Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #201 - Die ultimativen Regeln für Autor:innen? Ich muss gar nichts – oder doch?

Es gibt Leitsätze, die schlagen uns Schreibenden immer wieder entgegen, sei es zum Schreiballtag, zur Veröffentlichung oder zum Buch-Marketing. Ursprünglich gut gemeinte Tipps, sind sie für viele irgendwann zum Dogma geworden ...

01.02.2024 70 min Staffel 5 Episode 201

Zusammenfassung & Show Notes

Es gibt Leitsätze, die schlagen uns Schreibenden immer wieder entgegen, sei es zum Schreiballtag, zur Veröffentlichung oder zum Buch-Marketing. Ursprünglich gut gemeinte Tipps, sind sie für viele irgendwann zum Dogma geworden ...

Muss man wirklich mehrmals im Jahr veröffentlichen?
Muss man für Lesungen immer Honorar verlangen?
Oder: Muss mein Buch in ein Genre passen?

Vera und Tamara haben sich mehrere solcher gängigen Muss-Sätze vorgenommen und darüber diskutiert, und zwar, wie man das von den beiden Talkstellen-Hosts kennt, durchaus kontrovers.
Hör rein und bilde dir deine persönliche Meinung!

Live Termine:

17.02.2024, 10-16 Uhr Saarbrücken: Tamara auf der Book Boyfriend Convention, im Saarrondo, Europaallee 4a, 66113 Saarbrücken
29.02.2024, 20:30 Uhr Badenweiler: Tamara live mit ihrer Musiklesung im Fini-Resort, Blauenstraße 15, 79410 Badenweiler
01.03.2024, 19:30 Uhr Grefrath: Vera mit ihrem Programm 'Frau-sein ist auch keine Lösung' im Ratssaal, Girmes-Straße 21, 47929 Grefrath-Oedt
08.03.2024, 18:30 Uhr Emsdetten: Vera mit ihrem Programm 'Frau-sein ist auch keine Lösung' in der Stadtbibliothek, Kirchstraße 40, 48282 Emsdetten
21.03.2024, 21:00 Uhr Leipzig: Tamara live mit einer Lesung in der Stoned Bar, Kolonnadestraße 15, 04109 Leipzig
24.03.2024, 11:00 Uhr Leipzig: Vera + Tamara - DZVDT live auf der Buchmesse, Fachforum Literatur Halle 5

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Transkript

Vera
00:00:00
Hier ist Folge 201 von die 200 Talk-Stelle und diese Folge musst du hören, wenn du wissen willst, was du musst oder nicht mehr musst, weil wir haben genau darüber diskutiert.
Tamara
00:00:10
Ja, wir haben uns mit solchen Standardsätzen auseinandergesetzt. Du musst eine Website haben, du musst in einem Genre schreiben, du musst so und so oft veröffentlichen und viele mehr und haben überlegt, ist das so und wenn ja, für wen? Seid gespannt. Das ist Folge 201. Wir sind jetzt tatsächlich im 200er-Bereich und ich freue mich, dass wir einfach immer weitermachen. Mein Name ist Tamara Leonhard Und ich bin die eine von der Talkstelle und mir gegenüber sitzt virtuell die andere von der Talkstelle, die liebe Vera. Hallo, wie geht's dir?
Vera
00:01:01
Hallöchen. Ja, also wie man vielleicht hört, ich bin etwas nasal heute unterwegs. Irgendwie war ich am Wochenende eine von 100.000 in Düsseldorf und so drei Stunden in der Kälte gehen, stecke ich wohl nicht mehr so weg. Keine Ahnung.
Tamara
00:01:17
So was Großes würde ich aber auch mal gerne mitmachen. Das war bestimmt mega. Mega. Ich war jetzt auf vier Demos, die kleinste waren 800 Leute, die größte 12.000, aber so 100.000 ist bestimmt geil.
Vera
00:01:32
Ja gut, man kriegt es ja nicht mit, man steht im Pulk und eine Dreiviertelstunde bewegt sich nichts. Ja.
Tamara
00:01:37
Aber es ist bestimmt laut und viel Gerufe und so.
Vera
00:01:40
Ja, ja, verstanden auch. Irgendwann kam dann der Lautsprecherwagen auch noch an uns vorbei und so. Und so, ich sag mal so, mit den anderen und gucke, was habt ihr für ein schönes Schild. Das war schon ganz witzig. Ja, und das war ja Ausnahmezustand in der Stadt. Also man kam ja weder rein noch raus und war ja gleichzeitig noch irgendwie Messeboot. Und dann hat abends auch noch Fortuna gespielt. Also ich habe Stunden gebraucht, um aus Düsseldorf wieder rauszukommen. Gut.
Tamara
00:02:08
Das klingt dann eher ein bisschen nervig. Ja.
Vera
00:02:10
War letztlich so.
Tamara
00:02:12
Aber ja.
Vera
00:02:13
Ansonsten, wenn mein Näschen nicht laufen würde, ging es mir also richtig gut. Weil ich habe ein paar Erfolgserlebnisse.
Tamara
00:02:22
Erzähl, hau mich auf.
Vera
00:02:24
Ja, also weil ich habe jetzt ja gerade heute noch letzte Tage, Bestätigt, habe zwei Kabarettauftritte im März.
Tamara
00:02:33
Sehr cool.
Vera
00:02:34
Am 1. März werde ich in Grefrath, die erfahrenen Hörer und Hörerinnen wissen, das ist der Ort meiner Biene-Hagen-Kribbis. Natürlich. Im dortigen Ratssaal mein Kabarettprogramm, Frau sein ist auch keine Lösung spielen. Eine Woche später, zum Weltfrauentag, bin ich dann in Emsdetten, in der dortigen Stadtbibliothek. Und was mich richtig freut, obwohl, wenn es noch ein bisschen hin ist, gerade gestern kam die letztendliche Bestätigung, im September, genauer am 29., werde ich im Bürgerhaus Stollwerk in Köln spielen.
Tamara
00:03:17
Cool.
Vera
00:03:17
Und wer Köln kennt, der weiß, Bürgerhaus Stollwerk ist eine sehr bekannte Bühne. Okay. Und ich bin jetzt im kleinen Saal, also der große Saal mit 260 Zuschauern. Ist wahrscheinlich noch eine Nummer zu groß für mich. Aber im Kleinen im Theater 509 mit 80, 90 zu schauen. Und da freue ich mich sehr, weil das ist wirklich, also das ist schon ein großer Name.
Tamara
00:03:41
Ja, mega.
Vera
00:03:42
Also da muss ich sagen, das ist richtig cool. Naja, und am 24. März haben wir ja unsere Session auf der Buchmesse Leipzig, am Messe Sonntag.
Tamara
00:03:53
Genau, genau. Weißt du gerade auswendig, um wie viel Uhr, sonst muss ich nachblättern.
Vera
00:03:56
Um 11 Uhr. Um 11 Uhr ist es.
Tamara
00:03:58
Und wo?
Vera
00:03:59
In der Halle 5, Fachforum und Literatur. Genau.
Tamara
00:04:03
Mal wieder die zwei von der Talkstelle live in Leipzig.
Vera
00:04:07
Genau, eine halbe Stunde machen wir da Action, was immer wir da machen. Wir wissen es ja noch gar nicht, aber bis dahin schauen wir mal. Also wir hoffen natürlich, dass die Schlangen quer über die Gänge stehen für uns.
Tamara
00:04:20
Auf jeden Fall. Und wer in Leipzig ist, aber da vielleicht nicht kann oder einfach nicht genug kriegen kann, Dann würde ich das auch noch gerade sagen. Am Messe Donnerstag bin ich nämlich ab 21 Uhr zusammen mit der wunderbaren Wiebke Wimmer. Das ist die mit dem Schlagzeugroman Kill Your Beast. Von dem ich gerade zufällig übrigens das T-Shirt anhab, fällt mir auf. Mit ihr bin ich zusammen am Messe Donnerstag, das ist der 21. März, in der Stoned Bar in Leipzig. Und da haben wir gemeinsam eine Lesung, wo wir eben aus unserem, also sie liest aus ihrem Schlagzeugroman und ich lese schon die ersten Häppchen aus meinem neuen Musikroman.
Vera
00:05:03
Oh, okay, also die ersten Häppchen, wow, cool.
Tamara
00:05:06
Genau.
Vera
00:05:06
Ja, dann musst du, gut, dann packen wir alles in die Stone, in die...
Tamara
00:05:10
In die Stone Notes.
Vera
00:05:11
In die Stone Notes. In die Show Notes.
Tamara
00:05:13
So machen wir das.
Vera
00:05:14
Ich werde ja Donnerstag irgendwie am Nachmittag anreisen.
Tamara
00:05:18
Ach, sehr schön. Da kannst du kommen.
Vera
00:05:19
Dann könnte ich theoretisch kommen. Schauen wir mal, wie es so wird.
Tamara
00:05:23
Prima. Lest das alles nach und blockt euch die Termine.
Vera
00:05:27
Genau. Ja, also wie gesagt, ich bin dann jetzt so gerade im Flow und werde jetzt auch mit dem nächsten Biene-Krimi starten und war heute in Gräfrath bei der dortigen Gleichstellungsbeauftragten, um nochmal die Details für den Auftritt zu besprechen. Und die war so ganz total begeistert von meinen Büchern. Die war ja vor einem halben Jahr da bei meiner Lesung, hat direkt die ersten vier Bücher gekauft und meinte, sie müsste jetzt auch noch fünf, sechs, sieben haben.
Tamara
00:05:59
Sehr schön.
Vera
00:06:00
Und wäre so toll. Und ja, also von daher, das hat mir gerade richtig gut getan.
Tamara
00:06:05
Mensch, läuft bei dir. Ja.
Vera
00:06:07
Auf jeden Fall sind es mal ein paar positive Signale, was ich von meiner Amazon-Ad-Aktion noch nicht so richtig sagen kann.
Tamara
00:06:15
Nee?
Vera
00:06:16
Ja, also ich taste mich heran, sagen wir mal so. Also ich hatte mir ja dieses Publisher Rocket zugelegt, um da die richtigen Keywords zu machen. Und wenn man das zulegt, dann kriegt man gleichzeitig auch Zugriff über so einen Video-Workshop über Amazon-Ads. so mit 20 Videos und für alle verschiedenen Sachen. Das habe ich mir dann sehr genau angehört. Und jetzt versuche ich, das halt so umzusetzen, wie der Experte das da sagt. Und letzte Woche hatte ich dann gestartet mit Frau Appelthorn und der Toten Maler und war ganz begeistert, dass ich dann so nach ein paar Tagen, also es braucht ja immer ein paar Tage, bis das so anläuft, einen Akos von 20 Prozent hatte, was natürlich total super ist. Das bedeutet, macht viel Gewinn. Allerdings waren es auch nur drei Buchverkäufe. Da habe ich gedacht, das ist natürlich etwas wenig.
Tamara
00:07:13
Ja.
Vera
00:07:13
Und dann habe ich natürlich dann geguckt, der hatte eine Videofolge, was man macht, wenn man nicht genug Klicks hat und so weiter. Dann habe ich weitergemacht und war mir auch nicht sicher, ob das sinnvoll ist, wenn ich nur ein Buch bewerbe oder wenn ich die ganze Reihe bewerbe.
Tamara
00:07:29
Ja.
Vera
00:07:30
So, dann habe ich gedacht, komm, machst du die Reihe rein. Dann habe ich die Reihe und ich habe dann auch die E-Books mit reingemacht. Das scheint aber nicht so gut gewesen zu sein. Jetzt habe ich, wie gesagt, bin ich bei einem A-Kost von über 200%. Okay. Also, ich habe zwar jetzt viel mehr Klicks, aber keine Verkäufe mehr. Das muss ich jetzt mal, also man braucht ja da Geduld, der sagt ja auch, man muss mindestens vier Wochen laufen lassen und man braucht mindestens 10.000 Impressionen, um überhaupt einen statistischen Wert zu haben. Also was schon mal ganz interessant ist, man kriegt wirklich so ein bisschen noch genauer mit, wie die Leserinnen und Leser oder die Interessentinnen und Interessenten so ein Buch einordnen. Ja. Ich hatte ja zu Jahresbeginn schon mal so eine Aktion mit automatischen Keywords laufen lassen. Die habe ich dann auch abgebrochen, weil die irgendwie auch so teuer wurde. Aber da sehe ich natürlich schon, auf welche Stichworte haben die geklickt, die Leute. Und wo haben sie halt viel gekauft. Also wo habe ich eine hohe Conversation Rate und, wo überhaupt nicht.
Tamara
00:08:40
Ja.
Vera
00:08:41
Also wo finden die Leute das im ersten Moment interessant, wenn sie da irgendwie klicken. Aber wenn sie dann auf die Buchseite gehen, sagen sie, nee, jetzt doch nicht. Ja. Und andere, wo und also zum Beispiel hatte ich mich einmal gewundert, dass Amazon meine Bücher unter Landhauskrimi einsortiert, wo ich überhaupt nicht weiß, was Landhauskrimi meint.
Tamara
00:09:04
Also meines Erachtens nicht so ganz, was du schreibst.
Vera
00:09:07
Ja, aber komischerweise habe ich dann festgestellt, die Leute, die Stichwort Landhauskrimi da auf Anzeige klicken, habe ich fast 100% Conversion-Rate.
Tamara
00:09:17
Okay, krass.
Vera
00:09:19
Und so, Und ja, jetzt gucke ich halt so alle paar Tage. Er sagt immer, man muss alle zwei, drei Tage mal gucken. Und dann gucke ich halt, welche Stichworte fallen auf. Weil Amazon macht das ja auch so, wenn ich jetzt zum Beispiel Stichwort Cosy Crime mache, dann nimmt der natürlich auch Cosy Crime England, weil da Cosy Crime Bestandteil ist. Aber Cosy Crime England passt natürlich nicht auf meine Bücher. Oder auch Cosy Crime kostenlos oder sowas. Und das gucke ich jetzt und dann versuche ich die jetzt rauszufiltern, die kann man ja dann quasi rausnehmen und also ich habe mir jetzt gesagt, okay ich bleibe jetzt mal dran, irgendwann werde ich dieses Mysterium doch mal gelöst haben und mal sehen, wie es sich jetzt entwickelt.
Tamara
00:10:08
Ich drücke die Daumen und bin gespannt, was du weiterberichtest, ich will ja dann von dir lernen. Ja.
Vera
00:10:13
Wir machen dann, wenn ich das jetzt alles drauf habe, dann machen wir die Spezialfolge Genau Genau. Wobei wir da ja wirklich schon beim Thema sind, weil das ist ja auch so eine Sache, je nachdem, wie man fragt, du musst das machen, du musst Amazon Ads machen oder wenn, dann musst du sie so machen oder so machen. Ich habe es auch gerade gedacht. Ich habe ja im Vorfeld auch mit einigen gesprochen und du kriegst da total unterschiedliche Hinweise. Und von daher hat mich das eher ein bisschen ratlos zurückgelassen. Aber da sind wir ja beim Thema. Darauf wollen wir uns ja heute mal unterhalten.
Tamara
00:10:50
Genau. Es gibt ja sehr viele Sätze in der Buchbubble, die anfangen mit Du musst. Das heißt, dass es ums Schreiben geht, ums Veröffentlichen, ums Marketing oder sonst was. Und wir haben uns einfach mal hingesetzt und mal gesammelt, was so sehr häufige Muss-Sätze sind. Ich habe mich auch mal ein bisschen umgehört auf Social Media. Dir und wir wollen jetzt auch nicht nur ranten und sagen, ich möchte gar nichts, sondern wir wollen mal ein bisschen drüber sprechen, für wen denn diese Sätze Sinn machen, weil das hast du ja auch letztens beim Olli ganz schön gesagt, als er nach dem optimalen Marketing-Tipp gefragt hat, es kommt eben drauf an, was du willst, es kommt drauf an, was dein Ziel ist und da wollen wir einfach mal schauen, was uns so zu diesen diesen einzelnen Muss-Sätzen einfällt. Und jetzt habe ich die gar nicht sortiert. Womit fangen wir denn an? Ja, das da passt doch ganz gut zu dem, was wir gerade schon gesprochen haben. Du musst auf Amazon sein.
Vera
00:11:57
Ja, du musst auf Amazon sein. Das ist, ich sage mal, also ich würde schon sagen, wenn ich, möglichst viel Bücher verkaufen möchte, ich speziell auch E-Books verkaufen möchte, dann ist Amazon nach wie vor die, erfolgsversprechende Plattform.
Tamara
00:12:24
Ja.
Vera
00:12:25
Also wenn ich meine Verkaufszahlen sehe und ich habe, wir hatten das Thema ja schon mal thematisiert, ich habe das schon mal so überlegt, auch nach dem, nach der Folge, die war mit der, ähm.
Tamara
00:12:37
Dina Jensen?
Vera
00:12:38
Ja, genau, mit der Dina Jensen hatten, die ja mehr auf Tolino setzt, habe ich ja nochmal so überdacht und habe gesagt, okay, versuche ich mal die Frau Appeldaum mehr so auf Tolino zu ziehen und habe jetzt auch nicht so wie sonst bei meinem Buchstart, wo ich sonst immer die ersten drei Monate. KDP Unlimited mache, KDP Select, also Kindle Unlimited, mache und dann erst auf Tolino gehe, bin ich da jetzt mit Frau Appeldorn und der Tote-Bahnermeister direkt auf Tolino gegangen und muss sagen, das hat mich jetzt wahrscheinlich einige hundert Euro gekostet. Und also man muss halt, also es hängt ja immer davon ab, was ich will. Wir gehen mal davon aus, unter der Prämisse, ich möchte möglichst viele Bücher verkaufen. Wenn ich das nicht will, dann braucht man gar nicht so dann kann ich sowieso machen, wie es passt. Aber wenn ich möglichst viele Bücher verkaufen will, dann ist sicherlich Amazon ein durchaus sinnvoller Weg. Wenn ich jetzt so die Strategie fahren möchte wie Stina, dann wird das, das ist zumindest mein Eindruck, nur dann wirklich funktionieren, wenn ich beides bei Tolino mache, Also Print und E-Book, weil dann eher die Chance besteht, dass Tolino diese Bücher auch noch besonders promotet. Mhm.
Tamara
00:14:14
Genau. Vielleicht muss man den Satz auch ein bisschen verfeinern auf, du musst K.U. Machen zum Beispiel, weil einen das ja dann schon einschränkt. Und du jetzt aber auch gerade gesagt hast, wenn man möglichst viele Bücher verkaufen will, muss man auf einmal so sein. Da habe ich auch gerade nochmal an die Sarah-Kathrin Bourdeaux gedacht, die ja mit ihrem Pferderoman hauptsächlich über Direktverkauf, über ihren Shop und über verschiedene Kooperationen sehr erfolgreich geworden ist. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut, 70.000 Euro Umsatz haben wir hier in der Folgen-Headline stehen. Ja.
Vera
00:14:57
Aber auch da muss man differenzieren. Also A, sie ist einer sehr speziellen Nische mit ihrem Pferdebuch und B, Du musst schon auch sehr daran arbeiten, also so viele Käufer und Käuferinnen auf deine Webseite zu kriegen, dass dann so viele Verkäufer da rumkommen. Das ist wirklich nicht leicht. Also da muss man die Rahmenbedingungen betrachten.
Tamara
00:15:22
Ja, ja, aber genau darum geht es ja. Für wen macht so ein Satz Sinn? Du musst auf Amazon sein, du musst exklusiv auf Amazon sein. Und für wen ist es halt eben kein Muss? Und wenn ich jetzt gerade sage, ich bin in einer bestimmten Bubble schon bekannt vielleicht oder vielleicht auch, dass man über eine andere Schiene, denken wir jetzt mal an Herrn Rossmann, der ist jetzt auch nicht zwingend abhängig von Amazon, weil er eben Zugang zu seinen Geschäften hat. Also wenn man irgendwo sowieso schon den Fuß drin hat, dann muss man es nicht zwingen. Die Frage ist natürlich, warum sollte man es nicht? Da gibt es ja eigentlich, also um gar nicht auf Amazon zu sein, gibt es ja eigentlich nur den Grund, dass man sagt, ich lehne dieses Unternehmen grundsätzlich ab. Gibt es natürlich einige und dann ist das so. Aber ich glaube, die wirkliche Kernfrage ist eben, KU, ja oder nein, was verschließe ich mir damit und was nicht?
Vera
00:16:19
Ja, also es kommt sicher auch da so ein bisschen auf das Genre an und auf die Zielrichtung. Wenn ich so den üblichen Erstling eines Self-Publishers schreibe, der in kein Genre passt und autobiografische Züge hat, da ist es wahrscheinlich völlig wurscht, ob der K.U. ist oder nicht. Also K.U. ist sicherlich sinnvoll, wenn ich Genre-Literatur habe oder wenn ich in speziellen Nischen bin. und man muss auch ein bisschen schauen. Es gibt auch einige Kategorien, E-Book-Kategorien, wo die Leute halt wirklich zum überwiegenden Teil dann über Kindle Unlimited lesen, wenn ich die erreichen will. Also es kommt auf viele Details an. Ich stimme dir auch völlig zu. Also wirtschaftlich gesehen gibt es keinen Grund, nicht auf Amazon zu sein. Man kann das über politische Gründe machen. Wobei, sofern das Buch in irgendeiner Form im VLB oder so registriert ist oder im Bar-Sortiment gemeldet ist, dann kann es trotzdem auch über Amazon bestellt werden.
Tamara
00:17:25
Ich würde nur an der Stelle noch dazu sagen, weil es ja auch durchaus viele AutorInnen gibt, die nur auf Amazon sind. Und da habe ich schon einige Fälle eben auch mitbekommen, wo das ganz schön nach hinten losgehen kann, wenn dann der Amazon-Algorithmus plötzlich irgendwas sieht, was er für verdächtig hält und einfach mal deinen Account komplett sperrt, dann stehst du nämlich vor dem Nichts.
Vera
00:17:51
Das ist richtig, ist natürlich die Frage, ob irgendwelche anderen das wirklich auffangen könnten. Nein, klar, also natürlich. Also ich bin, nicht, dass das jetzt hier irgendwie falsch rüberkommt. Ich bin jetzt nicht wirklich ein großer Fan von Amazon. Das ist ein bisschen mit Kröte schlucken.
Tamara
00:18:10
Das ist eine Hassliebe.
Vera
00:18:12
Ja, das ist so. Und das ist rein wirtschaftliche und pragmatische Betrachtung.
Tamara
00:18:17
Natürlich.
Vera
00:18:18
Und unter den Aspekten, wenn einem andere Faktoren wichtiger sind und der wirtschaftliche Erfolg nicht so das prägnanteste ist, dann kann man das sicherlich auch mal lassen.
Tamara
00:18:33
Ich würde sagen, da habe ich gerade noch einen Satz, der passt nämlich ganz gut hier dazu und der lautet, du musst sehr genau in ein Genre passen.
Vera
00:18:43
Ja, also da muss ich gestehen, dem stimme ich hundertprozentig zu.
Tamara
00:18:47
Für wen?
Vera
00:18:48
Also auch, klar, immer unter der Prämisse, dass ich auch Leser und Leserinnen erreichen will. Also wenn mir das egal ist, wenn ich das Buch schreibe, damit der Oma in Übersee das Buch kaufen kann, dann ist sowieso alles egal. Aber... In dem Markt, in dem wir uns befinden, wo ein Buch in wenigen Bruchteilen von Sekunden locken muss, wo wir kein Vertriebsteam haben, das das in irgendwelche Buchhandel drückt, wo wir keine Verkaufstische kaufen können, wo wir auf Online-Plattformen angeboten sind, wo im kurzen Moment entscheidend ist, da muss das Buch so nah an die Erwartungen des Lesers und der Leser sein, wie es nur geht. Und dazu gehört auch ein klares Genre.
Tamara
00:19:34
Ja, das ist der Punkt. Also du bist so ein bisschen sehr in den Scheuklappen deiner eigenen Existenz gerade, habe ich das Gefühl. Also ja, man muss in einem Genre sein, wenn man nicht ein riesen Team hinter sich hat und wenn man viele Bücher ans übliche Publikum verkaufen möchte. Woran ich jetzt gerade so denke, so Bücher, die irgendwelche Literaturpreise gewinnen, weil sie vielleicht literarisch, schriftstellerisch, sprachlich sehr speziell sind, müssen die auch ein Genre haben? Oder wenn das jetzt zum Beispiel mein Ziel wäre als Autorin, gar nicht irgendwie einen großen Verkauf haben, sondern ich sage, ich möchte einmal den Deutschen Buchpreis oder sonst was gewinnen, muss ich dann in einem speziellen Genre sein?
Vera
00:20:28
Ich hatte jetzt, da hast du natürlich recht, ich hatte jetzt sehr die Self-Publisher-Brille auf. Ich sage mal so, als Self-Publisher deutscher Buchpreis verwenden kannst du vergessen. Und so sehr ich den Self-Publisher im Buchpreis mag, leider hat er ja doch die durchschlagende Wirkung auch noch nicht. Also klar, wenn ich das als Ziel habe, ich möchte Literaturwettbewerbe gewinnen und so, dann spielt das Genre nicht wirklich eine Rolle, dann sind andere Themen wichtig. Da hast du vollkommen recht. Ich gehe immer davon aus, dass von dem Ziel, womöglich ist das meine eigene Brille, dass ich halt möglichst viel und dass ich auch letztlich einen gewissen finanziellen Erfolg mit dem Buch haben will.
Tamara
00:21:08
Genau, da musst du jetzt heute mal konsequent einen Schritt zurück treten, weil das ist ja Sinn und Zweck unseres Gesprächs. Aber andersrum.
Vera
00:21:16
Gut, ich muss da einen Schritt zurücktreten, aber mal ganz ehrlich, wenn ich diese Prämisse nicht habe, wenn ich kein Geld verdienen will, sondern wenn ich einfach nur mein Buch schreiben will und so, dann kannst du seine ganzen Sätze vergessen, dann ist sowieso alles egal.
Tamara
00:21:32
Ja, aber glaubst du denn, der Gewinner, also die Person, die den Deutschen Buchpreis gewinnt, verdient kein Geld mit seinem Buch?
Vera
00:21:41
Doch, sicher nicht.
Tamara
00:21:42
Genau.
Vera
00:21:44
Aber die sind, ich habe jetzt keine statistische Auswertung, aber die sind jetzt nicht so generell top in den Westseerlerlisten.
Tamara
00:21:54
Ja, aber ich würde schon sagen, dass da finanziell was rumkommt. Und wie gesagt, wenn wir jetzt quasi nur eine sehr enge Autorenschaft als Voraussetzung nehmen, dann macht das ganze Gespräch natürlich keinen Sinn.
Vera
00:22:08
Aber das ist aber gut, aber das ist aber schon eine sehr ideale, also da könnte man auch drüber reden, dass jemand als Lebensplanung hat, er möchte im Lotto gewinnen.
Tamara
00:22:17
Das ist doch Quatsch.
Vera
00:22:18
Ja, also Entschuldigung, als Ziel zu haben, ich möchte den Deutschen Buchpreis zu gewinnen. Ja.
Tamara
00:22:23
Warum denn nicht? Wenn ich das für mich als besonderen Erfolg werte, eine sehr hohe Auszeichnung zu bekommen und ich setze mich hin, arbeite vielleicht jahrelang in einem Werk, was auf irgendeiner Meta-Ebene unglaublich viel aussagt, wo jeder Satz sprachlich fein geschliffen ist und das ist einfach mein Lebensziel, weil ich mir das wünsche. Was spricht denn da dagegen?
Vera
00:22:47
Nein, da spricht nichts gegen, aber die Erfolgsaussichten sind doch….
Tamara
00:22:51
Ja, aber was ist denn Erfolg?
Vera
00:22:53
In dem Fall halt den Buchpreis zu gewinnen. Ja.
Tamara
00:22:57
Ja.
Vera
00:22:58
Ja, okay. Ich gebe mich geschlagen.
Tamara
00:23:06
Und ich glaube auch, wenn wir nochmal da so zurückkommen, wenn man jetzt nicht in so einem klassischen Genre ist wie Dark Romance, Cozy Crime, High Fantasy, was man wirklich so ganz klar einordnen kann, sondern irgendwie so sich ein bisschen zwischen verschiedenen Genres bewegt, aber eben auch eine andere Reichweite hat durch irgendwas, kann das da auch funktionieren. Also wenn ich jetzt zum Beispiel nochmal an den Pferderoman denke, wenn du da einfach in der Pferde-Community eine riesen Reichweite hast, dann muss das nicht hundertprozentig jetzt der Mädchenroman sein oder der Krimi, sondern dann hast du eben die Reichweite. Ja.
Vera
00:23:54
Aber es ist ja ein Pferderoman. Wenn das jetzt ein Krimi-Thriller gewesen wäre, wäre das wahrscheinlich noch nicht so gewesen. Also auch da ist das Genre wichtig.
Tamara
00:24:03
Weiß ich nicht.
Vera
00:24:05
Ja, gut. Das wäre sehr theoretisch.
Tamara
00:24:09
Dann lass mich mal schauen. Jetzt werden wir mal ein bisschen pragmatischer. Du musst für eine Lesung immer Honorar nehmen.
Vera
00:24:19
Nö, da bin ich auch sehr pragmatisch. ich nehme durchaus nicht bei jeder also hoffentlich hören jetzt keine Veranstalter zu also, ich habe schon den Wunsch Geld dafür zu kriegen aber es gibt Rahmenbedingungen es gibt Veranstalter wo ich es einfach aus Freundschaft mache, so ich bin am 14. Mai dieses Jahr wieder bei bei der Künstlervereinigung Falter in Langenfeld, da gibt es auch keine Gage Aber die sind immer so lieb und nett. Und da fahre ich. Und vor allen Dingen haben die mich auch noch schon lesen lassen, als noch kein Mensch was von mir wissen wollte. Und da sind immer viele Leute. Und dann freut man sich, tut man auch für die Seele. Und Langenfeld ist jetzt auch nicht so weit weg, da ist Riesenkost nette. So. Also es hängt für mich immer sehr davon ab, wie der Veranstalter damit umgeht. Wenn ich schon merke, dass es einfach die Wertschätzung nicht da ist. Ich hatte das mal, dass ich irgendwo zu einer Lesung nach Gladbeck am Rande des Ruhrgebiets eingelesen war. Und auch selbst auf meine Fragen vorher mit Marketing, da sagten sie, ja, wir machen Flyer. Das war es. Am Ende waren auch nur zwei Leute da. Also da bin ich mittlerweile sehr sensibilisiert. Also wenn ich merke, dieser Einsatz ist da überhaupt nicht, dann mache ich das nicht. Aber ansonsten bin ich verhandlungsbereit. Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich jetzt nicht davon lebe. Aber es ist schon so, dass ich schon sage, ich möchte jetzt nicht dick drauf zahlen. Also wenn ich nach Pusamukl fahren muss und einen halben Tag da gebe, dann muss ich da schon auch meinen Schnitt mitnehmen.
Tamara
00:26:10
Das ist halt die Schwierigkeit. Ich bin vor gar nicht so langer Zeit Zeuge einer Diskussion geworden, die auch hochgekocht ist, weil die eine Seite eben gesagt hat, wenn man umsonst liest, macht man allen anderen den Markt kaputt, weil die Veranstalter kriegen das natürlich auch mit und sagen ja, aber die und der machen sie auch umsonst. Aber natürlich hast du andersrum auch die Situation, Vielleicht kennt dich noch keiner oder du möchtest dort unbedingt lesen. Ich meine, die Leipziger Buchmesse bezahlt uns jetzt auch nicht dafür, dass wir dort lesen. Aber man möchte halt auf der Leipziger Buchmesse gelesen haben. Oder wie gesagt, man hat halt noch keine Erfahrung. Also ich würde am Ende sagen, es muss dir etwas bringen, sei es jetzt Erfahrung oder Bekanntheit oder, ja, also am Ende solltest du was davon haben, weil natürlich ist es Arbeit und natürlich gibt es Nutznießer. Mhm.
Vera
00:27:08
Und es ist gerade so, wenn ich auch am Anfang stehe, ist es schon auch gut, dass man vielleicht irgendwo mal lesen darf, wo es kein Geld gibt, aber dass man einfach übt und Erfahrungen sammelt. Ist ja bei anderen Sachen auch. Es gibt ja zahlreiche offene Bühnen für Comedy und sonst wo. Da kriegst du auch kein Geld.
Tamara
00:27:29
Glück hat.
Vera
00:27:30
Kriegst du mit einer Flasche Wasser. Wasser. Und so, ja, das muss man wahrscheinlich immer ein bisschen abwägen.
Tamara
00:27:41
Also lasst euch auf jeden Fall nicht, verramschen.
Vera
00:27:46
Also ich finde, also ich versuche immer, dem Gegenüber klarzumachen, dass ich vom Grundsatz her eine Gage erwarte.
Tamara
00:27:58
Und der Satz, aber sie dürfen ja ihre Ihre Bücher verkaufen ist kein Argument gegen Gage. Nein.
Vera
00:28:04
Da rechne ich dem immer vor, wie viel man an Büchern verkauft und wie viel ich da verkaufen müsste. Das Thema ist schnell durch. Nein, ich mache so, aber ich sage mal so, wenn einer mit überzeugenden Sachen kommt und mit mir redet, dann bin ich sicher verhandlungsbereit. Und dann findet man auch einen Weg.
Tamara
00:28:24
Genau. Dann habe ich hier noch was Schönes. Man muss jeden Tag schreiben.
Vera
00:28:39
Also ich würde das zu 90% mindestens dem zustimmen, also zumindest wenn man mal fertig kriegen will.
Tamara
00:28:46
Schreibst du denn, wenn du schreibst sieben Tage die Woche?
Vera
00:28:49
Wenn ich in einem Projekt bin, ist das das Ziel sieben Tage die Woche und wenn ich das mal einen Tag nicht tue, habe ich auch direkt ein schlechtes Wissen.
Tamara
00:28:56
Und wie viel schreibst du dann normalerweise so am Tag?
Vera
00:28:59
Ja, das hängt ja immer davon ab, wie mein Tages-Word-Count ist. Er fängt meistens bei 700, 800 Wörtern an und wenn ich dann doch nicht immer durchhalte, ist er dann irgendwann bei 1200 und auch mehr. Und dann fängt es auch an, schmerzhaft zu werden. Ja.
Tamara
00:29:12
Dann wird es anstrengend.
Vera
00:29:13
Also von daher habe ich schon immer ein schlechtes Gewissen und merke, der Word-Count geht hoch. Ich muss sagen.
Tamara
00:29:21
Da habe ich mir den Trick gegönnt. Ich habe den WordCount so eingestellt, dass er Samstag und Sonntag als frei voraussetzt. Das heißt, wenn ich unter der Woche mal nicht dazu komme, aber am Wochenende schreibe, kann ich da wieder was rausholen. Und ich hange mich die ganze Zeit hoch und runter zwischen 800 und ein paar zerquetschte und 1100.
Vera
00:29:43
Na ja gut, du hast ja auch die Freiheit genommen, dass man gar kein wirkliches Enddatum reinzusetzen, oder?
Tamara
00:29:48
Doch, natürlich.
Vera
00:29:50
Also bei 800 Worten und du schreibst doch an dem Buch jetzt schon seit einem halben Jahr. Wie dick wird das? Ja.
Tamara
00:29:56
Halt ein richtiges Buch. Nee, ich muss ja dazu sagen, ich habe ja wirklich mehrere Phasen gehabt, wo ich nicht schreiben konnte. Ich habe jetzt auch diese Woche noch kaum geschrieben, weil ich einfach anderweitig Deadlines habe. Ich habe jetzt Tag heute, 22 Tage ohne Wochenende, ohne freien Tag durchgearbeitet. Wenn ich jetzt auch noch schreiben würde diese Woche, dann kannst du mich komplett auf den gesundheitlichen Sperrmüll schmeißen.
Vera
00:30:24
Natürlich, solche Sachen gibt es. Wir können uns ja nicht abschotten vom Leben. Aber es ist ja dann so, ich meine, das wirst du wahrscheinlich dann auch haben, wenn mir das dann auch mal passiert. Nicht nur, dass der World Count steigt. Ich brauche dann auch wieder eine Zeit, bis ich drinnen bin.
Tamara
00:30:38
Aber ich meine, der Punkt dahinter ist ja auch, klar, bei dir geht es darum, du möchtest in einem bestimmten Zeitraum eine bestimmte Menge schreiben. So, wenn jetzt aber jemand sagt, ich habe Zeit, ich will einfach mein Buch fertig schreiben, dann hat ja grundsätzlich dieser Tipp trotzdem einen Sinn, weil du einfach mehr drin bleibst und mehr im Training bist, wenn du jeden Tag schreibst, als wenn du alle drei Wochen mal ein Wochenende durchschreibst. schreibst. Trotzdem würde ich aber sagen... Und ja, ich stimme schon eigentlich der Aussage zu, selbst wenn du nur zehn Minuten schreibst und es sind nur drei Sätze, es ist besser als nix. Aber unterm Strich ist halt das Leben da. Und wenn dann es mal nicht geht, finde ich, sollte man auch sehr auf sich aufpassen, dass man sich dann nicht so geißelt und ein schlechtes Gewissen macht, weil dann wird es eben ganz schnell Stress. Ja.
Vera
00:31:34
Aber das ist natürlich so eine eigene Fürsorge, die man so grundsätzlich treffen sollte. Aber unter dem Aspekt des Schreibens und so muss man schon empfehlen, je regelmäßiger schreiben, desto besser. Der Jeff Coynes, ein amerikanischer Autor und Guru, der sagt sogar, es ist sogar völlig egal, was du schreibst. Also du kannst auch mal einen Tag einen Blogartikel schreiben, Hauptsache du schreibst. Okay.
Tamara
00:32:02
Ich muss sagen, persönlich finde ich, wenn man sich da auf die Werktage konzentriert oder man sagt zum Beispiel, weil man einen Vollzeitjob hat oder so, man schreibt das Wochenende und dann vielleicht noch drei Werktage und dann zwei nicht oder so, das finde ich auch in Ordnung. Wichtiger finde ich, glaube ich, eine Routine.
Vera
00:32:22
Also Routine ist sicher wichtig.
Tamara
00:32:24
Oder eine Regelmäßigkeit, also dass ich sage, ich will mindestens vier Tage die Woche oder so. Weil wenn ich sage, ich schreibe immer dann, wenn ich Zeit habe, dann schreibe ich tatsächlich nie.
Vera
00:32:32
Nee, dann schreibe ich. Aber den Aspekt, den du vorhin ja auch gesagt hast, der ist, wenn zwei, drei Tage Lücke sind, ist es schon wieder schwerer, in den Floh zu kommen und in die Geschichte reinzukommen. Also von daher macht es schon Sinn, regelmäßig was zu tun. Das muss ja nicht vier sein.
Tamara
00:32:47
Das stimmt.
Vera
00:32:48
Und sich damit zu beschäftigen, auseinandersetzen und die Geschichte weiterspinnen. je nachdem.
Tamara
00:32:55
Das kommt auch noch dazu, ja, weil ich hab, ich weiß es jetzt gar nicht, ich glaub, ich hab jetzt, glaub ich, mit heute vier Tage nicht geschrieben, aber ich hab an einer Stelle aufgehört, wo für mich auch klar ist, wie es weitergeht und in diesen vier Tagen hab ich schon öfter mal so die jetzt folgende Szene so im Kopf durchgespielt und das macht's natürlich dann auch leichter, weil ich mich nur hinsetzen und es runterschreiben muss nachher. Ja, das bringt uns eigentlich schon zu dem Satz, du musst mindestens x Bücher pro Jahr veröffentlichen, um erfolgreich zu sein. Und ich muss ehrlich sagen, als wir mit dem Podcast angefangen haben, lautete der Satz, du musst mindestens einmal im Jahr veröffentlichen. Es hat nicht lange gedauert, da lautete der Satz auf einmal, du musst mindestens zweimal im Jahr veröffentlichen. Inzwischen lautet der Standardsatz, du musst mindestens viermal im Jahr veröffentlichen. Ja, sprich.
Vera
00:33:54
Also die vier Maschinen, ich musste ein bisschen schmunzeln, weil ich heute Morgen die neueste Folge vom Literarischen Saloon gehört habe, wo Annette Strohmeier zum Gast ist. Und da hatten wir nämlich auch das Thema, weil die Karin ja durchaus einen großen Durchsatz hat. Und sie meinte, sie kennt Kolleginnen und Kollegen, die würden irgendwie zehn Bücher im Jahr machen.
Tamara
00:34:14
Ja, das hat sie bei uns ja auch erzählt.
Vera
00:34:16
Ja, das kann ich mir nicht vorstellen. Auch da. Letztlich ist das maßgeblich erreichen. Also wir glaube ich, wir sind uns einig, hoffe ich zumindest. Beste Marketing ist das nächste Buch. Nee.
Tamara
00:34:35
Sind wir uns nicht einig.
Vera
00:34:36
Sind wir uns nicht einig. Also dann schmeiße ich das mal so in die Runde. Nein, also ist auch, weil zum Buchstacht gehen die Verkäufe immer hoch.
Tamara
00:34:48
Ja, also gerade natürlich, wenn man eine Serie hat wie du, dann leuchtet mir das auch absolut ein, weil die Leute dann sehen, ach guck mal, das ist ja schon Teil 8, da fange ich mal bei Teil 1 an. Wenn man jetzt Einzelbände schreibt, hat das sicher auch so einen Effekt, dass sich das mitzieht.
Vera
00:35:06
Also, wenn man so wie du jedes Buch in einem anderen Genre hat, da ist es vielleicht wurscht. Ich habe nicht jedes Buch in einem anderen Genre.
Tamara
00:35:14
Ich habe bisher vier Bücher im gleichen Genre veröffentlicht und ändere jetzt erst.
Vera
00:35:19
Okay. Aber wenn ich zum Beispiel, nehmen wir mal so Fantasy-Out, oder ich weiß, die Mira macht ja auch mehr, da habe ich natürlich eine Fanbase und die springt jedes an und je mehr ich da liefere, dann füttere ich die natürlich an. Absolut. Also das bringt dann schon was.
Tamara
00:35:41
Ich denke, es gibt im Prinzip so drei Gruppen. Also einmal die Leute, die ganz oder zu einem großen Teil davon leben wollen, die müssen sich halt überlegen, wie viel will ich im Jahr verdienen? Wie viel kriege ich pro Buch rein? Wie viele Bücher muss ich im Jahr schreiben? Und das können eben je nachdem, wie groß der Erfolg ist, können das mal zwei sein, mal vier oder eben zehn. Ja. Dann gibt es natürlich so Leute wie jetzt, ich glaube, als die Romy bei uns war, die Romy Hausmann, die hat gesagt, sie veröffentlicht alle zwei Jahre ein Buch. Aber das ist natürlich klar, die verkauft halt so viel, dass ein Buch sie zwei Jahre lang ernährt. Ja.
Vera
00:36:26
Man muss da sicher unterscheiden zwischen Verlagsveröffentlichung und Self-Publishing.
Tamara
00:36:30
Weiß ich nicht, warum? Ja.
Vera
00:36:31
Also A würde es wahrscheinlich Verlagsautoren, die vier Bücher im Jahr veröffentlichen. Kann ich mir schon allein aufgrund der Vorläufe bei Verlagen.
Tamara
00:36:41
Ja gut, du kannst ja mehrere Verlage auch haben.
Vera
00:36:44
Ja, gut. Und es hängt also von sehr ab, wenn wir jetzt mal an die Sabine Kleve denken, die ja mal auch schon, das war auch schon drei Jahre her, bei uns zu Gast war. Und die dann sagt, okay, die macht zwei Bücher im Jahr, wo sie kriegt dann auch den entsprechenden fetten Vorschuss.
Tamara
00:36:57
Ja, okay, der Vorschuss ist natürlich nicht da.
Vera
00:37:02
Da kommt dann natürlich von Jahresgehalt bei rum. Ja.
Tamara
00:37:07
Und einfach wie groß der Erfolg ist, sind deine Bücher übersetzt und so weiter.
Vera
00:37:11
Ja, natürlich.
Tamara
00:37:12
Und dann gibt es im Prinzip noch die dritte Gruppe, die sagen, ich muss da nicht von leben oder ich will es vielleicht auch gar nicht, weil ich nicht so einen Stress mir machen will. Und ich denke mal, es kann schon den Stress ausarten. Ja.
Vera
00:37:27
Natürlich. Natürlich, ich habe das ja letztes Jahr gemerkt.
Tamara
00:37:29
Da muss ich ehrlich sagen, also ich habe mir das alles angehört. Ich habe mir auch sagen lassen, du musst mindestens alle drei Monate veröffentlichen, du musst einmal im Jahr. Alles, was es da an Variationen gibt, habe ich mir sagen lassen. Und bei allem sträubt sich in mir alles einfach schon aus Prinzip, weil ich Mussätze nicht leiden kann. Und jetzt habe ich vergessen, auf was ich hinaus wollte. Also ich muss sagen, für mich, es klingt immer so ein bisschen, wenn ich sage, ich will gar nicht nur vom Schreiben leben, das klingt immer so ein bisschen so, ich kann es nicht und deswegen rede ich mir ein, dass ich es nicht will. Aber mir ist es wirklich wichtiger, dass ich mir die Zeit nehmen kann. Und ich muss ehrlich sagen, ich habe, das sage ich jetzt mal ganz hart formuliert, ich habe echt die Schnauze voll davon, dass man mir immer wieder vorhält, dass ich zu langsam bin, dass ich so oft veröffentliche oder nicht oft genug veröffentliche. Ich mag das nicht mehr hören. Ich mache das so, wie es mich glücklich macht und wem es nicht passt, das ist mir egal. Aber ich mag mir das nicht mehr anhören. Das geht mir so auf den Sack.
Vera
00:38:40
Ja, kann ich sehr gut nachvollziehen. Und letztlich ist es ja so, letztlich muss man sich doch selbst damit wohlfühlen. Insofern kann dir doch sowieso, also mir kann doch keiner sagen, was ich machen muss. Ich entscheide selbst, was ich mache.
Tamara
00:38:53
Und ich muss sagen, zu dem Punkt mit dem Marketing, grundsätzlich natürlich, wenn ein neues Buch rauskommt, das zieht die anderen mit, da stimme ich dir schon zu. Ich glaube aber für mich persönlich, also so wie ich auf das zurückblicke, was ich bis jetzt gemacht habe, war es immer so, wenn ich ein Buch veröffentlicht habe, dann habe ich schon überlegt, was schreibe ich als nächstes und habe einfach, weil nicht mehr Zeit im Ganzen da war, viel zu wenig Zeit in das Marketing des gerade veröffentlichten Buchs reingesteckt. Und das hat es mir halt auch verkackt. Und deswegen würde ich halt nicht nur sagen, das nächste Buch ist das beste Marketing. Wenn weder das erste noch das nächste Sichtbarkeit hat, dann nutzt das alles nichts. Und deswegen werde ich auch, wenn mein Buch dann draußen ist, mich erstmal wirklich damit beschäftigen. Das haben wir jetzt zum Beispiel auch beim Oliver letzte Woche gesehen. Der hat sein Buch im Oktober rausgebracht. Der ist jetzt immer noch damit beschäftigt, damit auf Lesereise zu gehen, das zu bewerben, zu tun und zu machen. Und schreibt noch nicht an den Nächsten. Und das, finde ich, ist durchaus eine Herangehensweise, die man für sich überlegen kann.
Vera
00:39:59
Da gehe ich nicht ganz d'accord mit dir. Zum einen hat Oliver andere Voraussetzungen. Der ist bekannter, der hat tausende Follower, der hat eine ganz andere Plattform, dass er die ausnutzt. Ich finde es oft ein Fehler von, ich gehe mal auch von Self-Publishern aus, dass sie dann das erste Buch machen. Ich habe es ja auch nicht anders gemacht. Und dann sich mit aller Kraft da reinstürzen. Und ich musste jetzt, wo es für mich ja auch die Erfahrung machen, ich habe irre viel gemacht bei dem ersten Teil des Biene-Hagen-Krimis. Was aber alles nur sehr minimalen Erfolg hatte. Ähm... Richtig entwickelt halte ich es erst, als ein paar Teile kamen. Und wo ich dann nachher sagen muss, ja, jetzt endlich passiert was. Und es ist gerade noch entscheidender, wenn es wirklich das absolute Erstlingswerk ist. Man hat doch überhaupt noch nichts geschrieben. Dann braucht man auch ein paar Bücher, um überhaupt ein Standing bei den Interessentinnen und Interessenten zu bekommen.
Tamara
00:41:11
Ja, also auch da kenne ich Fälle. ein Buch geschrieben seit einem Jahr dabei, das zu vermarkten und es läuft gut. Weil man natürlich eben sich die Zeit nehmen kann, da immer wieder Werbung für zu machen, da immer wieder Lesungen zu akquirieren, wenn man eben einfach einen anderen Weg hat.
Vera
00:41:29
Nee, also sorry, da stimme ich dir nicht zu.
Tamara
00:41:31
Ja, aber Vera, ich kenne den Fall doch. Da kannst du doch nicht sagen, es existiert nicht.
Vera
00:41:36
Nein, das habe ich nicht gesagt. Ich habe nicht gesagt, dass dieser eine Fall nicht existiert. Natürlich gibt es immer Ausnahmen für Regeln. Wir machen keine Regelung, die zu 100% für alle passt. Aber wir müssen schon sehen, was ist so für den Querschnitt das Vernünftige. Und du kennst doch auch unzählige Self-Publisher und Self-Publisherinnen, die für ihr erstes Buch alles Mögliche machen. Und letztlich versandet sehr vieles davon.
Tamara
00:42:05
Ich habe auch nicht gesagt, dass es der Weg ist, aber es ist eine Option.
Vera
00:42:10
Wenn wir jetzt hier die ganze Zeit sagen, dass es immer auch Ausnahmen gibt und es gibt diesen einen Glücksfall und man kann auf dem setzen, ja, dann brauchen wir gar nicht weiterreden. Wir müssen doch jetzt über das reden, was ist so für die Masse, wo ist die wahrscheinlich sinnvollere Weg.
Tamara
00:42:27
Aber das ist ja genau der Punkt. Diese ganzen Aussagen basieren darauf, dass irgendwer sich mal überlegt hat, hat für einen Autor, für eine Autorin bedeutet Erfolg, möglichst viel einzunehmen finanziell und möglichst das auf Online-Shops oder auf dem oder dem Weg. Also das hat ja irgendwer mal definiert offensichtlich, was Erfolg ist. Und wenn wir jetzt nur darauf bleiben, ja, dann macht das Ganze natürlich keinen Sinn. Wir wollen ja eben schauen, für wen diese Sätze jetzt wirklich gelten.
Vera
00:43:05
Ja, natürlich. Aber gerade dein Argument war, dass dieses eine Buch, wo der eine Mensch sich die ganze Jahre auch erfolgreich war. So war das für dich auch die Maßgabe. Du hast nicht gesagt, wenn du gesagt hättest, er hatte einfach tolle Zeit und er hatte Spaß, dann bin ich bei dir.
Tamara
00:43:21
Nein, diese Person hat Erfolg. Das kann man ja auch nicht abstreiten.
Vera
00:43:24
Ja, natürlich. Also es ist doch der Maßstab. Und ich wette mit dir, dass wenn du 100 Leuten empfiehlt, dass eben 90% eben nicht diesen Erfolg haben werden. Und die mehr Erfolg haben werden, wenn sie das nächste Buch schreiben.
Tamara
00:43:43
Für das sie dann keine Werbung machen.
Vera
00:43:45
Ich rede doch nicht von keiner Werbung. Aber nicht ein Jahr lang sich nur auf ein Buch zu konzentrieren. Ich mache ja auch für jedes Buch Werbung. Und die anderen...
Tamara
00:43:55
Dann kann ich auch nochmal hier die 70.000 Euro Umsatz mit dem Pferdebuch rausholen. Ja.
Vera
00:44:00
Aber die macht sie am Anfang gemacht. Die macht sie jetzt auch nicht mehr. Ja, oder?
Tamara
00:44:05
Ich weiß es nicht. Ich kenne das Bankkonto nicht.
Vera
00:44:07
Das hat sie gesagt, dass es weniger geworden ist. Das war der Anfang. Fangen. Und so. Und sie hat ja auch überlegt, was Neues zu machen.
Tamara
00:44:14
Das trägt ja nicht ewig. Es sagt auch kein Mensch, dass man nichts Neues machen soll, um Gottes Willen. Ich habe nur für mich festgestellt, dieses, so, ich habe es veröffentlicht, ich schreibe jetzt sofort das Nächste und nehme mir nicht Zeit, das zu bewerben, wofür ich jetzt monatelang gearbeitet habe. Das ist affig.
Vera
00:44:32
Nein, das habe ich auch nicht gesagt, dass du dir keine Zeit nimmst, das Buch zu bewerben. Aber du sagst selbst, dass dass für viele, gerade für Neue, das Augenmerk auf Marketing und die Fragen, was kann ich an Marketing machen, teilweise überzogen ist. Weil die meisten Marketing-Methoden wirken nur indirekt und auch auf lange Sicht. Also die direkten Marketing-Aktionen wie jetzt Amazon Ads oder irgendwelche Newsletter und so weiter, die sind ja schnell auserzählt. Und die werden auch wahrscheinlich bei einem Neuling auch nicht so erfolgreich sein. Und so. Also von daher muss man das ein bisschen einordnen. Natürlich soll man Marketing machen, aber zu sagen, ich habe jetzt ein Buch und jetzt konzentriere mich. Also natürlich immer unter der Prämisse, dass ich halt da einen in irgendeiner Form Verkaufserfolg haben will, wie hoch auch immer der ist. So. Wenn ich einfach sage, ich nehme jetzt dieses Buch und taste mich damit so an die Buchbubble, mach mal die ersten Lesungen, guck mal, wie das ist und so. Und wenn ich da nicht wohlfühle, dann gucke ich, ob ich das nächste schreibe. Ist das ein durchaus gangbarer Weg, den ich auch sehr vertreten könnte.
Tamara
00:45:50
Was du mit Lesungen sagst, ist zum Beispiel auch noch ein Ding, wenn ich jetzt sage, und das betrifft mich ja durchaus auch, ich finde es für mich aufregender, wenn ich jetzt mit einem Buch mehr Lesungen habe, als dass ich online Exemplare verkaufe, dann muss ich mir da ja auch die Zeit nehmen, die Lesungen vorzubereiten, zu akquirieren. Und wenn ich sage, ich möchte jetzt einfach Lesungen halten und dieses Buch einfach Personen quasi face-to-face vorstellen, das kostet alles Zeit. Es gibt einen Kollegen, der ist auf sehr, sehr vielen Buchmessen unterwegs durch die ganze Republik. Das sind ja alles Zeitfaktoren, bei denen man trotzdem sein Buch an die Leute bringen kann, aber eben nicht online.
Vera
00:46:39
Jaja, bestreite ich ja gar nicht. Nein, ist so. Da sehe ich jetzt nicht das Gegenargument, aber es ist okay.
Tamara
00:46:47
So, dann habe ich hier nochmal was ganz Spannendes. Dein E-Book ist kein Mussatz, ist ein Darf-nicht-Satz. Dein E-Book darf nicht mehr als x Euro kosten.
Vera
00:47:04
Nö. Also, von mir aus kannst du ein E-Book für 20 Euro verkaufen, oder von mir aus für 30. Es wird wahrscheinlich nicht mehr so viel Körper kriegen. Ja.
Tamara
00:47:15
Hast du da, also das ist ja wirklich so ein Kampfthema. Die einen machen dauernd Gratisaktionen und starten mit 99 Cent rein. Andere sagen, mir ist meine Arbeit mehr wert. Ich will 4 Euro, 5 Euro, 6 Euro. Verlags-E-Books kosten schon mal 10 Euro. Also da ist ja wirklich eine Riesenvariation. Ich hatte meine mal für 3,99 Euro drin. Da hieß es, du bist nicht bekannt genug, du darfst nicht mehr als 3 Euro verlangen für dein E-Book. Also da ist ja sehr unterschiedlich, mit wem du zu tun hast.
Vera
00:47:54
Ja, also ich hatte jetzt schon den Eindruck, dass jetzt so in einem halben Jahr, da wird ja alles teurer, dass auch da die Preise gestiegen sind. Ich habe ja meine Preise auch auf 3,99 angehoben. Ich bin noch nicht sicher, ob es, ich habe noch zu wenig Vergleichsdaten, ob das wirklich irgendwie negativ ist. Ein Teil wird natürlich auch dadurch wettgemacht, dass einfach mein Gewinn jetzt auch viel höher ist. Und du hast auch ein paar Sachen da reingemischt, die natürlich andere Aspekte haben. Also von Gratisaktionen halte ich rein gar nichts. Die sind auch, bringen auch überhaupt nichts, außer dass du irgendwelche Gratisleser anfütterst. Also nein, kann ich wirklich niemandem empfehlen. Auch von 99 Cent bin ich weg. Ich habe jetzt für für tote Trainer pfeifen nicht. Ist ja jetzt seit einem Monat bei Tolino, dann wird das ab 16. Februar Deal der Woche bei Thalia sein und dann sagen die ja, die möchten dann, wenn man halt den Preis um 50 Prozent senkt, dann mache ich das auf 1,49. Und so. Sowas für, wenn da entsprechendes Marketing drumherum ist und wenn es dann halt bei Thalia als Deal der Woche ist, okay. Ähm. Aber das ist auch das Höchste der Gefühle. Also von so Preisaktionen, die sind noch irgendwie aus den Anfängen des Self-Publishing hängen geblieben und wollen nicht sterben. Ja, das ist wahrscheinlich auch so ein Notnagel, gerade für Leute, die neu sind. Also manchmal lese ich auch Posts, hat jemand so eine Gratisaktion gemacht und sagt, ah, haben schon 100 Leute runtergeladen. Ja, super. Wahrscheinlich werden es 99 davon nie lesen.
Tamara
00:49:45
Ja, ich meine, klar, wenn du natürlich so eine Aktion hast und viele sich das dann runterladen oder gerade wenn es 99 Cent kostet und viele es dann tatsächlich kaufen, das ist natürlich schon klar, dass das irgendwie dem Algorithmus wahrscheinlich einen Schub gibt. Gibt, aber es ist dann eben tatsächlich...
Vera
00:50:04
Ja, wobei, die Gratisexemplare ist ja längst, dass die keinen wirklich entscheiden. Ja.
Tamara
00:50:09
Aber wenn du jetzt 99 Cent machst. Ja. Aber ich glaube, die Frage ist eben tatsächlich, wie du schon angedeutet hast, wer ist das dann? Das war ja auch ein Thema, was die Stina Jensen hatte, als wir über Tolino gesprochen haben. Also sind Leute, die auf Schnäppchen nackt gehen, ist das dein Zielpublikum? Und das kann durchaus auch sein, dass man sagt.
Vera
00:50:32
Ja.
Tamara
00:50:33
Das ist, das passt genau zu den Sachen, die ich schreibe, und das meine ich jetzt gar nicht irgendwie negativ, aber wenn man jetzt sagt, das ist... Die Leute, die meine Bücher lesen, die gucken jetzt da nicht unbedingt drauf, dann macht es vielleicht auch nicht so viel Sinn und ich muss ehrlich sagen, also jetzt so eine Preisaktion mal zu irgendeinem Feiertag oder was weiß ich, das, würde ich machen, aber ich, für mich wäre es keine Option zu schreiben, mein Buch gibt es in dem und dem Zeitraum gratis, weil sich das für mich persönlich nicht wertschätzend anfühlen würde.
Vera
00:51:11
Nein, also wie gesagt, Und gratis hat auch wirklich jetzt keine wirklich nachhaltige Wirkung. Das ist einfach rausgeschmissen. Und Preisaktionen machen nur dann Sinn, wenn halt drumherum halt auch ein entsprechendes Marketing stattfindet. Also nur jetzt irgendwie den Preis senken und hoffen, jetzt finden die Leute mein Buch. Dann kannst du vergessen.
Tamara
00:51:31
Passiert nicht. Vielleicht sowas, was ja zum Beispiel auch auf Amazon Prime mit den Serien oft ist. Du weißt, in einem Monat kommt der neue Teil meiner Serie. Und dann sagst du, okay, bis dahin jetzt die anderen zwei Teile günstiger, damit ihr es schnell schon mal vorlesen könnt. Sowas macht dann vielleicht irgendwie thematisch Sinn. Weiß ich nicht, hab noch keine Serie geschrieben.
Vera
00:51:54
Ja, aber auch dann müsste man wirklich auch entsprechend das Medium haben, wo man diese Info halt wirklich auch an eine Zielgruppe schicken kann. Also nur so ein Social-Media-Post, der am nächsten Tag schon weg ist oder sowas. Nee.
Tamara
00:52:08
Da müsste man dann wahrscheinlich eine Anzeige schalten für. Ja.
Vera
00:52:11
Müsste man Anzeigen schalten oder so die verschiedenen Dienste, die da sind, wobei die ja mittlerweile auch nicht mehr so erfolgreich sind. Also es ist ein komplexes Dingen.
Tamara
00:52:24
Du sagst nicht mehr, du bist ausgeredet. Dann würde ich hier noch sagen, du musst eine eigene Website haben und ich fasse das mal zusammen, du musst eine Newsletter haben.
Vera
00:52:38
Naja, mit dem Müssen. Also ich würde es jedem, der in irgendeiner Form ernsthaft das betreiben möchte, empfehlen.
Tamara
00:52:51
Beides?
Vera
00:52:53
Im Idealfall ja.
Tamara
00:52:55
Was im Speziellen und warum?
Vera
00:52:58
Also eine Webseite, wir hatten das Thema ja schon. Eine Webseite ist einfach immer da. Die Inhalte habe ich in Kontrolle. Und ich kann bei einigen Social-Media-Plattformen auch die daraus speisen und Inhalte speisen. Ich bin auffindbar und ich habe meine feste Präsenz, die nicht im Einfluss von irgendwelchen Social-Media-Konzernen liegt. So, ich kann darüber mir auch viel besser noch ein Image und aufbauen und eine Kompetenz darstellen, als ich das bei den kurzen, flüchtigen Posts auf irgendwelchen Social-Media-Kanälen kann.
Tamara
00:53:40
Braucht man als Romanautorin eine Kompetenz?
Vera
00:53:44
Die Kompetenz, gute Romane zu schreiben?
Tamara
00:53:48
Klingt für mich irgendwie, für mich klingt Kompetenz nach Sachbuch.
Vera
00:53:52
Ja. Du bist ja die Germanistin, dir fällt bestimmt noch das passende Fremdwort ein. Ein Synonym für Kompetenz, was auch für Romanautoren passt.
Tamara
00:54:02
Das war jetzt auch gar nicht provokant gemeint.
Vera
00:54:04
Ich habe das auch nicht so verstanden. Also einfach das Bild, wenn ich auf der Webseite schaue, einer Liebesromanautorin, dann sieht die lieblich aus. Und dann gibt das einfach viel mehr her als so flüchtige Posts.
Tamara
00:54:20
Deswegen hat das mit meinen Romance-Büchern nicht geklappt. Ich sehe nicht lieblich genug aus. Doch.
Vera
00:54:25
Dein Sonnenblumenbild ist sehr lieblich. Vielleicht hättest du noch die Rockgitarre dazu noch nehmen müssen. Also das finde ich ja und ich sage mal so, dass Newsletter-Marketing mit zu den effektivsten Methoden gehört. Ich meine, da haben wir jetzt ein paar Folgen gehabt. Ich hoffe, da widersprichst du mir jetzt nicht auch noch.
Tamara
00:54:45
Nee, ich habe nur Rückfragen. Vielleicht müssen wir es doch auseinander Also ich habe eine Homepage, die habe ich mir auch sehr früh, ich glaube schon lang bevor das Buch rauskam, das erste, habe ich mir die erstellt. Ich bilde mir ein, dass diese Homepage mir als Autorin nicht wirklich je zu irgendwas verholfen hat. Was über die Homepage oft reinkommt, sind Lektoratsanfragen. Ich habe das ja alles auf eine Seite zusammengeklatscht, weil ich... Keine Lust habe, mehrere Sachen zu pflegen. Und was auch schon mal gut ist, also oft wird man dann gefragt, haben Sie noch ein Pressebild? Oder wenn man eben mit Veranstaltern zu tun hat, da kann ich eben sagen, hier gibt es die Fotos, hier gibt es ein Video von meinen Lesungen, sowas. Aber jetzt, dass LeserInnen über meine Homepage zu meinen Büchern kommen, würde ich jetzt nicht sagen.
Vera
00:55:40
Im Allfall kriegst du es ja gar nicht mit.
Tamara
00:55:42
Aber ich stimme dir trotzdem zu, Oh, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Tatsächlich in erster Linie eben für Pressearbeit, für Veranstaltungssachen und fürs Lektorat. Also jetzt so adressiert an LeserInnen nicht unbedingt.
Vera
00:56:27
Also man kriegt es ja nicht mit. Also ich habe kein jetzt so ein ausgefeiltes Tracking auf meiner Webseite, schon wegen der DSGVO nicht. Ich weiß es nicht. Also es gibt sicherlich die Dinge, die du gesagt hast, dass man das einfach hat für Kontakte. Heute wieder sagt ihr, Pressefotos es gibt da und da. Ähm, Ich finde auch einfach, dass es zu einer professionellen Darstellung gehört, dass man auch eine entsprechende Webseite hat. Und einen Punkt darf man nicht vergessen, das ist der SEO-Gedanke. Ein Facebook-Eintrag wird auf der Google nicht auf erster Seite sein, dann eine Webseite, da ist es schon.
Tamara
00:57:05
Vielleicht ist es doch, wenn man an SEO denkt, auch so eine lokale Sache. Also wenn jetzt Veranstalter irgendwie, zum Beispiel, ich weiß, die VHS, die suchen öfter mal AutorInnen, wenn die dann eingeben, Autor Saarland oder Autorin Saarland, dass die da drüber dann vielleicht auf einen kommen.
Vera
00:57:21
Da hat mal jemand deinen Namen gehört oder so, tippt den mal ein. Oder bei mir ja auch schon mal gelegentlich, dass ich irgendwo in der Zeitung stehe und tippe den ein oder ich kann da die Adresse meiner Webseite eingeben, wo die mehr von mir finden und den möglichst einfachen Zugang zu mehr Infos zu mir geben.
Tamara
00:57:40
Also es macht aus meiner Sicht schon auf jeden Fall Sinn und wie gesagt, Ich glaube, das wirkt professionell, aber, und das ist dasselbe, was ich beim Newsletter auch sagen muss, da habe ich jetzt erst angefangen, also ich habe sehr, sehr wenige Abonnenten bisher, das baut sich vielleicht jetzt nach und nach auf, aber sowohl bei der Website als auch beim Newsletter ist es natürlich so, wenn meine Zeit begrenzt ist, Wenn ich neben der Arbeit, neben der Familie nur schreibe und ich muss mich entscheiden, schreibe ich ein Buch oder pflege ich eine Website, dann würde ich jetzt sagen ... Ja, ist es halt dann auch wieder die Frage, braucht man es wirklich oder macht es mehr Sinn, dass man eben seine Bücher schreibt und irgendwo auf einem Kanal präsent ist, wo man direkten Kontakt zu den Lesenden hat.
Vera
00:58:33
Wobei ich jetzt den Aufwand der Webseitenpflege nicht wirklich nachvollziehen kann.
Tamara
00:58:38
Du bist auch IT-Lehrerin, es gibt auch Menschen, die schütteln das nicht so einfach aus dem Ärmel.
Vera
00:58:43
Aber gut, wenn sie einmal läuft, läuft sie. Selbst bei WordPress, wenn man mal zwei Monate keine Plugins aktualisiert hat, läuft sie trotzdem noch. Da muss man jetzt so viel nicht tun.
Tamara
00:58:52
Ja, das ist jetzt für dich sehr einfach, aber es gibt auch viele Leute, da ist das eine riesen Hürde. Und wenn man sich dann deswegen fix und fertig macht und dafür nicht an seinen Büchern schreibt und keine Posts macht, muss man halt für sich abwägen.
Vera
00:59:09
Da würde ich jetzt eher die Botschaft vermitteln, nein, es gibt keinen Grund, sich wegen der Webseite fix und fertig zu machen. zu machen.
Tamara
00:59:15
Meldet euch bei Vera. Ja.
Vera
00:59:16
Gerne. Aber dafür nehme ich Geld. Mir ist das jetzt gerade wieder aufgefallen, ich bin ja jetzt seit dem ganzen Januar in der Instagram-Challenge, die ist ja morgen vorbei und das habe ich dann auch mal zum Anlass genommen, mal so genau zu betrachten, was ist jetzt so mein Resümee, was hat es mir gebracht. Ich hatte auch einen Blogartikel also meiner Website ist ja auch kein Blog, also morgen früh wird es auch einen Blogartikel dann dazu geben und und da habe ich mal so geguckt, was habe ich denn da, also ich sag mal so, die Posts, die ich da so gemacht habe die sind im Schnitt von 300, Menschen in irgendeiner Form betrachtet worden, 300 ne für mehrere Stunden und viele Stunden Aufwand, die ich da jetzt gemacht habe und das sind weit weniger als ich Newsletter-Abonnenten habe Und, ähm... Und dann sind das ja so Flüchtige, während ich einen Newsletter-Abonnent natürlich eine ganz andere Aufmerksamkeit kriege.
Tamara
01:00:23
Ja, das stimmt.
Vera
01:00:24
Also von daher.
Tamara
01:00:27
Und vor allem weißt du, wenn du 300 Newsletter-AbonnentInnen hast und du schickst eine Newsletter raus, sofern die Adresse noch existiert, kommt das an. Wenn ich was poste, das wird ja lang nicht allen Leuten angezeigt.
Vera
01:00:40
Ja gut, man muss damit rechnen, dass es heute auch ein Teil um Spam landet. Aber gut, jetzt bei den Guten, du kannst ja auch die Öffnungsrate, und ich habe da eine Öffnungsrate von 40, 50 Prozent. Also da kommt schon viel mehr an, als es auf irgendeinem anderen Medium ankäme.
Tamara
01:00:56
Da stimme ich dir zu. Ich habe hier noch zum Abschluss...
Vera
01:01:01
Mit so viel Zustimmung komme ich nicht zurecht.
Tamara
01:01:05
Ekelhaft, wir müssen ja streiten. Ich habe zum Abschluss noch zwei Sätze, die sich zumindest vermeintlich komplett widersprechen. Ich bin gespannt, was wir daraus machen. Und zwar, der eine heißt, du musst dich selbst vermarkten und nicht deine Bücher. Und der andere heißt, du musst deine Bücher öfter in die Kamera zeigen. Wir sprechen jetzt, denke ich, in erster Linie von Social Media.
Vera
01:01:27
Ja, das weiß ich nicht. Also, ich ringe um Worte, weil das ist genau das Dilemma, wo ich immer drin hänge. Also, ich gehe auch immer davon aus, weil ich es ja auch mit meiner klaren Marketingstrategie nie wirklich schaffe. Und es ist für mich ein Riesenaufwand, ein gescheites Buchfoto hinzukriegen. Wobei ich habe ja jetzt letztens eine Fotosession mit meinem Bruder schon gemacht und mit meiner Imageberaterin, die in Deko richtig toll ist, ich habe jetzt ganz tolle Fotos und ich denke auch ich bin irgendwie so ein Gesamtpaket war auch übrigens Thema bei, einem dieser Instagram Tage da musste man sein Alleinstellungsmerkmal sagen, oder wie man wahrgenommen wird und ich habe auch schon gedacht, okay ich mag mich auch gar nicht auf dieses eine Ding irgendwie beschränken Ähm, Und ich denke, bei dem Social Media ist so meine Aussage, mache, was dir Spaß macht und wo du dich wohlfühlst.
Tamara
01:02:34
Ja, also ich glaube, da kann man auch wirklich gar nicht sagen, es muss so oder so gehen. Was ich jetzt für mich festgestellt habe, ich bin ja auch eher, also da kann man ja auch genauso diesen Satz nehmen, du musst so und so oft mal in der Woche posten oder du musst einen Postingplan haben oder du musst dich auf den Kopf stellen, wenn du ein Foto machst. Ich gehöre ja auch eher zu denen, die ungeplant irgendwas raushauen, weil es mir jetzt gerade was einfällt. Und insofern ist das natürlich eher wirklich mal, dass ich dann vom Schreiballtag irgendwie irgendeinen Schreibupdate mache oder irgendwelche Gedanken, die mir beim Schreiben durch den Kopf gehen oder wo es nochmal einen Auftritt gibt. Also das ist dann schon eher so, ich nenne es jetzt mal Personenmarketing. Aber ich erinnere mich, letztes Jahr im Februar war ich ja in Berlin und das war kurz nachdem wir mit der April Winter darüber gesprochen haben, die ja uns beiden gesagt hat, ihr müsst eure Bücher öfter zeigen. Und da hatte ich meine Bücher ja mitgenommen und ich weiß, ich habe von meinem Roman, der an der Uni spielt. Habe ich ein Foto gemacht, einfach ich in den Gängen der Humboldt-Universität. Und im Vergleich zu anderen Posts ist das Ding durch die Decke gegangen, wurde geteilt und gemacht. Allerdings glaube ich auch, dass der Aspekt, den die Leute da berührt hat, so ein bisschen war, dass ich halt beschrieben habe, wie sehr mich das emotional getatscht hat, an diesem Ort zu sein, wo quasi meine Figur so ihren Alltag hat. hat. Insofern ist es für mich, glaube ich, so ein bisschen eine Mischung tatsächlich. Also schon jetzt im Moment habe ich keinen Drang, Bücher zu zeigen, weil ich einfach jetzt das Neue noch nicht fertig habe und mich gerade woanders hinbewege. Aber wenn das dann da ist, glaube ich, dass es, also ich stotter ein bisschen rum, aber ich finde zum Beispiel uninteressant so Accounts, wo einfach immer nur das Buch kommt und das ist der Titel und das ist der Klappentext. Also man schaltet, oder früher, als als man noch lineares Fernsehen geschaut hat, hat man die Werbung ja auch weggeschaltet. Aber wenn man quasi um sein Buch verschiedene Storys baut, das finde ich schon in Ordnung. Aber selber so, wenn es ganz natürlich kommen soll, organisch kommen soll, läuft es bei mir eher auf Personenmarketing raus.
Vera
01:04:53
Ja, was anderes. Und ich habe jetzt auch in der Instagram-Channel gelernt, mein erfolgreichster Post bisher war der, da war das Thema entweder oder. Und da habe ich geschrieben, entweder Milchreis oder Panna Cotta.
Tamara
01:05:07
Ja, das sind halt Sachen, die kann man leicht beantworten.
Vera
01:05:09
Genau, und ich bin so schockiert, wie viele Menschen Milchreis mögen.
Tamara
01:05:13
Milchreis ist sehr lecker.
Vera
01:05:15
Oh nee, überhaupt, ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut. Aber sowas Triviales. Je neiger ich bin, je trivialer, desto mehr resonant. Und dazu, dass es nicht meins.
Tamara
01:05:28
Das ist so ein Geheimtipp. Dinge, die leicht zu beantworten sind, aber emotional. Zum Beispiel, wie rum ist es richtig, die Klorolle aufzuhängen? Oder Nutella mit und ohne Butter?
Vera
01:05:43
Ich mag kein Nutella.
Tamara
01:05:47
Oder andere Schokoladencreme, die politisch unproblematischer ist.
Vera
01:05:51
Ich mag auch keine Schokoladencreme auf Brot.
Tamara
01:05:55
Nee.
Vera
01:05:56
Okay. Ja, also von daher, ja, mach das, wo du dich wohlfühlst. Und wenn du halt Milchreisfotos, oder ich habe ja so einen schönen Account gefunden, Wohnen mit Zitronen, die fotografiert ständig Zitronen in irgendwelchen Szenen. Ich meine, die verdient da mittlerweile Geld mit.
Tamara
01:06:13
Ja.
Vera
01:06:14
Wenn einem das Spaß macht, dann Marat.
Tamara
01:06:18
Ja, ich meine, das ist ja auch immer eine Frage der Bubble. Es gibt auch Leute auf Instagram, die wollen einfach nur hübsche Fotos sehen und ein Herzchen drunter setzen und das ist ja auch in Ordnung.
Vera
01:06:28
Ja, mit den hübschen Fotos hört es ja bei mir schon auf. Aber ja, also wie gesagt, ich finde sowieso so generell manchmal, manchmal, dass die Bedeutung von Social Media in manchen Köpfen viel zu hoch gesteckt ist. Das ist nett und man kann da sicherlich eine gewisse Sichtbarkeit haben, aber das ist nicht der Nabel der Welt.
Tamara
01:06:50
Es hat sich, glaube ich, so während Corona, wo es so ein Hauptkontaktpunkt war, auch nochmal ein bisschen verstärkt, dass man da so drauf geguckt hat.
Vera
01:06:59
Ja, und man merkt das so, wir hatten das Thema ja auch in der letzten Folge, weil irgendwer von euch sagte, ihr seid gestresst wegen Social Media. Also Social Media kann mich nicht stressen. Wenn es Stress ist, bereite ich das nicht fertig aus. Außer bei so einer Instagram-Challenge. Mann.
Tamara
01:07:13
Deswegen mache ich sowas gar nicht erst mit. Ja.
Vera
01:07:17
Ich wollte nett sein. Ich hatte bei April gedacht, mach mal nett und dann schickt die mir sowas mit so vielen Aufgaben. Da wollte ich nicht Nein sagen. Wobei, ich habe jetzt auch eine Menge gelernt. Das muss man schon auch sagen.
Tamara
01:07:26
Na.
Vera
01:07:27
Guck. Ja, haben wir es jetzt. Haben wir es durch.
Tamara
01:07:32
Hast du noch was vor? Nee.
Vera
01:07:34
Aber ich muss gestehen, das hat mich jetzt doch herausgefordert.
Tamara
01:07:40
Das hat dich herausgefordert? Dann teile das noch mit mir.
Vera
01:07:43
Was dich herausgefordert hat. Wir haben ja jetzt doch durchaus kontrovers diskutiert und ich bin ja so harmoniesüchtig. Und ich mag immer nur gemocht werden. Und so, deswegen fällt mir das immer so schwer.
Tamara
01:07:56
Mir hilft es tatsächlich, mich mit solchen Fragen zu beschäftigen, um für mich meinen Weg klarer zu definieren. Und ich glaube, da habe ich in den letzten ein, zwei Jahren viel dazugelernt, dass ich heute sagen kann, nee, ich muss nicht viermal im Jahr veröffentlichen, ich muss auch nicht einmal im Jahr veröffentlichen und ich muss auch nicht jede Menge E-Books verkaufen. Und ich möchte mit meinem Buch Face-to-Face-Leute erreichen. Ich möchte mein Buch so fertig machen, dass ich das Gefühl habe, da ist alles von mir drin, was ich drin haben will. Das sind für mich wichtige Punkte. Und wenn jemand ankommt und sagt, du musst aber, dann sage ich im freundlicheren Falle, nein, muss ich nicht. Das kann aber auch mal ein, ja.
Vera
01:08:36
Unfreundliches werden.
Tamara
01:08:37
Ein Mittelfinger werden.
Vera
01:08:39
Nein, also man muss, glaube ich, zum Abschluss sagen, man muss überhaupt nichts. Man kann tun lassen, was man will. Man muss natürlich mit den Folgen leben. Ja.
Tamara
01:08:49
Und ich glaube, da muss man den Schritt zurückgehen und sich erst fragen, was ist mein Ziel? Und dann kann man gucken, was muss ich dafür tun? Oder was will ich dafür tun?
Vera
01:09:00
Oder genau, wie ist mir der Preis wert? Das ist dann auch klar. So ist es. Mann, sind wir ja doch wieder philosophisch geworden zum Ende hin. Ja, ich würde sagen, mehr Abschlusswort kann man nicht hinkriegen. Nee. So, ihr Lieben da draußen. Außen im Übrigen, was wir gerade Newsletter hatten.
Tamara
01:09:17
Was ihr wirklich müsst. Ist.
Vera
01:09:20
Ein Buch Bubble Bullet abonieren. Und ich habe es auch dick auf meiner To-Do-Liste. Er wird in den nächsten Tagen wieder kommen. Also noch schnell klicken. Und ja, ansonsten schreibt uns gerne mal, welche Muss-Sätze euch noch präsentiert werden. Und vielleicht, was ihr denkt, was man unbedingt trotzdem muss. Oder wie er damit klarkommt, hat alles nicht zu machen. Wir sind sehr gespannt. Ihr wisst ja, wir freuen uns auf Feedback. Und auch wenn das Feedback, wie nach der letzten Folge gesagt, dass wir öfter einen Profi dran lassen sollten. Wir nehmen es gelassen.
Tamara
01:10:04
Jawohl.
Vera
01:10:05
Also ihr Lieben, macht euch eine schöne Zeit und bleibt uns gewogen.
Tamara
01:10:08
Ciao. Ciao.