londoner Weihnachtsbälle sind Felicitys letzte Chance auf eine gute Partie.
Doch dann weht ein Wintersturm sie in ein Dorf am Ende der Welt.
Den schrecklichen Sir Rollo heiraten? Niemals!
Kurzentschlossen reist Felicity Sims vor Weihnachten vom elterlichen Landsitz aus.
Sie hofft, in London endlich die Liebe zu finden. Doch unterwegs gerät sie in
einen Schneesturm und muss aus der verunglückten Kutsche gerettet werden. Ihr Retter?
Alexander Linfield. Ein wortkarger Mann, der mit seiner verwitweten Mutter und
den Schwestern in einem Dorf mitten im Nirgendwo lebt.
Alexander hat andere Sorgen, als kurz vor dem Christfest eine verwöhnte Baronstochter
in seinem Haus zu beherbergen.
Aber je länger Felicitys Aufenthalt bei ihm und seiner Familie wert,
desto mehr fühlt er sich gegen jede Vernunft zu ihr hingezogen.
Felicity scheint seine Gefühle zu erwidern, doch wird sie sich auch jenseits
des Weihnachtszaubers für ihn entscheiden?
Magische Dezembertage erleben, weiße Winterlandschaften genießen und in traditionellen
Weihnachtsbräuchen schwelgen.
Dana Grahams Regency Roses sind Lesevergnügen pur.
Jeder Band dieser Reihe kann einzeln gelesen werden, es erhöht aber den Lesespaß,
wenn man die vorherigen Romane kennt.
Auch die Geschichte um Felicity und Alexander kommt ohne erotische Szenen aus.
Umso romantischer ist der erste Kuss am Schluss.
Oh!
Ich mag ja dieses Regency ganz gerne und für euch da draußen ist das bestimmt
auch was, entweder für euch selber oder zum Verschenken.
Das klingt schon spannend. Und was gibt es noch?
Wir haben hier eine Zweitveröffentlichung und tatsächlich hat es hier der Autor
geschafft, sich schon so ein bisschen einen besten Stil für sein Cover anzueignen.
Wir haben einen dunklen Hintergrund und ein Objekt in der Mitte,
das in einem gelb gehaltenen Fadenkreuz steht.
Wer unsere Buchtipps bisher aufmerksam verfolgt hat, dem kommt das vielleicht schon bekannt vor.
Ja, ich habe eine Idee.
Jawohl, im 1. Buch war es, glaube ich, ein Auge, was in dem gelben Fadenkreuz
zu sehen war. Dieses Mal ist es eine Schwebebahn.
Ach was ja, wo könnte das wohl spielen?
Ja, wir sprechen von dem Buch Selbstgerecht, nicht selbstgerecht,
sondern selbstgerecht mit Ä und Dirk Osigus. Ein Wuppertal-Thriller.
Genau und ich würde sagen, wie immer, lese ich dir jetzt mal den Klappentext.
Ein Bombenanschlag hält Wuppertal in Atem. Wer sprengt eine Stadtbibliothek in die Luft?
Und warum richtet sich eine Nachricht des Attentäters an Hauptkommissar Frank Gerste persönlich?
Währenddessen macht Gerstes Mutter, ehemalige Rechtsanwältin,
ihm Feuer unter den Hintern.
Sie hat einem angefahrenen Radfahrer das Leben gerettet, hält den Unfall jedoch
für einen Mordanschlag.
Gerste will davon nichts wissen, bis sie ihm die Augen öffnet.
Irgendjemand hat nicht vergessen, was letzten Sommer passiert ist.
Ein packender Thriller nach dem Stichwort, wer auf Rache aus ist, der Grabe zwei Gräber.
Klingt spannend und spielt ja quasi von meiner Haustür. Sollte man auf jeden Fall mal reinschauen.
Jawohl, also, ihr wisst Bescheid, Selbstgerecht mit Äh, und zwar mit gelbem
Äh von Dirk Osikus, der Wuppertal-Thriller,
perfekt für schöne Winterabende, wenn ihr es euch ein bisschen spannend machen wollt zu Hause.
So, da sind wir wieder. Ja, die Tamara hat es ja vorhin schon mal angekündigt
und du hast ja die Entstehungsgeschichte von der Notbuchreihe war's, ist ja eine ganz...
Notblut.
Ist aber auch ein Notbuch.
Notblut.
Notblut. Die war ja ganz speziell, weil du ja quasi einen realen Ansatz als
Auslöser genommen hast.
Erzähl mal, wie genau war das?
Ja genau, also grundsätzlich bin ich jemand, der zum Beispiel auch von so Sachen
wie Vikings total inspiriert ist. Ich weiß, das kennen ja wahrscheinlich die
meisten, das ist diese Netflix-Reihe mit den Wikingern.
Und in diese Richtung sollte das eigentlich auch gehen. Das ist ja tatsächlich
schon so ein bisschen mehr Fantasy, wobei das schon auch an der tatsächlichen
Geschichte entlanghangelt, aber sich halt wirklich Riesenfreiheiten nimmt.
Und ich habe sehr schnell, und zwar schon auf den ersten Seiten,
als ich die Geschichte geschrieben habe, gemerkt, dass ich damit nicht zufrieden
bin, also dass ich für mich nicht damit leben kann,
dass ich jetzt irgendwelche Jahre überspringe oder irgendwie Dinge einbaue,
die gar nicht so gewesen sind.
Weil, ja, ich erzähle ja zwar eigentlich eine erfundene Geschichte,
aber da kommen halt eben real existierende Persönlichkeiten vor.
Und ich habe sehr schnell gemerkt, nee, ich will das so nicht.
Mein Gefühl sagt, ich muss das anders machen.
Eigentlich muss ich einen historischen Roman schreiben. Mit der Fantasy, die ich geplant habe.
Was bei Wikingern auch total naheliegend ist, weil da mal so ein Gott irgendwie
durchs Bild läuft und irgendein Spielchen mit den Menschen spielt.
Das sind einfach Sachen, die haben die Wikinger wirklich geglaubt.
Also die haben tatsächlich geglaubt, dass es so gewesen sein könnte und dass
die Götter unter uns wandeln und mit den Menschen Spielchen spielen und dann
habe ich mir gedacht, gut,
nee, fangen wir das anders an und habe dann sehr schnell angefangen zu recherchieren.
Schon auf den ersten Seiten habe ich aufgehört zu schreiben und habe erst mal
recherchiert und das geht bei mir immer so los wie bei jedem wahrscheinlich.
Erst mal macht man eine Internetrecherche, dann stößt man an Grenzen oder kriegt
da Fragen nicht so ganz beantwortet.
Dann habe ich angefangen, Experten anzurufen oder anzuschreiben.
Da habe ich Gott sei Dank sehr schnell einen ganz tollen Experten gefunden,
den jetzigen Leiter vom Wikinger-Museum in Haithawoom, Dr.
Matthias Toplack, der ist super und der hat Gott sei Dank sich bereit erklärt,
mir da zu helfen und er hat wirklich immer wieder ist der eingesprungen,
wenn ich nicht weiterkam, auch mit Büchern.
Ich habe eine ganze Wikinger-Bibliothek angesammelt.
Und wenn weder Internet noch Bücher noch der Experte mir helfen konnten,
dann habe ich es selber ausprobiert.
Weil zum Beispiel auch ein Experte wird mir nicht sagen können,
wie fühlt sich das an, so ein Schiff zu rudern.
Also habe ich eins gemietet und habe mir 14 Freunde gesucht.
Ich hatte da Geburtstag, es war eine tolle Geburtstagsparty mit 14 Leuten eingeladen,
die mich über die Ruhe rudern.
Auch bei den Micky-Gestörten. Und ich stand am Steuergurte und habe schön gesteuert.
Den Mann habe ich auch selber gegurtet. Dadurch habe ich ein ganz anderes Gefühl
dafür gekriegt. Ich bin auch viel gereist.
Und natürlich war ich in Haithabu und habe mir da alles genau angeguckt.
Und war auf Island und habe mir dieses Haus angeguckt, in dem Erik der Rote gewohnt hat.
Ich habe wirklich einfach auch viel selber ausprobiert, um das irgendwie besser
zu fühlen und besser da reinzukommen.
Und so entstand dann einfach eine Geschichte, auf die ich wirklich stolz bin,
weil so viel Arbeit und so viel Herzblut drinsteckt.
Und die, glaube ich, auch von Band zu Band, was das angeht, so ein bisschen
besser wird, weil ich natürlich immer noch tiefer in diese Wikingerwelt drin war.
Also ich denke, das merkt man halt auch, wenn da so viel dahintersteckt.
Und ich liebe es, wie du strahlst, wenn du das erzählst. Also da sieht man ja
wirklich das Herzblut schon.
Und ich glaube, das gibt einem ja auch ganz viel. Also ich meine,
ich schreibe jetzt selbst kein Fantasy, aber wenn ich recherchiere und mit Leuten
spreche und so, dann erfahre ich ja Dinge oder habe Kontakte,
die wären nie zustande gekommen, wenn ich dieses Buch nicht geschrieben hätte.
Ja, genau. Das ist überhaupt, finde ich, also eine große Chance auch für uns
als Autorinnen und Autoren, dass wir irgendwie diese Möglichkeit der Geschichte
nutzen, weil ich finde, das bringt uns persönlich weiter.
Und das bringt auch ganz, ganz tolle Erfahrungen, die wir wieder im Buch schildern können.
Und das trägt zu unserer persönlichen Weisheit einfach auch bei.
Ja, und ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man irgendwo hingeht,
ganz egal wohin, und sagt, ich schreibe ein Buch, ich habe da ein paar Fragen,
dass eigentlich alle Leute sehr bereitwillig Auskunft geben.
Total.
Und ich erzähle das eigentlich auch immer in meinen Lesungen,
je nachdem, welche Recherchen ich da gemacht habe, wie ich im Aston-Martin-Store,
war und mir den Aston-Martin angeguckt habe.
Ich durfte leider nicht Probe fahren, aber egal. Ein anderes Thema,
gerade bei, wenn man so tief recherchieren muss, was du jetzt gerade auch geschildert
hast, es ist ja sehr viel Aufwand, sehr viel Zeit, da kann man sich ja auch
ein bisschen rund verlieren.
Hast du einen Zeitplan oder machst du einfach so lange, bis du das Gefühl hast, so jetzt kann ich?
Also ich glaube, es ist nicht schlecht, sich so einen Zeitplan zu setzen.
Ich habe das tatsächlich nicht gemacht. Also ich habe da fast schon so einen
journalistischen, ich bin ja ursprünglich Journalistin gewesen Und da war das
halt auch immer schon so, dass ich viel recherchiert habe und wie so einen Zwang verspürt habe.
Ich muss ein Thema so tief beleuchten, bis ich zufrieden bin und bis ich den
Eindruck habe, ich habe es wirklich jetzt verstanden.
Und das habe ich halt da dann auch gemacht und habe schon gemerkt, dass ich mich verliere.
Also es war wie, wenn die Recherche so ein Baum ist, dann bin ich aus dem Stamm
in irgendeinen Ast und von dem Ast in irgendeinen Zweig und durch diesen Zweig
bis zum Blatt und dann zurück und habe festgestellt, oh, da ist noch ein anderer
Zweig und ein anderes Blatt.
Und bis ich dann überhaupt diesen Zweig erkundet habe und dann den Ast und dann
wieder zurück und das nächste Zweiglein.
Und also ich kam überhaupt nur mal zurück zu diesem Stamm, wo ich ja eigentlich bleiben wollte.
Und ich glaube, so gibt es vielen, die viel recherchieren. Und ich habe mir
dann gedacht, jetzt musst du dich entscheiden, entweder gehst du jetzt diesem
journalistischen Zwang weiter nach, den du da verspürst und den du irgendwie befriedigen willst,
oder du schreibst es halt einfach nicht mit dieser tiefen Recherche.
Das ist dann halt einfach so. Das wird auch so funktionieren, das Buch.
Ich konnte das nicht. Also ich musste, ich habe mich wirklich,
ich habe dann auch tatsächlich Angst gehabt, ob ich das schaffen kann,
das Buch überhaupt in einer Zeitspanne zu schreiben, durch diese viele Recherche.
Dass ich überhaupt noch genug Geld verdiene damit, weil das wirklich schwierig war.
Und auch meine Weltenbauer-Kollegen, die haben zu mir gesagt,
lass das, mach das, du kommst in Teufels Küche, wenn du so weitermachst.
Aber ich konnte es nicht anders und ich habe es durchgezogen.
Es war im ersten Buch extrem schwierig, ich glaube, da habe ich echt ein Dreivierteljahr
recherchiert und ein Vierteljahr geschrieben.
Beim zweiten war es etwas weniger und ab dem dritten habe ich gemerkt,
jetzt bin ich so tief drin, jetzt muss ich nur noch hin und wieder nachrecherchieren.
Und dann lief es auch. Und dann war ich auch glücklich, ich habe dann fünf Bände
insgesamt geschrieben.
Aber ich weiß echt nicht, ob ich das jedem... Also ich würde das,
glaube ich, Leuten empfehlen, so vorzugehen, die nicht davon leben müssen und
die sagen, ich kann mir das leisten.
Ich will einfach ein ganz tief recherchiertes Buch schreiben.
Aber man kann auch... Gott sei Dank hat es bei mir trotzdem geklappt,
aber ich glaube, man kann, wenn man davon leben muss, auch in Teufelsküche kommen,
wenn man diesen Weg geht. Es
ist schon schwierig, man muss sich das überlegen, ob man das machen will.
Du hast ja eine Grundidee für die Geschichte, wie sehr hat die sich durch die Recherche verändert?
Abartig. Also zu 90 Prozent anderes Buch.
Okay, gut. Ist halt auch eine Gefahr bei Recherche.
Ja, aber bei Gefahr oder vielleicht auch eine gute Möglichkeit,
noch was Besseres draus zu machen. Weil da ja Dinge auftaten,
wo man denkt, boah, wie geil ist das denn? Da wäre ich ja selber nie draufgekommen.
Und da denke ich mir jetzt noch eine Geschichte zu aus.
Ich bin immer so froh, wenn ich dann mal so eine Idee habe, die mich packt.
Dann habe ich immer ein bisschen Angst, dass irgendwas passiert und man sagt,
dass die Idee nicht funktioniert.
Dann muss ich mal wieder eine neue ausdenken.
Ja, aber man muss sich darauf einlassen, da hast du natürlich recht.
Besser als, dass die Leser und Leserinnen nachher sagen, das war nichts.
Wo du gerade sagst, da denke ich mir jetzt eine Geschichte zu aus.
Das waren so meine zwei Lieblingsgeschichten bei deiner Lesung.
Ich weiß nicht, ob du die exklusiv nur bei der Lesung erzählst,
aber wenn nicht, Ich würde dich gerne darauf ansprechen, diese Inschrift in
der Wand, die du entdeckt hast, und die Kugeln im Wasser.
Ich fand das so toll, dass du solche kleinen Details aus unserer Welt,
quasi was drumherum gebaut hast.
Magst du das mit unseren Hörerinnen und Hörern teilen?
Ja, sehr gerne, natürlich. Ja, das sind so diese Sachen, die machen mir halt auch am meisten Spaß.
Also, wenn ich so ein etwas offengebliebenes Geheimnis aus unserer Welt finde,
wo sich sicherlich vielleicht schon einige Leute mal Gedanken darüber gemacht
haben und ich präsentiere dann sozusagen die Lösung.
Also in dem einen Fall war das so, ich war in der Hagia Sophia,
das ist diese große tolle Moschee in Istanbul und Istanbul ist das ehemalige
Byzans oder Konstantinopel hieß es danach dann und in dieser Zeit,
in diesem alten Byzans, da gab es einen Kaiser, der hat sich eine sogenannte
Varägergarde gehalten.
Das waren Wikingerkrieger, die sind wirklich von Schweden zu ihm da hingekommen,
extra geliefert worden, weil das eben so tolle Krieger sind,
hat er sich von Wikingern damals bewachen lassen.
Und in der Hagia Sophia habe ich, da wusste ich das noch gar nicht mit dieser
Varägergarde, da habe ich oben in einer Balustrade, also in Marmor geritzt,
so ein Gekritzel gesehen.
Und bei genauerem Hinschauen hat man gemerkt, das sind nordische Runen.
Und ich habe mich gefragt, wie zum Geier kommen nordische Runen in eine,
ja jetzt mittlerweile, also das ist ja immer mal Kirche, mal Moschee,
aber jetzt in eine Moschee.
Und dann war auch noch klar, die hat nicht jetzt jemand reingeritzt in letzter
Zeit, sondern die sind uralt, die sind tausend Jahre alt, diese Ritzungen.
Und dann habe ich mich damit beschäftigt, ja, und das hat ein gewisser Halfdan
geritzt, etwa um das Jahr 1000 herum.
Und der Inhalt war, man glaubt es kaum, nicht sonderlich geistreich,
eher so, wie wir das heutzutage auf dem Klo machen, nämlich, Halfdan war hier.
Dann habe ich mich gefragt, Mann, wer war dieser Halfdan und warum hat der gerade
diesen Sinn entleerten Spruch da reingeritzt und auch nicht irgendwie Odin ist
größer oder was weiß ich was, sondern einfach nur Halfdan war hier.
Und dann hat es halt angefangen in meinem Gehirn zu arbeiten.
Also erst mal Recherche. Aha, es gab eine Vareger-Garde, dann war das garantiert so ein Vareger.
Und dann stand da garantiert, damals war es ja noch eine christliche Kirche,
in diesem Gottesdienst als vielleicht sogar Anhänger des alten Glaubens und
musste stundenlange Gottesdienste sich anhören, während er auf den Kaiser,
der irgendwo vorne saß, aufgepasst hat.
Also ich habe mir dann sofort irgendwie eine Geschichte dazu einfallen lassen
und habe mir dann gedacht, also ein Halfdan muss unbedingt in mein Notblut rein
und irgendwann im Laufe der Reihe muss der nach Pizanz kommen und muss diesen Satz ritzen.
Und dieser Halfdan, der startet in Haithabu in Deutschland.
Und bis ich ihn in Byzanz hatte und er diese Runen geritzt hat,
hat es drei Bände gedauert.
Und als ich endlich diese Szene schreiben durfte, wie er diese Runen ritzt,
da war ich sowas von Feuer und Flamme.
Also ich habe meine eigene kleine Party gefeiert. Ja, endlich ist er da.
Und das sind halt solche Sachen. Und das andere waren die blauen Perlen von Haithabo.
Also Halfton ist immer der, der irgendwie diese Dinge entdeckt, auch in der.
Da war ich im Museum in Haithapu und da wurde ein Beutel mit blauen Glasperlen
gefunden, der steht jetzt in der Vitrine in dem Museum und der wurde aus dem Schlick
am Strand, ne Quatsch, an den Landungsbrücken von Haithabu gefunden.
Also auch tausend Jahre später hat man da mal ein bisschen gegraben,
was ist da eigentlich alles versunken damals zur Wikingerzeit in der Schlei.
Und dann hat man unter anderem diese Glasperlen gefunden. Und auch da gibt es
natürlich keine Erklärung, von wem die jetzt sind.
Und die habe ich dann einfach auch mal wirklich nur so nebenbei eingebaut, weil ich halt wusste,
dass zum Beispiel diese Perlen damals da versunken sind, Wie dann halt irgendwie
so ein flämischer Händler, der eigentlich mit den Glasperlen,
die hat er irgendwie gerade eingetauscht, und da gibt es dann irgendwie so ein
Gerangel auf so einer Landungsbrücke,
und dann fällt ihm dieser Beutel aus der Hand und geht da unter.
Und diese Geschichte erzähle ich wirklich auch nur so nebenbei.
Und da hat eine Historikerin, die das Buch gelesen hat, und die zufällig diese
Blauen Pfeilen kannte, weil sie auch in Haithabu war,
Mir danach dann gesagt, also unfassbar, sogar die blauen Teile von Hightower
kommen in diesem Buch vor.
Und das betone ich gar nicht groß, weil das wäre auch wieder Infodump,
aus jedem Ding immer so ein großes Teil zu machen.
Sondern ich habe das einfach so ein bisschen einfließen lassen,
einfach so als Randgeschichte.
Und ich denke, solche Dinge, die machen dann ein Buch halt irgendwie auch rund.
Ja, weil die, die es nicht wissen, für die ist es halt ein netter Adapter.
Und für die anderen, die feiern das total.
Ja, mir fällt jetzt gerade ein, ich habe das mal bei einem meiner Krimis gemacht,
dass ich da einen realen Kriminalfall in Düsseldorf eingebaut habe,
der nie aufgelöst wurde. Ich habe ihn dann aufgelöst.
Und da schrieb ich dann auch die Düsseldorf Express plötzlich an und wollte darüber schreiben.
Ja, das geht auch.
Also sowas kann passieren. Ja, wir machen nochmal ein kurzes Break und stellen
euch noch zwei andere Bücher vor.
Ich habe etwas weihnachtliches mitgebracht und gleichzeitig auch etwas düsteres und spannendes.
Ich erzähle dir mal vom Cover. Wir sehen hier einen schwarzen Untergrund.
Darauf wurde ein wenig Puderzucker verstreut. Und da sind zwei Plätzchen. Eins ist angebissen.
Sieht fast ein bisschen aus wie ein Gesicht.
Eins wurde schon geklaut. Das sieht man daran, dass dort der Puderzucker fehlt.
Und dazwischen überall rote Flecken.
Ich hoffe, es ist Marmelade, es könnte aber auch Blut sein, man weiß es nicht so genau.
Jedenfalls sehen wir im oberen Teil des Covers eine Nikolausmütze und in rot
und grün, wie es zu Weihnachten gehört, steht da der Titel düstere Weihnachten.
Ob doch keiner den Nikolaus umgebracht haben?
Oder hat der Nikolaus jemanden umgebracht?
Oder warum, genau.
Das kann man rausfinden in diesem Buch, geschrieben von Cat Von Arbour.
Und das Besondere ist, es sind 24 Kurzgeschichten. Das heißt,
ihr könnt jetzt im Advent jeden Tag eine lesen oder wenn ihr es ein bisschen
später kauft, vielleicht jeden Tag zwei.
Die Autorin hat uns aber auch verraten, man kann es auch durchaus außerhalb des Advents lesen.
Und jetzt erzähle ich mal kurz, was man denn da so erwarten kann.
Der Klappentext ist eher kurz. deswegen lese ich nachher gleich mal ein wenig
ins erste Türchen, nenne ich es jetzt mal rein.
Weihnachten ist nicht immer ein Fest der Liebe und Besinnlichkeit.
In diesem Kurzgeschichten-Roman ist die Weihnachtszeit geprägt von Mord,
Unfällen und Rachegelüsten. Bist du bereit?
Ja, dann erwartet euch unter anderem Geschichte Nummer 1, die da heißt Advent, Advent. Und so beginnt.
Bald ist Weihnachten und der einzige Wunsch, den ich habe, ist der,
endlich meine Familie wiederzusehen.
Zu lange sind wir mittlerweile voneinander getrennt. Sehnsüchtig schaue ich
aus dem Fenster. Der Anblick, der sich mir bietet, ist trist.
Im Hof sitzen zwei Frauen und unterhalten sich, umrahmt von Beton.
Ein Lachen dringt an meine Ohren. Der Klang frisst sich in meinen Kopf und Er
erinnert mich an die unbeschwerten Momente, die ich mit meiner Schwester hatte,
bevor wir uns so furchtbar gestritten haben, dass sie seither nicht mehr mit mir redet.
Als ich eine Schachtel mit kleinen Basteleien meiner Nichte öffne,
erschwert mir der Anblick das Atmen.
Annas selbstgemachter Baumschmuck liegt oben auf. Ich nehme den aus Holz gefressenen
Schutzengel in die Hand und schlucke schwer.
Den hat sie mir vor einigen Jahren geschenkt, als sie noch zur Grundschule ging.
Jeder Der Anhänger ist mit goldener
Farbe besprüht, ich erinnere mich noch genau, wie ungeduldig sie war.
Das Warten darauf, dass die Farbe endlich trocknet, lag ihr nicht.
Viel zu früh testete sie, ob die Flügel noch feucht waren.
Auf jedem dieser Anhänger befindet sich ein kleiner Fingerabdruck.
So geht's los, wie's weitergeht, erfährt man im Buch Düstere Weihnachten von Ketvan Ava.
Das klingt schon spannend. Und was gibt's noch?
Ja, Vera, ich erzähl dir mal wieder zuerst ein bisschen was vom Cover.
Und das ist hier in einer Farbe plus Schwarz und Weiß gehalten.
Wir sehen einen Ausschnitt eines Herrenanzuges mit grauer Krawatte.
Und darüber steht in lilafarbener Schrift der Titel des Buches.
Und zwar lautet dieser Tobak Splitter.
Und der Autor hat uns verraten, der Titel setzt sich zusammen aus harter Tobak
und Erinnerungssplitter.
Okay, was ist das denn für ein Genre? Ist das ein Thriller oder sowas?
Es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten und jede Kurzgeschichte setzt wie ein
Splitter ein Stück mehr des Puzzles zusammen.
Ich lese dir mal ein bisschen vor, was hier dazu geschrieben wurde.
Erinnerungssplitter, die harter Tobak sind. Texte zum Lachen und zum Weinen,
entstanden über Jahre, gesammelt in einem Band voller kurzer Geschichten,
die eine sehr persönliche Reise in die Welt des Autors erlauben.
Erfahrungen in der Psychiatrie, Identitätssuche und Entschluss zur Geschlechtsangleichung
sowie Kindheitserinnerungen sind hier vereint.
Kurz gesagt, alles das, was der liebe Gott verboten hat, wenn man ihn fragt,
wie man sein erstes Buch gestalten sollte.
Sehr schön.
Ja, da sind Sie ja bei uns richtig.
Genau, eine kleine Info steht auch noch im Buch drin, die würde ich dir auch noch eben vorlesen.
Von der Psychiatrie durch menschliche Abgründe über Transsexualität bis hin
zur Kindheitserinnerung.
Durch diese Sammlung kurzer Geschichten zieht sich ein roter Faden.
Je mehr man von ihnen liest, desto näher kommt man dem Wesen des Autors.
Diese Texte und Fragmente, ob erfunden oder bar, sind nicht stromlinienförmig,
sie sind nicht artig, sondern eigen und auf ihre Art anders.
Splitter für Splitter zeigen sie ein Bild von Ingo S. Anders.
Ah, okay. Ich wollte gerade fragen, wie heißt der Autor? Und dann hast du nur gesagt.
Also, wer diesem Autor auf die Spur kommen möchte, er schreibt unter dem Namen
ingo.s.anders und das Buch heißt Bobax Splitter – Sammlung kurzer Geschichten.
Ja, vielen Dank Tamara! Und wenn Du auch möchtest, dass wir Dein Buch im nächsten
Jahr in einer unserer Podcastfolgen vorstellen, dann schreib uns einfach ein
E-Mail an alle at 2vondertorkstelle.de und wir senden Dir alle Details.
Und vielleicht sprechen wir schon bald über Dein Buch.
So da sind wir wieder ja ich muss gestehen ich finde das einerseits ganz faszinierend
sich so welten zu bauen wie gesagt ich schreibe jetzt eher kursi kreim und hab mich jetzt bei meinem,
meiner frau appelbaum reihe habe
ich mich dafür entschieden das in einer fiktiven stadt spielen zu lassen,
und da merke ich jetzt schon beim zweiten band dass ich schon genau aufpassen
muss, dass alles noch genau da ist, wo ich es vorher mal hingebaut habe.
Man neigt ja dazu, sich schnell mal das Restaurant dahin zu bauen, was man braucht und so.
Ja, aber Springfield ist ja auch in jeder Folge anders.
Ja, gut.
Jetzt hast du ja gerade am Anfang gesagt, dass du nicht so viele Notizen hier machst.
Wie merkst du dir das? Hast du dann trotzdem die große Landkarte an der Wand hängen?
Ja, tatsächlich. Eine Karte habe ich eigentlich meist und da gucke ich auch öfter mal drauf.
Also die sind entweder von mir selbst gezeichnet oder irgendwie so mit Incarnate
kann man die auch toll bauen.
Auch schon mit irgendwie so ein bisschen, ja, dass es schöner auch aussieht.
Wie heißt dieses Tool?
In Carnatic geschrieben, also Incarnate. Das ist ein Tool, ich weiß es gar nicht
mehr, ich glaube schon, dass es was kostet.
Es ist nicht ganz kostenfrei, glaube ich, aber es rentiert sich total.
Da kann man ganz, ganz tolle Karten damit bauen.
Auch für veröffentlichungsreife Karten, also echt ein Tipp für Self-Publisher auch.
Oder ansonsten einfach für sich selbst, um einfach diese Welt etwas plastischer
vor Augen zu haben. Das habe ich tatsächlich schon, diese Karte.
Und ansonsten ist es eigentlich nur so, ich habe ja dieses kleine Dokument erwähnt,
in dem ich so die wichtigsten Sachen recht konfus leider aufschreibe.
Das öffne ich auch hin und wieder. Aber ich glaube, wenn jemand so ein bisschen
strukturierter vom Grundsatz her einfach ist als ich, also ich bin unstrukturiert
und chaotisch, das weiß ich.
Und das ist auch nichts wirklich Positives. Dann, glaube ich,
macht es auch Sinn, wenn der oder diejenige sich mal mit So.
Beispielsweise so Tools beschäftigt wie, ach wie heißt denn das Schreibprogramm? Nixcrivener?
Papyrus, genau, danke. Das habe ich nämlich auch. Und ich nutze halt diese ganzen
Funktionen gar nicht. Aber das hat ja zum Beispiel ganz...
Da hast du mit Tamara was.
Aber das ist, also ich nutze viel zu wenig davon und denke mir oft,
man, eigentlich hat das mega geile Funktionen, auch gerade für so Fantasy-Welten,
weil es halt irgendwie Möglichkeiten gibt, so eine Plotstruktur zu machen und
Personen anzulegen und die dann da auch einzubinden.
Also ich glaube, dass es echt eine gute Möglichkeit ist.
Also ich würde eher sowas vorschlagen, dass man sowas mal ausprobiert.
Ja, also ich arbeite damit schon ein bisschen mehr als Tamara,
aber auch noch nicht hundertprozentig.
Und gerade so mit den Orten, mir ist das jetzt aufgefallen, als ich an dem zweiten
Band gearbeitet habe, Das sind ja manchmal so Kleinigkeiten.
Geht die aus dem Haus rechts rum in den Park oder geht sie links rum in den Park?
Und wenn du jetzt so eine Welt baust, ich meine, wie detailliert,
da musst du ja wirklich jede Gasse, wo deine Figuren gehen, wissen.
Nee, ich muss sagen, das habe ich tatsächlich im Kopf. Also das ist ein Film.
Also ich habe wirklich einen extrem, extrem detaillierten Film in meinem Kopf.
Wo ich ganz genau weiß, wo muss der laufen, wo geht er lang,
was sieht er unterwegs und das ist auch immer wieder gleich.
Das habe ich tatsächlich als Film abgespeichert.
Aber jetzt hast du ja schon mehrere Welten geschaffen.
Ich bin auch immer nur in der aktuellen dann, also ich vergesse dann tatsächlich,
also das ist Gott sei Dank mir gegeben, die alten Welten dann ziemlich loszuwerden.
Es ist dann ein bisschen tricky, wenn ich, wie jetzt zum Beispiel mit den Fünf
Vätern, noch ein zusätzliches Gemeinschaftsprojekt am Laufen habe und zwischen
meinem Projekt und dem switche. Da wird es manchmal schon so ein bisschen tricky.
Und noch mehr ist es natürlich, wenn du mit anderen Autoren eine Welt gemeinsam
machst, dann hat unter Umständen jeder einen Film im Kopf, der aber nicht unbedingt
dem Film des anderen Autors oder Autorinnen entspricht.
Und da geht es dann tatsächlich auch darum, also wir tauschen uns zum Beispiel
ganz, ganz oft gegenseitig aus.
Ja, wie stellst du dir das denn jetzt hier vor? Weil ich glaube,
anhand deines Textes, dass deine Vorstellung anders ist als meine.
Und wir malen uns auch ganz oft auf, wie wir, also zum Beispiel,
wie sieht meine Küche aus?
Oder wie sieht irgendwie irgendwas aus, irgendein Tor?
Also wir malen wahnsinnig viel und erklären uns auch gegenseitig viel.
Da wäre ich dann schon raus.
Ja, bei mir auch nicht. Das darf mir auch kein Mensch zeigen,
was da teilweise so rauskommt.
Aber das finde ich ja sowieso so verrückt, dass dieser Film im Kopf bei den
Leserinnen und Lesern ein anderer ist als in meinem Kopf. Das macht mich völlig irre.
Wobei ich lustigerweise bei meinem ersten Buch, was ich ja letztes Jahr noch
mal neu rausgebracht habe, gibt es ein Büro. Und bei mir entstehen so diese
Räume auch einfach von selbst, wie wenn man eben auch selber ein Buch liest.
Und dieses Büro ist aber in den ersten paar Kapiteln sieht das anders aus.
Ich weiß nicht, wie das passiert ist, aber ich kriege das aus meinem Kopf so nicht mehr raus.
Aber was mich jetzt interessieren würde, jetzt hatten wir High Fantasy und historische
Fantasy, was ja dann doch unterschiedlich ist, einfach vom Weltenbau her, vom Ansatz her.
Was findest du schwieriger, was macht dir mehr Spaß und was würdest du vielleicht
empfehlen, wenn jemand jetzt sowas zum ersten Mal ausprobieren möchte,
wie man am besten startet?
Das waren jetzt drei Fragen auf einmal, aber du schaffst das.
Also, ich persönlich finde High Fantasy erholsamer,
weil ich dann nicht diesen journalistischen Zwang so extrem verspüre,
weil da, wie gesagt, reichen mir so die Grundlagen und alles andere erkläre
ich mit Magie und baue ich irgendwie selbst.
Deswegen finde ich High Fantasy einfacher, aber das muss nicht bei jedem so sein.
Weil ich, also beispielsweise, wenn jemand das Geschichte studiert hat,
dann tut er sich vielleicht total leicht mit historischer Fantasy.
Und ich glaube, der Weltenbau selbst ist natürlich wieder eine größere Herausforderung bei High Fantasy.
Bei historischer Fantasy habe ich ja die Welt, die ist ja gegeben,
die muss ich ja nur recherchieren.
Und bei High Fantasy muss ich sie direkt ganz neu bauen. Also ich glaube,
das ist so ein bisschen eine Typfrage.
Für mich war es ganz klar so, dass ich historische Fantasy als wesentlich herausfordernder
empfunden habe als High Fantasy, denn die High-Fantasy-Welt,
die fällt mir tatsächlich ziemlich zu.
Geht sehr leicht, dass mir da Ideen kommen. Und was macht mir mehr Spaß?
Das ist tatsächlich schwer, weil das wechselt. Im Moment macht mir deshalb High-Fantasy,
mehr Spaß, weil es einfach erholsamer ist.
Also ich brauchte jetzt nach Not Blood mal eine Pause von der historischen Fantasy,
obwohl ich glaube, dass es mich dahin zurückführen wird, weil das diese Herausforderung
und also ich lese auch sehr gern historische Bücher, auch ohne Fantasy.
Das ist einfach sehr mein Ding und ich glaube, dass das eigentlich mein großes Steckenpferd ist.
Und die High Fantasy ist einfach meine Erholung dazwischen.
Ja, kann ich gut nachvollziehen. Ich erinnere mich gut, ich war in der Schulzeit,
so mit neun oder zehn waren wir irgendwo in so einer römischen Therme in der Schweiz damals noch.
Und da habe ich so einen Stein aufgehoben, das hat mich so fasziniert,
dass das vielleicht ein Römer, den in der Hand hatte.
Und genau dasselbe Gefühl hatte ich jetzt eben mit dem Halftarn,
da sind mir fast die Tränen gekommen, weil mich das so berührt hat.
Tatsächlich, also diese Faszination, dass Menschen vor so langer Zeit das schon
in der Hand hatten, auch wenn ich in so einem Museum bin oder so.
Ich glaube, das ist vielleicht ein Punkt, wenn man historisch schreibt,
du kannst es natürlich eher mal
anfassen gehen, irgendwo mal ein Gefühl bekommen, wie schwer ist das denn.
Und das machst du ja auch. Also du probierst dann Bogenschießen aus und da sind
wir jetzt schon bei einem Thema, was wir natürlich heute nicht ganz auslassen
dürfen, auch das Cosplay.
Also du bringst dann quasi die Geschichte wieder zurück in unsere Welt.
Ja, genau. Das macht mir natürlich auch einfach persönlich Spaß.
Das ist so ein bisschen auch meine Belohnung für harte Autorinnenarbeit.
Belohne ich mich dann. Manchmal schreibe ich mir extra Cosplays ins Buch.
Das mache ich nicht immer, aber manchmal denke ich mir, boah,
ich hätte immer schon gerne mal so einen Brustpanzer, so einen geschmiedeten.
Dann habe ich tatsächlich bei Schattenstauff, das war unser gemeinsamer Weltenbauer-Roman,
da habe ich meine Figur, da habe ich so einen Brustpanzer gegeben,
der auch eine Rolle spielt und der auch wichtig für diese Figur ist.
Es muss ja immer auch irgendwie eine Erklärung haben, nicht einfach so random
irgendein Brustpanzer hinschmeißen.
Und ja, und dann, dann durfte ich mir den danach anfertigen lassen und habe
mir dann wirklich einen schmieden lassen, der dann genau mir passt.
Das ist total cool und den liebe ich. Der ist zwar unfassbar unbequem zu tragen,
der tut richtig weh und er zwickt auch immer irgendwo.
Aber ich, ich liebe dieses Cosplay. Und dann ja, dann, dann mache ich mir einen,
also ich mache tatsächlich selbst sehr wenig. Also ich lasse ihr machen.
Leider, ich kann, ich bin handwerklich nicht so geil, also nähen kann ich nicht so gut.
Also gar nicht. Und deswegen muss ich das halt immer irgendwie andere Leute machen lassen.
Aber ich gebe das dann halt in Auftrag und dann kommt dieses Cosplay-Berg raus oder diese Gewandung.
Manchmal ist es ja auch kein Cosplay, sondern eher eine Gewandung,
wenn es eher historisch ist.
Und das ist echt ein Steckenpferd von mir. Also das ist auch meine Belohnung.
Und das allergeilste ist, ich kann es von der Steuer absetzen als Arbeitskleidung.
Sehr gut.
Aber jetzt musst du mal einer Nicht-Cosplayerin genau erklären.
Wenn du sagst, du schreibst mir ein Cosplay da rein, bezieht sich das einfach nur auf das Outfit?
Oder auf was genau schreibst du da rein?
Ist das dasselbe, wenn ich daran denke, ich träume ja immer davon,
dass mein Roman von mir verfilmt wird und dass ich mal daran denke,
mir selbst eine kleine Rolle reinzuschreiben?
Was genau musst du da tun, um dir selbst ein Cosplay reinzuschreiben?
Wenn ich mir wirklich selbst eins reinschreibe, dann denke ich natürlich schon
dran, kann ich das tragen?
Also ich würde mir jetzt nichts Bauchfreies da reinschreiben oder so.
Ich schreibe dann schon irgendwie Sachen, wo ich mir denke, das könnte auch
zu mir passen und es ist auch realisierbar.
Manche Sachen sind halt einfach auch schwerer zu realisieren.
Also ich glaube, das Schwerste, was ich mal hatte, war eine Krähe.
Und mich selbst zur Krähe zu machen, das war so ein bisschen eine Herausforderung.
Ich habe ja auch mal einen Drachen gekosplayt, da hatte ich dann so riesige Flügel.
Wenn ich mir direkt eines reinschreibe, ist es tatsächlich immer was,
wo ich mir denke, das steht mir auch gut und das passt auch gut zu mir.
Und das lässt sich vor allem einen ganzen Messetag lang tragen.
Ja genau, wobei ich tatsächlich, also ich bin Kummel und Leiden gewöhnt,
was das angeht, weil fast alle, ich glaube, es gibt kein Cosplay von mir,
ein oder zwei vielleicht in der Wikinger-Ausrüstung,
die gehen noch, aber ansonsten sind die meistens extrem unbequem.
Die haben immer irgendwie eine schreckliche, zuschnürende Korsage oder irgendwelche
Teile, die kneifen oder sie sind unglaublich schwer.
Aber das ist egal. Es ist dann wirklich egal. Ich bin auch einmal schon in wirklich
so hohen Schuhen, was ist das?
10 Zentimeter? 10 Zentimeter hohen Schuhen den ganzen Tag über die Messe gelaufen,
nur weil bei diesem Cosplay musste das sein.
Also ich gehe da wirklich durch die Hölle, um ein gutes Cosplay zur Schau zu
tragen. Ist natürlich auch so ein bisschen von mir so ein Markenzeichen und
ein bisschen Werbung und da muss man auch mal ein bisschen leiden dafür.
Mira gibt Angst. Sehr schön.
Wir schreiben uns die in bequemen Schuhen laufenden Messebesucherinnen ins Buch.
Da fällt mir ein, wo wir jetzt ja gerade schon quasi bei Tipps sind.
Du hast ja auch einen schönen Tipp für unsere Abonnentinnen und Abonnenten des
Buch-Bubble-Bulletons, der jetzt auch bald mal wieder kommt.
Also, falls du ihn noch nicht abonniert hast, findest du auf unserer Webseite
oder den Link auch in den Show Notes.
Abonnieren, dann gibt es das nächste Bu-Bu-Bu, wie wir es intern nennen.
Und da ist dann auch der Tipp von Mira dabei.
Ja, Mira, ich bin fasziniert vom Weltenbau und ich muss gestehen,
ein bisschen juckt es mir in
den Fingern, ich weiß nicht, mein Lieblingscomputerspiel ist Civilization.
Ich kenne leider gar keine Computerspiele.
Da ist das auch so, da baut der Computer so eine Welt und dann kriegt man so
ein Püppchen, so einen Krieger und der entdeckt dann diese Welt neu.
Das finde ich immer das Spannendste überhaupt.
Wenn dann einmal alles entdeckt ist, ist es langweilig. Aber so meine eigene
Welt zu entdecken und dann die Figur dann rüberzuholen, finde ich spannend.
Und ja, und da ich ja jetzt gelernt habe, dass Tamara ja doch durchaus geschichts-
und historisch interessiert ist, vielleicht musst du doch mal einen historischen
Liebesroman schreiben.
Und wer weiß, wohin es uns führt, liebe Mira. Ja, wir entlassen dich auf keinen
Fall, bevor du dich unseren drei total kritischen Buch-Bubble-Fragen von Tamara gestellt hast.
Jawohl! Und die Nummer eins lautet, Mira, was wissen andere nicht über deine Arbeit?
Ich glaube, die wenigsten wissen, dass es anstrengend ist.
Wenn ich sehe, was mir im Dorf immer wiedergespiegelt wird, dass immer so was
kommt wie, du mit deinen Büchern hockst da und schreibst.
Die denken irgendwie, ich hock da und so, la la la la la la la la,
tipp, irgendwer ist zurück, fröhlich, freu mich hin.
Und dieses, wie anstrengend das teilweise ist und dass ich so kämpfe,
um dann teilweise meine tausend Wörter am Tag fertig zu kriegen.
Und irgendwie, dass es auch Esprit hat, was ich da schreibe und dass ich wieder
recherchieren muss und das echt wirklich anstrengend ist, das weiß irgendwie niemand.
Ja, weil immer in den Filmen dieses Bild gezeigt wird von dem inspirierten Autor,
der an einem kleinen Schreibtisch am See sitzt.
Ganz genau das.
Ja, genau.
Ja. Was ist denn deiner Meinung nach der größte Irrtum, der sich beharrlich
in der Buchbranche hält?
Ich weiß nicht, wie oft euch das schon gesagt worden ist an dieser Stelle,
aber der größte Irrtum ist meiner Meinung nach, dass das Self-Publishing keine,
guten Bücher hervorbringen würde.
Und leider, leider, leider hält sich das irgendwie immer noch.
Und ich lese immer wieder mal, außer auf Social Media, dass dann irgendjemand
unter einem Post kommentiert, von Self-Publishing, da habe ich jetzt schon zwei
Bücher gelesen, mache ich nie mehr, hat mir gar nicht gefallen,
waren so viele Rechtschreibfehler drin.
Und dass es halt immer noch leider halt zu viele Leute gibt,
die irgendwie so ohne Lektorat und Korrektorat arbeiten oder auch mit schlechten
Cover, wobei das sieht man ja wenigstens auf den ersten Blick.
Und ja, dass es dann auch dadurch leider immer noch so viele Leute gibt,
die sich so schnell dann abschrecken lassen.
Und ich finde halt, also meiner Meinung nach ist das Selfpublishing sogar die Zukunft.
Ich sehe jetzt immer mehr eigentlich etablierte Verlagsautoren,
die in die Richtung gehen und das mal ausprobieren.
Und ich glaube, wenn die Verlage so weitermachen, auch damit,
wie sie teilweise mit Autoren so umgehen, dass es irgendwann in Zukunft irgendwann
gar keine Verlage geben wird, wir irgendwann alle ins Self-Publishing gehen.
Eigentlich ist es sowas Tolles und ich kann nicht verstehen,
dass dann nach wie vor so viele schlechte Dinge oder schlechte Vormeinungen
irgendwie da so im Umlauf sind.
Wobei, da darf ich mal reinhaken, wie ist das gerade im High Fantasy?
Gibt es noch große Publikumsverlage, die High Fantasy?
Ja, auf jeden Fall. Also zum Beispiel Knauer ist ja ganz groß,
Heine, unser Fischertor, wo wir mit Minen der Macht sind, Lübbe,
was habe ich nicht genannt, also es gibt viele, viele, viele.
Drömer, ja, drömerknauer, ja.
Da können wir ja vielleicht kurz noch den Hinweis geben, wer jetzt sein Schreibhandwerk
noch verbessern möchte und sein Self-Publishing kann natürlich auch auf dein Buch zurückgreifen.
111 Tipps für Autoren. Das kurz nebenbei.
Und die dritte Frage der Buch-Bubble-Fragen ist ja eigentlich schon fast albern,
dich das zu fragen, wenn wir ans Cosplay denken.
Aber wenn du tatsächlich als Figur in einen Roman deiner Wahl,
also auch von jemand anderem, eintauchen dürftest und dort irgendwas anstellen, was wäre das?
Das ist völlig klar. Völlig klar. Da habe ich sofort nur einen einzigen Gedanken.
Ich bin, glaube ich, zum Lesen und zum Schreiben und in die Fantasy gekommen
durch ein Buch und das schon als Kind ganz, ganz früh. Das war die unendliche
Geschichte von Michael Ende.
Und wenn ich das könnte in ein Buch schlüpfen, dann würde ich da rein schlüpfen
und ich würde so schnell wie möglich in die Sümpfe der Traurigkeit mich begeben,
warten bis Atrejo auf seinem Pferd Artax angeritten kommt.
Und kurz bevor das Pferd, was nämlich leider auf furchtbar schreckliche Weise
in diesen Sümpfen der Traurigkeit untergeht, kurz bevor das passiert,
würde ich es verhindern und Artax da rausziehen, damit der da nicht sterben muss.
Weil das war das absolut Schrecklichste, was mich so fertig gemacht hat,
als Kind, wie dieses Pferd in diesen Sümpfen versinkt.
Dafür danken wir dir alle.
Ja, vielen lieben Dank, liebe Mira, dass du dir die Zeit genommen hast,
uns da in den Weltenbau einzuführen.
Ich habe gerade schon so ein paar Karten vor dem inneren Auge mal sehen, was da draus wird.
Ich hoffe euch da draußen geht es genauso, dass ihr inspiriert seid.
Gebt uns gerne euer Feedback.
Vergesst nicht uns zu folgen, wo immer ihr uns findet und natürlich auch das
Buch bei Böbletor zu abonnieren.
Ja, und wie immer bleibt uns gewogen. Also wir danken. Danke liebe Mira.
Danke euch. Bis nächste Woche. Tschüss.
Danke dir.
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