DZVDT #196 - Romy Hausmann über Leidenschaft und Scheitern: Wie die Bestsellerautorin nach den Sternen greift
Ihre Thriller werden in über 30 Sprachen übersetzt, kürzlich erschien die Netflix-Serie zu ihrem Roman "Liebes Kind"; Romy Hausmann gehört ohne Zweifel zu den erfolgreichsten deutschen Autor:innen. Aber lief es bei ihr immer so rund?
14.12.2023 73 min Staffel 4 Episode 196
Zusammenfassung & Show Notes
Ihre Thriller werden in über 30 Sprachen übersetzt, kürzlich erschien die Netflix-Serie zu ihrem Roman "Liebes Kind"; Romy Hausmann gehört ohne Zweifel zu den erfolgreichsten deutschen Autor:innen. Aber lief es bei ihr immer so rund? Unglaublich sympathisch und inspirierend erzählt die Autorin Vera und Tamara von den Flops vor ihrem Durchbruch, vom immer wieder Aufrappeln und davon, wie es ist, alle Kraft, sein ganzes Herz und Sein in den einen, letzten Versuch zu investieren. Diese Podcastfolge liefert eine riesige Portion Motivation und Inspiration für alle Schreibenden, die mit Zweifeln und Enttäuschung kämpfen, und sowieso für alle, deren Leidenschaft fürs Schreiben brennt. Foto Romy: (c) Christian Faustus
Ihre Thriller werden in über 30 Sprachen übersetzt, kürzlich erschien die Netflix-Serie zu ihrem Roman "Liebes Kind"; Romy Hausmann gehört ohne Zweifel zu den erfolgreichsten deutschen Autor:innen. Aber lief es bei ihr immer so rund? Unglaublich sympathisch und inspirierend erzählt die Autorin Vera und Tamara von den Flops vor ihrem Durchbruch, vom immer wieder Aufrappeln und davon, wie es ist, alle Kraft, sein ganzes Herz und Sein in den einen, letzten Versuch zu investieren. Diese Podcastfolge liefert eine riesige Portion Motivation und Inspiration für alle Schreibenden, die mit Zweifeln und Enttäuschung kämpfen, und sowieso für alle, deren Leidenschaft fürs Schreiben brennt.
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Transkript
Ja, liebe Leute, herzlich willkommen zu Folge 196, die 2 von der Talkstelle.
Und wir haben heute wieder einen ganz, ganz tollen Gast.
Wir haben Thriller-Autorin Romy Hausmann zu Besuch. Und sie hat uns so sehr
inspiriert mit ihren Erzählungen von Dingen, die nicht so gut gelaufen sind
in ihrem Autorinnenleben, wie es ist, sich komplett emotional in ein Manuskript reinzulegen.
Und ja, also ich bin noch ganz ergriffen.
Ja, so geht mir auch so. Und wenn ihr mal hören wollt, wie das wirklich ist,
wenn man aus tiefstem Herzen schreibt und morgens ungeduscht am Manuskript sitzt,
dann müsst ihr unbedingt jetzt reinhören.
Romy wird euch genauso mitreißen, wie sie es bei uns getan hat.
Die Zwei,
Hallo, ihr da draußen! Hier sind die Zwei von der Talkstelle mit Folge 196.
Und ich bin, wie immer, Vera Nentwich. Und mir gegenüber schaut mich schon sehr
motiviert an die Tamara Leonhard. Hallo Tamara!
Okay, ich versuche, diesen Gesichtsausdruck mir zu merken, damit ich künftig
weiß, wie ich motiviert aussehe.
Also auf jeden Fall motivierst du mich, aber das ist ja immer,
wenn ich dich sehe, bin ich motiviert.
Sehr schön. Ja, hier Montagvormittag und bisher scheint die Woche sich positiv
zu entwickeln, insofern viel konnte ja noch nicht sein.
Ich habe auch sensationelle Nachrichten, aber ich mache es mal ein bisschen
spannend, weil ich hatte ein erlebnisreiches Wochenende, ich habe,
oder so erlebnisreich ist es eigentlich gar nicht, aber ich verhadele mich,
ich komme jetzt zum Punkt,
am Samstag hatte ich Nachbarn zum Essen eingeladen.
Und ich mache ja da immer so ein größeres Projekt drauf, soll ich dir mal sagen, was es zu essen gab?
Ja bitte!
Okay, es gab als Vorspeise ein Lachs-Tartar mit Zitronencreme,
dann ein Erbsenschaumsüppchen mit Gemüse-Duyen, ein geschmortes Rinderbäckchen
mit hausgemachten Tagliatelle an Zuckerschoten und als Dessert gab es Panna
Cotta auf Karamellspiegel mit Heidelbeeren.
Ja, ich wollte dich ja schon lange mal besuchen kommen. Hast du beim perfekten Dinner mitgemacht?
Nein, aber ich mag das so ein bisschen, ne? Ich deck dann auch immer den Tisch total toll und so.
Ich hab mir natürlich jetzt über die Jahre das Geschirr zusammengekauft.
Bei den Gläsern bin ich noch nicht so.
Aber so mit Brottällerschen. Ich hab's noch nicht so weit geschafft.
Ich hab immer vorgenommen, dann auch so selbstgebackene Brötchen zu servieren
und zum Abschluss zum Kaffee hausgemachter Parliener isst. Das habe ich noch nicht geschafft.
Das ist mein nächstes Ziel. Aber ich bestelle Pizza, wenn ich das so kann.
Ja gut, das könnte ich auch, das mache ich auch schon mal. Aber aber was ich
dazu sagen wollte, also es war, wie gesagt, ich wurde ja jetzt ja fast 30 Jahre.
Jetzt habe ich zuerst mal so ein paar Nachbarn eingeladen und hatte den Auftrag,
den Wein mitzubringen, was wir auch reichlich getan haben. Und dann habe ich
halt viel zu viel Wein getrunken und ich habe festgestellt, ich stecke dort nicht mehr so weg.
Ich habe gestern den ganzen Tag hier in Essig gelegen.
Gott, nee. Jetzt komme ich gerade heute wieder so ein bisschen in Schwung,
muss natürlich jetzt auch erstmal mein Equipment wieder aufbauen,
weil ich natürlich den Essdichter freiräumen muss, an dem ich ja sonst immer arbeite.
Ja, also insofern komme ich jetzt so gerade in Schwung und werde jetzt mal den
Anlauf nehmen zu der totalen Sensation.
Das ist etwas in meinem Leben. Warte, ich mache Trommelwirbel.
Genau, mach Trommelwirbel. Es ist zum ersten Mal überhaupt in meinem ganzen
Schaffen passiert, dass ich, beziehungsweise etwas, was ich geschaffen habe, nominiert wurde.
Ja, ja, und zwar Frau Appeldorn und der tote Maler ist nominiert für den Innocent
Award des To-Go Magazins in Berlin für das beste Buch 2023, yay!
Jäger!
Ja, ich habe zuerst gedacht, als das E-Mail kam mit der Ankündigung,
wo noch drin stand streng vertrauerlich, noch nicht ankündigen und so,
habe ich gedacht, das ist wieder irgendein Fake-Mail oder so,
Pishing oder was, sie haben gewonnen.
Nein, es war real und wenn diese Folge ausgestrahlt wird, ist es ja dann auch schon offiziell, ab 14.
Dezember, kann man abstimmen. Das heißt, entscheidend für den Sieg sind die
Anzeigestimmen, die man in seiner Community so mobilisieren kann.
Leute, das kriegen wir hin, oder? Jetzt Pause drücken, Link in den Show Notes
aufrufen, abstimmen, dann weiterhören.
Ja, leider ist es nicht ganz so simpel, das Abstimmen. Man muss auf die Facebook-Seite
vom Innocent Award gehen und an dem entsprechenden Post kommentieren.
Oder ein E-Mail schicken an award.cuteanddangerous.de. Das tun wir in die Show Notes.
Und man hat Zeit bis 14. Januar, also ein ganzer Monat kann abgestimmt werden.
Zu dem Moment, wo wir jetzt hier aufnehmen, weiß ich noch nicht,
wer die Mitnominierten sind.
Aber ich befürchte sehr stark, dass das noch irgendwelche ganz tollen Autoren
und Vorhinnen sind, die auch eine starke Community haben. Ich will es natürlich
nicht nur bei der Nominierung belassen.
Es wäre auch echt toll, wenn ich mal was gewinnen würde. Also ich baue auf euch.
Das machen wir zusammen, oder?
Ja, ich hoffe sehr.
Hörst du die Mengen Ja schreien?
Ja, ja, ich höre es schon. Ich spüre die Vibes, die da so rüberkommen.
Ja, also das heißt so über den Jahreswechsel habe ich dann auch was zu fiebern
und zu hoffen, dass ich möglichst viele Menschen dazu begeistern kann,
für meine Frau Appeldorn zu stimmen.
Sehr, sehr spannend. Drücke ich die Daumen mit und stimme natürlich ab.
Das ist lieb. Dankeschön. So, dem habe ich nichts mehr draufzusetzen.
Ich habe jetzt auch nicht so wahnsinnig viel zu erzählen. Ich habe ein bisschen
Inspiration noch für mein Buch. Ich war am.
Freitagmittag auf einem Konzert, das fand ich generell schon ganz lustig.
Das war schon länger angekündigt, dass letzten Freitagabend die Donuts noch zur Brücken kommen.
Das war dann aber so schnell ausverkauft, dass die dann überlegt haben,
was machen wir? Gehen wir in eine größere Halle oder wie?
Und haben sich dann aber entschieden, ein Mittagskonzert noch vorzuschalten.
Das fing an um 14 Uhr mit dem Support und um 15 Uhr dann das eigentliche Konzert.
Und ich fand es irgendwie total lustig, um 15 Uhr auf ein Punkkonzert zu gehen.
Halt für die Leute in meinem Alter, die gerne um neun im Bett wären.
Ja, es war sehr, sehr, sehr geil. Die Stimmung war richtig gut.
Die haben eine tolle Show gemacht. Ich war überall mit dabei.
Ich war im Circle Pit. Ich habe von einer Crowdsurfenden Person einen Schlag auf den Kopf bekommen.
Ich habe Bier über den Kopf gekriegt. Ich war mittendrin.
Du hast ja voll Punk, voll miterlebt, ja.
Nee, war wirklich ganz, ganz toll. Wenn die wiederkommen, dann werde ich mir
das nochmal anschauen. Ich hatte bisher noch keine Show von ihnen gesehen.
Das heißt, du hast jetzt deinen Roman geändert. Das wird jetzt doch ein Krimi
oder ein Punk-Konzert beim Crowdsurfen erschlagen.
Das kommt vielleicht als Nächstes. Nee, aber tatsächlich hatte ich vorher so
einen kleinen Hänger, will ich nicht sagen. aber irgendwie so das Gefühl,
irgendwas fehlt mir, irgendwas fehlt im ersten Teil des Romans und so.
Und das, was ich da so alles aufgesaugt habe, weil man natürlich auch immer
mit diesem Autorinnen-Auge und Ohr dabei ist, hat mich dann tatsächlich zu einer
Szene inspiriert, die ich noch nachträglich eingebaut habe.
Die fühlt sich an der Stelle jetzt auch sehr stimmig an.
Ja, hat mir auch so ein paar Gedanken für die Szene noch gebracht,
die ich jetzt noch in den nächsten Tagen schreiben werde.
Also auf jeden Fall nicht nur privater Spaß, sondern auch Inspiration.
Ja, ich meine, das ist ja bei uns bei vielem, dass man immer wieder sagt,
das könnte ein Thema sein und das könnte ein Thema sein.
Wobei ich habe immer noch nicht
entschieden, wen ich jetzt im nächsten Biene-Hagen-Krimi umbringen will.
Naja, aber das wird irgendwann. Ich habe mir jetzt vorgenommen,
die Weihnachtspause zu nutzen, um da den Anfang wieder zu machen.
Mal sehen, was wird. Vorher lassen wir uns noch von unserem heutigen Gast inspirieren.
Ich bin sicher, dass es sehr inspirierend wirkt, oder was meinst du?
Ja, Vera, da bin ich mir total sicher. Sie ist nämlich nicht nur Bestseller-Autorin,
sondern auch eine richtig lustige Geschichtenerzählerin.
Wenn man sich Interviews mit ihr anhört, das ist super unterhaltsam.
Und ich bin mir sicher, es wird jetzt genauso sein.
Und ich freue mich wirklich sehr, dass sie bei uns ist. Herzlich willkommen, Romy Hausmann.
Nur keinen Druck aufbauen, also nur vier, fünf Witze. Schönen guten Morgen.
Guten Morgen, Romy. Ach, da fällt mir ja ein, muss ich ja noch erzählen,
weil den Kontakt zu Romy haben wir ja über einen Podcast-Kollegen,
den Christian Sprenger.
Kurze Werbeanblendung.
Genau, und ich war ja zu Gast bei ihm in seinem Podcast Sprenger spricht,
Wobei der Titel ein bisschen lügt, weil er spricht gar nicht.
Denn er lädt sich immer Gäste ein und lässt die Gäste miteinander reden.
Und in der Weihnachtsfolge, die jetzt mit unserer erscheint,
Folge 153, hat er sich alle möglichen Leute rund um die Buch-Bubble eingeladen.
Podcasterinnen, Buchhändler und Buchbloggerinnen. Und ich durfte die zwei von
der Talkstelle da vertreten. Die Folge erscheint jetzt und wir packen natürlich
den Link in die Shownotes.
Hört mal rein und dann könnt ihr mir nachher sagen, ob ich wieder zu viel geredet habe.
Wie war es bei dir, Romy? Du warst ja da auch zu Gast.
Konntest du dich bremsen oder hast du zu viel geredet?
Ich rede grundsätzlich, glaube ich, zu viel, aber ich bin Wiederholungstäterin.
Also Christian kommt auch nicht so richtig von mir los.
Ich glaube, danach bereut er das dann immer, weil er das ja irgendwie auch schneiden
und zusammenzimmern muss. Aber er holt mich immer wieder.
Ja, das ist ja ein gutes Omen, vielleicht bist du jetzt auch alle paar Wochen
bei uns, dann sehen wir, wie das heute so läuft.
Ja, was ich ja total spannend finde, wenn man dich nur so aus der Ferne wahrnimmt,
dann hat man so den Eindruck, er ist als Thriller direkt super erfolgreich,
direkt damit nach Amerika gegangen.
Und wenn man da mal ein bisschen genauer schaut, da war ja eine ganz lange Geschichte
vorne dran. Und ich finde es total toll, wie du eben auch so über deinen Scheitern
selber lachen kannst und das auch als Motivation weitergeben kannst.
Ich glaube, zehn Jahre hat es gedauert bei dir bis zum großen Erfolg, ne?
Ja, aber du, es gibt so ein wunderbares Zitat von Harry Belafonte,
der hat gesagt, ich habe 30 Jahre gebraucht, um über Nacht bekannt zu werden.
Und da denke ich mir dann immer, mein Gott, was sind denn da 10?
Ja, es waren ungefähr 10, ja.
Hattest du je den Gedanken, okay, ich meine, du warst ja vorher beim Fernsehen,
das ist ja auch ein ganz cooler Job.
Hast du irgendwann gedacht, komm, dann lasse ich das jetzt eben mit dem Schreiben
und das war ja auch schön da?
Naja, das war schon schön, aber ich habe ja irgendwann auch mal ein Kind bekommen.
Also mein Kind war eigentlich auch der Auslöser, dass ich zum ersten Mal gesagt
habe, ich schreibe jetzt einen längeren Text, weil vorher war die Zeit nie da.
Ich war sehr, sehr jung auch im Job.
Ich war mit 24 schon Redaktionsleiterin in München bei einer Fernsehproduktion.
Und ich habe sehr gelebt für diesen Job. Ich war alle drei Wochen auf Dreh.
Ich war am Schnitt. Ich habe die Teams gecoacht. Also es war einfach so mein Ding.
Zwischendurch war ich mal betrunken oder beguckt oder was auch immer man da
so macht beim Fernsehen, also sämtliche Klischees treffen da auch wirklich zu.
Und das war mein Leben. Und plötzlich war ich eben auch schwanger.
Und ich wusste einfach auch in dem Moment, es wird sich was ändern.
Du kannst dieses Leben so nicht weiterführen.
Also ich sage auch manchmal, mein Sohn hat echt mein Leben gerettet.
Ich glaube, mich gäbe es jetzt auch gar nicht mehr. So bei diesem Pegel,
den ich da einfach auch gefahren bin.
Und ich war dann relativ schnell nach der Geburt, war ich alleinerziehend.
Also mein Partner war weg.
Ich saß zu Hause mit meinem Baby und mein Baby war unfassbar brav.
Und ich hatte mir das alles irgendwie wild vorgestellt. Und mir wäre das auch
ganz entgegengekommen, eigentlich, weil ich einfach diesen Pegel gewohnt war
und mich schon die Schwangerschaft, weißt du, du kommst nicht voran,
du ziehst dein Bein nach und denkst so, oh mein Gott, wenn er endlich draußen
ist, dann geht es hier irgendwie wieder los.
Aber dieses Baby war unfassbar brav und ich hatte nichts zu tun so und dann
habe ich zum ersten Mal einfach auch einen längeren Text geschrieben und das
war ein Frauenroman, der war so ein bisschen edgy und keiner hat ihn so richtig
kapiert. Ich glaube, der hat drei Rezensionen auf Amazon. Er wurde aber veröffentlicht tatsächlich.
Und ich bin dann so hängen geblieben, weil ich einfach gemerkt habe.
Den Textbezug allgemein hatte ich ja durchs Fernsehen.
Du schreibst ja auch immer so die Off-Texte, die Sprechertexte für deine Reportagen, deine Dokus.
Also ich mochte immer Text und es war ein großer Wunsch gewesen,
mal was Längeres zu schreiben.
Und mit diesem ersten längeren Text bin ich wirklich hängen geblieben und habe
gemerkt, wie schön das ist, wenn du einerseits, Naja.
Wirklich eine Form hast, wo sich was entwickeln kann, wo du Charaktere erzählen
kannst, wo du eine Geschichte auserzählen kannst, du dich aber selber auch so einbinden kannst.
Und für mich war das damals ganz, ganz wichtig auch, weil eben raus aus meinem
alten Leben plötzlich Mutter mit all der Verantwortung, die du da trägst,
mit der ganzen Überforderung auch und noch dazu eben ohne Partner stehst du da.
Also du hast jede Menge Baustellen auch, ne? Und das habe ich da so reinverarbeitet
und habe gemerkt, mein Gott, was für ein gutes Medium einfach auch,
komplett anders eben als im Fernsehen zu erzählen,
eine komplett andere Arbeitsweise, weil du ja einfach auch alleine bist.
Ich habe gemerkt, ich kann das nicht mehr hergeben, obwohl dieser erste Roman
gefloppt ist, der zweite gleich mal hinterher.
Ich wollte aber einfach nicht aufhören. Ich habe eine Zeit lang,
bin ich zweispurig dann gefahren und war einfach noch beim Fernsehen.
Mein Baby stand im Maxi-Cosi im Schnittraum und ich habe meine Sachen da gemacht,
bin aber nicht mehr auf Dreh gegangen und habe auch immer mehr gemerkt,
dass die Formate, die ich da bedient hatte, dass ich mich von denen auch so
ein bisschen distanziere mit meiner neuen Rolle als Mutter.
Ich habe auch Frauentausch gemacht und diesen ganzen Trash auch,
was du vielleicht dann auch einfach nicht mehr so sehen kannst,
wenn du selber einfach jemanden hast, den du auch sehr beschützen willst.
Und der Reiz, so zu erzählen über Bewegtbild, der ist immer weiter weggegangen
und mich hat es immer mehr zum Schreiben auch gezogen.
Und ich habe mir, egal was ich gemacht habe, immer die Zeit auch freigeschaufelt.
Und das erreichte so ein bisschen so seinen Höhepunkt, als ich dann irgendwann
meinen Job komplett gekickt hatte und dann nur noch Offtexte als selbstständige
Redakteurin, als freiberufliche Redakteurin geschrieben habe, Blogbeiträge.
Also ich hab wenig wenig Geld dann gehabt in dieser Zeit, aber Gott sei Dank
noch genügend Zeit zum Schreiben.
Also das war nicht so ganz einfach, aber ich glaube im Nachhinein die richtige Entscheidung.
Aber wie ist das denn, wenn man einen Job kündigt? Ich weiß nicht,
wie sicher deine Existenz so als Redakteurin war.
Ich meine jetzt vom Schreiben leben, das wissen wir aus eigener Erfahrung,
ist auch kein zuckerschleckend. So weit muss man erst mal kommen.
Das ist doch eine große Ungewissheit.
Hast du das einfach locker genommen?
Nee, gar nicht, gar nicht, zumal ich ja eben auch ein Kind hatte und alleine zu bin.
Also das heißt, das komplette Einkommen oder die Last, Geld zu verdienen,
die lag ja allein auf mir.
Mir wurde es einfach gemacht, weil die Firma, eine ganz tolle Produktionsfirma,
eine kleine Firma, sehr familiär auch, die ist in die Insolvenz gegangen.
Und an dem Punkt musste ich ja entscheiden, wie mache ich weiter.
Entweder ich gehe jetzt freiberuflich oder ich lasse mich wieder fest anstellen
bei einer größeren Firma. Da hatte ich auch Angebote, weil ich einfach auch
sehr lange dabei war und einen ganz guten Job gemacht hatte.
Und für mich war aber in dem Moment, war es klar, ich gehe freiberuflich,
dann kann ich mich selber einzahlen. Ich werde natürlich auch meinem Kind noch gerecht.
Ich muss nicht mehr dauernd auf Dreh und gehe ich jetzt zu dieser anderen Firma,
dann stecke ich komplett drin.
Ich werde keine gute Mutter sein und ich habe einfach wieder 13-Stunden-Tage.
Das heißt, ich kann mir alles, was ich einfach aus dem Schreiben auch ziehe,
das kann ich mir in die Haare kleben. Das wird nicht funktionieren.
Und vielleicht, ich hätte, glaube ich, wäre das mit der Insolvenz nicht gewesen,
ich hätte nicht den Arsch in der Hose gehabt zu sagen, weißt du was,
ich glaube so sehr an mein Schreiben, wird schon irgendwie, du musst ja auch
deine Miete bezahlen, du musst den Kindergarten bezahlen.
Also es ist, wir können ja alle nicht von Luft und Liebe.
Und das war so der Moment, wo ich einfach dachte, gut, du musst dich jetzt hier
irgendwie so durchhangeln, es muss genügend da sein, um den Kühlschrank zu füllen.
Ansonsten können wir relativ für eine gewisse Zeit auch ein bisschen zurückstecken.
Das war nicht immer schön.
Mein Auto ist zu der Zeit kaputtgegangen. Und ich weiß noch,
wie ich mit meinem Papa auf dem Gebrauchtwagenhof stand.
Ich war Mitte 30 und ich hatte einfach auch diese Vita beim Fernsehen,
die ja eigentlich auch sich ganz gut las. Und eigentlich war ich ja erfolgreich gewesen.
Und ich stand auf diesem Gebrauchtwagenhof und habe mir so angeguckt.
Was mussten du eigentlich so vorzahlen oder anzahlen, einfach für so eine gebrauchte Karre?
Und das überstieg so alles. Und ich stand da mit Mitte 30, bin in Tränen ausgebrochen.
Hab gedacht, ich bin die allergrößte Versagerin. Ich hatte mal,
ich hatte eine Karriere, ich hab alles in den Sand gekickt, weil ich einfach
seit ein paar Jahren komplett runterreduziere und nur schreiben will.
Und mein Papa sagte dann so, komm, ich leihe dir das Geld, was holst du denn
jetzt? Das ist doch nicht so schlimm, ne?
Und das macht es aber noch schlimmer, weil ich irgendwie so dachte,
mein Gott, ich bin Mitte 30, Mann. Und ich bin auch so erzogen,
dass es eigentlich egal ist, ob du ein Mann bist oder eine Frau.
Du kannst deine Sachen machen, du kannst Karriere machen. Ich hatte es ja auch
bewiesen, noch dazu mit Kind. Ich habe das alles gut hingekriegt.
Und dann stehst du da und denkst dir, du hast halt nicht mal 2500 Euro und kannst
deine Anzahlung leisten. Das war ein ganz schlimmer Moment.
Das war der Moment, wo ich wirklich dachte, vielleicht hast du dich verrannt,
vielleicht hast du dich geirrt und vielleicht musst du dich jetzt doch nochmal
umorientieren, weil du bist verdammt nochmal Mutter, du bist nicht allein auf dieser Welt.
Und wie lange hat es dann gedauert, bis dann aus dem Schreiben wirklich auch
ein Einkommen generiert wurde?
Das kam tatsächlich erst mit Liebeskind.
Okay.
Da hast du ja auch radikal dein Genre gewechselt.
War das für dich so ein das versuch ich jetzt noch Ding?
Oder hast du eher das Gefühl gehabt, das ist jetzt noch ein größeres Risiko?
Oder wie war das für dich vom Frauenroman zum Thriller zu kommen?
Naja grundsätzlich ist es ja so, wenn du nichts hast, hast du ja auch nichts zu verlieren.
Also wir sehen das immer so tragisch. Aber eigentlich die Ausgangssituation
ist gar keine so schlechte.
Und es gibt noch eine Weisheit, die ich gerne hier morgens um viertel vor neun verbreiten möchte.
Du bist niemals besser, als wenn keiner auf dich gewartet hat.
Ja, dann hast du einfach, du kannst machen, was du willst.
Für mich war es so, ich habe das gar nicht bewusst entschieden.
Ich bin niemand mit Kalkül. Ich gehe immer komplett nach Herz und Bauchgefühl.
Ich bin überhaupt kein Vernunftmensch. Ich bin kein Rechner, gar nichts.
Es war so, dass ich, mein zweiter Frauenroman, der hat eine Rezension bekommen
und da schrieb eine Frau,
naja, die kann schon schreiben, aber diesen Psychoterror, nochmal in Klammern,
es war ein Frauenroman, mit so einem süßen Cover zu tarnen, Rummihaus, man macht das nicht.
Schreib irgendwas über kleine Jungs, die Kätzchen ersäufen oder verrückte,
ausgeartete Axtmörder.
Das ist deine Sache, aber kein Frauenroman, lass das. Und wenn du das zum ersten
Mal liest, dann denkst du, okay, diese Ritzen sind voll auf die zwölf,
die hat mich komplett rasiert.
Aber im nächsten Moment, wenn du das ein bisschen auseinander nimmst,
dachte ich so, ja, vielleicht sollte ich das mal versuchen.
Und da hatte ich dann plötzlich auch Lust drauf und dann dachte ich,
naja, probieren wir das mal.
Das war auch so die Zeit, ich habe mich früher gar nicht mit Fuller beschäftigt,
das war gar nicht so mein Genre. Aber ich hatte zufällig auch.
Ich glaube, geschenkt bekommen, Gone Girl von Gillian Flynn.
Und den hatte ich tatsächlich auch gelesen, so eigentlich nur aus Ermangelung
von anderen Dingen, die ich lieber gelesen hätte.
Hätte ich es mir ausgesucht und habe aber bei diesem Buch festgestellt,
mein Gott, das kann Thriller sein?
Wie gut ist das denn gemacht? Wie originell, wie anders?
Und ich so, vielleicht ist das gar nicht so ein schlechtes Genre, probieren wir doch mal.
Das heißt, du hast so ein bisschen deine dunkle Seele in dir entdeckt, oder?
Naja, ich glaube einfach, guck mal, auch das, was ich früher gemacht habe beim
Fernsehen, ich habe ja immer Geschichten über Menschen erzählt und mich hat
das immer sehr interessiert, warum ticken wir, wie wir ticken.
Ja, so und gerade auch so Lebenswirklichkeiten, weißt du, ich saß manchmal in
Interviews bei Familien, gerade auch bei Frauentausch, da mag man jetzt drüber
lachen, aber es ist wirklich so, da sind Familien, die sind natürlich von meiner Lebensbubble.
Welten entfernt. Und ich würde immer sagen, ich verstehe nicht,
wie kann man so leben und das auch noch verteidigen.
Aber sich da mal reinzudenken und diesen Standpunkt einzunehmen,
das fand ich immer sehr, sehr spannend.
Deswegen glaube ich, so dieses Thriller-Genre, wo du ja auch sezieren kannst,
wo du in die Psychologie, in die Philosophie gehen kannst, du kannst so viele
Themen bedienen, das war schon irgendwie auch mein Ding. Das habe ich dann festgestellt, ja.
Ja, kann ich auch verstehen. Wo du das jetzt gerade sagst, also mir erschien
das vorher schon logisch aus dem Thriller kommend, aber wenn ich jetzt an Frauentausch
denke, ist es vielleicht noch ein bisschen logischer, das klingt jetzt glaube
ich falsch, wenn ich das gleich sage,
aber du hast ja jetzt auch ein True Crime Buch geschrieben und das meine ich
jetzt im Sinne von eben verstehen,
was passiert in Menschen, warum sind Menschen dort, wo sie sind,
warum tun sie, was sie tun.
Das ist ja dann schon eine ganz andere heftige Hausnummer, als wenn man sich so was ausdenkt.
Auf jeden Fall, aber es geht ja auch darum, gerade weil ich mir das ausdenke,
weißt du, ich sitze ja hier in meinem schönen, warmen Haus.
Ich konstruiere Geschichten zu Unterhaltungszwecken und ich erzähle Verbrechen,
ich erzähle Vergewaltigungen, weißt du, so ich erzähle Dinge,
die es eigentlich wirklich gibt, aber die entspringen rein meiner Fantasie im Grunde zum Spaß.
Und ich hatte so einen Punkt, wo ich irgendwie so dachte, ist das richtig?
Muss ich nicht irgendwie mehr auch drüber wissen? Weißt du, so mein größter
Horror war immer zum Beispiel, oder am Beispiel einer Vergewaltigung.
Was ist denn, wenn ein wirkliches Vergewaltigungsopfer zufällig mal an mein Buch kommt?
Und er oder sie liest dann diese Szene und denkt sich so, boah Mädchen,
du hast überhaupt keine Ahnung, wie respektlos bist du. Das war immer so mein größter Horror.
Ich wollte immer mit sehr viel Respekt auch meine fiktiven Figuren schreiben.
Weil mir eben klar ist, du kannst dir nichts ausdenken, was nicht schon längst
irgendwo auf der Welt passiert ist.
Und du musst immer damit rechnen, dass genau dieser Mensch, dem sowas passiert
ist, an deine Bücher rankommt.
Ich hatte auch mit dem letzten Roman mit Perfect Day, da hatte mir auch eine
junge Frau geschrieben, die in der gleichen Situation war wie meine Hauptfigur,
wo der Vater verhaftet worden ist und sollte einfach ein Verbrecher sein.
Und die auch gesagt hat, ich habe mich so aufgehoben gefühlt,
du hast das so getroffen. Weil für mich war mein Papa auch der beste Mensch
auf der Welt. Und ich musste feststellen, der hat zwei Seiten.
Und ich finde, das ist einfach auch so ein bisschen, wir haben ja auch,
selbst in der Unterhaltungsliteratur, wir haben ja auch eine Verantwortung, weißt du?
Also gerade, weil wir über Verbrechen schreiben. Das sind so ernste Themen.
Und ich finde, dieser Verantwortung sollten wir gerecht werden.
Und für mich war es dann einfach ganz klar, ich muss näher an das ran,
was ich hier eigentlich mache.
Alles andere kann ich irgendwie nicht vertreten.
Das geht nicht. Das ist so falsch. Und deswegen kam auch der Wunsch auf,
mich damit ein bisschen näher zu befassen.
Bevor ich mir jetzt gleich von Romy erklären lasse, wie sie sich dann in diese
Themen einarbeitet, hören wir mal in unseren heutigen Buchtipps,
welche Themen denn da so besprochen werden.
Ja, ihr Lieben, wir haben ja in diesem Advent eine Buchwerbespezialaktion und
deshalb haben wir heute wieder ein paar Buchtipps für Dich. Was ist denn dabei, Tamara?
Ich habe was Spannendes mitgebracht, einen Mystery-Roman.
Und wie immer fange ich mit dem Cover an. Man sieht hier ein sehr hohes,
schmiedeeisernes Tor, da ist Nebel drumherum und ja, es scheint ein sehr altes Gebäude zu sein.
Rechts und links von dem Tor ist ein Gemäuer und vor diesem Tor auf dem Boden,
das ist so ein aufgeplatzter, getrockneter Naturboden, Da liegt ein Stoffhase,
der da offenbar verloren gegangen ist.
Das Ganze ist also so in grün-grau Tönen gehalten.
Und ganz groß vor dem Tor steht der Titel des Romans, der da heißt Nachtschreck.
Der wurde geschrieben von der Autorin Tanja Karmann. Und wie immer lese ich
dir vor, um was es da geht.
Ich bin gespannt. Ich habe bei dem Tor schon eine gewisse Assoziation.
Aha, erzähl mal kurz.
Naja, also ich muss bei Toren, wo Spielzeug daneben liegt, immer irgendwie an
Ausschwitz denken, aber das dürfte was anderes sein.
Ja, ich glaube schon. Wobei ein bisschen historisch wird es tatsächlich.
Also, folgendes steht im Klappentext.
Nina ist frustriert. Nur schwer kann sie in der eingeschworenen Gemeinschaft
des Dorfes Fuß fassen, in das sie kürzlich mit Mann und Kind gezogen ist.
Noch schwieriger wird es, als die Journalistin den Auftrag erhält,
über den tragischen Tod des Nachbarjungen zu berichten.
Ausgerechnet auf der Beisetzung kommt es zu einer unschönen Szene und Nina beginnt
zu ahnen, dass in dem kleinen idyllischen Dörfchen irgendetwas ganz und gar nicht stimmt.
Bei ihren Nachforschungen stößt sie auf unzählige Fälle von Kindstoden,
die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen.
Noch ahnt Nina nicht, dass sie dabei ist, eine jahrhundertealte Verschwörung aufzudecken.
Und dass eine unfassbare Bedrohung bereits die Finger nach ihrem eigenen Sohn ausstreckt.
Dann haben wir hier noch zusätzlich ein Statement vom SR3-Krimi-Tipp von Uli
Wagner, der da lautet Nachtschreck hat einen raffinierten Plot,
eine überzeugende Hauptfigur und dass Tanja Karmann auch mit historischen Tagebucheinträgen
arbeitet, macht das Ganze noch mystischer und erhöht die Spannung ungemein.
Also ich bin jetzt schon mal sehr gespannt und ja, ich hab schon ein bisschen Gänsehaut jetzt.
Ja, also das Gesamtpaket aus Cover-Klappentext weckt auf jeden Fall das Bedürfnis
nach Einmummeln und ein wenig das Licht dimmen, um in die passende Stimmung zu kommen.
Und wenn ihr das tun möchtet, dann kauft Nachtschreck von Tanja Karmann.
Das klingt schon spannend. Und was gibt's noch?
Ich habe was Weihnachtliches mitgebracht und gleichzeitig...
Gleichzeitig habe ich auch was düsteres und spannendes.
Ich erzähle dir mal vom Cover. Wir sehen hier einen schwarzen Untergrund.
Darauf wurde ein wenig Puderzucker verstreut und da sind zwei Plätzchen. Eins ist angebissen.
Sieht fast ein bisschen aus wie ein Gesicht.
Eins wurde schon geklaut. Das sieht man daran, dass dort der Puderzucker fehlt.
Und dazwischen überall rote Flecken. Ich hoffe, es ist Marmelade.
Es könnte aber auch Blut sein. Man weiß es nicht so genau.
Jedenfalls sehen wir im oberen Teil des Covers eine Nikolausmütze.
Und in Rot und Grün, wie es zu Weihnachten gehört, steht da der Titel Düstere Weihnachten.
Das muss doch keiner in Nikolaus umgebracht haben.
Oder hat der Nikolaus jemanden umgebracht?
Oder so rum, genau.
Das kann man rausfinden in diesem Buch, geschrieben von Cat Von Aaber.
Und das Besondere ist, es sind 24 Kurzgeschichten. Das heißt,
ihr könnt jetzt im Advent jeden Tag eine lesen oder wenn ihr es ein bisschen
später kauft, vielleicht jeden Tag zwei.
Die Autorin hat uns aber auch verraten, man kann es auch durchaus außerhalb des Advents lesen.
Und jetzt erzähle ich mal kurz, was man denn da so erwarten kann.
Der Klappentext ist eher kurz, deswegen lese ich nachher gleich mal ein wenig
ins erste Türchen, nenne ich es jetzt mal rein.
Weihnachten ist nicht immer ein Fest der Liebe und Besinnlichkeit.
In diesem Kurzgeschichten-Roman ist die Weihnachtszeit geprägt von Mord,
Unfällen und Rachegelüsten. Bist du bereit?
Ja, dann erwartet euch u.a. Geschichte Nr. 1, die da heißt Advent, Advent. Und so beginnt.
Bald ist Weihnachten und der einzige Wunsch, den ich habe, ist der,
endlich meine Familie wiederzusehen.
Zu lange sind wir mittlerweile voneinander getrennt.
Sehnsüchtig schaue ich aus dem Fenster. Der Anblick, der sich mir bietet, ist trist.
Im Hof sitzen zwei Frauen und unterhalten sich im Rahmen von Beton.
Ein Lachen dringt an meine Ohren, der Klang frisst sich in meinen Kopf und schmerzt.
Er erinnert mich an die unbeschwerten Momente, die ich mit meiner Schwester
hatte, bevor wir uns so furchtbar gestritten haben, dass sie seither nicht mehr mit mir redet.
Als ich eine Schachtel mit kleinen Basteleien meiner Nichte öffne,
erschwert mir der Andring das Atmen.
Annas selbstgemachter Baumschmuck liegt oben auf. Ich nehme den aus Holz gefressen
Schutzengel in die Hand und schlucke schwer.
Den hat sie mir vor einigen Jahren geschenkt, als sie noch zur Grundschule ging.
Jeder Anhänger ist mit goldener Farbe besprüht. Ich erinnere mich noch genau, wie ungeduldig sie war.
Das Warten darauf, dass die Farbe endlich trocknet, lag ihr nicht.
Viel zu früh testete sie, ob die Flügel noch feucht waren.
Auf jedem dieser Anhänger befindet sich ein kleiner Fingerabdruck.
So geht's los, wie's weitergeht, erfährt man im Buch Düstere Weihnachten von Cat Van Aver.
Ja, da sind wir wieder. Ja, Romy, wenn du jetzt so Themen hast,
Verwaltungsopfer, Vater ist Verbrecher, wie näherst du dich diesen Themen denn?
Ich versuche eigentlich immer mit Menschen zu sprechen. Das ist,
weißt du, du kannst dich dumm und dämlich googeln und gerade auch so im True
Crime, also bei den ganzen Podcasts Da ist die normale Herangehensweise der
Podcast-Host zum Beispiel ja auch die,
ich google es einfach und ich habe dann eben Internetquellen und die fasse ich irgendwie zusammen.
Und das ist in Ordnung, aber es ist journalistisch und ich komme nun mal vom Journalismus.
Es gibt eine journalistische Sorgfaltspflicht und die bediene ich auch in meinen Büchern.
Also ich versuche, andere Quellen zu finden als irgendein Forum,
weil das ist keine verlässliche Quelle.
Und für mich ist immer so das Erste, gibt es jemanden oder kann ich jemanden
finden, der mir diese Geschichte wirklich eins zu eins aus Erfahrung erzählen kann.
Also das ist immer meine Lieblingsquelle und ich gehe auch immer sehr weite
Wege, um solche Menschen zu finden und ich habe auch immer sehr viel Glück.
Dass ich Menschen eben finde, die mit mir sprechen und die mir das auch glauben,
wenn ich sage, pass auf, ich will hier nichts verwursten.
Ich bin die Letzte, die sagt, ich bin irgendwie sensationsgeil,
ich schreibe nicht über Gedärme oder so, ich trete das alles nicht aus.
Mir geht es einfach um Menschlichkeit und ich behandle das mit Respekt.
Ich möchte wissen, wie es war.
Und das glauben die mir, Gott sei Dank, auch immer. Es ist ja auch so.
Und deswegen habe ich das große Glück, dass Menschen mir gegenüber auch immer
sehr, sehr offen sind. Und das ist ein großes, großes Geschenk.
Und ich hoffe, dass all die Menschen, die sich in ihrem Leben mit mir unterhalten
haben, für meine Geschichten, dass sie das nicht bereut haben und dass sie immer
auch sagen, ja, es war gut, dass wir dieses Gespräch geführt haben.
Jetzt lass mich aber noch mal, wir haben ja viele Autoren, Autorinnen,
die uns jetzt zuhören. Und mich persönlich interessiert das auch sehr.
Wie kommt man denn an so, wie komme ich an jemanden, dessen Vater sich als Verbrecher alt puppt?
Du findest vielleicht nicht jemanden, dessen Vater ein Verbrecher ist.
Aber es gibt ja wirklich viele gemeinnützige Vereine auch.
Da kannst du dann Google auch benutzen und dann kommst du auf viele Vereine,
sei es jetzt Weißer Ring oder was auch immer.
Also es gibt wirklich viel. Da musst du einfach ein bisschen bisschen pieksen
und dann kannst du da mal hinschreiben und kannst mal fragen Hey,
das und das wäre mein Anliegen. Das und das möchte ich.
Gibt es jemanden, der vielleicht mit mir sprechen würde?
Wie viel Zeit wendest du da so auf für diese Vorrecherche oder oder wann weißt
du für dich Jetzt bin ich bereit, das in Texte umzuwandeln?
Das kann ich dir nicht genau sagen. Also manchmal ist es ja auch so,
dass du parallel arbeitest, weil du einfach eine Idee schon hast und eine Grundsituation
dann auch schon konstruierst.
Ich würde aber sagen, es hat ja auch einen Grund. Guck mal, ich bin ja keine
von denen, die zwei Bücher im Jahr machen.
Und das geht nicht darum, dass ich nicht schnell schreiben könnte, könnte ich schon.
Aber es ist genau diese Sorgfalt und diese Zeit, die ich mir lassen möchte,
genau für diese Dinge, das ist der Grund, und warum ich so wenig Bücher im Vergleich
zu den KollegInnen auch veröffentliche hintereinander.
Ja, wobei das jetzt auch eine Frage für mich aufwirft. Ich bin ja hier bei uns
ein bisschen die Pragmatikerin und die immer aufguckt, wie komme ich jetzt ans Geld?
Wenn ich mir das so überlege, ich meine, du schreibst zwischen deinem Lieser,
heißt jetzt Leola, und Liebeskind waren fünf Jahre und dann so alle zwei Jahre ein Buch.
Das heißt doch dann im Umkehrschluss, dass ein Buch bei dir so viel abwirft,
dass du dann mindestens zwei Jahre davon leben kannst.
Naja, also ich meine, es ist ja nicht so, dass ich nur alle zwei Jahre irgendwas
mache. Ich hatte 2022, kam im Januar Perfect Day und kam im Sommer True Crime.
Weißt du, manchmal passiert es ja auch, dass so innerhalb eines Jahres das True
Crime Buch oder das ganze True Crime Projekt ist mir ja auch so ein bisschen
vor die Füße gefallen. Das war ja gar nicht geplant, das ist passiert.
Und doch, ich verdiene gut, auf jeden Fall.
Ja, nee, ich kann gut davon leben. Also wir haben ein feines Leben,
das ist alles ganz wunderbar. Es ist aber auch so, ich habe ja auch Dinge,
die ich noch nebenbei mache.
Weißt du, ich habe auch den Tatort-Podcast, habe ich gehostet.
Also ich gucke auch schon, was ich noch machen kann, ohne dass ich mir die Zeit
zum Schreiben irgendwie verknappe oder dass es auf Kosten der Qualität geht.
Und man muss auch sagen, schau mal, ich bin jetzt oder ich werde jetzt 42 Jahre alt.
Es ist ja so, mein Sohn ist 14. In dem Alter, weißt du, es ist nicht mehr meine erste Wohnung.
Und ich sage, ich muss mir jetzt eine Schrankwand anschaffen.
Also das, was man ja so zum Leben braucht, das habe ich. Ich habe auch inzwischen ein fahrendes Auto.
Und ich bin auch ein Mensch, weißt du, ich muss nicht fünfmal im Jahr in den
Urlaub auf die Bahamas. Das brauche ich und ich bin sehr glücklich,
wenn ich einfach meine Ruhe habe zum Schreiben.
So, das heißt, wie hoch sind meine Lebenshaltungskosten?
So, also ich glaube, ich kann ganz gut haushalten. Und wie gesagt,
für mich ist wichtig, dass mein Sohn alles hat, was er braucht.
Und ansonsten, mich kannst du in jeder Hütte absetzen. Gib mir einen Laptop,
ich bin happy. Also das, ne?
Ja, da mit dem Internet, das haben wir ja so, das ist noch nicht so bitteschön.
Ja, siehste, weil ich so ein Schwimmerpups bin, ja?
Ja, aber ich meine, du gehst ja auch auf Lesereisen, das ist ja auch durchaus
was, was man zwischendurch noch macht.
Und da bist du ja auch sehr spontan und erzählst gerne Geschichten zwischendurch.
Da merkt man ja schon auch einfach, dass in dir die Entertainerin auch steckt.
Ich weiß nicht, ob ich das bin, aber weißt du, ich scheiß mich halt einfach nicht.
Ich bin so oft auf die Nase gefallen, weißt du, ich hab mich so oft entblödet.
Und ich denke mir, wir nehmen viele Sachen viel, viel, viel zu ernst. Weißt du so?
Und wenn du dann mal runter reduzierst, was ist denn wirklich ein Problem in
deinem Leben? Ein Problem ist, wenn du oder jemand aus deinem Umfeld,
wenn ihr krank werdet und man kann nichts tun.
Wenn dir jemand wegstirbt und du musst mit Verlust dealen. Es gibt so ganz,
ganz wenig Sachen, wo du wirklich sagst, das ist jetzt ein Problem.
Wir hängen uns immer so an diesen Nichtigkeiten auf. Was ist denn,
wenn du zehn Jahre brauchst, bist du ein erfolgreicher Autor oder eine Autorin bist? Dann ist das so.
Mein Gott, du hast ja in den zehn Jahren nicht nur Steine geschleppt und irgendwelche
Würmer gefressen. Du hast ja trotzdem irgendwie noch ein Teil Leben gehabt, weißt du?
Und für mich ist es so, ich...
Es war immer so der Horror, wenn ich mir so vorgestellt habe,
Boah, Lesung, ich war ja selber nun auch auf Lesungen und wenn ich da Menschen
sehe mit einem Rollkragenpullover, einer Brille, auf deren Bügel sie rumkauen
und ein Wasserglas, dann denke ich mir so, mein Gott, warum?
Also das, weißt du, die Leute, die geben dir anderthalb Stunden ihres Lebens,
die kommen da abends hin und gucken eben nicht Germany's Next Topmodel oder
wetten das, sondern die kommen zu dir und zahlen auch noch Geld für eine Karte.
Und dann setzt du dich da so hin, so schlumpfig und liest da nur dein Buch vor.
Wie langweilig ist das denn?
Man soll ja nicht immer von sich auf andere schließen, manchmal ist es aber
gar nicht verkehrt. Und dann denke ich so, gut, wenn du mir deinen Arm gibst,
dann unterhalte ich dich auch.
Und der Punkt ist ja auch noch zusätzlich, ich habe ja keine Bühnenangst,
ich habe keine Angst vor Menschen.
Ich mag das total gerne. Das ist einfach so mein Naturell. Ich mag das auch
sehr, wenn Leute lachen.
Und ich will aber auch Spaß haben. Weißt du, ich fahre ja, ich wohne im Süden
Deutschlands. Und ich fahre ja durch quer Deutschland für diese Veranstaltungen,
ich fahre manchmal auch ins Ausland.
Warum mache ich das denn? Das ist doch für mich auch anstrengend.
Ich bin auch nicht mehr die Jüngste. Ich brauche zwei Stunden,
bis mein Make-up-Sitz und mein Kunstrecht gezuppelt ist.
Und für diesen Aufwand, den ich ja auch habe, setze ich mich dahin und denke,
so, wir haben jetzt alle miteinander Spaß, weil ich möchte das eben auch.
Und ich stelle auch immer wieder fest, dass gerade die Geschichten,
ich erzähle ja eben ganz oft vom Scheitern und was dir alles passieren kann,
Und ich merke, wie gut das den Menschen tut.
Wir fühlen uns manchmal so alleine in Dingen, wie ich es gerade gesagt habe,
die eigentlich objektiv betrachtet gar nicht so schlimm sind.
Aber weil wir uns so alleine fühlen, zirkeln wir so um uns selber.
Und da ist es manchmal gut, wenn jemand kommt, wo du halt weißt,
okay, die hat halt jetzt eine Netflix-Serie, aber die wusste auch nicht,
wie sie ihr Auto bezahlen soll.
Es tut manchmal gut, Dinge zu teilen und eben nicht nur die großen Erfolge.
Ich rede auch gar nicht so gerne darüber, wenn ich ehrlich bin,
Wenn jemand sagt, stell dich doch mal vor und was ist denn so der Stand?
Was soll ich dir denn sagen? Ja, meine Bücher sind in fast 30 Sprachen übersetzt.
Ja, ist so. Ich habe eine Netflix-Serie. Da ist ganz, ganz viel so.
Ich habe eine riesen Vita, was die Bücher angeht, aber.
Ich erzähle das nicht gerne. Ich erzähle den Leuten lieber, pass auf,
so fühlt es sich an, das ist schief gelaufen, das war eine Oberkacke und hier
bin ich auch mal wieder auf die Nase gefallen.
Das finde ich viel, viel wichtiger, dass wir diese Sachen teilen,
gerade um dieses Gefühl von Einsamkeit und von Sinnlosigkeit,
von Selbstzweifel. Da müssen wir doch ran.
Romy, du sprichst uns so aus der Seele. Ich habe dir gerade schon ein Bühnenprogramm
mit uns drei zusammen vorgestellt.
Jetzt will ich aber dann da auch nochmal nachfragen. Wenn mir jemand sagt,
ich habe zehn Jahre gebraucht, um dann einen Weltbestseller zu haben und eine
Netflix-Serie und ich bin auch gerade so zehn Jahre dran und bin da sehr weit
von weg, da will ich jetzt genauer wissen.
Du hast ja schon gerade gesagt, dass du gerne über das Scheitern redest und
es ist ja bei uns auch, glaube ich, so ein bisschen unsere Podcast-Premisse.
Wir nennen uns ja auch die zwei total unberühmten Autoren, die Podcasts machen.
Deswegen, lass uns doch mal so ein bisschen eintauchen. Du bist ja auch Verlagsautorin.
Aus meiner Erfahrung findet man ja jetzt nicht binnen zwei Stunden irgendeinen Verlag.
Wie war denn das von dem Moment an, wo du gesagt hast, jetzt will ich schreiben,
musstest du nur anrufen, weil du beim Fernsehen bist und hast einen Verlagsvertrag
oder wie läuft das oder wie geht das?
Ach Schmarrn, das ist völliger Quatsch. Für mich war das so,
ich habe eben damals diesen ersten Text, das Buch hieß letzten Endes Banalverkehr,
den habe ich geschrieben und ich habe mir aber gar nicht vorher überlegt,
ich schreibe einen längeren Text und dann veröffentliche ich den.
Ich habe den erst mal nur für mich geschrieben, weil ich eben auch,
ich brauchte was außerhalb von Mama sein.
Ich brauchte irgendwie eine Mission für mich und eine Herausforderung.
Und dann habe ich diesen Text geschrieben und dann hatte der irgendwie plötzlich 350 Seiten.
Ich hatte das Gefühl, der war beendet und in dem Moment dachte ich erst,
aber das bin halt so ich, weißte, in dem Moment dachte ich so,
ja und jetzt? Was machst du denn jetzt damit?
So, weißt du, so Null Kalkül. Ich mache erst mal und dann gucke ich,
was letzten Endes dabei rauskommt.
Naja, und dann habe ich mir das echt gegoogelt. Hallo, habe irgendwie ein Manuskript
geschrieben, was mache ich jetzt damit? Weil ich auch noch dachte,
schickt man das jetzt an Verlage?
Wie ist denn da so der Lauf? Und dann habe ich so gelesen, okay,
normalerweise sucht man sich einen Literaturagenten oder eine Agentin.
Da dachte ich, naja prima, dann suche ich mir mal da Leute raus und habe dahin
geschrieben, alles hingeschickt und hatte auch große Erwartungen.
Das hat nicht so gut geklappt. Ich habe letzten Endes tatsächlich einen Agenten
gefunden, aber es waren sehr viele Absagen auch dabei.
Und dieser Agent hat es relativ schnell sogar an Heine verkauft, dieses Manuskript.
Warum? weil es sehr ungewöhnlich war.
Ich habe immer geschrieben, aber ich hatte vom Romanschreiben eigentlich keine
Ahnung, es war aber ein großer Vorteil, weil ich halt so auf alles geschissen
habe, auf sämtliche Regeln.
Und der Heine Verlage sagte, mein Gott, also das ist schon sehr sperrig,
das ist sehr edgy, aber irgendwie auch sehr cool, das könnte was sein.
Sie haben sich leider geirrt, aber danke für den Vertrauensvorschuss.
Und dann wurde dieses Buch tatsächlich gedruckt, die haben aber leider den Fehler
gemacht, die haben ja gleich einen Zwei-Buch-Vertrag gegeben.
So, ne? Dann mussten sie das nächste Buch leider auch noch nehmen,
hat auch nicht funktioniert. Also, sie haben gedacht, okay, das ist sehr innovativ,
es ist aber nicht durchgekommen so.
Und wie gesagt, ich hatte, ich wusste nicht, wie man das alles so angeht.
Ich hätte, glaube ich, auch einfach, also so weit googeln hätte ich auch gar
nicht können, dass ich irgendwie zum Self-Publishing gekommen wäre.
Für mich war wirklich so Google-Anfrage, Manuskript geschrieben, was nun?
Ja, okay, das heißt, du hast jetzt dann einen Verlag, einen Zwei-Jahres-Vertrag,
beide Bücher laufen nicht so gut. Und ich denke mal, die werden sich jetzt nicht
drum gerissen haben, dir noch einen Vertrag zu geben.
Nee, da bist du los.
Und da denke ich auch. Ist das mit so einem Scheitern im Hintergrund leichter
oder schwerer, einen neuen Vertrag zu finden?
Sehr, sehr schwer. Weil es geht ja nicht nur um die Verlage,
sondern es geht auch um die Buchhändler.
Die BuchhändlerInnen, die haben ein Warenverkaufssystem. Und wenn du da mit
zwei Büchern drin bist als Rummihausmann und hast von beiden Büchern,
weil sie nicht zwölf Stück verkauft, dann sagen die so, egal was die jetzt schreibt,
wir wollen es nicht haben, weil wir verkaufen das nicht.
Das weiß ja auch ein Verlag. Ich meine, die Verlage können ja auch deine Zahlen angucken.
Das heißt, es ist sehr, sehr schwierig.
Okay, ja, wie ist es denn bei dir dann gelaufen? Wie lange hast du gebraucht,
dann wieder zu einem Verlag zu kommen?
Wobei Lisa heißt jetzt Lola, ist ja auch bei Heine erschienen.
Genau, das war dieser Zweibuchvertrag.
Ach, das war der zweite Buch. Okay, dann hat es ja fünf Jahre gedauert.
Bis du dann bei DTV gelandet bist.
Eigentlich noch länger, du musst ja überlegen, also das Buch ist glaube ich,
ich weiß gar nicht, hast du nachgeguckt, wahrscheinlich 2014 ist es erschienen
dann? Ich habe das ja früher geschrieben.
Ich habe das viel früher geschrieben. Warte mal, also Banalverkehr habe ich,
kann ich dir ganz genau sagen, weil eben parallel zur Geburt meines Sohnes.
Banalverkehr ist erschienen 2011, ich habe es aber geschrieben 2009.
Und Lisa Lohler habe ich geschrieben 2010, 2011, so rechne hoch,
also dann kommst du fast auf diese zehn Jahre bis zu Liebeskind.
Und dazwischen ist ja nichts passiert, dazwischen gab es Manuskripte.
Ich bin dann auch, weil ich mich so geschämt habe, auch vor dieser Literaturagentur,
ich habe dann auch da meinen Vertrag gekündigt.
Nicht, weil ich das Gefühl habe, die haben mich schlecht vertreten, im Gegenteil.
Weißt du, die haben mich ja untergebracht.
Aber ich dachte, ich mache nur Stress und das will ja auch keiner und ich mache
denen jetzt einfach nicht noch mehr Arbeit. ich mach jetzt hier einfach einen
Break und dann guck ich mal.
Und dann hab ich da auch die Vertretung gekündigt und war dann eben so vogelfrei
und dachte, naja, schreib's mal hier, schreib's mal da.
Da gab's dann eben, weiß ich nicht, irgendwer hat's mal jetzt,
ich glaub, 17 Manuskripte in Summe, weißt du, also nicht alle beendet,
das muss man auch sagen, aber 17 Versuche gab es, manche hatten nur 30 Seiten,
dann hab ich verstanden, das ist Kacke, manche waren fertig.
Naja, und dann ein bisschen rumgeschickt und immer wieder so, ja, schön, aber nee.
Und wie gesagt, du siehst das sehr, sehr klar an Navita, Lisa Lola noch bei
Heine, danach nichts mehr und dann mit Liebeskind zu DTV.
Ja, aber wie ist das dann genau passiert? Ich meine, du hast dann irgendwann
deine dunkle Seele entdeckt. Du hast gesagt, ich mach jetzt einen Thriller.
Wie viel von Liebeskind war geschrieben?
War es schon fertig, als du damit irgendwie hausiert hast?
Na ja, pass auf. Also ich habe direkt vor Liebeskind habe ich schon mal ein
Manuskript beendet. Das ging auch in den Spannungsroman.
Das war noch nicht so hundertprozentig fuller, aber es hatte viele, viele Elemente.
Und mit dieser Geschichte habe ich meine jetzige Agentur und meine Agentin gefunden.
Da habe ich das geschickt und habe gesagt, ey, pass auf, ich möchte dir auch
gar nicht meinen Namen sagen. Ich bin jetzt hier inkognito.
War ich auch wirklich? Ich hatte mir eine E-Mail-Adresse angelegt.
Ich habe keine Vita reingetan. Ich habe auch gleich gesagt, ich habe schon mal
veröffentlicht. Es ging komplett in die Hose.
Ich bin jetzt an dem Punkt, wo ich entscheiden muss, schreibe ich weiter?
Oder kümmere ich mich darum, dass ich hier mal ein anständiges Leben lebe?
Ich bin an einem Scheideweg.
Ich möchte dir das jetzt hier gerne zeigen. Bitte sag mir, aus deiner Expertise raus.
Soll ich das weiterverfolgen oder sagst du Mädchen, bitte lass es so.
Das war etwas sehr Verzweifeltes. Und die hat das gelesen und war sehr begeistert
und die hat mich dann unter Vertrag genommen und hat dieses Manuskript rumgeschickt,
aber kein Verlag wollte es.
Die haben gesagt, okay, es ist nicht füller genug.
Wir hatten damals auch noch so ein bisschen mehr dieses Problem mit den Schubladen, weißt du?
Das musste immer alles wirklich genre-spezifisch sein.
Das hat sich inzwischen ein bisschen aufgeweicht und diese Crossovers,
die sind ja auch gerade, Das kommt jetzt mehr, als es da noch war.
Und da war aber noch ein ganz krasses Problem. Was ist es jetzt?
Es ist am nächsten Einfüller, aber halt auch nicht so richtig.
Und das war sehr enttäuschend, weil gerade meine Agentin, die ein unfassbar
gutes Gespür hat, die lag ja auch daneben. Und wir waren so entzaubert.
Und dann sagte die zu mir, weil ich gesagt habe, Katharina, ich glaube,
vielleicht soll es nicht sein. Vielleicht muss ich das jetzt mal einsehen.
Und da war ich sehr dramatisch für drei Wochen und habe gesagt,
komm, ich schreibe jetzt nichts mehr. Das ist jetzt mein Vorsatz für das neue
Jahr. Ich schreibe nichts mehr.
Das hat dann eben drei Wochen angehalten und dann saß ich wieder da und Katharina
sagte parallel, komm, einmal noch, einmal noch, hau alles raus, hau alles raus.
Nimm dir das Feedback der Verlage zu Herzen, schmeiß alles rein.
Und wenn du dich platt damit machst, einmal noch. Und dann dachte ich, okay, einmal noch.
Und viel habe ich in dem Moment auch für Katharina gemacht, weil ich irgendwie
dachte, das wird nichts mehr wahrscheinlich. Also ich hätte das Schreiben niemals
aufgegeben, glaube ich, selbst wenn du mir gesagt hast, das wird nie im Leben
was, weil es einfach so sehr zu meinem Alltag gehört und weil ich es so gerne mache.
Aber Veröffentlichung war für mich ganz weit weg. Und dann habe ich Liebeskind
geschrieben. Und ich habe, das weiß ich auch noch, an meinem Geburtstag im Schlafanzug
an der Heizung auf dem Boden sitzend, habe ich dieses Manuskript dann an Katharina geschickt.
Das war fertig, weil sie auch gesagt hat, pass auf, das Problem bei dir ist,
du hast zwei Bücher versenkt bei einem großen Publikumsverlag, bei Heine.
Du hast so eine Vita, nur Absagen, die kennen dich ja auch schon.
Du hast keine Chance zu sagen, ich schreibe mal 30 Seiten Leseprobe und wir
machen ein Exposé. Du schreibst das Ding zu Ende. Sonst kannst du es von vornherein vergessen.
Das heißt, du arbeitest im Grunde auch wieder ein Jahr komplett ins Ungewisse.
Aber ich dachte eben so, den mache ich auf jeden Fall noch und dann gucken wir
mal weiter. Und der war es dann eben auch.
Wenn du sagst, du hast alles reingelegt, auf welcher Ebene würdest du das ansiedeln?
Also einfach emotional oder an Recherche oder wie kannst du das beschreiben?
Ich habe mich komplett reingelegt. Weißt du, das war ein Ja,
du hättest mich nicht sehen wollen.
Also ich bin eh ein sehr exzessiver Mensch, wenn ich im Schreibflow bin.
Ich gehe nicht duschen, ich kenne mir nicht die Haare. Das ist kein Spaß,
mit mir zusammen zu sein. Ich bring den Müll nicht raus, ich vergesse alles.
Bin da sehr, sehr schlecht, irgendwie dann noch meinen Alltag zu bedienen.
Ich gucke einfach nur, dass das Kind irgendwie satt ist und dass die Hausaufgaben
erledigt sind und dass der frische Klamotten hat. Aber alles andere ist weg.
Und das war ein Jahr auch, wo ich nichts gemacht habe.
Ich habe wirklich morgens geschrieben, bevor mein Sohn aufgestanden ist,
ich habe geschrieben, während er in der Schule war, ich habe bis in die Nächte
reingeschrieben und ich habe nichts für mich getan. Ich war nicht einmal aus in diesem Jahr.
Meine Freunde haben mich nicht mehr gesehen. Ich war, glaube ich,
auch teilweise meiner Familie gegenüber sehr schroff.
Meine Mama, die hat es dann auch immer abgekriegt. Es war ein Jahr,
wo wirklich alles von mir nur in dieses Buch gegangen ist.
Also wir wissen nicht, wie die Autorinnen und Autoren aus unserem Buchtipp ihre
Projekte so angehen, aber lass uns mal hören, was wir noch für Tipps haben.
Ich habe was mitgebracht für junge Leser und Leserinnen. Das Leseralter ist
hier angegeben 12 bis 16 Jahre.
Da bin ich knapp drüber.
Aber ganz knapp. Ich glaube, wir können noch ein Auge zudrücken.
Auf dem Cover sieht man in gezeichneter Form drei Jugendliche,
zwei Mädchen, ein Junge, die sich über einen Tisch beugen.
Vor ihnen liegt Papier und das eine Mädchen hat eine Lampe in der Hand.
Im Hintergrund ist ein Klassenzimmer zu erkennen, da ist eine vollgekritzelte
Tafel und ich glaube, das ist eine Weltkarte oder so.
Also wir sind hier in einem schulischen Umfeld und die drei planen irgendwas.
Und wenn man sich den Titel anschaut, dann kann man schon ein bisschen ahnen, was sie planen.
Das Buch heißt nämlich die Redaktion.
Das heißt, da wird geschrieben.
Schülerzeitung.
Das ist schon mal sehr warm, genau.
Es ist ein erster Band, eine Reihe, Band 1, im Zeichen des Sonnenkreuzes.
Als Autor ist angegeben Louis Leinen nach einer Idee von A. von Beck und ich
lese dir mal eben den Klappentext.
Die Redaktion der Schülerzeitung, kurz SZ, recherchiert Ausgabe für Ausgabe
spannende Storys am Geschwister-Scholl-Gymnasium.
Die Chefredakteure Adrian, Tati und Anna sind nicht nur Privatgutefreunde,
sie leiten auch die Redaktion der 10 Schülerinnen und Schüler.
Band 1 im Zeichen des Sonnenkreuzes. Das neue Team wird direkt bei der ersten
Redaktionssitzung mit mysteriösen Graffiti-Zeichen konfrontiert,
die seit den Sommerferien überall an der Schule auftauchen.
Wofür steht das geheimnisvolle Symbol? Und wer steckt hinter der Tat?
Eine spannende Recherche beginnt, in der durch Teamarbeit der Redaktion mehr
als nur ein Verbrechen aufgedeckt wird.
Ich überlege die ganze Zeit, SZ, ob das dann ein Synonym für die Süddeutsche Zeitung ist.
Vielleicht ist da noch Gesellschaftskritik drin oder so. Na,
ich weiß es nicht. Ich glaube, wir haben früher auch die SZ gesagt tatsächlich.
Interessant finde ich auch die Kategorien, wo es drin ist. Es gibt vielleicht
auch so ein paar Hinweise, das ist einmal Internet für junge Erwachsene und
Bücher über Bürger- und Menschenrechte für junge Erwachsene.
Vielleicht gibt das auch einen kleinen Hinweis, welche Geheimnisse hier aufgedeckt werden.
Auf jeden Fall, wer selbst zwischen 12 und 16 ist oder jemanden beschenken möchte,
der kann sich ja mal die Redaktion Band 1 im Zeichen des Sonnenkreuzes von Louis
Leinen und A. von Beck anschauen.
Das klingt schon spannend. Und was gibt es noch?
Ja, Vera, ich erzähle dir mal wieder zuerst ein bisschen was vom Cover.
Und das ist hier in einer Farbe plus Schwarz und Weiß gehalten.
Wir sehen einen Ausschnitt eines Herrenanzuges mit grauer Krawatte.
Und darüber steht in lilafarbener Schrift der Titel des Buches.
Und zwar lautet dieser Tobak-Splitter und der Autor hat uns verraten,
der Titel setzt sich zusammen aus harter Tobak und Erinnerungssplitter.
Was ist das denn für ein Genre? Ist das ein Thriller oder sowas?
Es ist, ja ich habe ein bisschen reingelesen und es ist eine Sammlung von Kurzgeschichten
und jede Kurzgeschichte setzt sozusagen wie ein Splitter ein Stück mehr des Puzzles zusammen.
Ich lese dir mal ein bisschen vor, was hier dazu geschrieben wurde.
Erinnerungssplitter, die harter Tobak sind. Texte zum Lachen und zum Weinen.
Entstanden über Jahre, gesammelt in einem Band voller kurzer Geschichten,
die eine sehr persönliche Reise in die Welt des Autors erlauben.
Erfahrungen in der Psychiatrie, Identitätssuche und Entschluss zur Geschlechtsangleichung
sowie Kindheitserinnerungen sind hier vereint.
Kurz gesagt, alles das, was der Liebe Gott verboten hat, wenn man ihn fragt,
wie man sein erstes Buch gestalten sollte.
Sehr schön.
Ja, da sind Sie ja bei uns richtig.
Genau, eine kleine Info steht auch noch im Buch drin, die würde ich dir auch noch eben vorlesen.
Von der Psychiatrie durch menschliche Abgründe, über Transsexualität bis hin
zur Kindheitserinnerung. Durch diese Sammlung kurzer Geschichten zieht sich ein roter Faden.
Je mehr man von ihnen liest, desto näher kommt man dem Wesen des Autors.
Diese Texte und Fragmente, ob erfunden oder wahr, sind nicht stromlinienförmig.
Sie sind nicht artig, sondern eigen und auf ihre Art anders.
Splitter für Splitter zeigen sie ein Bild von Ingo S. anders.
Ich wollte gerade fragen, wie heißt der Autor?
Also, wer diesem Autor auf die Spur kommen möchte, er schreibt unter dem Namen
ingo.s.anders und das Buch heißt Tobaks Splitter – Sammlung kurzer Geschichten.
Ja, vielen Dank Tamara. Und wenn du auch möchtest, dass wir dein Buch im nächsten
Jahr in einer unserer Podcast-Folgen vorstellen, dann schreib uns einfach ein
E-Mail an alle www.l2vonlertalkstelle.de und wir senden Dir alle Details.
Und vielleicht sprechen wir schon bald über Dein Buch.
Was war denn bei dir so der Auslöser für die Basisgeschichte Liebeskind,
die dich so dann gefesselt hat, dir der gesagt hat, so das ist es,
da stürze ich mich nochmal rein?
Es gab zwei Punkte, also rein inhaltlich war, ich habe nie vergessen,
ich weiß nicht, ob ihr das noch wisst, das erste Interview von Natascha Kampusch
bei Günther Jauch bei Stern TV, das hat mich nie losgelassen.
Also das war einfach so unglaublich, wie reflektiert und reif diese junge Frau
war, die sich ja selbst unterrichtet hat, in einem Keller.
Das hat mich so wahnsinnig beeindruckt. Du denkst ja auch so gut,
die war jetzt da acht Jahre weggesperrt, war nicht in der Schule,
was sollen die? Wissen vom Leben.
Und die war so klar. Also ich habe sie so unglaublich bewundert.
Und das hat mich so beeindruckt, dass ich irgendwie dachte, das wäre schon auch...
Wie ist das denn, wenn du die Welt gar nicht mehr kennst und wenn du auch dieses
Selbststudium nur hast?
Und das geht ja sehr in Richtung Hannah, die ja in Liebeskind in so einer Hütte
aufgewachsen ist, da geboren ist und die echte Welt nicht kennt.
Und dann gab es einen rein pragmatischen Grund. Ich tendiere dazu, sehr sperrig zu sein.
Ich habe halt Bock auf Sprache und ich verdrehe die Sprache gerne.
Ich habe immer keine Lust, von A nach B zu erzählen.
Das muss immer ein bisschen wild sein.
Und es war immer so ein bisschen auch Kritik, so in meiner Autorin Vita. sie ist recht sperrig.
Und ich brauchte tatsächlich auch eine Figur, wo ich mich so abarbeiten konnte
an einer Seltsamkeit, an dieser Strangeness.
Und da dachte ich, mein Gott, wie interessant wäre das, wie so einen kleinen
Alien auf die echte Welt loszulassen.
Der Alien ist in dem Moment dann Hannah, sie ist ja keine Außerirdische,
aber sie nimmt diese Welt halt so wahr.
So dieses, ich kenne das alles nicht, ich weiß nicht, wie eine Ampel aussieht,
ich habe noch nie Hochhäuser gesehen. Wie wäre das, wenn ich...
Mein ganzes Leben lang irgendwo eingesperrt gewesen wäre und sehe jetzt alles zum ersten Mal.
Und das war so eine gute Möglichkeit, diese Strangeness, auf die ich halt immer
so Bock habe, rauszulassen, die an Hannah abzuarbeiten und bei den anderen Figuren
dann aber viel, viel klarer auch genre-mäßig zu erzählen.
Das hat mir sehr geholfen, das war so ein Ventil.
Ja, kann ich gut nachvollziehen. Also ich muss da bei meinen Figuren ein bisschen
aufpassen, dass ich nichts übertreibe.
Wie hast du dich denn dann in so ein Thema einarbeitet? Ich gebe mal davon aus,
dass du dich mit dem Fall sehr auseinandergesetzt hast. Hast du da auch mit Menschen gesprochen?
Nein, weil ich wollte ja jetzt auch nicht den Fall Natascha Kampusch nochmal
erzählen, weil es geht nur diese Grundsituation.
Ich habe da auch bewusst gar nicht nachgefragt, wie war das denn jetzt?
Weil dann verbaust du dir natürlich auch so dein eigenes Gefühl ein bisschen.
Mich war so das Ding, ich habe diese Ausgangssituation und dann versetze ich mich da rein.
Ich hab damals auch noch, das Einzige, was ich gemacht hab, war,
als ich die Figuren geschrieben hatte, grad auch Jasmin, die ja einfach Opfer
geworden ist, ich hab das mal einer Traumatherapeutin vorgelegt und hab gesagt,
ey, pass auf, die Kinder, so wie sie sich verhalten,
würde das der Realität entsprechen in etwa?
Oder das Opferverhalten von Jasmin, kommt das dem nahe, was du schon gesehen
hast? Und sie sagte, ja, du bist extrem nah dran, das ist gut, das kannst du machen.
Und ansonsten war alles wirklich nur dieses, ich stelle mir vor,
Ich bin dieser 60-jährige Vater und bin sehr wütend.
Ich stelle mir vor, ich bin Jasmines Opfer.
Ich stelle mir vor, ich bin Hannah, der kleine Alien.
Aber ich bin halt auch so eine, ich weiß nicht, wie das bei euch ist,
aber ich bin halt auch so eine dramatische Person.
Also ich bin auch sehr mitfühlend noch dazu. Ich kann mich gut in Sachen reinsteigern und reinversetzen.
Ich finde das sowieso total schön, dir zuzuhören, weil das so leidenschaftlich alles klingt.
Und man wirklich das Gefühl hat, dass du eben für das brennst,
was du tust. Du hast ja eben auch kurz erwähnt, dass du viele unfertige Manuskripte
hast und irgendwo habe ich auch mal gehört, du hast dann eben ein Recht.
Recht weit entwickeltes Manuskript
auch abgebrochen, weil dich eine andere Geschichte gefunden hat.
Und Vera wird sich erinnern, wir hatten vor drei Monaten eine Folge,
wo ich ihr genau das erzählt habe.
Sie hat es versucht, mir auszutreiben, aber ich habe dann auch abgebrochen.
Wie war das für dich, so ein Manuskript wegzulegen wegen einer neuen Geschichte?
Man spricht ja auch so ein bisschen abfällig vom Plot, Bunny.
Nee, die Situation war nicht ganz so. Es ging darum, ich hatte im Herbst,
bevor ich das True-Crime-Projekt gemacht habe, also so ein paar Monate,
bevor ich True-Crime begonnen habe, hatte ich einen Roman angefangen.
Und in dem hatte ich auch schon das Exposé, also der Verlag wusste, was passiert.
Und ich war schon wild dabei. Ich war auch schon relativ weit.
Dann ist mir True-Crime passiert und ich wusste einfach in dem Moment,
ich kann die Geschichte so nicht erzählen, wie ich sie begonnen habe.
Beziehungsweise ich kann die Geschichte komplett so nicht erzählen,
weil dafür hat mich True Crime zu sehr beeinflusst.
Und True Crime hat einfach vieles nochmal geändert, mein Blick auf manche Sachen.
Vielleicht habe ich da ein Stück Reife noch dazu bekommen. Für mich war einfach
klar, ich kann den Roman so nicht schreiben.
Und in dem Moment, wenn du die Entscheidung triffst, das war ganz einfach.
Ich wollte einfach sehr bewusst auch das, was ich aus True Crime mitgenommen
habe, rüberziehen in mein Schreiben. Weißt du, ich will das nicht umsonst gemacht
haben, weil ich habe ganz schön geblutet für das Projekt.
Und eben, ich finde, lernen und sich entwickeln, das ist das größte Geschenk,
was wir haben als Menschen in diesem Leben.
Und wie dumm wärst du, drei Schritte zurück zu gehen und zu sagen,
ich klammer jetzt True Crime aus, weil es ist ja alles auch ein Gesamtwerk,
alles, was du in deinem Leben schreibst, du kannst das nicht voneinander trennen.
Das ist wie so eine Kette und du fädelst halt auf. Und wie dumm wäre ich gewesen
zu sagen, ich klammere jetzt True Crime aus, so als wäre nichts passiert dadurch
mit mir als Mensch und gehe fünf Schritte zurück und gehe wieder an diesen Roman.
Das war sehr, sehr einfach.
Ja, jetzt von einfach oder schwer. Jetzt hast du so einen Welterfolg wie Liebeskind.
Wie groß ist denn der Druck dann, der auf dir lastet, bei den nächsten Werken
dann auch wieder so einen Erfolg hinzulegen?
Also meine Lieblingsfrau, ich kriege die immer gestellt, aber weißt du, es ist… Okay, super.
Ich dachte, ich bin so originell, verdammt.
Nee, also du hast halt, also ich muss ja damit leben, ich habe ja,
ich werde ja für immer Liebeskind geschrieben haben.
Und ich behaupte jetzt einfach mal, Liebeskind nachzumachen,
egal ob ich das versuchte oder irgendjemand anders.
Kriegst du so einfach nicht mehr hin, weißt du, so let's be clear,
es ist einfach so. Mir war sehr klar, nach Liebeskind.
Ein Stück weit kannst du in dem Moment nur verlieren. Du kannst die Entscheidung
treffen, lass ich Liebeskind einfach so stehen und mach es wie J.D. Salinger.
Der hat Fänger im Roggen geschrieben und danach 50 Jahre gar nichts.
Bin ich so cool und lass es einfach stehen und sag, tschüss,
ich mach komplett was anderes?
Oder schreibe ich das nächste Buch und nehme diese Hürde im vollen Bewusstsein,
dass ich erst mal verlieren werde.
Na ja gut, ich bin nicht so cool wie J.D. Salinger offenbar.
Und da habe ich Martha Schlew geschrieben und das ist auch genau so passiert.
Also du verlierst erst. Nach Liebeskind hätte auch jeder verloren. Das ist ganz klar.
Und naja, aber du schreibst ja dann auch das nächste Buch. Ich würde sagen,
das zweite, egal ob ein Buch, ein Musikalbum, was auch immer du tust,
nach so einem Erfolg, ist einfach das Schmerzende erstmal.
Und da musst du dich von erholen und da musst du drüber weggehen.
Und ich glaube, man muss sich immer bewusst machen, wir sprechen immer von Druck,
aber was ist denn jetzt der Druck? Also, in erster Linie muss ich doch erstmal...
Ja gut, aber das ist deine Existenz, ich meine, du lebst davon.
Ja, ja, natürlich, aber schau mal, ich hab da... Klar, aber ich hab davor auch gelebt, ja.
Und wenn du mir jetzt heute meine ganzen Büchersachen wegnimmst,
dann werde ich trotzdem irgendwie mein Kind ernähren. Also, da kannst du dir mal klar sein.
Ich hab ja... Ich hab ein großes Selbstvertrauen in mich, was meine Kreativität
angeht. Weil ich einfach merke, ich bin nie leer.
Ich bin nicht leer. Ich hab immer 50 Ideen und ich muss immer selber so mich
kanalisieren und fokussieren auf eine Sache.
Mir fällt immer was ein. Weißt du so? Ich habe nicht das Gefühl,
oh mein Gott, was soll meine nächste Geschichte sein? Ich denke über sowas gar nicht nach.
Wenn ich keine Idee habe, dann arbeite ich nicht vor mich hin,
weil ich einfach weiß, ach, das ist jetzt nicht so.
Kommt doch. So. Und dann passiert das auch und dann entwickle ich das weiter.
Und der Druck, im einen klar kannst du sagen, ja, was ist, wenn du jetzt einfach
nur noch, die Leute wollen das nicht mehr lesen, der Verlag sagt,
deine Zahlen stimmen nicht mehr.
Naja, gut, dann muss ich gucken, was ich mache. Aber der Druck.
Also diesen Druck von außen so anzunehmen, das killt deine Kreativität und dann
bist du erledigt. Weil dann wird dein Buch nicht gut werden.
Für mich ist ganz klar, ich will Ich will ganz, ganz nah an meiner Basis bleiben,
an meinen Wurzeln und mich immer dran erinnern.
Die Geschichte, die hier jetzt gerade entsteht, auf meinem kleinen Laptop,
in Word, die gehört erst mal nur mir und ich schreibe die erst mal nur so,
wie ich die geil finde. Und dann gebe ich die raus.
So. Und was soll ich denn machen? Guck mal, ich werde ja nie die Erwartungen aller erfüllen, ja?
Ich meine, jeder Verlag wird wahrscheinlich sagen nach Liebeskind,
ey, die Zahlen waren halt aber schon krasser als die von Perfect Day zum Beispiel. Ja, Fakt.
Es wird auch immer Leute geben, die Rezensionen, die reiben sich ja auch gerne
an mir. Ist das überhaupt Füller?
Ist Romy Hausmann überhyped? Was ist das überhaupt?
Das kenne ich doch alles schon. Ich bin ja immer so ein Kandidat 1 Stern oder 5.
Aber jemand, der meine Sachen liest, der findet die entweder geil oder er kann
nix damit anfangen und sagt, was für eine dumme Sau.
Das bin ich doch alles gewöhnt. Und ich bin jetzt an einem Punkt,
wo ich einfach sage, lecken Sie mich recht herzlich. Ich mache hier meine Arbeit
und ich mache das, was ich mache, mache ich immer mit allem,
was ich habe, mit vollem Herz, mit aller Leidenschaft.
Das ist nie aus der Hüfte geschossen, so nach dem Motto, na,
ich bräuchte mal wieder eine Veröffentlichung und ich habe ja hier einen Vertrag.
Weißt du, so, ich lebe das und dessen kann sich jeder bewusst sein. Ich lebe es komplett.
Das ist meine Existenz. Und ich werde nie oder jedes Buch, was ich schreibe,
ist in dem Moment das Beste, was ich schreiben kann.
Und mehr kann ich nicht tun. Und wenn ich jetzt immer sage, oh mein Gott,
was ist, wenn ich jetzt irgendwie nächstes Jahr will keiner mehr Rumi Hausmann.
Dann gucke ich mal, was ich dann mache. Wie gesagt, ich habe,
ich weiß, dass ich zu den glücklichen Menschen gehöre, die.
Ein unerschöpfliches, schier unerschöpfliches Ideenrepertoire haben.
Ich mache jetzt gerade auch eine Sache, wird keiner von euch erwarten.
Werdet ihr alle denken, was ist denn da jetzt schon wieder los?
Aber ja, mir fallen Dinge vor die Füße.
Ich sehe Dinge, ich habe keine Angst, dass mir nichts mehr einfällt,
weil wie gesagt, das wäre ein Problem. Alles andere kriege ich gelöst.
Du merkst es, wir sind sprachlos. Ich glaube, ich muss mir ein ganz dickes Stück
von dir abschneiden, Ich muss gestehen, dass ich schon mal hier und da so die Zweifel habe.
Die haben wir aber doch alle. Guck mal, die habe ich ja auch.
Also wir gehen doch da nicht glatt durch.
Ich meine, man muss ja auch sehen, das was wir tun, Vera. Schau mal,
wie viel wir von uns geben.
Es ist ja so einfach, irgendwie zu sagen, ich mache einen Bürojob und stempel
irgendwelche Sachen ab. Danach gehst du nach Hause und hast Feierabend. Wunderbar.
Das was wir tun, das ist ja, weißt du, wir latzen da unsere Seele,
unser Herz auf den Ok-Tisch und soziieren da dran rum.
Du liest in jedem verfickten, jedem beschissenen Buch so viel von dem Autor,
von der Autorin. Das können wir gar nicht abstellen.
Wir machen uns blank und nackig.
Und daraus resultieren ja auch diese Zweifel. Dieses gebe ich zu viel auch von mir.
Ich gebe euch alles und wie wird das angenommen? Und wenn dann jemand sagt,
was für ein blödes Buch, dann ist es ja nicht so, dass dein Chef sagt,
du hast jetzt diesen Antrag falsch gestempelt, sondern dann sagt jemand,
dass du, weil es einfach nicht deine Arbeit ist, es bist du.
Das da steckt so viel von dir drin. Du kannst es nicht trennen von dir als Mensch.
Jemand sagt mit einer schlechten Rezension im Grunde, du bist kacke.
Da geht es nicht um dein Buch. Und dann haben wir natürlich auch noch so diesen
diesen Ton der Rezensionen, weißt du, der natürlich auch immer sehr auf die zwölf ist.
Wir haben da alle natürlich irgendwelche Synonyme und in uns Gartenzwerg 35.
Da kannst du dann erst recht drauf hauen. Und es ist alles sehr,
sehr, sehr verletzend. Und es ist kein Wunder, dass wir Zweifel haben.
Und das ist aber manchmal auch gar nicht so schlecht, weißt du,
weil Zweifel und Angst, das muss nicht immer was Negatives sein.
Das kann auch eine Motivation und ein Antrieb sein. Du musst es nur zu nutzen wissen.
Ich meine, guck mal, ich hatte auch bei Martha Schlew, da gab es eine riesen
Kampagne, auch mit Fake-Rezensionen.
Das war eine richtig harte Kiste so, ne? Und dann, ich hatte auch Momente,
wo ich dann da saß und dachte, Heidewitzka, bin ich dafür angetreten? Will ich mir das geben?
Mach ich mich immer hier irgendwie auch zur Zielscheibe? Ich weiß ja auch,
dass ich manchen Leuten auch mit meiner Art auf den Sack gehe.
Ich stelle mich halt auch hin, ich bin auf der Bühne in meinem Tölrock.
Ich finde ja Stadt, ich bin ja nicht diese unsichtbare Autorin.
Ich stehe ja auch da als Mensch mit meiner Persönlichkeit und ich kacke mich
halt nicht ein, sondern ich sage es halt. Dann bist du ja noch zusätzlich Zielscheibe.
Ja, und? Weißt du, aber ich glaube, wenn wir immer an den Punkt kommen,
dass wir sagen, ich habe Zweifel, ich habe Angst,
ich habe Schmerzen, Aber das Schreiben steht immer noch da drüber,
so lange kriegen wir das alles hin.
Liest du Rezensionen oder, also, wenn jemand dann wirklich ganz schlecht schreibt
und das so an dich persönlich geht, wie gehst du damit um?
Oh, ich hab mir das ein bisschen abgewöhnt, ehrlich gesagt, weil was bringt's mir denn, weißt du so?
Ich hab, es gibt mit Sicherheit tolle Rezensionen, wo du wirklich sagst,
mein Gott, er oder sie hatte recht und das schreibe ich mir jetzt so ein bisschen
auf die Fahne auch, weißt du so? Da nehme ich wirklich was mit raus. Ganz toll.
90% oder 95% aller Rezensionen, die kannst du dir in die Haare schmieren.
Da nehme ich doch nichts mit für meine Entwicklung als Autorin.
Da sagt mir nur jemand, ja fand ich blöd, ja danke, aber was denn jetzt genau?
Was soll ich jetzt damit anfangen?
Und dann, nee, ich habe mir das abgewöhnt. Ich habe mir das wirklich abgewöhnt.
Manchmal stolperst du drüber, manchmal gucke ich schon auch,
aber mich interessiert es nicht so sehr.
Weil in dem Moment, wenn dieses Buch gedruckt ist, weißt du,
es ist nicht mehr in meiner Hand. Ich kann halt wirklich immer nur denken,
ich hab's geschrieben mit meiner Liebe und mit meinem Herz, mit meiner Leidenschaft.
Aber in dem Moment, wo es gedruckt ist, geht's raus in die Welt und dann hab
ich's nicht mehr in der Hand.
Und man muss auch ein bisschen sagen, sobald du veröffentlichst,
dich entscheidest zu veröffentlichen, egal ob als Verlagsautorin oder als Self-Publisherin.
Wenn du veröffentlichst, musst du natürlich auch Diskussionen in Kauf nehmen
und ein bisschen musst du das auch aushalten. Weil, wenn du sagst,
ich möchte nicht, dass mir jemand da auch von Karren pisst oder so,
dann darfst du halt auch nicht veröffentlichen.
Weil Veröffentlichung bedeutet, öffentlich zur Diskussion zu stellen.
Am Anfang, so die ersten zwei, drei Rezensionen, da bin ich noch sehr sensibel.
Wenn die dann gut sind, dann ist mir der Rest egal.
Und ich gucke schon mal so auf den Schnitt, so nicht, so wie viel hast du über
drei Sterne und wie viel hast du unter drei Sterne.
Und wenn der Schnitt nach oben geht, dann ist es immer noch gut.
Ja, liebe Romy, ich glaube, ich werde deine Worte jetzt jeden Morgen abspielen,
um mich in den Tag zu motivieren.
Halleluja!
Nein, also du hast mir in vielen Dingen aus der Seele gesprochen und nochmal
so ein bisschen durchgefegt bei mir innerlich.
So, wir wollen dich aber nicht entlassen, bevor du dich den kritischen Buch-Bubble-Fragen
von Tamara gestellt hast.
Jawohl, liebe Romy. Die erste Frage lautet, was wissen andere denn nicht über deine Arbeit?
Ich glaube, viele AutorInnen werden mir beipflichten, Leute, die das,
Diese von Ausgucken, die denken immer, was haben die für ein Leben?
Weißt du, bist du hier, bist du da? Das ist ja alles easy. Und dann schreibst
du mal nebenbei, schreibst ein Buch.
Man hört ja auch immer so, wenn ich die Zeit hätte, also ich könnte ja auch ein Buch schreiben.
Nein, Leute, viele von euch könnten es nicht. Und viele von euch wollten es
nicht, weil Autorin zu sein heißt eben nicht,
auf der Hängematte zu chillen, sondern es heißt, dass du eigentlich 24 Stunden
deinen Kopf benutzt, dass du selbst, wenn du sagst, komm, ich mache jetzt mal
Urlaub, du sitzt halt dann doch wieder vorm Rechner.
Du kriegst deinen Kopf nicht ausgeschaltet. Also ich glaube,
dass doch viele Leute auch unterschätzen, was es bedeutet, Autor oder Autorin zu sein.
Über mich persönlich wissen sie vermutlich nicht, dass ich, ja,
dass ich, ich schreibe immer noch komplett ungeduscht, das ist total ekelig, also, ja.
Das mache ich aber auch, also das mache ich auch, ja, ja.
Sehr schön. Und welcher Irrtum hält sich denn deiner Meinung nach beharrlich in der Buchbranche?
Welcher Irrtum?
Oder welches Missverständnis?
Na, das geht vielleicht in Richtung meiner ersten Antwort. Also das ist,
nö, fällt mir jetzt so spontan nicht ein.
Gut, dann lass uns was vorstellen. Angenommen, du dürftest in irgendeinen Roman
von irgendeinem Autor, einer Autorin als Figur eintauchen und dort irgendwas
machen, worauf du gerade Lust hast.
Was wäre das für ein Buch und was würdest du da anstellen?
Ach du je, ich kann dir jetzt kein konkretes Buch nennen, aber ich glaube,
ich würde mir so eine komplette Chiller-Nummer, würde ich mir raussuchen,
mit irgend so einer Insel, mit einem geilen Typen, mit einer Gitarre,
wo es eigentlich nur 300 Seiten lang darum geht,
dass du unter einer Palme da rumsitzt, dass du irgendwie dir eine Kokosnuss schlachtest,
dass der Typ dir schöne Musik vorspielt und du hängst da rum und bräunst dich.
Also ich glaube, das wär's.
Da bist du ja fast, wenn er jetzt noch singt, dann bist du in Tamaras Genre.
Ich hab noch nie was auf einer Insel geschrieben.
Ja stimmt, bei dir müsste es in Berlin sein. Ja,
liebe Romy, vielen, vielen Dank, dass du dir heute so am frühen Morgen die Zeit
genommen hast und mich, wie gesagt, hast du sehr mitgerissen und ich werde mir
das jetzt in der Folge noch mal einige Male anhören.
Ich hoffe sehr, dass wir uns mal irgendwann persönlich begegnen und… Du klingst ja so nach Köln.
Das ist doch hier die Kölner Ecke, oder?
Jetzt hast du mich getroffen, ich bin Düsseldorfer Ecke, bitte schön.
Und vielleicht unsere Bühnenshow zu dritt wäre, glaube ich, auch ziemlich cool.
Ich fühle es schon. Ich fühle es total.
Na, es fühlt schon, ne?
Jetzt spoilert doch nicht alles, was nächstes Jahr passiert.
Okay, an euch da draußen, ich hoffe, ihr hattet genauso viel Spaß und seid genauso
inspiriert wie wir von Romy.
Und ja, denkt mal dran, hört mal in Folge 153 von Sprenger spricht rein und
vergesst nicht, uns zu folgen, wo immer es geht und natürlich auch unser BuBubble
Bulletin zu abonnieren.
Ja, vielen Dank nochmal, Romy, an dich und an euch da Bleibt uns gewogen. Bis dann.
Danke schön, tschüss.
Bis dann, ganz lieben Dank.
Vera
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