Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

DZVDT #227 - Fabienne Siegmunds Riesenschreibprojekt: über 70 Autor:innen und es werden immer mehr

Es klingt wie der Traum eines jeden Autor, einer jeden Autorin: Fabienne Siegmund hatte eine Idee für eine Fantasywelt und konnte nicht nur zwei Autorenkolleginnen und einen Verlag davon begeistern.

15.08.2024 52 min Staffel 5 Episode 227

Zusammenfassung & Show Notes

Es klingt wie der Traum eines jeden Autor, einer jeden Autorin: Fabienne Siegmund hatte eine Idee für eine Fantasywelt und konnte nicht nur zwei Autorenkolleginnen und einen Verlag davon begeistern, sondern nach und nach immer mehr Schreibende, die ihre eigenen Geschichten in den 'Herbstlanden' beisteuerten.

Inzwischen haben mehr als 70 kreative Menschen mitgemacht: Romane, Kurzgeschichtenbände, ein Rollenspiel und Fan-Art - die Community wächst und wächst. Im Podcast berichtet Fabienne, wie es gelingt, all die neuen Beiträge zu koordinieren, sicherzustellen, dass die Regeln der Welt eingehalten werden, und wie man Teil der Herbstlande-Welt werden kann.

Für Fabienne ist dies übrigens nicht das einzige Großprojekt, für das sie sich engagiert, denn auch die Organisation eines Lesefests hat sie bereits gestemmt. Kann sie ihre Begeisterung und ihren Tatendrang auf Vera und Tamara übertragen? Hört rein! 

Es klingt wie der Traum eines jeden Autor, einer jeden Autorin: Fabienne Siegmund hatte eine Idee für eine Fantasywelt und konnte nicht nur zwei Autorenkolleginnen und einen Verlag davon begeistern, sondern nach und nach immer mehr Schreibende, die ihre eigenen Geschichten in den 'Herbstlanden' beisteuerten.

Inzwischen haben mehr als 70 kreative Menschen mitgemacht: Romane, Kurzgeschichtenbände, ein Rollenspiel und Fan-Art - die Community wächst und wächst. Im Podcast berichtet Fabienne, wie es gelingt, all die neuen Beiträge zu koordinieren, sicherzustellen, dass die Regeln der Welt eingehalten werden, und wie man Teil der Herbstlande-Welt werden kann.

Für Fabienne ist dies übrigens nicht das einzige Großprojekt, für das sie sich engagiert, denn auch die Organisation eines Lesefests hat sie bereits gestemmt. Kann sie ihre Begeisterung und ihren Tatendrang auf Vera und Tamara übertragen? Hört rein!

Links

Unser Gast:
https://www.instagram.com/fabienne_siegmund/
https://www.amazon.de/s?k=Fabienne+Siegmund

Die Bücher der Herbstlande:
https://www.verlag-torsten-low.com/de/Romane-SF-Horror-Fantasy/Fantasy/herbstlande/

Fabiennes Buchtipp:
'Allein mit dir in der Unendlichkeit' von Olivie Blake
https://www.amazon.de/Allein-mit-Unendlichkeit-unvergessliche-Liebesgeschichte-ebook/dp/B0CD268LDN/

Möchtest du, dass wir dein Buch in unserem Podcast vorstellen? Kein Problem! Sende uns ein kurzes E-Mail an alle@zweivondertalkstelle.de und wir senden dir die Details. Vielleicht erzählen wir unseren Hörerinnen und Hörern schon in der nächsten Episode von deinem Buch.

Welche Themen oder Gäste wünschst du dir bei uns? Sag es uns gleich hier: https://forms.gle/PBJRCrZPsuLBv88x9

Vielen Dank, dass du unsere Show hörst. Hast du sie schon abonniert? Bitte gib uns auch eine Bewertung, wo immer du uns hörst. Seit Neuestem geht dies auch bei Spotify.

Abonniere unseren Buchbubble-Bulletin unter http://eepurl.com/hoJYfD

Folge uns:
Facebook https://www.facebook.com/dzvdt
Instagram https://www.instagram.com/dzvdt/

Create your podcast today! #madeonzencastr

Transkript

Vera
00:00:00
In Folge 227 von den zwei von der Talkstelle haben wir Fabienne Siegmund zu Gast. Sie macht verschiedene Großprojekte, sie organisiert ein Lesefest in Erfstadt und sie hat ein großes Fantasy-Projekt gestartet, die Herbstlande mit mittlerweile über 70 Menschen, die daran mitschreiben und mitarbeiten.
Tamara
00:00:18
Ja, ich bin ganz begeistert noch von ihrem tollen Schreibprojekt. Sie hat gemeinsam mit zwei Kolleginnen diese Welt erschaffen. Es sind immer mehr Menschen dazugekommen. Es gibt inzwischen ein Pen & Paper. Hört unbedingt rein, was da alles in dieser Welt in den Herbst landen und vielleicht auch in anderen Jahreszeiten passiert. Die Zwei, Hier ist Folge 227 von die 200-Talk-Stelle. Mir gegenüber sitzt die bezaubernde Vera Nentwig, heute ganz schick zurechtgemacht. Ich muss gleich mal fragen, wo sie heute schon unterwegs war. Ich bin Tamara Leonhard und jetzt blicke ich übrigens in Veras sehr verdutztes Gesicht.
Vera
00:01:13
Ja, ich bin wirklich verdutzt, also was du alles siehst.
Tamara
00:01:16
Du bist so hübsch angemalt im Gesicht.
Vera
00:01:20
Ich bin so geschminkt wie immer, glaube ich. Weil ich heute Morgen noch dachte, ich gehe mal aus dem Haus oder präsentiere mich fremden Menschen. Aber irgendwie hat mich das Tagesgeschehen dann irgendwie wieder die Pläne durchkreuzt. Okay. Und ja, also von daher. Aber gut, ja, freut mich ja. wenn meine Gegenüber, Mich nett finden? Ich finde auch gerade. Ich sehe mich gerade im Video noch. Wollen wir mal vorkommen mit uneitel.
Tamara
00:01:58
Ja, ich meine, verglichen mit mir völlig wirre Frisur, ungeschminkt in einem Old-Träger-T-Shirt.
Vera
00:02:05
Komm, jetzt hier Fisching-for-Kompliments machen.
Tamara
00:02:09
Fast wie aus dem Bett gefallen. Ach, Quatschkopf. Geht's dir gut?
Vera
00:02:16
Ja, ja, doch, doch, doch, soweit, grosso modo, wie der Franzose sagt, im Großen und Ganzen, nein, nein, soweit, ja, doch, kann ich besser klagen, ne, ist ein bisschen, irgendwie ist so ein komischer Tag heute, so, ne, kein Olympia mehr, das war immer so die letzten 40 Tage so das Hintergrundrauschen und so, da ist ja...
Tamara
00:02:41
Ich habe nämlich die Tage noch überlegt, wie lange geht das noch? Und irgendwie war ich der Meinung, das geht auch vier Wochen wie die WM. Also so viel Ahnung von Olympia habe ich. Habe jetzt aber doch auch mitbekommen, dass es jetzt aus ist.
Vera
00:02:54
Ja, ja, doch.
Tamara
00:02:55
Aber wenn ich jetzt frage, haben wir gewonnen, dann haben wir planiert.
Vera
00:02:59
Nee, haben wir ja nicht. Also das stand ja heute schon in den Zeitungen. Also der Medaillenspiegel, da sind wir was Schlechtes. ist das Ergebnis seit der Wiedervereinigung. Ja, doch, also ich muss sagen, da muss man wieder mal was, wir müssen wieder ein bisschen unsere Gewinnermentalität auspacken. Aber wollen wir jetzt mal nicht politisch werden. Ja, ansonsten, ich habe, mein Buchprojekt ist ja so in der Endphase. Die zweite Lektoratsrückmeldungen sind eingearbeitet. Ich habe jetzt versucht, meiner Korrektorin noch die letzten Fehler auszumerzen. Und dann gehen die Dinge so ihren Gang. Ich habe jetzt für die, ich habe ja am 6. November, also Buch veröffentlicht, wo es ja für den 27. September jetzt terminiert. Leider kann ich ja dieses Jahr keine klassische Buchstartpartie in der hiesigen Buchhandlung machen, weil die da keine Ressourcen haben leider. Aber ich habe ja dann am 6. November ein mega großes Event in Grefrath mit dem. Frauenchor zusammen, der da quasi Vorbild ist. Und ja, da habe ich jetzt Plakat gemacht und in Druck gegeben und auch schon mal das Online-Event eingestellt, sind sogar schon die ersten Tickets verkauft. Ich habe da gar keine Werbung gemacht.
Tamara
00:04:31
Sehr schön.
Vera
00:04:33
Und ja, Ja, und das geht jetzt so alles seiner Dinge, ne? Und ja, jetzt muss ich mal ein bisschen gucken. Am Wochenende habe ich mich schon ein bisschen mehr damit beschäftigt, was ich da jetzt so als nächstes schreibe. Ich habe ein paar grundlegende Gedanken gemacht. Und ja, aber sonst ist alles ganz ruhig. Bei dir was Neues? Auch nicht?
Tamara
00:05:04
Ich werkele so vor mich hin. Vorhin habe ich noch an der Beantwortung eines Interviews gesessen, das auf dem VfLL-Blog erscheinen wird. Da darf ich ja Ende September bei einer Verbandsveranstaltung zusammen mit dem lieben Hans-Peter Röntgen einen Vortrag halten. Und im Zuge dessen gibt es jetzt eben ein kleines Interview mit mir. Das hat richtig Spaß gemacht, weil man hat ja oft in Interviews so immer wiederkehrende Fragen. Der Klassiker, wie bist du zum Schreiben gekommen? Und da waren jetzt wirklich mal Fragen dabei, die ich noch nie gehört habe, wo ich mir auch Gedanken machen musste. Ach Gott, wie war das denn? Und die auch kreativ waren. Das hat richtig Spaß gemacht, das auszufüllen. Das war sehr schön.
Vera
00:05:53
Können wir noch ein paar Fragen klauen? wobei wir haben, glaube ich, doch nie jemanden gefragt, wie du zum Schreiben gekommen bist, oder?
Tamara
00:06:02
In abgewandelter Form vielleicht.
Vera
00:06:04
Echt? Haben wir das schon mal?
Tamara
00:06:06
Weiß ich nicht mehr. Ja, ansonsten hatte ich die letzte Woche sehr diverse Kultureindrücke. Mittwochs war ich auf einem kleinen Punk-Konzert mit allem drum und dran. Zum ersten Mal bei einer Wall of Death in der ersten Reihe gestanden.
Vera
00:06:26
Muss ich wissen, was das ist?
Tamara
00:06:29
Das ist, wenn sich das Publikum so in zwei Hälften teilt und auf das Signal der Band hin, beide Seiten aufeinander zurasen und in der Mitte aufeinander prallen und im besten Fall nur mit blauen Flecken davon kommen. Ich hatte mich da auch nicht in die erste Reihe gestellt, aber plötzlich waren alle, die vor mir gewesen waren, hinter mir. Ich weiß auch nicht, was da passiert ist.
Vera
00:06:51
Und habt ihr blaue Flecken?
Tamara
00:06:54
Ich glaube nicht. Ich habe einige blaue Flecken, von denen ich mir nicht ganz sicher bin, wo sie herkommen. Ich laufe ja öfter mal irgendwo gegen eine Türklinke oder so. Aber mir sind ein paar Leute auf die Füße gesprungen und da tun mir jetzt zwei Zehen unheimlich weh und ich habe die ganze Zeit Pflaster drauf. Jedenfalls zwei Tage später, freitags, war ich dann auf dem Jazz-Festival im Abendskleid mit Weinchen und Lichterkette unter Bäumen. Das war dann so der komplette Kontrast dazu und ich fand beides sehr, sehr geil.
Vera
00:07:24
Okay. Im Abendkleid? Ich habe dich noch nie im Abendkleid gesehen.
Tamara
00:07:27
Tja, du musst mich mal auf ein Jazz-Festival einladen oder begleiten.
Vera
00:07:32
Einladen. Ja, sehr schön. Ja, sonst haben wir nichts zu erzählen für heute. Dann fliegen wir doch los. Dann hoffen wir mal, dass unser Gast, unser heutiger, da ein bisschen was beisteuern kann. Ich bin da ganz guter Dinge.
Tamara
00:07:49
Ganz bestimmt.
Vera
00:07:51
Heute haben wir nämlich jemanden zu Gast, da bin ich sicher, dass die einiges zu erzählen hat, weil sie macht sehr spannende Projekte und da wollen wir mal so ein bisschen eintauchen und uns von erzählen lassen. Ich freue mich sehr, dass sie heute hier ist. Fabienne Siegmund ist da. Hallo Fabienne.
Fabienne
00:08:07
Hallo, ich freue mich bei euch zu sein.
Vera
00:08:10
Ja, liebe Fabienne, wir haben uns ja kennengelernt bei dem Erftstätter Lesefest, wo ich ja das Verwilligen hatte, mit meinen Büchern zu stehen. Und ich habe auch ein Buch verkauft im Übrigen.
Tamara
00:08:22
Wow.
Fabienne
00:08:25
Ein Buch ist besser als keins.
Vera
00:08:27
Ja, das ist definitiv. Und ich habe ja da noch ganz viele Lesezeichen verkauft. Das sind jetzt alles neue Fans von mir.
Tamara
00:08:32
Verkauft?
Vera
00:08:33
Nein, verkauft, verschenkt, Entschuldigung. Ja, und bei dem Lesefest haben wir uns ja kurz unterhalten und da habe ich so festgestellt, du scheinst eine Vorliebe für komplexe Projekte zu haben. Liege ich da falsch?
Fabienne
00:08:47
Ich nehme zumindest gerne Projekte, die länger dauern, als ich manchmal erwarte und die mehr Menschen einbinden, als ich mir je vorstellen und erträumen kann.
Vera
00:09:01
Was ist dann der Antrieb? Ich muss jetzt gerade sagen, du hast ja beim Lesefest Erfstadt, da bist du ja auch so die Mitorganisatorin oder genau weiß ich deine Rolle nicht. Und ich meine, Tamara kennt das, ich ja auch. Wir sind ja auch in irgendwelchen Vereinen aktiv und da überlegt man auch immer, was tut man sich an, was macht man und was macht man nicht. Was ist der Antrieb, bei sowas mitzumachen?
Fabienne
00:09:29
Ich liebe es einfach, anderen Menschen Geschichten näher zu bringen. Also sei es, ob ich selber schreibe oder jetzt, vielleicht fangen wir wirklich mit dem Lesefest an, weil wir uns da auch kennengelernt haben. Da gehöre ich in das Organisationsteam. Das machen wir mit zwei Gruppen. Das eine ist der Verein Szene 93 e.V., der sich hier in Erftstadt für Kultur- und Jugendarbeit engagiert. Das heißt, da kann man als Jugendlicher wirklich Kamera lernen und Ton lernen und Regie lernen, aber auch Theater spielen, sich in Kunst ausprobieren und Texte schreiben und veröffentlichen. Und die andere Gruppe, die da mitmacht, ist die Schreibgruppe Die Kraniche, die ich seit inzwischen gut 15 Jahren leite. Und wir haben uns zusammengesetzt und haben uns überlegt, was können wir hier machen? Und dann ist uns dieses Lesefest eingefallen. Also ein Tag alle zwei Jahre, wo wir, ich glaube, dieses Jahr waren es 25 Autoren, zwölf Lesungen und sechs Stunden Programm auf die Beine stellen. Man kann sich dann eine Karte kaufen und die Leute können jede Stunde sich irgendwo anders reinsetzen und mal ein Krimi hören, mal Fantasy hören, mal romantische Sachen, mal was ganz Skurrides hören. Und ja, gepaart wurde das mit einer tollen kleinen Buchmesse erstmalig dieses Jahr, wo Vera ja auch dann zu Gast war. Und ja, auch wenn ich dir 1.000 Bücher Verkauf gewünscht hätte, Vera, für uns war die Buchmesse wirklich schon ein toller Erfolg, genau wie das ganze Lesefest.
Vera
00:10:50
Nein, also ich habe das ja so verfolgt. Und es gab ja auch, ich weiß nicht, wie groß war die Zuschauerzahl? Es war ja immer ganz gut besucht, wenn ich das so sehen konnte.
Fabienne
00:10:57
Genau, es waren Ende so an die 150 Leute, was jetzt auch völlig okay ist. Ich meine, es ist halt ein kleiner Ort. Und das ist auch so die Zahl, mit der wir uns so erhofft hatten. Von daher. Und teilweise war es ja im Foyer wirklich so voll, dass man da kaum noch durchkam. Also von daher.
Vera
00:11:13
Ja, die sind leider nicht alle zu meinem Buch dichtgekommen.
Fabienne
00:11:16
Das ist schade.
Vera
00:11:19
Aber wenn man jetzt über so Zahlen redet, also ich meine, ich weiß nicht, ob du schon mal eine Podcast-Folge von uns gehört hast. Ich bin ja da doch sehr konkret. Ich will wissen, was ist jetzt ein Erfolg? Habt ihr vorher bei so einem Projekt euch gesagt, so und so viel wollen wir haben. Das ist so unser Minimum. Oder lasst das einfach laufen?
Fabienne
00:11:39
Wir lassen das tatsächlich einfach laufen. Also wir hoffen schon, dass wir die 100 bis 150 bekommen. Das ist so. Und alles, was darüber hinaus ist, wäre natürlich auch großartig. Also gar keine Frage. Aber das ist so, ich sag mal Minimalziel, so 100, 150 wäre, ist immer schon toll. Aber ich glaube, wenn 80 kommen würden, würden wir es genauso machen. Ob wir es dann noch weitermachen würden, weiß ich nicht. Aber so weiß ich, dass in zwei Jahren das nächste Erbditterlesefest stattfindet.
Tamara
00:12:04
Sehr schön.
Vera
00:12:05
Also du weißt, dass Tamara und ich sehr schön tolle Lesungen vor Ort gesagt haben.
Fabienne
00:12:13
Ich notiere mir das, wenn wir im Herbst mit dem Programm Planung beginnen.
Vera
00:12:17
Also liebe Hörerinnen und Hörer, Fabienne hat ein bisschen verkniffen geguckt.
Fabienne
00:12:23
Ich kann es halt nicht allein entscheiden.
Vera
00:12:27
Ja, kommen schon die. Wollen wir nicht vertiefen. Also ich finde das immer, ich meine, ich kenne auch diesen Moment, so eine Idee, die einem so im Kopf ist, die einen begeistert. Das kommt schon mal öfter vor und so. Dann, jetzt habe ich mittlerweile ja ein bisschen Erfahrung, habe ja schon ein paar Sachen gemacht. Wenn ich dann mal eine Nacht drüber geschlafen habe, dann ist so der Moment, wo ich denke, naja, aber wenn ich das jetzt so mache, dann kommt das kompliziert und das und dann muss ich mich mit 20 Leuten koordinieren, die alle was anderes wollen und und und. Da bleibt so manche Idee gerne auf der Strecke. Gab es bei dir auch so einen Punkt, wo du sagst, oh Gott, warum habe ich das überhaupt angefangen?
Fabienne
00:13:11
Nein.
Vera
00:13:12
Mein Gott, bist du resistent.
Fabienne
00:13:14
Das gab es bei anderen Sachen tatsächlich, aber nicht beim Lesefest.
Tamara
00:13:19
Ich würde jetzt mal anders fragen. Mir ist es oft so ergangen, dass ich irgendeine Idee hatte, dann konnte ich zwei, drei Leute dafür begeistern, mitzumachen. Deren Begeisterung war dann aber schnell weg und am Ende habe ich dann wieder allein da gestanden. Wie habt ihr es geschafft, da gemeinsam dran zu bleiben bei so einem Projekt?
Fabienne
00:13:39
Ich glaube, das liegt tatsächlich daran, dass wir alle es lieben, Leuten eine Freude zu machen und sie mit Geschichten vor allem zu erfreuen.
Vera
00:13:48
Ja, also wenn man so wirklich die Gleichgesinnten hat, wo man wirklich bei einer Wellenlänge ist, das ist so das A und O. Es ist halt nicht so leicht. Dann kannst du dich sehr glücklich schätzen, liebe Fabienne. Aber ich habe ja diese Frage auch nicht umsonst gestellt, weil der Aufhänger, warum wir gesagt haben, komm, Fabienne, darüber müssen wir mal genauer sprechen, du tust dir ja auch in anderen Sachen so Massenprojekte an und du hast ja eine, ich weiß noch nicht genau, im Internet steht ein Reisejournal, ist das, aber wenn ich das richtig gelesen habe, ein Projekt mit 70 Autorinnen, Autoren, 70?
Fabienne
00:14:26
Ja, es sind glaube ich inzwischen schon über 70, wenn wir noch Illustratoren mitnehmen, ja.
Vera
00:14:32
Mein Gott.
Fabienne
00:14:33
Über 70 Leute.
Vera
00:14:34
Ich finde schon toll, dass Tamara und ich zusammen arbeiten. Was, erzähl mal ein bisschen, was ist das und wie funktioniert sowas?
Fabienne
00:14:45
Die Welt, in der wir uns dort befinden, heißt die Herbstlande und besteht aus den Ländern September, Oktober und November. Das ist das Obstlieb zu den Grundlagen. 2014 hatte ich die Idee, diese Welt genau mit diesen drei Ländern zu bauen und wusste sofort, alleine möchte ich das nicht machen. Und dann habe ich irgendwie, ich glaube, im Juli 2014 Stefanie Kempin, Vanessa Kaiser und Thomas Lohwasser angeschrieben und habe gesagt, hey, ich habe hier die total verrückte Idee und sagt mir ruhig, wenn es Schwachsinn ist, aber ich würde das total gern machen. Und meine Idee ist, jeder von uns baut eins dieser Länder und dann schreiben wir zusammen einen Roman. Die drei haben netterweise sofort gesagt, ja, machen wir, ist eine super Idee. Wir hatten eine Woche später ungefähr einen Verlag, der sagte, wow, sowas gab es noch nie, mach das.
Tamara
00:15:34
Welcher war das?
Fabienne
00:15:35
Der Verlag Thorsten Loff aus der Nähe von Augsburg. Ja, und dann haben wir das gemacht, haben das Buch geschrieben. Und schon während wir geschrieben haben, haben wir geträumt und haben gesagt, stellt euch mal vor eine Kurzgeschichtensammlung mit so anderen Leuten, die in dieser Welt was schreiben. Haben das aber wirklich als Träumerei abgetan. Das Buch erschien im Oktober 2016, der erste Roman. Und schon am Erscheinungstag wurden wir angesprochen, also wenn ihr da mal was braucht, ich schreibe euch eine Geschichte. Sodass ein Jahr später oder ich glaube zwei Jahre später die erste Analogie rauskam mit 33 neuen Autoren, die in diese Welt gereist sind. Und plötzlich hatte einer dieser Autorinnen eine Idee für eine Novelle und dann hatte noch einer eine Idee für eine Novelle. Und dann wollte jemand noch einen zweiten Kurzgeschichtenband rausbringen und die Leute durften neue Wesen und neue Orte erfinden in dieser Welt. So dass wir zu dem Roman, zu dem wir damals einen 40-seitigen Reiseführer herausgegeben haben, den immer weiter im Prinzip, also mein Dokument hier zu Hause wurde immer größer und größer und voller und voller. Und dieses Jahr ist die Erweiterung erschienen mit, Moment, ich schlage kurz nach, 176 Seiten. Und inzwischen über 70 Leuten, die daran teilgenommen haben. Es sind jetzt schon bereits über zehn Bücher dazu erschienen. Es gibt ein eigenes Rollenspiel dazu, ein Pen-and-Paper-Spiel. Und es sind noch weitere zehn Bücher geplant.
Tamara
00:16:59
Also im Prinzip kann man sagen, ihr habt einen Roman geschrieben und daraufhin ist jede Menge Fanfiction erschienen, nur mit euch abgesprochen.
Fabienne
00:17:09
Es ist halt ein Shared Universe genommen worden, wie man das so nennt. Also ja, es ist alles abgesprochen. Momentan lese ich die Winterlande, denn die Sommerlande gibt es auch schon. Die Frühlingslande sind gerade in Planung. Deshalb, es ist halt wirklich eine ganz großartige Welt, die immer weiter wächst und immer neue Menschen reinführt und damit natürlich auch ganz andere Nuancen reinbringt. Und jeder hinterlässt eigene Fußspuren in den Herbstlanden.
Tamara
00:17:34
Wie ist das denn, wenn jetzt jemand eine Kurzgeschichte schreibt und die passt jetzt für dich oder einen deiner UrsprungskollegInnen nicht in die Welt oder in den Kanon? Wie funktioniert das dann? Wie haltet ihr das stringent?
Fabienne
00:17:54
Das ist bis jetzt tatsächlich so ganz noch nicht passiert. Es gab immer Feinheiten und da erklären wir den Autoren, du pass auf, wenn du uns die Figur tötest, tötest du die ganzen Herbstlande. Das funktioniert einfach von den Regeln der Welt her nicht. Bitte ändere das. Töte eine andere Figur. Und dann sagen die meisten Autoren auch, ja, das mache ich, weil es ist eure Welt und damit bin ich Gast und halte ich mich an die Regeln. Das ist so ungefähr, wenn ich jetzt zu Vera käme nach Hause, würde ich auch nicht ihre Bücherregale umräumen, ohne sie im Erlaubnis zu fragen. Also jetzt so als Beispiel.
Vera
00:18:27
Wenn es ordentlicher ist als bei mir, kann man darüber reden.
Fabienne
00:18:32
Genau, also.
Tamara
00:18:33
Es klingt nach einem richtig schönen, respektvollen, angenehmen Umgang.
Fabienne
00:18:38
Ja, ist es auch. Also es ist wirklich, alle, die bis jetzt in die Herbstsinne gereist sind, haben das mit so viel Liebe und Begeisterung gemacht und tragen das weiter. Es ist wirklich, wirklich großartig.
Vera
00:18:50
Jetzt muss ich auch wieder mal ein bisschen konkreter nachfragen. Ich bin ja in dieser Rollenspielwelt und so nicht so ganz zu Hause. So, jetzt mal so für doof, für ältere, doofe Menschen. Ihr vier habt euch hingesetzt und gesagt, ich baue jetzt eine Welt, das ist die Oktoberwelt und einer baut diese Welt Novemberwelt mit ganz anderen Gegebenheiten und einer die Dezemberwelt. Ist das korrekt, so richtig?
Fabienne
00:19:22
War der September und nicht der Dezember.
Vera
00:19:24
Aber am Herbst wäre Herbst. Der Herbst geht bis zum 21. Dezember, meine Lieben. Aber egal. Ja, Winteranfang ist am 21. Dezember.
Fabienne
00:19:36
Ja, aber wir haben den meteorologischen Herbst genommen von September bis Ende November.
Vera
00:19:43
So, das heißt, dann hat jemand so diese Welt geschaffen, das habt ihr dann da veröffentlicht. Und dann geht jemand hin und sagt, so, ich schreibe jetzt eine Geschichte, die spielt halt in dieser Welt mit den Gegebenheiten, die da geschaffen wurde. Soweit kann ich das noch nachvollziehen. Wenn jetzt irgendeiner, der 20. oder die 25. Die da was in der Oktoberwelt schreibt, sagt so, ich erfinde jetzt ein neues Tier, was da vorkommt. Dann müssen ja alle, die da nachschreiben, müssen ja wissen, dass es das neue Tier gibt. Da muss man ja bei Weil wenn natürlich jetzt schon 70 sind, dann hat man ja doch einen größeren Koordinationsaufwand.
Fabienne
00:20:30
Also dadurch, dass jetzt beispielsweise, ich nehme jetzt mal die ersten 30, die in der ersten Kurzgeschichtensammlung geschrieben haben, die durften natürlich den ersten Reiseführer bekamen, die zugeschickt, um zu gucken, welche Wesen gibt es, was sind die Regeln. Alle, die jetzt weiterschreiben, bekommen den neuen Reiseführer zugeschickt mit den neuen Begebenheiten, damit sie wissen, es gibt schon 300 verschiedene Idelsorten in den Herbstlanden. Und es gibt fünf Spinnen, die namentlich benannt sind und so weiter, also die werden immer informiert. Wiederholungstäter, wir haben so einige, die wirklich mehrere Novellen am Stück schreiben, haben sich so gut in diese Welt eingearbeitet, dass ich manchmal das Gefühl habe, die korrigieren mich schon, wenn ich irgendwie sage, das funktioniert nicht, weil ich gerade bei irgendwie den über zehn Büchern auch kurz mal sage, Moment, ich muss nachlesen, wie das da war, dann kommt dann oft, ja, Fabienne, das war so. Ja, stimmt, du hast recht, okay, dann funktioniert das. Ja, und wirklich jeder guckt wirklich genau, dass alle logischen Sachen stimmen.
Tamara
00:21:27
Das heißt, den Reiseführer kann man sich so wie eine Art Lexikon vorstellen, alphabetisch dann auch.
Fabienne
00:21:33
Alphabetisch nicht, es ist nach Ländern sortiert. Wir haben wirklich geguckt, am Anfang gibt es das Allgemeine über die Herbstlande, dann kommt der September mit besonderen Orten und besonderen Wesen, dann kommt der Oktober, der November, dann kommt ein kleiner Ausflug in die Winterlande, dann gibt es schon die ersten Wesen, die unter dem Wasser entdeckt worden sind. Ja, solche Sachen, so geht es halt wirklich ein bisschen regional zu.
Vera
00:21:57
Und wie komplex ist diese Welt? Ist das auch so mit eigener Sprache und solche Sachen?
Fabienne
00:22:04
Nein, also die Wesen haben ihre eigene Sprache, aber allgemein kann man sich in den Herbstlanden generell miteinander verständigen. Das ist so ein bisschen die Magie der Kürbiskönigin, die halt wirklich daran besteht, dass sich alle miteinander verständigen können. Untereinander heulen Wölfe und nicht jedes Tier kann sprechen, aber es gibt auch sprechende Tiere und die sprechen dann ganz normal unsere Sprache und würde man es ins Englische übersetzen, würden die auch Englisch sprechen, logischerweise.
Vera
00:22:31
Ja, finde ich ein absolut faszinierendes Projekt. So, jetzt habe ich ja im Vorfeld so ein bisschen geschaut, wie gesagt, wir haben uns da in der Erftstadt kurz unterhalten, da hatte ich so eine Idee. Okay, wenn ich jetzt so schaue, ich bin immer auf das Herbstlande-Reisejournal gestoßen, was ja eigentlich dann dieser originäre Reiseführer ist, wenn ich das richtig verstehe. Wo finde ich denn jetzt so diese gesamte Sammlung? Ich will jetzt mal alles, was es zur Oktoberwelt gibt oder was auch immer finden.
Fabienne
00:23:04
Es gibt ja nicht nur zur Oktoberwelt. Die Herbstlande gehören wirklich zusammen. Es gibt zwar manche Geschichten, die nur im Oktober spielen, gerade bei den Kurzgeschichtensammlungen, aber die meisten Novellen spielen wirklich fast in allen drei Ländern. Es gibt manche, die spielen nur im September, aber ansonsten kann man wirklich sehr, sehr schön auf der Verlagsseite von Thorsten schauen und momentan befindet sich auch eine eigene Herbstlande-Homepage im Aufbau. Aber wie wir eben feststellten, machen wir eine Menge Dinge und das ist dann was, was leider zwischendurch hinten rüber fällt, um da auch mal ein Beispiel für zu nennen.
Tamara
00:23:40
Wie kam denn die Idee auf, da eben noch ein Pen & Paper dazu zu machen? War das so völlig klar oder wer kam damit um die Ecke?
Fabienne
00:23:49
Da kam tatsächlich jemand, der gerne mal ein Pen & Paper schreiben wollte und sich damit auch schon ein bisschen befasst hat, auf unseren Verleger zu und sagte, hey Thorsten, ich liebe die Herbstland, ich würde total gerne ein Pen & Paper dazu schreiben. Ob unser Verleger uns fragte, hättet ihr da was gegen? Und wir natürlich alle sagten, nein, auf keinen Fall, mach das bloß, es ist toll. Das heißt, wir sind da alle sehr, sehr wie die Jungfrau zum Kinder gekommen, kommen, weil ich glaube von uns Vieren, Originären spielt keiner so richtig wirklich tief Rollenspiel. Aber ja, es gibt jetzt ein Rollenspiel und so wie wir hören, ist es auch sehr, sehr schön zu spielen.
Tamara
00:24:26
Das heißt, theoretisch seid ihr für alles offen, wenn jetzt da draußen eine, Computerspielentwicklerin sagt, ich möchte was machen, dann einfach beim Verlag melden.
Fabienne
00:24:36
Ja, genau. Für Verfilmungen, Netflix-Serie, das Gleiche.
Vera
00:24:43
Ja, wir hatten ja schon die Filmagentin hier, da muss man mal reden. Ich habe aber immer noch so, das hatte ich halt im Vorfeld schon, deswegen war ich da durch mich gerade so ein bisschen schwer, so ein bisschen den Überblick zu kriegen. Wenn ich Herbstlande suche, dann lande ich bei dem Verlag Toxenloh, da verlande ich immer auf diesem Reisejournal. Das wird unter Dark Fantasy gelistet. Und dann gibt es da ein paar dazu empfohlene Produkte, aus denen man auch nicht immer unbedingt sehen kann, ob die jetzt auch Herbstlande sind.
Fabienne
00:25:20
Also eigentlich erkennt man es immer, aber ich schaue gerade mal kurz selber.
Vera
00:25:24
Wo dran denn?
Fabienne
00:25:26
So, erstmal da.
Vera
00:25:27
Gut, die Cover sehen so ein bisschen ähnlich aus.
Fabienne
00:25:29
Genau, die Cover sind eigentlich immer im gleichen...
Vera
00:25:32
Also man wird zum Beispiel direkt der Karussellkönig angeboten, aber der ist doch...
Fabienne
00:25:36
Ja, der ist jetzt nicht. Aber wenn man halt wirklich... Das Nebelreich.
Vera
00:25:41
Das ist eine Herbstlande-Novelle. Ja, das sieht so ein bisschen ähnlich aus.
Fabienne
00:25:44
Genau.
Vera
00:25:45
Also ich sag mal so.
Tamara
00:25:47
Also ich hab hier eine Übersicht gefunden von allen Herbstlande-Romanen.
Fabienne
00:25:51
Aha, okay.
Tamara
00:25:52
Die mach ich dann in die Shownotes.
Vera
00:25:54
Genau, die machen wir dann in die Shownotes. Wie ist das denn, das Reisejournal wurde unter Dark Fantasy gelistet. Es gibt ja alle möglichen, Untersorten von Fantasy- Können dann diese anderen Geschichten, die da spielen, auch andere Arten von Fantasy sein?
Fabienne
00:26:13
Ja, wir haben wirklich sehr Märchenhaftes dabei. Wir haben sehr Düsteres dabei. Bis jetzt haben wir noch nichts wirklich Lustiges dabei, wobei auch das sich demnächst ein bisschen ändern wird. Aber grundsätzlich, was uns auch wichtig war, man kann jedes der Bücher einzeln lesen, ohne eins der anderen davor gekannt zu haben. Das war uns immer wichtig, dass jeder, der durch Zufall auf die Novelle Das Nebelreich stößt, da reinkommen kann und sagen kann, wow, da gibt es noch mehr, das möchte ich lesen. Aber genauso der jetzt irgendwie Fieberträumer als erstes in die Hand bekommt, hat genauso seinen Einstieg. Also das war uns ganz, ganz wichtig, dass wir nicht so eine Reihe haben, sondern wirklich Einzelromane, die über die Welt verbunden sind.
Vera
00:26:56
Aber ist das denn jetzt so, nochmal so ein bisschen konkret nachgefragt, wenn ich jetzt plötzlich auf die Idee komme, Herbst lande, Da habe ich jetzt total Lust. Ich schreibe jetzt einen Cosi-Crime, der in Herbstlande spielt. Und lege ich dann einfach...
Fabienne
00:27:11
Soll ich das sprechen?
Vera
00:27:13
Ich kann ja eins dieser Wesen mal umbringen oder so. Aber wie ist das dann? Lege ich da einfach los und mache das? Und da ich ja Self-Pubficher bin, haue ich das raus und sage, das gehört Herbstlande oder muss ich da irgendwelche Regularien einhalten?
Fabienne
00:27:29
Ja, schon. Also einfach so in unserer Welt was veröffentlichen unerlaubt. Das geht halt nicht. Das ist so wie immer, in solchen Welten geht nicht einfach. Wenn du aber jetzt wirklich einen Cozy Cry mit den Herbstlanden schreiben würdest, würden wir uns A freuen, weil Krimis haben wir noch nicht so viele dort. Dann einfach wirklich mit mir sprechen, das geht ziemlich einfach, weil du hast meine Kontaktdaten. Ich spreche dann mit dem Verlag und wenn der sagt Go, dann kannst du so ziemlich auch treiben, was du möchtest, mit gewissen Regeln, die wir halt in der Welt einfach haben. Meistens lasse ich mir von den Autorinnen und Autoren, die gerne was schreiben möchten, eine kurze Zusammenfassung ihrer Idee halt entweder schicken oder erzählen, damit ich sagen kann, A, haben wir schon und O, pass auf die Figur auf und C, sei hier vorsichtig. Aber ansonsten ist das bei uns sehr unkompliziert.
Vera
00:28:18
Okay, also das heißt zum einen, also ich muss es bei dem Verlag Thorsten Loh machen. Ich muss vorher fragen. Ich hoffe mal, die Konditionen sind, Gut, also wenn jetzt hier, irgendwie weiß ich nicht, jetzt so ein Sebastian Fitzek käme, sagt, er will jetzt Herbstlande machen. Er sagt, aber sorry, ich bin sechsstellige Vorschüsse gewohnt. Der würde ja mit dem Verlag Thorsten Loh wahrscheinlich ein Problem bekommen.
Fabienne
00:28:48
Ja, aber ich glaube auch nicht, dass der Sebastian Fitzek weiß, was die Herbstlande sind.
Vera
00:28:53
Nein, nein, das war jetzt ein... Ich wollte damit in den Hintergrund der Frage...
Tamara
00:28:58
Es passieren manchmal verrückte Dinge. Ja, gut.
Vera
00:29:01
Ich meinte, ich wollte das nur schon mal, wenn ich das in Cosi-Crime schreibe.
Fabienne
00:29:05
Ja, da wir so den Fall noch nie hatten, weiß ich nicht, wie wir da reagieren würden, muss ich ganz ehrlich sagen. Wir haben bei den Kurzgeschichten tatsächlich den besonderen Fall, den ich auch hier echt mal hervorheben muss eigentlich. Die Kurzgeschichten-Autoren verzichten alle auf ihr Honorar und spenden das der Deutschen Krebshilfe. Und der Verlag legt pro Buch nochmal drei Euro drauf, die an die Deutsche Krebshilfe gehen. Das gilt jetzt nur für die Kurzgeschichten. Bei den Romanen und längeren Novellen, die wir haben, bekommen die Autoren ganz normal eine Beteiligung am Buch. Hoch. Hohe Vorschüsse von Millionen leider nicht. Das würden wir uns und dem Verlag gönnen, dass er das könnte. Ja, genau.
Vera
00:29:49
So, aber ich habe jetzt um die Erlaubnis gefragt. Der Verlag hat gesagt, super, Cosi Quaim brauchen wir. So, jetzt schreibe ich Cosi Quaim und der gefällt euch jetzt nicht. Oder wie ist das Prozedere? Wie sehr würdet ihr eingreifen, wenn ich da jetzt was schreibe?
Fabienne
00:30:07
Eingreifen nur, wenn du die Regeln der Welt wirklich total verletzt. Also ich nehme mal ein Beispiel. Es gibt in den Herbstlanden immer nur einen Laubdrachen. Das ist ein Drache, der besteht aus ganz vielen Blättern. Ihr könnt es euch vorstellen wie so ein langer chinesischer Blätterschlauch in Drachenform. Und du würdest plötzlich einen Schwarm von Laubdrachen machen. Dann würde ich sagen, liebe Vera, das funktioniert nicht, weil damit kann dein Ermittler kein Laubdrache sein, der einen anderen Laubdrachenmord aufklärt. Aber das würde ich dir so früh erzählen, dass du gar nicht erst anfängst, damit zu schreiben.
Tamara
00:30:40
Aber es kann doch mal passieren, dass man sagt, okay, wir machen was mit ein paar Leuten zusammen. Es stößt noch jemand dazu und am Ende stellt man fest, diese Person schreibt einfach grottenschlecht. Sorry. Dann wollt ihr das doch bestimmt nicht unter eurem Namen schreiben. Irgendwie haben?
Fabienne
00:31:00
Wir hatten es bisher noch nie. Also wir hatten noch nie den Teil. Wir haben halt erstens das Glück, dass wir bei den Kurzgeschichtensammlungen die Autoren anfragen. Und bei den Novellen sind es meistens Leute, die wir halt auch schon aus den Kurzgeschichten kennen. Und auch schon andere Werke von kennen. Also wenn ich jetzt beispielsweise wüsste, Vera würde jetzt irgendwie schreiben wollen, würde ich auch von Vera zuerst was lesen natürlich.
Vera
00:31:26
Du hast doch nichts von mir gelesen.
Fabienne
00:31:27
Nein, ich habe es noch vor. Aber lesen, das ist das, wofür man diese Zeit braucht.
Tamara
00:31:34
Ja, mein Album.
Fabienne
00:31:38
Aber das, oder auch wenn du jetzt was schreiben würdest, das wäre halt genauso. Und ich würde mir halt angucken, würde es passen, könnte ich wollen. Und das Witzige ist, wenn die Leute sich in diese Welt reinarbeiten, finden die sich automatisch auch in die Sprache und in das ganze Leben der Welt rein.
Tamara
00:31:54
Was würdest du denn sagen jetzt für diejenigen, die ganz neugierig geworden sind? Also zum einen interessiert mich einmal grundlegend, September, Oktober, November, haben die Welt was mit den Jahreszeiten, mit den Monaten zu tun oder habt ihr das einfach so genannt? Und generell, was würdest du sagen, was ist so das Besondere der diversen Welten, die ihr da habt? Wie unterscheiden die sich von anderen Fantasy-Welten?
Fabienne
00:32:18
Wir haben uns ganz klar an den Jahreszeiten entlanggehangelt ein bisschen. Also September ist wirklich, die drei Länder werden als Goldland, Rotland und Grauland bezeichnet, auch von den Herbstlandbewohnern selber. Also September ist noch ganz sommerlich und eher mit ganz vielen gelben Blättern. Er hat diese leichte Melancholie, wenn der Sommer endet. Also da hat man halt oft auch Wesen, die sich ein bisschen mit der Vergänglichkeit und der Traurigkeit begehen, wie eben den schon genannten Laubdrachen, der irgendwann in sich zusammenfällt und dann wird irgendwann ein neuer Laubdrache aus anderen Blättern geboren, der aber halt wieder alle Geschichten kennt, die jeder Laubdrache zuvor auf seinen Blättern getragen hat. Der Oktober ist der fröhlich bunte Erntemonat mit dem großen Halloween-Fest in der Stadt Halloween am Ende. Dort findet man halt wirklich alle auch ein bisschen gruseligeren Wesen, die man so mit Halloween verbindet, wie Werwölfe und Gule. Und der November schließlich ist tatsächlich wirklich grau und sehr monoton. Dort gibt es halt wirklich keine Blätter mehr an den Bäumen und wenn, sind sie dunkelbraun. Dort gibt es wirklich die gruseligsten Sachen, die wir in den Herbstlanden schon haben. Interessanterweise wurden Vanessa, Stefanie und ich mal gefragt, und in welches Land würdet ihr gerne mal reisen? Und wir haben alle gesagt, nee, eigentlich wüssten wir gar keinen Ort, an dem wir selber gerne reisen würden, weil wir viel zu sehr wissen, was in dieser Welt alles passieren kann.
Tamara
00:33:46
Das heißt aber, die einzelnen Länder haben auch keine Jahreszeiten, sondern die sind beständig.
Fabienne
00:33:52
Ja, die sind relativ beständig. Also im November hat man eine Besonderheit, dass es am Ende schon ein bisschen dass es mal ein bisschen kälter werden kann, weil da ja auch der Übergang zu den Winterlanden ist. Aber ansonsten ist das schon sehr beständig immer Herbst.
Vera
00:34:07
Ja, ich glaube, das will ich auch nicht.
Fabienne
00:34:10
Du kannst ja auch in die Sommerlande reisen.
Vera
00:34:12
Ja, genau. Ja, immer Sommer. Ich bin ja, ich weiß gar nicht, was bin ich für ein Typ. Mir wird ja eher zu warm als zu kalt. Aber vielleicht bin ich ja doch für Herbstlande geschaffen. Mal sehen. Aber ich muss jetzt noch mal ein bisschen nachfragen. Ich meine, das klingt jetzt ja auch alles sehr nach, ist ja durchaus auch ein Aufwand. Du musst das ja verfolgen, du musst die Dinge lesen und dann hast du ja schon gesagt, ein Teil spendet ihr. So, was ist für dich da, ich will jetzt nicht so plump fragen, was bringt es dir, aber darauf, ich befände gerade nicht ein, wie ich das schöner sagen soll.
Fabienne
00:34:57
Also, die Begeisterung der Menschen, die die Herbstlande lieben, treibt mich da wirklich massiv an. Also, ich sitze schon ehrlicherweise zwischendurch mal hier und sage so, ach, da hat jemand eine Novellenidee, okay, lesen wir mal. Und dann lese ich die Novelle und denke so, wow. Sowas hatten wir auch noch nie. Und dann haben wir tatsächlich jetzt auch wieder beim Lesefest, ich habe letztes Jahr, hatten wir ein Special, ein Herbstlandefestival, wo wir wirklich einen ganzen Tag nur die Herbstlande zelebriert haben. Und da kamen Leute aus Bayern extra nach Erbscheidt gefahren, weil sie sagten, die Herbstlande ist meine Lieblingswelt und Fabienne, das darf nie aufhören.
Vera
00:35:32
Ja, super.
Tamara
00:35:35
Habt ihr da auch so eine Art Cosplay dann unter den Fans?
Fabienne
00:35:38
Wir haben tatsächlich jemanden, der sich zur nächsten Messe mal als Kürbiskönigin verkleiden will. gehört habe. Ich bin schon sehr gespannt.
Vera
00:35:45
Ich hätte so einen Laubdrachen gerne mal gesehen.
Fabienne
00:35:48
Was wir halt haben, ist wirklich ganz viel Fanart in Form von Figuren. Also ich habe tatsächlich einen aus Perlen gehäkelten Laubdrachen. Ich habe ein Vogelscheuchen-Mädchen. Ich habe hier wirklich Merlacornas. Das sind Einhörner, die sich zu Steinwahlen verwandeln können. Und ja, so einen Drachen, wie du gerade in der Hand hältst, habe ich auch.
Tamara
00:36:09
Ich halte der Fabienne gerade einen Drachen in die Kamera, den ich hier vor meinem Bildschirm stehen habe, den habe ich von einer lieben Kollegin geschenkt bekommen und an den musste ich eben denken.
Fabienne
00:36:19
So einen habe ich auch in Herbstfarben natürlich. Also meiner ist orange, vorher rot. Da ist ganz viel passiert. Also das ist wirklich großartig, wie die Leute das Ganze, die Kunst der Herbstlande weiterleben lassen, weil jedes Buch ist illustriert. Wir haben also wirklich auch ganz viele Illustratorinnen, alle weiblich, daher kann ich das so sagen, die halt wirklich jedes Buch bebildern. Und das ist halt auch großartig. Also man hat in dem Reiseführer wirklich Bilder des Laubdrachen und fast allen Tieren, die es da so gibt.
Tamara
00:36:51
Das stelle ich mir auch als Herausforderung vor, weil ja jeder von euch wahrscheinlich so ein bisschen ein anderes Bild im Kopf hatte. Und dann bringt es jemand auf Papier. Gab es da auch Momente, wo irgendjemand gesagt hat, okay, habe ich mir auch schön, aber ich habe es mir anders vorgestellt?
Fabienne
00:37:07
Nein. Also wir haben am Anfang die ersten Wesen, da haben wir ein bisschen schon an den Charakterzügen gefeilt. Wir haben eine Spinnenkönigin, da haben wir uns schon das Gesicht anders vorgestellt. Das haben wir den Illustratoren aber im Vorfeld gesagt. Und danach haben sich auch alle automatisch irgendwie an diese Beschreibungen gehalten. Und die sind anscheinend so gut in den Geschichten, dass die Leute die Bilder wirklich so im Kopf haben, wie die Leute, die sie schreiben, auch gesehen haben.
Vera
00:37:35
Ich bin ja noch beeindruckt von deiner Fähigkeit, diese Freude daraus zu ziehen. Das ist ja etwas, wo ich bei mir immer dran arbeite, die kleinen Erfolge zu sehen. Statt zu sagen, super, ich war ein Erftater, ich habe ein Buch verkauft. Und ja, ist das einfach so ein Charakterzug oder hast du daran gearbeitet oder wie schaffst du das?
Fabienne
00:38:11
Ich glaube, das ist tatsächlich so ein bisschen ein Charakterzug. Also ich war immer jemand, der sich an kleinen Dingen begeistern konnte und auch sehr, sehr immer mitfiebert und versucht Dinge. Wenn ich sie einmal anpacke, will ich auch, dass sie funktionieren und schön werden. Und wenn ich dann was zurückbekomme, dann freut mich das einfach.
Vera
00:38:30
Also schade, ich habe jetzt gedacht, du hast so einen Zaubertrank, den du mir geben kannst, weil ich dann auch endlich mal hinkriege. Deswegen bin ich da, ja, deswegen auch meine plumpen Fragen. Wahrscheinlich unsere Hörerinnen und Hörer verdrehen ja schon seit Stunden die Augen. Mein Gott, ich verstehe das einfach nicht. Aber das fasziniert mich gerade auch an solchen Sachen, wenn ich immer so forsche, dann was ist so die Motivation dahinter? Und ich finde es beeindruckend, diesen Einsatz zu machen und mit dieser Leidenschaft sowas hinter zu sein. Das finde ich ganz toll, liebe Fabienne. Und du merkst, es wirkt bei mir schon. Also ich hoffe, ein bisschen von den Vibes nehme ich noch auf. Planst du denn, inwieweit belegt dich das mit Beschlag und beeinflusst eigene Projekte? Oder gehst du in sowas voll auf und machst gar nichts Eigenes? Doch, schreibst auch eigene Bücher.
Fabienne
00:39:27
Ich schreibe auch durchaus eigene Bücher. Und manchmal ist das echt eine Gratwanderung. Also ich sagte ja eben schon, liegen gerade die Winterlande als Manuskript vor mir. Und ich wollte die schon längst gelesen haben. Und stattdessen hat sich aber ergeben, dass ich jetzt endlich eine längere Erzählung von mir selber endlich fertig kriegen konnte. Und da ist dann wirklich so, dass ich mich dann zwinge, nach zwei Stunden Schreiben zu sagen, okay, jetzt muss ich nur eine halbe Stunde mal ein Skript lesen, obwohl ich diese halbe Stunde gerne noch geschrieben hätte. Aber so ein bisschen der Gerechtigkeit wegen zu sagen, die Autorin wartet auf die Rückmeldung und ja, dass die weiß Bescheid, dass es kommt und dass ich ein bisschen länger brauche. Auch da haben zum Glück unsere Autoren alle sehr viel Geduld und auch unsere Autorinnen natürlich. Aber manchmal ist es wirklich so ein Punkt, dass ich froh bin, nicht ganz so viel Schlaf zu brauchen und manche Nächte nicht erstmal kürzer werden dürfen und ich dann halt noch neben meinem Job hier an den Herbstlanden eigene Projekten und anderen Sachen machen darf.
Vera
00:40:25
Ja, inwiefern, oder ich sag mal so, von dem, du hast ja jetzt schon gerade gesagt, und das hören wir ja aus dem raus, dass es durchaus viel Arbeit ist, das ist ja auch ein Projekt seit 2014, also zehn Jahre, das begleitet dich ja jetzt schon eine Zeit, so, inwiefern beeinflusst das deine andere Arbeit? Oder musst du dich bei deinen anderen Sachen bewusst davon trennen und was völlig anderes machen?
Fabienne
00:40:51
Nein, das kann ich gut trennen und ich habe ja wirklich den Vorteil, dass ich da nicht alleine bin. Also ich habe ja auch noch Stefanie und Vanessa, die da im Hintergrund ganz viel mitwerken. Stefanie lektoriert die meisten Texte halt und ist wirklich für mich das wandelnde Lexikon, auch wenn sie selber sagt, ich schaue auch immer in den Reiseführer rein, wenn ich mir unsicher bin. Aber das würde gar nicht funktionieren, wenn ich das ganz, ganz alleine machen würde. Deswegen. Und tatsächlich, ich passe immer ein bisschen auf, immer wenn ich denke, ach, ich habe jetzt eine Romanidee und ich würde die gerne im September spielen lassen. September, Herbst, dann kommt es ein bisschen drauf an. Also klar, wenn ich in unserer Welt schreibe, ist das gar kein Problem, weil bei uns haben wir nun mal leider keine Laubdrachen durch die Gegend liegen. Also ich fände es schön, ehrlich gesagt, aber dann geht es natürlich. Aber wenn ich jetzt andere Herbstwelten in andere Herbstwelten eingeladen werden würde. Da würde ich, glaube ich, schwer finden, die Linie zu ziehen zu, was gibt es bei uns und was kann ich jetzt in eine neue Herbstwelt mit reinbringen, dass es noch nicht gibt, ohne mich zu wiederholen.
Vera
00:41:55
Was schreibst du, wenn du jetzt deine eigenen Projekte machst? Bist du auch schon in dem Fantasy- Bereich, oder?
Fabienne
00:42:02
Meistens ja, tatsächlich. Also gerade wage ich die ersten Ausbrüche aus der Fantastik heraus. Aber bisher habe ich wirklich in der Fantastik veröffentlicht und bin da auch wirklich zu Hause.
Vera
00:42:11
Okay, und dieser Ausbruch, was wird das?
Fabienne
00:42:14
Das ist ein Coming-of-Age-Jugendroman.
Vera
00:42:17
Oh, aber das ist ja voll im Trend jetzt hier.
Fabienne
00:42:20
Ja, mal gucken, ob man was hört.
Vera
00:42:22
Dann sehen wir dich demnächst auf TikTok.
Fabienne
00:42:29
Wie soll ich sagen?
Tamara
00:42:33
Sag es einfach wie ich. Ich.
Fabienne
00:42:37
Ja, das ist ein guter Buchstabe dafür. Tatsächlich, ich bin nicht sehr der sozial-media-affin und Kameras sind schon gar nicht meins. Und ich fühle mich schon mit Reels bei Instagram überfordert. Und TikTok klingt für mich wie sehr viele ganz seltsame Schriftzeichen, die ich noch nicht verstehe.
Tamara
00:42:57
Aber wie ist das denn? Ihr müsst da ja auch Marketing machen. Und ich kann mir halt vorstellen, dass zum einen alle Schreibenden dieser Welt so ein bisschen, naja, so ein Buch ist ja wie ein Baby. Und ich kann mir vorstellen, dass so die Schreibenden so wie eine große Familie um dieses Baby herum sind. Aber dann kommen noch eben die Fans dazu. Also irgendwie... Ich stelle mir das alles sehr familiär vor, dass man sich da auch austauscht. Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten, wenn man jetzt was in den Herbstlanden gelesen hat, mit anderen in Kontakt zu kommen und sich darüber auszutauschen? Habt ihr irgendwelche Foren oder wie macht ihr das?
Fabienne
00:43:33
Bisher leider noch nicht. Tatsächlich passiert es ganz oft auf Messen und Conventions, dass sich da Leute wirklich treffen, die die Herbstlande mögen. Wenn wir neue Bücher präsentieren, kriegen wir es natürlich mit, dass sich Leute freuen und drunter schreiben, was sie gerade gelesen haben. Ja, aber so ein Forum wäre noch echt ein Traum, aber da würde mir tatsächlich jemand fehlen, der es moderiert. Ich fände das wahnsinnig spannend. Ich weiß aber auch nicht, wie jetzt im Jahr 2024 Foren wieder oder noch wieder angenommen werden würden. Da kenne ich mich ehrlich gesagt nicht so wirklich aus.
Tamara
00:44:03
Ich glaube, Discord ist da auch in der etwas nerdigeren Szene ganz angesagt. Also wenn da draußen jemand Lust hat, soll er sich bei dir melden oder wie machen wir das?
Fabienne
00:44:12
Immer gerne, ja.
Vera
00:44:15
Wobei ich stelle mir ja gerade vor ich denke ja gern so an Marketing ich meine 70 Autorinnen Autoren, Beteiligte die könnten ja, wenn die alle ein bisschen wie sagt man, abgesprochenes Marketing machen können die schon eine ganz gute Welle auflösen.
Fabienne
00:44:31
Also da das wird zu den jeweiligen Büchern dann halt auch jeweils auch gemacht, da ist dann sehr viel Traffic heißt das glaube ich auf Neuform und tausende.
Vera
00:44:42
Millionen der Follower.
Fabienne
00:44:44
Das wäre cool.
Vera
00:44:46
Bei 70 Autorinnen, jede 1.000 Follower, bist du schon bei 70.000.
Fabienne
00:44:51
Ja, ich fürchte nur, dass mich alle, alle weiß nicht.
Vera
00:44:55
Okay.
Tamara
00:44:56
Da gibt es ja auch Schnittmengen.
Vera
00:44:59
Also du merkst, ich sehe ein Potenzial für meinen Jose Quaim, der dann im September Land spielt oder so. Ich schaue mal. Okay. Ja, liebe Fabienne, also es ist sehr beeindruckend und ich finde das wirklich toll, Dein Einsatztag für all diese Projekte. In zwei Jahren gibt es wieder ein Lesefest.
Fabienne
00:45:19
Genau, am 4. Juli 2026.
Vera
00:45:22
Ah ja, schön zu wissen. Du weißt, was ich sagen will, das tue ich jetzt nicht. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Jetzt fehlen mir gerade die Worte. Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Tamara
00:45:44
Du möchtest dich bedanken, dass Fabienne da war und es war super interessant.
Vera
00:45:50
Und zu deinen total kritischen Buch-Bubble-Fragen überleiten wollte.
Tamara
00:45:54
Genau, so machen wir das. Ja, Fabienne, was war denn das letzte Buch, das dich beim Lesen Tränen hat weinen oder lachen lassen?
Fabienne
00:46:06
Tatsächlich gibt es da keins. Ich habe wahnsinnig, wahnsinnig lange überlegt. Aber dass ich so richtig, seit ich in dem Buch mal wieder so richtig in Tränen ausgebrochen bin oder mich kullernd auf der Couch vor Lachen gebogen habe, gab es tatsächlich lang nicht mehr. Aber nichtsdestotrotz habe ich natürlich großartige Bücher gelesen. Und das Letzte, was mich wirklich, wirklich sehr beeindruckt war, war von, ich hoffe, ich spreche sie richtig aus, Olivier Blake, Allein mit dir und der Unendlichkeit. Es ist ein belittristischer Roman, in dem sich eine Frau, die ja sehr, sehr, Wie soll ich sagen, die hat so eine gewisse psychische Erkrankung. Ich möchte hier gar nicht so sehr spoilern, weil das gehört natürlich zum Thema. Und die lernt halt einen Mathematiker, einen Quantenphysiker kennen, so rum ist es. Und die beiden verlieben sich, obwohl das eigentlich echt ein Unding ist von der Konstellation. Aber das ist sprachlich und das ist so realistisch geschrieben und so mit den Höhen und Tiefen, was wirklich großartig ist. Das hat mich sehr, sehr beeindruckt und das habe ich wirklich verschlungen.
Tamara
00:47:12
Annimmt.
Vera
00:47:12
Klingt auf jeden Fall. Wobei ich jetzt dann jetzt schon ein bisschen überrascht bin. Das heißt, es ist jetzt ein Aufruf. Ihr braucht besonders tragische Geschichten in der Herbstlande und ein paar besonders lustige, damit du mal wieder die Tränen raus lässt.
Fabienne
00:47:25
Das muss nicht zwingend in den Herbstlanden sein. Aber ich lese tatsächlich auch sehr selten so richtig Schnulzen, die mich zum Bein bringen oder so richtig was Lustiges. Also von daher ist das vielleicht auch ein bisschen... Also ich fand, ich habe vor Vor Weihnachten habe ich Shopgirl von Steve Martin gelesen, ein richtig alter Roman eigentlich. Aber da musste ich wirklich zwischendurch sehr, sehr schmunzeln und das war sehr, sehr schön.
Tamara
00:47:49
Also zum Weinen braucht es ja auch nicht unbedingt eine Schnulze. Der Gast in unserer letzten Folge, der hat uns einen Horror-Roman genannt, bei dem er weinen musste.
Fabienne
00:47:59
Da muss ich mal hören, was Kai so gemacht hat.
Tamara
00:48:04
Und die nächste Frage, da kannst du ja bei diesen vielen, Menschen, mit denen du schon gearbeitet hast, aus den Vollen schöpfen. Welche Begegnung in der Buchbubble war für dich ganz besonders inspirierend?
Fabienne
00:48:17
Inspirierend ist eigentlich fast jede, weil man aus jedem Gespräch irgendwas mitnimmt. Also ich glaube, auch aus dem heutigen Podcast werde ich irgendwas mitnehmen. Und sei es nur, dass die Herbstlande vielleicht ein Cozy Crime brauchen. Ja, ich glaube, besonders inspiriert hat mich eine Begegnung mit Christoph Marzi ganz am Anfang meiner Schriftstellerkarriere, weil ich durch ihn zum Schreiben gekommen bin. Und es war ein Online-Wettbewerb, wo ich mitgemacht habe und den zweiten Platz gemacht habe. Und aber währenddessen meinen ersten Verlag kennengelernt habe. Und wir haben uns nie begegnet und wir trafen uns irgendwann durch Zufall und ich stand ganz aufgeregt vor ihm und wollte ein Buch signiert haben und er guckt mich an und sagt, ach ja, du bist Fabienne, oder? Und seither haben wir immer noch den Kontakt gehalten und ja, er ist so jemand, ich glaube, ohne ihn würde ich nicht schreiben, wie ich schreibe und was ich schreibe. Und deshalb würde ich ihn, glaube ich, als die mitinspirierendste Begegnung nennen. nennen.
Tamara
00:49:10
Ja, er ist ja auch hier bei uns aus der Gegend, soweit ich weiß. Und ich habe damals, bevor ich selber geschrieben habe, mit einem Roman von ihm geliebäugelt, war mir nicht ganz sicher, ob ich ihn kaufen soll oder doch ein anderes Buch. Habe ihn aufgeschlagen und da stand auf der Seite vorne für Tamara. Dann habe ich ihn gekauft.
Fabienne
00:49:30
Das hätte ich dann auch getan, ja.
Tamara
00:49:36
Genau. Und die letzte Frage. Welches Klischee möchtest du denn nie wieder in einem Buch lesen?
Fabienne
00:49:42
Da habe ich so lange drüber nachgedacht. Es gibt so viele Klischees, ich sage mal so die Vergewaltigung im High-Fantasy-Roman, die toxische Beziehung in der Romantik oder sonst was. Und ich habe mir, das sind so Dinge, die ich oft gelesen habe und wo ich denke, das brauche ich jetzt nicht unbedingt mehr. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich es partout sagen würde, das will ich nie wieder lesen, weil ich glaube, es gibt immer noch Menschen, für die können solche Szenen auch wichtig sein oder alles kann für jeden irgendwie wichtig sein. Ein jemand, der vielleicht noch nie was über toxische Beziehungen gelesen hat und so plötzlich an so einem Buch merkt, oh, das ist aber irgendwie nicht richtig. Deshalb finde ich es so schwer, irgendwelche Klischees zu verbieten oder zu verteufeln. Denn jedes Klischee kann für irgendjemanden ein Hinweis zum Nachdenken sein oder vielleicht sogar ein Spiegel und sagen, ja, Moment, das ist bei mir auch so. Das ist nicht gut, stelle ich hier gerade fest. Wenn ich sehe, also das sind so Sachen, daher finde ich es irre schwierig, da was zu nennen tatsächlich.
Tamara
00:50:39
Ja, auch eine interessante Sichtweise, ja.
Vera
00:50:43
Auf jeden Fall. Ja, liebe Fabienne, also du hast uns in vielfacher Hinsicht beeindruckt und inspiriert. Vielen, vielen Dank dafür. Ich hoffe natürlich, dass für euch, liebe Hörerinnen und Hörer, ihr auch einiges mitnehmen könnt und konntet. Und vielleicht ist ja auch der ein oder andere von euch jetzt fasziniert, um mal einen Beitrag zu der großen Welt der Geschichten aus den Herbstlanden oder auch Sommerlanden und Winterlanden weiter zu machen. Ihr wisst, an wen ihr euch wenden könnt. Wir packen natürlich alle Infos in die Shownotes und freuen uns auch über euer Feedback, wie ihr wisst. Also nicht empfehlt uns weiter und bleibt uns gewogen. Bis nächste Woche. Ciao.
Tamara
00:51:25
Ciao, ciao. Danke.