DZVDT #224 - Lebendige und echte Figuren schreiben: Wie Schauspieltechniken dir dabei helfen
Klischees oder unnatürliche Reaktionen wollen wir beim Schreiben unserer Romanfiguren in jedem Fall vermeiden. Tamara findet, der Schlüssel dazu liegt darin, die Szenen zu fühlen, anstatt mit Logik an sie heranzugehen.
25.07.2024 55 min Staffel 5 Episode 224
Zusammenfassung & Show Notes
Klischees oder unnatürliche Reaktionen wollen wir beim Schreiben unserer Romanfiguren in jedem Fall vermeiden. Tamara findet, der Schlüssel dazu liegt darin, die Szenen zu fühlen, anstatt mit Logik an sie heranzugehen. Beim Schreiben wendet sie Methoden aus der Rollen- und Szenenarbeit an, die sie am Theater gelernt hat. Auf diese Weise entdeckt sie oft Seiten an ihren Figuren, die der Verstand ihr nicht gezeigt hätte. Heute sprechen Vera und Tamara über einige der Möglichkeiten, wie Autorinnen und Autoren sich sowohl beim Plotten, als auch beim Schreiben von Szenen ihrer Figur so nähern können, wie auch professionelle Schauspieler:innen das tun.
Klischees oder unnatürliche Reaktionen wollen wir beim Schreiben unserer Romanfiguren in jedem Fall vermeiden. Tamara findet, der Schlüssel dazu liegt darin, die Szenen zu fühlen, anstatt mit Logik an sie heranzugehen.
Beim Schreiben wendet sie Methoden aus der Rollen- und Szenenarbeit an, die sie am Theater gelernt hat. Auf diese Weise entdeckt sie oft Seiten an ihren Figuren, die der Verstand ihr nicht gezeigt hätte.
Heute sprechen Vera und Tamara über einige der Möglichkeiten, wie Autorinnen und Autoren sich sowohl beim Plotten, als auch beim Schreiben von Szenen ihrer Figur so nähern können, wie auch professionelle Schauspieler:innen das tun.
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Transkript
Oh Romeo, Romeo, warum bist du Romeo? Verleugne deinen Vater und entsage deinem Namen.
Wir sprechen heute über das schauspielerische Schreiben.
Okay, du hast mir nicht erzählt, dass es da irgendwie um Liebe und Tod geht.
Aber wir wollen heute ein bisschen erarbeiten, wie so Theatermethoden helfen,
tiefer in die Szenen zu kommen.
Und solange ich kein Tier sein muss, funktioniert das auch für mich.
Das ist übrigens Folge 224.
Die Zwei.
Hallo ihr da draußen. Hier sind die Zwei von der Talkstelle mit Folge 224.
Und vor mir schaut noch etwas skeptisch die liebe Tamara Leonhard.
Und jetzt lächelt sie mich an und dann kann ich noch sagen, dass ich Vera Nentwig
heiße und mich auf eine nette Stunde mit ihr freue.
Ich schaue doch nicht skeptisch, ich schaue erwartungsfroh.
Okay, das habe ich dann falsch gedeutet.
Wie geht's dir?
Auch soweit ganz gut, ja, doch. Ich war ja ein bisschen unterwegs, so am Wochenende.
Ja, richtig, du warst am Meer.
Genau, ich war an der Ostsee.
Hast du einen Leuchtturmwärter getroffen?
Nein, habe ich nicht. Da an der Ostsee, wo ich war, habe ich jetzt auch keinen Leuchtturm gesehen.
Aber ich habe, glaube ich, eine ganz gute Grundidee. Also der Hintergrund ist
ja, ich habe mal überlegt, habe ich Frau Appeldorn bei ihrem nächsten Fall mal ans Meer schicke.
Und da putze ich an, als ich jetzt eine Freundin in Hamburg besucht habe,
dass wir von da aus mal einen Tag an die Ostsee gefahren sind, nach Niendorf.
Und hab mir so ein bisschen die Atmosphäre aufgenommen, jede Menge Fotos gemacht,
ein bisschen geguckt, was es da so gibt und glaube ich auch schon eine ganz
gute Grundidee, Arbeitstitel Frau Appeldorn und der tote Kapitän.
Und ja, jetzt muss ich die noch ein bisschen ausarbeiten und aber ich glaube, da komme ich weiter.
Also von daher habe ich da gerade ein gutes Gefühl.
Sehr schön. Ich bin gespannt.
Ja, ich auch.
Ansonsten habe ich jetzt mein aktuelles Projekt aus dem Lektorat zurückbekommen
und muss ich jetzt überarbeiten.
Und hatte am Montag große Fotosession mit meinem lieben Bruder Thomas.
Den ich ja jetzt auch kenne.
Den du jetzt auch kennst und für den ich vielleicht heute mal ein Shoutout machen muss.
Das hilft mir ja immer so toll, wenn ich mal wieder ein neues Buch habe und
sage, können wir ein Büchenfoto machen.
Und er sagt ja nie nein.
Und dann haben wir dann auch, gebären wir immer kreative Ideen,
wo wir das wieder machen können.
Und diesmal, ich wollte ja auch jetzt so eine neue Präsentation so für meine
Lesungen in Anführungszeichen machen, die ich ja jetzt so mehr so Krimi-Kabarett taufen möchte.
Und da haben wir so auf Anspielung einiger Fotos habe ich mir so rosa Wasserspritzpistolen
gekauft und er hat mich dann in so klassischen James-Bond-Posen mit Pistole abgelichtet,
meiner rosa Wasserspritzpistole und da war man so machen und ja,
da ist er ja immer total offen für die Ideen, also,
ihr Lieben da draußen, wenn ihr mal Fotos braucht als Autorin für was auch immer
und Wuppertal in irgendwie erreichbarer ein Fernrohr liegt, dann schaut auf
jeden Fall mal bei meinem Bruder Thomas.
Thomas nennt mich oder tnfoto.de vorbei.
Link packen wir in die Shownotes.
Ich kann ihn euch wirklich nur ans Herz legen. Ist auch nicht übermäßig teuer.
Er macht das wirklich toll und er ist ja von mir auch schon Kummer gewöhnt.
Das muss ich ihm einfach mal, weil ich irgendwie kann nicht,
ich sage immer, wenn du mal Texte brauchst, dann mache ich die für dich,
aber er braucht nie Texte.
Und von daher muss ich ihm ja auch mal was Gutes tun, er will ja noch Geld von mir haben.
Dann doch lieber Geld von anderen.
Ja, genau.
Nein, also wir haben da wieder tolle Fotos gemacht und ich habe,
wie gesagt, für das neue Buch dann schon die neuen Buchfotos gemacht.
Für die Presse und so. Und ja, also die Dinge gehen ihren Gang, würde ich sagen.
Sehr, sehr schön. Ich bin gespannt.
Ja. Und was gibt es bei dir? Erste Punk-Konzert gegeben oder wie war es?
Nee, aber es ist jetzt seit gestern, glaube ich, offiziell im Vorverkauf, das erste Konzert.
Okay.
Ich tue dann auch mal dezent den Link in die Shownotes. Und zwar spielen wir am 12.
Oktober in Neunkirchen Saar in der stummschen Reithalle.
Als Support-Act erst mal noch. Aber ja, freue ich mich total drauf.
Wir hatten gestern auch noch mal Probe. Und ich glaube, so langsam wird alles
ein bisschen runder. Ist ja auch noch ein bisschen hin.
Aber ja, ich habe sehr viel Bock.
Ja, also es ist ja immer ein bisschen weit für mich. Und ich muss auch gestehen,
ich bin nicht so ganz die Bankerin.
Aber sehen würde ich es trotzdem gerne mal, wie du da rumpankst.
Ja, ansonsten banken wir hier so rum und machen unseren Podcast und irgendwie
sind jetzt die letzten Wochen unsere Downloadzahlen erheblich gesungen,
was mich ja jeden Morgen schockiert, wenn ich auf die Statistik gucke.
Das ist bestimmt wegen Urlaub.
Ja, wir hatten ja zwei Wochen Pause, klar, so, aber Aber ja,
also ihr werdet mich doch da nicht frustrieren und uns den Rücken kehren. Das geht ja gar nicht.
Vielleicht haben ja auch einige gemerkt,
dass ich ja jetzt einen Social-Media-Redaktionsplan aufgestellt bekomme.
Und habe jetzt den ersten Monat mit meinem Reaktionsplan-Postings neigt sich dem Ende.
Ja, erzähl doch mal deine Erfahrungen.
Na ja, noch. Ich habe halt gepostet.
Und ich habe jetzt so ein bisschen noch gelernt was geht und was nicht geht
und vor allen Dingen, wenn man so ich will es ja dann irgendwie an einem Tag
am besten alles produzieren und dann irgendwie nur planen,
versuche ich dann immer über diesen Meta-Business-Manager da zu machen,
aber man kann nur 30 Tage im Voraus, maximal 30 Tage im Voraus planen dann muss
ich das schon sagen und irgendwie mit den Reels ist, das habe ich noch nicht so verstanden.
Also wenn ich da ein Reel plane, dann darf das nicht länger als 90 Sekunden sein.
Frag mich nicht.
Und dann mit diesen Formaten, ob das jetzt Hochformat ist oder Querformat und
ein Video darf da wiederum nicht Hochformat sein, Reel schon.
Das ist ja einfach, warum können die so etwas nicht mal eindeutig machen?
Da habe ich mühevoll dann in einem Format irgendwas produziert,
will es hochladen, dann sagt der mir, geht nicht, muss anderes Format sein.
Da kann ich wieder von vorne anfangen.
So
Ja, also ich mal schauen, ob sich die ganze Mühe lohnt.
Also so ganz kann ich deine wachsende Passion für Social Media noch nicht spüren.
Also wenn du eine wachsende Passion erwartest, dann hast du den Level aber hochgehängt.
Aber ich habe ein paar deiner Posts gesehen und fand die sehr schön,
falls dir das irgendwie hilft.
Ich meine, es ist ja immer dein Rahmen drum, also dann ist es immer gut.
Also Passion. Ich bin ganz stolz auf mich, dass ich es ganz gut hingekriegt habe.
Entschuldigung, aber das Wortspiel muss ich noch anbringen. Du machst das also
im Rahmen meiner Möglichkeiten ganz gut.
Ja, genau so ist es. Wobei natürlich auch, da waren natürlich dann in so Aufgaben
drin, ich sollte eine Story machen, wo ich dann aufrufe, dass man mir Fragen stellt.
Und da habe ich schon, als ich den Plan gesagt habe, okay, da kann ich Story
machen, aber kein Mensch stellt mir eine Frage. Und so ist es auch gekommen.
Oh, ich habe es mir angeguckt, ich habe noch gedacht, oh, ich will sie was fragen,
aber mir fiel halt nichts ein.
Ja, du weißt doch alles von mir. Also du weißt, auch sonst interessiert das kein.
Ich wollte dich ja gerne unterstützen.
Ja, dann hätte ich ja jetzt wegen dir einen Antwortpost machen müssen.
Also, Also morgen soll ich eine Story machen und da steht in meinem Plan,
ich soll dann fragen, was sie gerne live von mir hätten.
Ich habe da selbst keine so richtige Vorstellung, was damit gemeint ist.
Ich habe da auch ein bisschen Schiss, dass da irgendjemand auf absurde Ideen kommt.
Also ich glaube, da muss ich mit meinem Social-Media-Coaching noch mal reden. Das sind so Sachen.
Irgendwie sind das so Sachen, die funktionieren, wenn man nur mal zehntausende
Follower hat, aber nicht bei mir.
Ja, vielleicht musst du auch konkretere Fragen, also anstatt,
stell mir eine Frage zum neuen Buch oder zum Podcast oder was ein bisschen Konkreteres.
Ja, wenn ich zum neuen Buch frage, sind ja noch weniger Leute angesprochen.
Ja, aber es ist einfacher.
Die Leute, die meine Posts sehen, also vom Grundsatz kann man so diese Vorstellung
haben, dass die in irgendeiner Form an mir interessiert sind und dann vielleicht was wissen wollen.
So, wenn ich jetzt auch noch frage, frag nach neuem Buch, das setzt ja voraus,
dass die Leute, die mir folgen, aus irgendwelchen Gründen dann auch noch,
nicht nur an mir interessiert sind, sondern auch an meinem Buch.
Also das wird ja noch eine kleinere Zahl sein.
Also die Chance, dass da was kommt, ist ja noch geringer.
Weiß ich nicht, weiß ich nicht. Oder du drehst es halt um, wenn du denkst,
es sind viele Schreibende, dann stell mir eine Frage zu meinem Schreibprozess
oder sowas. Also überlegen, was könnte die denn interessieren, so rum aufhängen.
Okay, ja.
Aber das sind jetzt nur so meine Gedanken.
Ja, ja.
Also ich muss gestehen.
Ich bin bei all den Dingen, die darauf setzen, dass es irgendwie Resonanz gibt,
da bin ich echt gebranntes Kind.
Die sind bei mir wirklich immer und alle schiefgelehnt.
Ja, ich glaube, das Ding ist halt, also manchmal funktioniert sowas ja und oft
funktioniert es dann, wenn man gar nicht damit rechnet, aber wenn es halt nicht
funktioniert, frustriert es halt so sehr.
Also ich fühle mich dann immer von der ganzen Welt abgelehnt.
Ja, ich auch. Deswegen, kein Mensch frustriert sich für mich, keine andere Frage.
Also so Fragen müssen möglichst profan sein und müssen so eine Allgemeinheit erreichen.
Ja, Brot mit Nutella mit und ohne Butter.
So was, genau. Da bist du auch im richtigen Themenfeld. Ich hatte ja während
meiner Challenge im Januar einen Post von wegen Milchreis und Panna Cotta.
Deswegen habe ich jetzt, kommt glaube ich morgen, auch so einen Post drin.
Hunde- oder Katzenmännchen.
Kartoffelchips oder Erdnussflips.
Kartoffelchips?
Ja, für mich ist das auch klar.
Blöde Frage. Absurd.
Da kann jeder was drauf sagen. Also da hoffe ich dann mal, dass die Interaktionsquote steigt.
Also immerhin ist meine Followerzahl schon um 0,6 Prozent gestiegen.
Na guck mal, es geht voll ab.
Meine sinkt seit Wochen, weil ich so wenig mache. Und wenn ich was mache,
dann mache ich irgendwelche Themen, die einzelne Leute ärgern.
Wie zum Beispiel neulich das Bild mit meinem Fuck-Gender-Roles-T-Shirt.
Daraufhin habe ich auf Facebook zwei FreundInnen verloren.
Aber ehrlich gesagt ist mir das auch egal.
Ja gut, da ist sowieso immer Schwankungen drin. Apropos, mach's wenig.
Was ist eigentlich mit deinem neuen Buch?
Ja, das wird erscheinen. Das wird ganz toll.
Und ich bin fast soweit, wieder anzufangen, weiterzuschreiben.
Ja, guck, dann nehmen wir die Hoffnung mal nicht aus. Ja.
Ja, aber da sind wir ja schon bei unserem Thema. Letztlich geht es ja bei uns
ums Schreiben und Veröffentlichen.
Und du hast ja da einen Workshop gemacht und wenn ich das richtig mitbekommen
habe, arbeitest du gerade ja an einem Fachartikel für das Self-Publisher-Magazin.
Und worum geht es da?
Genau, da schreibe ich nämlich im Moment dran und da winkt schon,
nicht hektisch, aber doch auffällig die Deadline.
Okay.
Genau, ich schreibe einen Artikel über dieses Thema, zu dem ich letztes Jahr
verschiedene Workshops hatte und gerne dieses Jahr auch nochmal welche anbieten möchte.
Nämlich Schreiben, Schrägstrich Plotten mit Schauspieltechniken.
Und weil ich mich da jetzt extra nochmal reingefuchst habe, meine ganzen Notizen
zusammengesucht habe, ein Gerüst für den Artikel zusammengestellt habe,
erschien es mir naheliegend, mal deiner Bitte nachzukommen, die du irgendwann
mal geäußert hattest, dass ich dir im Podcast mal mehr davon erzähle.
Ja, genau. Also ich muss auch gestehen, dass ich mir da nicht wirklich was darunter
vorstellen kann, was das ist.
Ich muss gestehen, ich mache die meisten Dinge ja eher so aus dem Bauch raus.
Dann bist du aber eigentlich schon beim richtigen Thema tatsächlich.
Echt? Also Workshop schon erledigt, mach aus dem Bauch raus und gut ist?
Genau, das ist die Quintessenz.
Da können wir ja schon mal aufhören. Da hatte ich jetzt ein bisschen mehr erwartet.
Nee, aber du warst doch bestimmt auch schon mal in einem Theaterstück einer
Laiengruppe, wo dann so einzelne Personen dabei waren, die bestimmt Spaß hatten am Theaterspielen,
aber wo so ein bisschen Fremdscham mit dabei war, weil es einfach super unauthentisch gewirkt hat, oder?
Oh, du erinnerst mich an mein großes Desaster. Ich habe mal Regie geführt.
Ui.
Oh, oh. Da habe ich mich sowas von übernommen. Und?
Und ich wollte ein amerikanisches Boulevardstück aufführen, Amateurtheater.
Und wie immer, ich traue mir ja immer viel zu.
Und habe aber überhaupt nicht bedacht, dass ich da mit Amateuren zu tun habe,
die da nicht so meinen Ehrgeiz haben.
Und naja, also es war ein ziemliches Desaster.
Und ja, da war es wirklich so, die haben, ja, ich kann es gar nicht beschreiben.
Da war ein älterer Herr der sollte so einen amerikanischen Gentleman da spielen
und er stand immer nur und hat seinen Text darunter rezitiert und dann habe
ich ihm Angebote gemacht er könnte ja mal rumgehen,
die Bilder gucken oder irgendwelche,
organischen Bewegungen machen aber dem fiel nichts ein, ich musste ihm jede
Bewegung vorschreiben und am Ende lief er genau diese Bewegungen ab und rezitierte
seinen Text also zwei ganz schrecklich,
Entweder das.
Entweder es passiert halt sehr wenig oder so diese völlig übertriebenen Gesten,
wenn sich eine aufregt, dass sie dann die Fäuste in die Hüften stemmt oder hier
große Bewegungen macht,
die halt einfach nicht im echten Leben so stattfinden würden.
Und das ist ja im Prinzip so, wenn man sich dann mal gute SchauspielerInnen
anschaut, dann hat man halt wirklich das Gefühl, dass das gerade so passiert,
dass die das gerade erleben. Und das ist zumindest meine Einschätzung.
Der Unterschied ist halt, dass die einen mit der Logik überlegen,
okay, ich bin jetzt wütend, wie sieht wütend aus?
Ah, da muss ich die Fäuste ballen und in der Luft schütteln.
Und die anderen, die das gelernt haben, die fühlen das halt ein Stück weit wirklich.
Und es kommt, wie du eben gesagt hast, organisch aus ihnen raus.
Und ja, ich habe ja wie du eben auch Theatererfahrungen gesammelt und mich viel
damit beschäftigt oder generell, ich finde das unheimlich spannend,
so die verschiedenen Kunstformen mal zu vergleichen.
Also ich habe zum Beispiel auch auf meiner Website ein Video-Interview mit jemandem
zum Thema Choreografie.
Das hatte ich damals für meinen Musical-Roman hochgeladen.
Ich habe mit einem Regisseur gesprochen und ein Video-Interview da hochgeladen.
Ich kann das nochmal auch in die Shownotes verlinken. Es ist sehr,
sehr spannend, einfach mal zu schauen, wie so ganz unterschiedliche Kunstformen
am Ende immer wieder auf die gleichen Techniken zugreifen,
weil es ja eigentlich auch egal, ob du ein Lied singst, ein Theaterstück aufführst,
ein Buch schreibst oder eine Choreografie schreibst, letzten Endes erzählt man
ja immer eine Geschichte.
Und insofern gibt es halt ganz viele Parallelen und das ist mir halt aufgefallen.
Und ich habe gemerkt, wenn ich eine Szene schreibe und ich versuche,
die möglichst bildlich darzustellen.
Und weiß nicht so richtig, was die Figur jetzt machen soll oder so oder bin
halt total drin im Schreiben, dann habe ich so an mir selber festgestellt,
dass ich dann ganz oft irgendwie so die entsprechende Mimik habe,
wie die Figur gerade oder dass ich mal kurz Pause mache, die Augen zumache und mich so reinversetze.
Und da habe ich gemerkt, okay, eigentlich kannst du diese ganzen Techniken wie
SchauspielerInnen sich a,
auf Rollen vorbereiten, aber b, eben die Rollen dann auch spielen,
auch nutzen, um halt einen Roman, eine Figur, eine Szene lebendiger und authentischer hinzubekommen.
Ja, also ich kann mir das, also mir geht es ja genauso. Ich fühle die Szenen ja auch und so.
Also ich denke nicht groß darüber nach, wie müsste jetzt jemand sein.
Wobei manchmal schon, weil ich zum Beispiel wütend werde, ist etwas,
was mir nicht in meiner Natur ist.
Also da muss ich wirklich so ein bisschen mit dem Verstand arbeiten und eigentlich
über das hinausgehen, was ich selbst machen würde.
So, da ist es ein bisschen Arbeit. Also das kann ich nachvollziehen,
aber welche Techniken würde ich denn ansetzen?
Also erstmal vielleicht, weil ich vorhin auch das Wort Plotten gesagt habe,
was ja jetzt für dich und in Teilen für mich nicht so ein Riesenthema ist.
Aus meiner Sicht kann man das halt sowohl vorher nutzen,
um seine Figur zu entwickeln, aber auch um die Handlung zu entwickeln und beim
Schreiben selber, um dann die Ausgestaltung der Szene einfach irgendwie lebendiger hinzubekommen.
Und da habe ich so ein paar verschiedene Sachen zusammengetragen.
Also einmal gibt es ja die sogenannte Rollenarbeit.
Das heißt, bevor der Film gedreht wird oder das Stück auf die Bühne kommt,
setzt man sich ja eben hin, schaut sich seine Rolle an, versucht vielleicht,
wenn es jetzt ein klassisches Stück ist, noch ein bisschen was zu recherchieren.
Wo ist das entstanden? Wie sind die Umstände?
Versucht alles über diese Figur rauszufinden.
Und oft ist es dann eben auch so, dass du vielleicht, vielleicht hast du ja
auch nur eine kleine Rolle und da gibt es gar nicht so viel Hintergrundgeschichte,
dann ist zum Beispiel eine Arbeit, die zur Rollenarbeit gehört,
auch, dass man sich dann eine entsprechende Hintergrundgeschichte dazu erschafft,
dass man überlegt, wo kommt denn die Figur her,
wie ist die aufgewachsen, wie waren die Eltern und so weiter.
Das heißt, dass man sich so eine Backstory erarbeitet und das ist ja im Prinzip
dasselbe auch beim Schreiben.
Das ist jetzt noch nicht so ungewöhnlich neu.
Macht man ja mehr oder weniger bei den Figuren, dass man da so ein bisschen
Hintergrund sich macht.
Genau, das habe ich mir halt mal so ein bisschen angeschaut,
was da sehr typisch ist beim Schauspiel.
Und ich glaube, vieles ist bei vielen Schreibenden auch schon bekannt.
Vieles wird aber auch eher am Theater gemacht, wie zum Beispiel,
dass man nochmal über die Ziele nachdenkt.
Also da gibt es ja verschiedene Ziele. Einmal generell, was hat die Figur so
für ihr ganzes Leben als Ziel, so die ganz großen Ziele oder für die Geschichte
oder halt in der einzelnen Szene.
Und das kann ja von der Geschichte unabhängig sein.
Also vielleicht ist mein Ziel für die Geschichte irgendwie, mein Love Interest zu bekommen.
Und mein Ziel in der Szene ist aber, den Zug noch zu bekommen.
Und das ist zum Beispiel ein Punkt, den vergesse ich tatsächlich,
wenn ich nicht daran denke, ab und zu schon, wenn ich eine Szene schreibe,
dass ich einfach überlege, was ist denn jetzt von dieser Figur das Ziel der
Szene, weil das hat ja einen großen Einfluss darauf, wie ich mit anderen interagiere und so weiter.
Also das ist so ein Punkt, aber was zum Beispiel sehr untypisch für Schreiben
ist, aber wo man vielleicht so intuitiv dran denkt, wenn man an Schauspieltechniken
denkt, ist die Tierübung.
Ich ahne fürchterlich. Ich bin mal bei der Vorarbeit zum Theaterstück,
da sollten wir bei der Vorarbeit, da sollten wir.
Uns ein Tier ausdenken, das zu unserer Rolle passt. Also dieses Tier durch den Raum gehen.
Genau.
Da bin ich rausgegangen, habe ich gesagt. Sorry Leute, ihr könnt nicht mal. Das war mir so absurd.
Das ist sehr schade, weil da hast du wirklich, wirklich was verpasst.
Also es gibt so ein paar Dinge, die ich wirklich, ich habe vieles da gemacht,
die ich aber auch echt hassen gelernt habe.
Aber wenn das beim Chor Vorbereitungen hat, man macht dann unsere Chorleiterin,
die hat ja auch Theater Erfahrung, auch schon mal so Sachen,
dass man durch den Raum gehen soll und den Raum wahrnehmen.
Da kriege ich Hassfalten.
Ich weiß nicht, ich kann das nicht ertragen. Das ist mir so nutzlos.
Und ich musste damals bei dem Theaterstück eine alte Lady spielen, Mrs.
Clayton Graves, die immer mit Gehstoff lief und mit tut.
So, und dann sollte ich mir ein Tier ausdenken und das war einfach...
Ging nicht, ne? Da bräuchte sich alles gegen mich.
Das ging nicht.
Dann bin ich raus, ich komme eine Stunde wieder, mach das und dann komme ich wieder.
Also ich kann das total nachvollziehen, dass es einem vielleicht für anderen unangenehm ist.
Wir haben da im Theater, machst dir ja Sachen. Ne, ne.
Da geht dir wahrscheinlich vielen so.
Da bin ich aber von nichts fies. Ne, aber das war einfach...
Das war mir so absurd, das konnte ich einfach mit meinem Verstand, nee, das ging nicht.
Das ist wie Milchreis, das geht einfach nicht.
Milchreis ist super. Also der Gedanke, du hast es ja schon richtig beschrieben,
man überlegt sich, welches Tier könnte zu meiner Rolle passen.
Und da sind dann so Fragen wie zum Beispiel, man kann ja Tiere einteilen in
Beutetiere, also Fluchttiere und Jäger zum Beispiel.
Und das ist zum Beispiel so eine Frage, die man sich stellen kann,
ist meine Figur eher ein Jäger oder ein Fluchttier?
Man kann sich überlegen, ist es eher ein Tier, das in einer Herde lebt oder ein Einzelgänger?
Solche Fragen kann man sich halt stellen und das macht ja durchaus einen Unterschied für die Rolle.
Also ob ich eher jemand bin, der angreift, auf Konfrontation geht oder eher
immer zurückschreckt und sich zurückzieht, jetzt zum Thema Flucht oder... Ja, ja, let me get there.
Du merkst, dass in dir Widerspruch wächst. Wie reißt du um, Geduld?
Genau, oder Herdentier, Einzelgänger, macht ja auch einen Unterschied,
wie interagiere ich mit den anderen Figuren und so weiter. Das heißt,
auf die Art und Weise mit solchen Fragen kann ich zu einem Tier kommen,
das zu meiner Rolle passt.
Und nehmen wir jetzt mal an, keine Ahnung, jetzt wäre ich am Ende beim Tiger
gelandet und ich probiere dann mal aus, wie bewegt sich denn so ein Tiger?
Wie geht der von A nach B? Wie reagiert der auf Umweltreize?
Was für Geräusche macht der?
Und ich probiere das tatsächlich am eigenen Körper aus, dann kriege ich da so ein Gefühl dafür.
Und im Grunde geht es darum, dass du so die Art und Weise, wie deine Figur ist,
einmal komplett überzeichnest damit,
um dann so ein paar Kernelemente zu finden, die du dann wieder auf ein menschliches
Level runterholen kannst sozusagen und einfach so ein Gefühl dafür bekommst.
Und ich erzähle dir eine Geschichte.
Ich habe auch im Theater eine alte
Lady spielen dürfen mal. Und zwar eine boshafte, berechnende alte Lady.
Und da haben wir das nämlich auch gemacht. Und ich dachte auch so irgendwie,
okay, was soll das bringen?
Habe aber schön mitgemacht und habe mir überlegt, dass sie ein Hai ist.
Weil sie auch in den Szenen oft so beobachtend durch den Raum gegangen ist und
einfach geguckt hat und dann im passenden Moment quasi zugeschnappt hat und halt so berechnend war.
Und dann bin ich da auf der Bühne im Kreis gegangen als dieser Hai und habe
in dem Moment erst, da wäre ich so mit meinem Verstand, mit dem theoretischen
Überlegen gar nicht drauf gekommen,
habe ich erst realisiert, dass ich irgendwie meinen Körper gar nicht mehr richtig
wahrgenommen habe, sondern nur noch meinen Kopf hatte.
Also beim Hai ist es ja auch, der geht ja mit dem, also schwimmt ja quasi mit
dem Kopf voran und irgendwie durch diese Haltung, aber auch durch dieses die
ganze Zeit beobachten und auf der Lauer sein und dann im Zweifel blitzschnell reagieren.
Also ich habe irgendwie plötzlich gemerkt, ich war nur noch Kopf,
ich habe meinen Körper irgendwie gar nicht mehr so richtig bei mir gehabt und
das fand ich für die Rolle super hilfreich, einfach auch nur so zu realisieren,
okay, da passiert einfach ganz viel im Kopf,
da wird viel gedacht, da wird viel beobachtet und so.
Also für mich hat das sich danach ganz anders angefühlt, das selber mal probiert
zu haben, als wenn ich mich nur hingesetzt hätte und gesagt,
okay, die ist ein Hai, die beobachtet, die schnappt zu, die ist berechnend, so irgendwie.
Kannst du damit was anfangen?
Ja, ja, na, ich verstehe schon, was du sagst. Ich glaube, das ist ein bisschen auch die Frage.
Also wahrscheinlich weiß ich zu viel über Haie, als dass ich das, keine Ahnung.
Also ja, nein, das hat ja auch den, aber das ist jetzt so eine spezielle Übung,
mit der kann ich so gar nichts anfangen.
Es gibt einige andere, die ich toll finde, die ich da gemacht habe.
Es gab auch einige, wo ich wirklich an meine Grenzen gekommen bin,
wo ich merke, dass ich vollkommen in einer Figur bin.
Da gab es schon tolle Erkenntnisse, insofern kann ich das vom Grundsatz her
schon nachvollziehen, aber diese spezielle Übung, die ist mir zu absurd.
Aber wenn es hilft, ich meine, wenn jetzt draußen bei den Hörerinnen und Hörern
jemand sitzt und sagt, ich bin jetzt gerade bei einem Krimi und ich habe da
eine Figur, die ich nicht so passen kriege, mal zu überlegen,
welches Tier wäre die, um sich einer Figur zu nähern, kann durchaus helfen.
Eine andere Möglichkeit ist zum Beispiel das Rolleninterview.
Das ist ja auch was, was oft gemacht wird, so in einer Art Fragebogen beim Schreiben.
Aber das ist im Prinzip, da habe ich festgestellt, es ist dasselbe wie mit der Tierübung.
Man kann sich natürlich theoretisch hinsetzen und einen Fragebogen ausfüllen.
Aber da ist es einfach viel, viel schwerer, wie du eben gesagt hast,
so in die Rolle reinzukommen und das wirklich zu fühlen.
Wenn ich am Rechner irgendwie eine Frage habe und dachte, keine Ahnung,
wie würde die Figur in der Situation reagieren oder irgendwas oder ein Kindheitserlebnis
erzählen, was da so in solchen Fragebögen eben drinsteht, da gibt es ja viele,
die man im Internet runterladen kann,
dann bin ich noch so sehr bei meinem Verstand.
Im Prinzip ist ja einfach wirklich, dass die Reaktion, das intuitive mit dem
Bauch reagieren, ist ja so der Moment, wo man irgendwie die Figur machen lässt.
Und da habe ich festgestellt, das geht viel, viel leichter, wenn ich wirklich
mich hinsetze, die Augen zumache, mich auf diese Figur konzentriere,
mich da wirklich so in die Rolle reinfallen lasse und mir vorstelle,
ich bin jetzt diese Figur.
Und dann habe ich vielleicht ein Gegenüber, mit dem ich gerade arbeite,
das mir die Fragen stellt und ich antworte dann wirklich als diese Figur.
Also ich schreibe nicht mit Verstand und Logik eine Antwort auf,
sondern ich spreche als diese Figur dann mit meinem Gegenüber und erzähle.
Und da merke ich einfach, da kommt zum einen viel mehr intuitiv aus mir raus,
womit ich gar nicht gerechnet habe selber und zum anderen spüre ich das dann auch.
Was macht das mit mir, wenn ich dann von einem schlimmen Ereignis irgendwie
in der Kindheit erzähle? Zum
Beispiel, vielleicht ist die Figur gemobbt worden in der Schule oder so.
Und da merke ich einfach viel mehr, wie mich das selber aufwühlt,
als wenn ich das so logisch runter tippe. Und darum geht es im Prinzip.
Da kann ich dir voll beipflichten, diese Rolleninterviews. Die habe ich auch
wirklich, die habe ich immer geliebt.
Also wenn man dann so am Anfang, da haben wir es am meisten so gesetzt,
Also quasi die Figur setzt sich da in der Mitte auf den Stuhl und die anderen
stellen irgendwelche Fragen.
Und man sollte halt in seiner Rolle dann da antworten. Und da hast du ja dann
auch gar nicht so viel Zeit, das jetzt groß zu überdenken.
Da kommt viel spontan und so.
Und ja, nein, das ist richtig. Und das ist auch, glaube ich, auch...
Mein Problem beim Plotten ist, dass das einfach alles immer so viel logisch durchdacht ist.
Und dann, genauso wie der ältere Herr in meinem Theaterstück,
dann einfach nur welche Wege abgelaufen werden, die nicht organisch sind.
Statt dass es wirklich aus der Tiefe rauskommt und organisch überzeugende Bewegungen sind.
Aber die Frage ist natürlich, wie mache ich so ein Rolleninterview alleine?
Na gut, du kannst zum einen eine Kamera mitlaufen lassen, mit der du dich selber
filmst, dass du es dir dann später nochmal anschaust und analysierst.
Aber wer stellt die Fragen?
Da kannst du natürlich dann sagen, okay, ich öffne die Augen und ich habe die
hier auf einem Zettel stehen und lese sie mir dann doch selber vor oder von
mir aus nimmst du sie vorher einmal auf und drückst dann auf Play,
wenn du wirklich selber die stellen möchtest. Ja, klar.
Also ich glaube, wir müssen das mal so anders machen. Dann machen wir einen Gegenübersuch.
Gegenüber suchen.
Wir müssen mal gegenseitig Rolleninterviews machen.
Das können wir gerne mal machen.
Weil ich habe echt festgestellt, und zwar glücklicherweise wenigstens schon
beim zweiten Buch, als ich das angefangen habe zu schreiben.
Also beim ersten habe ich ja ganz viel gemacht. Da habe ich mir auch solche
Interviews runtergeladen und alles Mögliche an Hintergrundgeschichte mir aufgeschrieben,
was ich dann auch wirklich brauchen konnte.
Und beim zweiten Buch dachte ich, so, jetzt weiß ich ja, wie man ein Buch schreibt
und habe einfach losgelegt.
Und das ist mir total auf die Füße gefallen, weil ich meine Figuren einfach nicht gekannt habe.
Und deswegen finde ich es persönlich schon gut, mich vorher intensiv mit der
Figur auch zu beschäftigen, weil du kannst halt diese Methoden eben, wie ich gesagt habe,
zur Figurenentwicklung nutzen und dann direkt beim Schreiben in der Szene.
Aber natürlich wirst du die Figur viel intuitiver und authentischer agieren
lassen, wenn du dich vorher gut mit ihr auseinandergesetzt hast,
wenn du sie quasi kennst.
Deine beste Freundin kannst du auch besser einschätzen als eine Bekannte,
die du dreimal getroffen hast.
Ja, doch, im im Grundsatz schon. Gut, wobei,
also will ich jetzt gar nicht widersprechen, das ist schon so,
das sind ja jetzt so vorbereitende Sachen, aber ich habe noch den Punkt,
den ich vorhin schon mal erwähnt habe,
welche Methode würde mir dann helfen, wenn ich nicht richtig in die Emotionen,
reinkomme beim Schreiben, die die Figur haben sollte.
Genau, das kannst du ja dann notfalls auch losgehen, schon. ohne dass du die
Figur vorbereitet hast, kannst du das ja trotzdem anwenden.
Was kann ich da anwenden?
Das Folgende. Ah, okay. Also es gibt verschiedene Schauspieltechniken für die Szenenarbeit.
Wahrscheinlich haben viele, hast du auch schon mal vom Method Acting gehört zum Beispiel.
Das ist ja so Anfang des letzten Jahrhunderts aufgekommen, so mit den Filmen sozusagen.
Ja gut, da gibt es ja auch jetzt später noch sehr berühmte Method-Actor wie
Robert De Niro oder andere.
Genau, wobei das Problem ist halt, also um es einmal kurz zu beschreiben,
beim Method-Acting, also es gibt so ein paar Missverständnisse,
zum Beispiel sieht man manchmal dann Bilder, wo irgendwie ein schlanker Schauspieler
sich 40 Kilo anfrisst, um dann zu sagen,
jetzt weiß ich, wie es sich anfühlt, das ist es eigentlich nicht.
Method Acting heißt, du hast eine Szene, wo einer Figur was passiert,
zum Beispiel ein herber Verlust, und du überlegst in deinem Leben,
wann habe ich mal jemanden verloren und versetzt dich in dieses Gefühl zurück.
Und dann kommt dieses echte Gefühl von deinem eigenen Erlebnis in dir hoch und
damit kannst du dann die Szene spielen oder eben dich in die Schreibszene hineinversetzen und schreiben.
Das Problem ist, weswegen viele das ablehnen, das ist nicht sehr gesund mental.
Also gerade, wenn man halt wirklich Traumatisches erlebt hat und wenn es vielleicht
nicht ein Film ist, wo man die Szene vier,
fünf, sechs Mal spielt, sondern ein Theaterstück, wo du das über ein halbes
Jahr jeden Abend spielst und dich da jedes Mal wieder traumatische Erlebnisse hochholen, das...
Ist jetzt nicht unbedingt das, was man möchte. Und deswegen wurde das halt auch weiterentwickelt.
Da gibt es zum Beispiel die Technik, die ein bisschen sanfter funktioniert.
Da arbeitest du mit sogenannten Substituten. Das heißt, du entwickelst ein Szenario,
das dir zwar nicht so passiert ist,
das du dir aber lebhaft vorstellen kannst.
Also zum Beispiel, du stellst dir vor, dass du jemanden verlieren würdest.
Und dann, wenn du dir das vorstellst und dich in das Gefühl reingibst,
ich habe jetzt immer so ein Negativbeispiel, das kann natürlich auch was mit
größter Freude sein. Du stellst dir vor, du würdest Spiegel-Bestseller-Autorin.
Und du stellst dir das vor, dann kommt da trotzdem ein echtes Gefühl auf,
wenn du dieses Szenario so gestaltest, dass es für dich eine plausible Realität ist.
Also jetzt sich vorzustellen, du fliegst auf den Mars, ist jetzt nicht so wirklich
sinnvoll, weil wird wahrscheinlich nicht unbedingt passieren.
Wir können ja drüber diskutieren, was wahrscheinlicher ist, Spielgebärsteller oder was.
Also du musst was wählen, was für dich persönlich so anfühlt,
als könntest du es ernsthaft in einer absehbaren Zeit erleben.
Da wird von Tagträumen gesprochen, die glaubhaft sind für einen selber.
Und der Vorteil ist halt, auch wenn du dir jetzt eben was ganz,
ganz Schlimmes vorstellst, in dem Moment, wo die Szene rum ist,
kannst du da viel besser mit abschließen, weil es ist ja nicht passiert.
Es ist kein wahres Erlebnis aus deiner Vergangenheit, sondern es ist nur eine Theorie.
Aber ist das nicht, klar, es ist schon einleuchtend, wie das funktioniert,
aber ist das nicht letztlich das, was wir beim Schreiben ständig machen?
Wenn du das ständig machst, dann ja.
Aber wir holen noch das, was wir schreiben, kommt doch immer aus uns irgendwie raus.
Also ich kann doch nicht, also ich weiß nicht, ob ich so schreiben kann,
so weg von mir und meinen Gefühlen.
Das kann ich mir gar nicht vorstellen.
Ja, also du schreibst jetzt Krimis, wo wo eine ehemalige Steuerfachangestellte Morde löst.
Ist Morde auf Deckung Teil deines Lebens?
Nein, aber die Herausforderungen, also ich schreibe ja Gott sei Dank nicht aus
der Sicht des Mörders oder der Mörderin.
Nee, aber wenn ich jetzt an den ersten Teil von Biene Hagen denke,
sie läuft da lang und findet die Leiche ihrer ehemaligen Schulfreundin,
war es glaube ich, im Peich.
Also das ist glaube ich nichts, was dir so jeden Tag hoffentlich passiert.
Nee.
Trotzdem wäre die Szene natürlich besonders lebendig und emotional,
wenn du das so rüberbringst, als hättest du das wirklich erlebt.
Korrekt.
Also wenn du wirklich überlegst, oh Gott, wie fühlt sich das an?
Da stecken Beine in dem Teich und dann stelle ich auch noch fest,
das ist meine ehemalige Schulfreundin und scheiße, auch noch die,
mit der ich gerade Streit hatte, oh Gott, jetzt werde ich auch noch verdächtigt.
Wenn du dich da selbst unheimlich reinversetzen kannst, dann wird die Szene
ja viel realistischer und das ist halt wirklich jetzt nichts,
was aus deinem Leben genommen ist.
Nein, aber trotzdem das Repertoire, aus dem ich diese Gefühle,
diese Reaktionen schöpfe, ist ja trotzdem meine eigene Erfahrung.
Oder besser gesagt, in dem Fall, das ist ja immer so ein bisschen mein Problem,
ich würde ja wahrscheinlich da ganz ruhig und sachlich stehenbleiben und sagen,
na gut, da ist sie jetzt tot, ich rufe mal einen Notruf.
Aber das passt nicht zu meiner Figur, die ist hektisch, die regt sich auf und
dann wird sie auch noch gesehen.
Also das ist sehr weit weg von meinem eigenen Bein.
Genau. Und da musst du jetzt hingehen und überlegen, okay, zur Biene passt es also hektisch zu sein.
Was könnte denn ein Szenario für mich sein, wo ich wirklich hektisch werde?
Gut, gib es nicht.
Ach, Vera. Hast du dich mal hektisch erlebt?
Ich bin da ein Spezialfall.
Harte Nuss.
Nein, aber ich weiß, was du meinst, natürlich.
Weil das Problem ist, wie wir es eben hatten beim Theater, dass dann irgendwelche
überzogenen Gesten genutzt werden.
Man liest halt auch sehr oft irgendwelche Bewegungen oder Blicke oder Handlungen
in Romanen, die die Leute, die es geschrieben haben, so abgespeichert haben, als wenn dann.
Wenn wütend, dann schreien. Oder auch gerne gelesen, dann die Hände ballen und in der Luft schütteln.
Jetzt mal ehrlich, wann hast du das letzte Mal eine wütende Person gesehen,
die die Fäuste in der Luft schüttelt?
Es ist einfach ein absolutes Klischee.
Oder was ich auch schon öfter gelesen habe und ich glaube wirklich noch nie
im echten Leben gesehen habe, sich die Haare raufen.
Das ist halt einfach so 0815 Klischee, was man immer mal wieder liest,
was man vielleicht auch so in überzogenen Filmen sieht, weil es eben überzeichnet
werden soll, aber was nichts mit dem echten Leben zu tun hat.
Und wenn man aber anstatt einfach mit dem Verstand diese Sachen abzurufen,
sich hinsetzt und halt Schauspieltechniken anwendet, um in die Rolle reinzukommen,
um das selber zu fühlen, dann merkt man auf einmal, oh,
vielleicht ist Wut gar nicht so laut und extrovertiert.
Vielleicht ist Wut auch manchmal, also für mich gerade fühlt sich Wut eher so zischend und leise an.
Und du siehst es jetzt gerade an mir, die Leute, die zuhören,
sehen es nicht, aber ich kneife gerade die Augen zusammen.
Da wäre ich vielleicht mit Verstand gar nicht drauf gekommen.
Ja, natürlich. Das ist, ja. Wir fehlen jetzt gerade die Woche.
Aber das ist auch immer so, das ist halt genau, das ist mein Problembereich,
weil ich reagiere dann, bei schwierigen Situationen werde ich ganz still.
Also wenn ich nichts mehr sage, dann weißt du, bin ich sowas von wütend auf dich.
Oh, wie.
Aber ich merke dann schon mal, das ist mir auch schon passiert in Büchern,
dass ich dann Reaktionen reingeschrieben habe, die mir näher sind,
speziell bei Frau Appeldorn, weil die habe ich so ein bisschen mir näher angelegt.
Die ist ja so ein bisschen kontrollierter.
Und dass ich dann so Feedback von Lesern und Leserinnen bekomme,
dass das so unnatürlich wäre.
Obwohl es mir total nahe ist.
Ja, und da macht es dann zum Beispiel Sinn, dass man sich nochmal mit der Backstory
der Figur auseinandersetzt. Wie ist die aufgewachsen?
Mit was für Leuten umgibt sie sich? Weil es macht ja einen großen Unterschied,
ob ich jetzt eben Chefsekretärin in einem großen Unternehmen bin oder ob ich
jeden Tag im Jogginganzug, im Schneidersitz, am Couchtisch sitze und meine Arbeit mache.
Das macht ja was mit der Art, wie ich mich bewege, wie ich spreche, wie ich mich gebe.
Und wenn ich mir das alles erarbeite, das soziale Umfeld, die Freunde,
die Sportlichkeit von der Person, wie alt ist sie? Bringt die die Treppen hoch
und nimmt zwei Stufen auf einmal oder braucht die ewig, um hochzukommen?
Alles, was mit dieser Figur zusammenhängt, wenn ich mir das vor Augen führe
und mich da reinversetze, überlege,
okay, wie könnte sich mein Körper anfühlen, wenn ich Gelenkschmerzen habe oder
welche Körperhaltung nehme ich vielleicht ein, wenn ich mein Leben lang immer
nur erlebt habe, dass Menschen auf mir rumtrampeln oder dass Menschen mich bewundern?
Also dann hast du eine ganz andere Körperhaltung und reagierst auch ganz anders.
Und wenn man sich da so reinversetzt und sich das versucht nachzufühlen,
was diese Figur erlebt hat, dann reagiert man auch einfach anders auf bestimmte Ereignisse.
Absolut richtig. Das Problem ist ja aber, ich habe die Backstory,
ich habe die aus meiner Sicht und sicherlich auch geprägt durch meinen Erfahrungshorizont
so aufgebaut und dass sie so handeln.
Wenn der Erfahrungshorizont der Lesenden ein völlig anderer ist,
dann werden die diese Handlungen als unnatürlich empfinden.
Bin ich mir nicht sicher Ich meine natürlich gibt es immer gibt es immer Lesende,
die jetzt irgendwas nicht nachvollziehen können, aber ich glaube,
wenn die Figur in sich stimmig ist,
dann ist auch dieses unterschwellige Gefühl von irgendwas ist hier nicht ganz
rund, zumindest unwahrscheinlicher.
Ja, das stimmt Das kann höchstens dazu führen, dass sie die Figur dann einfach
eben nicht sympathisch finden oder sich nicht einversetzen können Aber sie würden
jetzt nicht sagen, es ist nicht es passt nicht oder so Genau.
Man kann sagen, mit der kann ich mich nicht identifizieren, aber sie macht in sich schon Sinn.
Ja, ja. Aber der Ausgangspunkt war ja jetzt ja auch, und das Ziel dieser Theaterübungen
ist ja, so die Dinge ja aus sich rauszuholen.
Ich kann natürlich nur das rausholen, was auch da ist.
Wobei da geht schon einiges, das ist schon wahr. und nein, ich muss gestehen,
ich habe wirklich auch Erfahrungen gehabt, da kann mich an einen Moment erinnern,
da sollten wir in einer Spielszene,
Ich weiß gar nicht, woher das kam. Also es lief irgendwie auf einen Suizid hin.
Also ich war eine Figur, die darüber nachdachte, sich umzubringen.
Und da war dann so eine Teppichkante, war dann die imaginäre Bergkante.
Und ich weiß noch, dass ich so da drin war und an dieser Teppichkante stand
und in dem Moment richtige Todesangst hatte.
Krass.
Also wirklich, wenn das ein Berg gewesen wäre, ich wäre gesprungen.
Das hat mich so erschrocken. ne, also,
ja, also das waren damals so Kurse mit so einer Profi-Schauspielerin und seitdem
habe ich so einen Heidenrespekt vor diesem Schauspielerberuf also wer das gut
macht, was da ja, das war das ist schon was.
Was du nicht nur mit dem Kopf machen kannst so eine Rolle wirklich spielen oder
halt eine Figur wirklich echt schreiben und ich glaube was ganz wichtig ist
ist, man muss sich halt ein bisschen Zeit nehmen.
Also es ist jetzt nicht so leicht, sich hinzusetzen und zu sagen,
okay, sie erlebt jetzt das und das, wie fühlt sich das an?
Sondern vielleicht muss man dann wirklich mal sich hinsetzen und sich Zeit nehmen,
die Augen zumachen, sich da reinsteigern wirklich.
Also wirklich sich vorstellen, keine Ahnung, ich war noch nie Kandidatin um
die Präsidentschaft in den USA, ah, aber ich möchte jetzt gerne ein Buch über
die nächste Präsidentin schreiben.
So, wie fühlt die sich jetzt gerade? Und ich glaube aber, wenn ich mich dann
hinsetze und mir das wirklich bildlich vor Augen hole,
also die jubelnden Leute da und die Presse, die einerseits so schreibt und der
Gegenkandidat, der mich fertig
macht und ich stelle mir das alles vor und steigere mich da richtig rein,
dann kommen auch diese Gefühle und dann kann man das irgendwie auch mehr nachvollziehen,
als wenn man einfach logisch überlegt, okay, so ist der Ablauf, so ist die Situation.
Wobei ich würde schon die Empfehlung aussprechen wollen, man sollte es nicht
zu weit weg von sich selbst sein.
Da besteht schon auch die Gefahr, dass es dann einfach nicht mehr organisch ist.
Ja, es ist halt schwierig, wenn du jetzt Fantasy schreibst. Und ich erinnere
mich, wir hatten zu Beginn unseres Podcasts immer Elfen mit gestreiften Strumpfhosen.
Auch die wollen ja geschrieben werden.
Aber klar, der Spruch, schreibe, was du kennst, ist natürlich immer sehr hilfreich.
Und auch bei diesen Fantasy-Geschichten, die Reaktionen der Menschen,
auch wenn sie irgendeine komische Sprache sprechen und in einem Land leben,
wo die Sonne blau ist oder was auch immer.
Die Reaktionen sind zunächst sehr menschlich und entsprechen schon irgendwelchen
menschlichen Strukturen.
Und das hilft natürlich, das macht es ja leichter.
So weit weg von unserer Lebenswelt sind die meisten Sachen nicht,
auch wenn die Umgebung so wirklich fantasievoll ist oder welche Burgen oder Mittelalter oder was.
Letztlich gibt es immer zwei, die sich lieben und eine Widersacher.
Also auch da geht das hineindenkend schon.
Aber was ich jetzt vielleicht kurz nochmal ansprechen wollen würde,
weil du ja auch so oft über den Papst im Pool schon gesprochen hast.
Es gibt ja zwei Arten von theatralen Mitteln.
Also das eine sind die primären theatralen Mittel. Das ist quasi alles,
was mein Körper zu bieten hat.
Meine Stimme, meine Körperhaltung, meine Gestik, der Raum, in dem ich mich bewege.
Und da gibt es ja noch die anderen Geschichten wie Requisiten, das Setting.
Deswegen, ja, am Theater gibt es noch Kostüme, Maske und so weiter, Licht.
Und das kann man ja auch nutzen. Und das ist mir auch schon oft begegnet,
dass das gerne vergessen wird.
Also wenn ich jetzt ein Theaterstück schreibe, dann muss ich ja die ganze Szene
mitdenken, muss überlegen, okay, wie stelle ich mir den Raum vor,
was für Gegenstände gibt es da.
Aber es passiert halt tatsächlich oft, dass Leute Szenen schreiben und dann
heißt es vielleicht kurz, okay, die sind jetzt im Park oder die sind im Café
oder im Garten oder wie auch immer.
Und dann wird sich nur noch unterhalten. Dann findet der gesamte Raum nicht mehr statt.
Und da gibt es so diese schöne Bezeichnung schwebende Köpfe.
Dass es eigentlich völlig egal ist, wo in Raum und Zeit die gerade sind,
weil die nur miteinander interagieren.
Und du kannst ja aber, wenn du den Raum oder Requisiten nutzt,
kannst du ja so viel Subtext noch mit reinbringen im Sinne von Show, Don't Tell.
Und das finde ich einfach eine sehr, sehr schöne Möglichkeit,
dass man wirklich auch nochmal versucht zu überlegen, okay, wenn ich jetzt den
und den und den Gegenstand habe, wie würde denn meine Figur damit interagieren?
Was könnte sie damit machen?
Wie kann sie vielleicht auch das, was sie sagt, noch mal verstärken?
Ja, das stimmt. Da muss ich mir auch oft immer wieder sagen,
dass ich da mehr darauf achten muss. Das stimmt, ja.
Insofern, ich kann das ja auch, das war jetzt ein bisschen off-topic,
aber wenn du gerade mit Kostümen sagst, was ich ja gerade bei so Amateur-Theater-Aufführungen
überhaupt nicht leiden kann,
wenn am Ende die Schauspieler im Kostüm ins Publikum kommen.
Das hat für mich nie funktioniert. Im Kostüm bin ich Rolle.
Und dann muss ich erst raus und dann gehe ich ins Publikum. Ich gehe nicht in der Rolle ins Publikum.
Also gerade wenn wir jetzt in einem Raum sind, den die Figurierfamilie Ja,
ja. sich selber eingerichtet hat, sei es das Zuhause, das Büro,
von mir aus auch das Auto, dass du
dich nochmal reinversetzt und die Figur reinversetzt und überlegst, okay,
die hat die und die Charaktereigenschaften, wie würde sie sich dann einrichten?
Was für Gegenstände würden denn da logischerweise rumliegen?
Wenn jemand sehr chaotisch ist, ist der Couchtisch vielleicht überfüllt?
Was würde da alles liegen?
Und dann das gezielt nutzen.
Oder auch, wenn du jetzt einen Raum hast, der einfach so vorgegeben ist,
wie zum Beispiel eine Lichtung im Wald, dass du dich trotzdem mal in dieses
Setting reinversetzt, die Augen zumachst und überlegst, okay, was höre ich denn alles?
Ah, Vogelzwitschern, da raschelt es im Gebüsch.
Was spüre ich? Die Sonne scheint mir auf den Rücken. Die kommt von hinten und wärmt von hinten.
Was rieche ich alles? Dass du wirklich so diesen...
Diesen Raum erfühlst sozusagen und in dem Gefühl dann die Szene schreibst,
weil dir dann einfach viel eher nochmal auffällt, da passiert irgendwas,
worauf ich reagiere oder das macht vielleicht was mit meiner Stimmung.
Ein Raum fühlt sich ja auch ganz anders an, wenn jetzt das grelle Licht an ist
oder wenn nur irgendwo eine kleine Kerze brennt.
Also diese ganzen Gefühle, die Gegenstände und die Einrichtung und das Licht
und das Wetter und so weiter auf die Figur haben, die kannst du halt nutzen,
um die Szene lebendig zu machen.
Ja, das leuchtet ein und muss ich mir, glaube ich, auch mal dick aufschreiben.
Das muss ich viel mehr machen.
Also ich glaube, du kannst es wirklich zusammenfassen mit dem,
was du am Anfang gesagt hast, aus dem Bauch raus, mehr fühlen als denken und
sich mal Zeit nehmen und sich reinversetzen.
Darauf läuft es im Grunde hinaus.
Ja, genau. Das war ja auch das, wo ich dran denken musste, als ich da in der
Ostsee entlang spaziert bin und die ganze Zeit versucht habe,
wenn Frau Appeldorn jetzt hier ist, was fühlt sie? Wie würde sie das empfinden?
Das waren so die Gedanken, die da so durch meinen Kopf gingen,
wo ich versucht habe, das ein bisschen mit Fotos mir in Erinnerung zu rufen.
Mal sehen, wie ich das umsetzen kann.
Ja, also ich bin dann sehr gespannt auch auf deinen Artikel im Self-Magazin
und ja, und dann wirst du ja vielleicht noch den einen oder anderen Workshop machen.
Ja, an euch da draußen, ihr lieben Hörer und Hörer, lasst uns gerne mal wissen,
wie ihr so in Figuren, in Szenen reinkommt.
Nutzt ihr Methoden, die man aus dem Theater kennt? Habt ihr ganz eigene Wege?
Wie schreibst du eine wütende Szene, wenn du selbst gar nicht wütend werden
Oder wie kannst du eine weinende Szene schreiben, wenn ihr weinend schwerfällt?
Also das sind Hinweise, die wir gerne mal hätten.
Also schreibt sie uns. Und ansonsten wisst ihr ja, was ihr zu tun habt.
Ihr habt uns zu folgen, wo immer es geht und natürlich auch gerne weiter zu
erzählen und weiter zu empfehlen.
Bewertungen, musst du noch sagen. Man kann ja in vielen Podcasts,
Programmen oder auch, ich glaube auf Facebook, auch Bewertungen hinterlassen.
Da freuen wir uns auch sehr.
Ja, so lange sie gut ist.
Vor allem, wenn sie gut ist.
Wollen sie gut.
Natürlich. Sonst dürft ihr das wieder vergessen.
Genau, also, davor habt ihr einiges zu tun. Wir werden jetzt mal tiefer in unsere
Figuren reinschlüpfen bis nächste Woche und euch dann erzählen,
was dann da so passiert ist.
Also, bleibt uns gewogen. Bis dann. Ciao.
Ciao.
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