Die Zwei von der Talkstelle

Gespräche aus der Selfpublisher- und Buchbubble

Hilfe, 1-Sterne-Rezensionen! Andrea Reinhardts Tipps für Umgang & Marketing

Die erste 1-Sterne-Rezension fürs eigene Buch ist oft ein Schocker. Doch je erfolgreicher man veröffentlicht, desto mehr negative Meinungen muss man auch aushalten.

06.11.2025 57 min

Zusammenfassung & Show Notes

Die erste 1-Sterne-Rezension fürs eigene Buch ist oft ein Schocker. Doch je erfolgreicher man veröffentlicht, desto mehr negative Meinungen muss man auch aushalten.
Thriller-Autorin Andrea Reinhardt geht inzwischen sogar mit beleidigenden Rezensionen nicht nur entspannt um, sie nutzt sie auch gleich für ihr Marketing. Mit Vera und Tamara spricht sie darüber, wie sie gelernt hat, mit fiesen Rezensionen umzugehen, und wie sie damit sogar Verkäufe generiert.
Außerdem erzählt die erfolgreiche Hybridautorin von ihrem Weg zum Vollzeitschreiben und teilt ihre Herangehensweise an ein cleveres Buchmarketing. 

Gespräche über das Schreiben und Veröffentlichen von Büchern, egal ob Selfpublishing oder Verlag. 


Die erste 1-Sterne-Rezension fürs eigene Buch ist oft ein Schocker. Doch je erfolgreicher man veröffentlicht, desto mehr negative Meinungen muss man auch aushalten.

Thriller-Autorin Andrea Reinhardt geht inzwischen sogar mit beleidigenden Rezensionen nicht nur entspannt um, sie nutzt sie auch gleich für ihr Marketing.

Mit Vera und Tamara spricht sie darüber, wie sie gelernt hat, mit fiesen Rezensionen umzugehen, und wie sie damit sogar Verkäufe generiert.
Außerdem erzählt die erfolgreiche Hybridautorin von ihrem Weg zum Vollzeitschreiben und teilt ihre Herangehensweise an ein cleveres Buchmarketing.

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'Eine Brücke aus Luft' von Carolin Lüders
https://shop.tredition.com/booktitle/Eine_Br%3fcke_aus_Luft/W-641-452-681

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Vera:
11. November 2025, 19 Uhr - Lesung - Langenfeld https://vera-nentwich.de/termine
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Tamara:
30.11.2025, WeihNERDSmarkt in Völklingen/Saar: https://www.next-heroes.de/weihnerdsmarkt/
06.12.2025, Winterlesezauber in Fellbach (Stuttgart): https://winterlesezauber.de/

'Ich vermisse mich' von Jule Pieper
https://www.amazon.de/Ich-vermisse-mich-Selbstfindung-Lebensfreude-ebook/dp/B0FKC1M4K1/

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Transkript

Tamara
00:00:00
Hilfe, ein Sterne Rezi, was jetzt? Heute haben wir die erfolgreiche Thriller-Autorin Andrea Reinhardt bei uns und sie geht sehr resilient und auch sehr charmant mit ein Sterne Rezis um. Sie nutzt es nämlich unter anderem sogar fürs Marketing. Das wollten wir natürlich genauer wissen.
Vera
00:00:18
Und wir haben dann natürlich auch nachgefragt, was hat sie so erfolgreich gemacht? Es kann ja nicht nur sein, dass es der Umgang mit Rezis ist. Es gibt sehr viele spannende Aspekte, hört auf jeden Fall rein. Die zwei von, Hallo zusammen, hier sind die zwei von der Talkstelle mit Folge 286. Wie ihr wisst, sind wir der Podcast rund ums Schreiben und Veröffentlichen, ganz egal, ob im Self-Fablishing oder im Verlag. Mir gegenüber sitzt die bezaubernde Tamara Leonard und ich bin wie immer Vera Nentwig und freue mich auf ein anregendes Gespräch. Ja, ist ja immer schön, wenn wir uns treffen einmal die Woche und über das Schreiben und alles andere plaudern.
Tamara
00:01:23
Auf jeden Fall. Vielleicht bin ich noch ein bisschen kratzig. Mich hat es ja direkt nach unserer letzten Aufnahme ins Bett verschlagen, wo ich dann auch erstmal geblieben bin. Aber ich fühle mich soweit bis auf ein bisschen Husten wieder gut.
Vera
00:01:37
Ja, also bei mir kommt es alles glockenklar an.
Tamara
00:01:40
Das ist schön.
Vera
00:01:42
Genau. Und was machen die Schreibprojekte?
Tamara
00:01:45
Ja, ich schreibe noch so ein bisschen an anderem Kram vor mich hin, habe jetzt mit dem neuen Romanprojekt noch nicht angefangen, aber ja, das, was ich gerade am Schreiben bin, das macht mir auch viel Spaß.
Vera
00:02:03
Naja, nein, ich muss geschehen, ich bin jetzt auch wieder so ganz gut rein, weitergekommen, die letzten Tage, gut, heute habe ich ein bisschen geschwächelt, aber ja, und bin jetzt so ganz zuversichtlich, dass ich da mit meinem Projekt vorankomme, mit dem neunten Fall von Wiener Hagen und dann schauen wir weiter. Ansonsten stehen jetzt ein bisschen ereignisreiche Tage an. Am Wochenende ist das Ladies Crime Festival der Mörderchen Schwestern in Speyer. Und das ist quasi so alles rund um die Vollversammlung des Vereins und ein schönes Rahmenprogramm. Dann nächste Woche, Dienstag, habe ich eine Lesung in Lacken.
Tamara
00:02:51
Wo?
Vera
00:02:52
In Langenfeld bei der Kulturvereinigung Falter. Da bin ich immer so einmal im Jahr.
Tamara
00:02:58
Sehr schön.
Vera
00:02:58
Ja, freu ich mich auch. Ist immer ganz nett da. Und dann am Samstag nächste Woche haben wir ein großes Konzert mit den Soulville Jazzsingers, noch mit zwei anderen Chören dabei. Und ja, ich muss noch das eine oder andere Lied noch voll auswendig lernen. Da bin ich etwas in Verzug. Mal sehen, wie weit das wird schon irgendwie schief gehen. Und ja, also von daher ereignisreiche Tage stehende.
Tamara
00:03:26
Ja, wie aufregend. Ja, ich habe zum Glück jetzt zumindest geplant, erst mal im November nicht so viel, was ganz gut ist, weil ich gerade privat sehr viel zu tun habe. Gut, wir haben morgen ein Netzwerktreffen vom Self-Publisher-Verband hier regional, da freue ich mich schon drauf. Also wenn die Folge rauskommt, quasi gestern. Aber ansonsten ist erst Ende des Monats wieder was. Da habe ich einen Tisch im saarländischen Völklingen auf dem Weihnachtsmarkt und zwar am 30. November. Also kommt unbedingt vorbei, wenn ihr in der Nähe seid. Das ist, ja, ich war die letzten zwei Jahre als Besucherin schon da und das war sehr schön. Und dann am 6.12. bin ich ja in Stuttgart auf dem Winterlesezauber. Das steht bei mir jetzt so an Terminen an.
Vera
00:04:16
Ja, auch schön, auch schön. Nö, und sag mal so, wenn die nächste Woche rum ist, dann wird es ruhig, dann steht eigentlich nichts mehr an. Naja, gut, dann, wie gesagt, muss geschrieben werden und... Alles läuft seinen Gang, würde ich sagen.
Tamara
00:04:33
Ja, das hoffe ich.
Vera
00:04:36
Ja, genau. Man weiß ja nicht, was so kommt. Und ja, dann schauen wir doch mal, was unser Gast zu erzählen hat. Heute geht es ja um ein Thema, das, glaube ich, viele Schreibende, also zumindest die, die schon mal was veröffentlicht haben, durchaus betrifft, würde ich sagen.
Tamara
00:04:54
Ja, ich habe unseren Gast kennengelernt, als ich 2018 zum allerersten Mal auf einer Frankfurter Buchmesse Standdienst am Stand des Self-Publisher-Verbandes hatte und sie hatte mit mir Standdienst. Da war sie auch ganz frische Autorin, jetzt ist sie super erfolgreiche Autorin und ich bin halt ich. Auf jeden Fall habe ich auch immer wieder verfolgt, was sie so macht. Und was mich wahnsinnig beeindruckt hat, ist generell ihr Marketing. Und da vor allem, wie sie so klug und charmant mit dem umgeht, was uns alle eigentlich total ängstigt, nämlich mit schlechten Rezensionen. Und das wollen wir uns heute mal genauer anhören und ihre Tipps von ihr bekommen. Ganz herzlich willkommen, Thriller-Autorin Andrea Reinhardt. Hallo.
Andrea
00:05:45
Hallo, danke für die Einladung.
Tamara
00:05:47
Sehr schön, dass du da bist. Ich habe jetzt im Vorfeld nochmal so ein bisschen gestöbert. Meine große Freude zum Teil ist, dass ich bisher nur eine Einsterne-Rezension habe. Das liegt aber daran, dass ich Rezensionen im niedrigen zweistelligen Umfang habe. Bei dir geht es ja bei einigen Büchern auf Amazon fast auf die 4000 Rezensionen raus und das ist klar, dass man da nicht alle begeistern kann. Geschmäcker sind ja so verschieden, aber die Leute sind teilweise schon fies.
Andrea
00:06:22
Ja, also es gibt welche, ich bin ja prinzipiell wirklich ein Mensch, der mit schlechter Kritik sehr gut umgehen kann. Also das stört mich auch gar nicht, solange sie nicht in die Beleidigungen reingehen. Die Beleidigungen gehen mir auch ehrlich gesagt wirklich hintenrum vorbei. Das ist nicht so, dass mich das verletzt, aber es ist halt einfach, es ist nicht ernst zu nehmen. Und das ist natürlich schade, weil es den Durchschnitt teilweise runterkuckt. Gerade wie du sagst, wenn welche nicht so viele Rezis haben und dann sind dann zwei Einsterne Rezis dabei, dann ist der Durchschnitt gleich mal richtig runtergesagt. Das ist natürlich immer schade. Aber ich glaube, dass viele Menschen diese Rezi nutzen, um ihre Unzufriedenheit irgendwie auszulassen. Also das kann ich mir nicht alles vorstellen.
Tamara
00:07:12
Du meinst so die generelle Unzufriedenheit mit ihrem Leben?
Andrea
00:07:15
Entweder das oder es sind vielleicht auch manchmal Kollegen oder Kolleginnen, die selbst nicht so erfolgreich geworden sind oder es nicht klappt oder nach zehn Jahren immer noch nicht klappt. Die geben ja auch gerne mal Einstern-Rezis. Das ist ja mittlerweile kein Geheimnis mehr. Und ja, vielleicht ist da wirklich ein bisschen Unzufriedenheit dabei oder halt allgemeine Unzufriedenheit. Und im Internet kann man es halt rauslassen. Man weiß ja, auf diese Rezension kann keiner antworten. Ich kann da nichts drunter schreiben. Es war ja früher mal so, aber das geht nicht mehr. Also man kann sich da ja auch wirklich nicht mehr gegen wehren.
Tamara
00:07:50
Aber das ist ja im Prinzip, also ich denke, es gibt ja zwei Level von es trifft mich. Das eine vielleicht, dass man dann wirklich sich fragt, oh, muss ich da noch feilen? Was man natürlich konstruktiv aufnehmen kann, aber was einem vielleicht auch ein bisschen Selbstbewusstsein mal nehmen kann. Und das andere so dieses Persönliche, gerade wenn du sagst, es könnten KollegInnen sein, also da geht es ja richtig ans Persönliche.
Andrea
00:08:19
Ja, also das versuche ich dann auch immer so ein bisschen zu differenzieren. Also ich bin definitiv jemand, die guckt und wenn zum Beispiel drei, vier, fünf Rätis sind, wo wirklich das Gleiche kritisiert wird, zum Beispiel der Ermittler ist irgendwie langweilig oder so, dann nehme ich mir das zu Herzen und dann bespreche ich das auch oft mit meiner Lektorin, wo ich sage, achte bitte nochmal im Manuskript darauf, dass er vielleicht nicht so langweilig rüberkommt. Das hilft mir ungemein und das sind aber meistens ja oft Rezensionen, die nicht unbedingt mit einem Stern, sondern halt mit drei Sternen oder so wertet werden, wo einfach konstruktive Kritik dahinter ist. Und ich nehme mir die sehr zu Herzen und versuche das auch zu ändern, muss aber auch sagen, ich kann nicht alles ändern. Also es gibt auch gewisse Dinge, wo ich sage bis hierher und nicht weiter, wie jetzt zum Beispiel, als ich gesagt bekommen habe, ich soll meine Täter nicht mit Schweinen vergleichen. Ja, also ich habe eine E-Mail bekommen, ich soll die nicht immer als Schwein bezeichnen, weil Schweine eigentlich sehr intelligente Tiere sind. Und dann denke ich mir, es ist halt schwierig. Ich versuche halt zum Beispiel in meinen Büchern Ableismus zu verhindern, weil das oftmals so in diese Verbindung gesetzt wird. Aber ich denke mir nichts dabei, wenn ich sage, das ist ein Schwein oder ein krankes Schwein, damit reine ich nicht das Tier. Ich verrente den Charakter dieses Täters, ne?
Vera
00:09:43
Dann muss ich jetzt mal zwischenfragen, als nicht-lateiner Ableismus ist was?
Andrea
00:09:48
Also wenn man quasi solche Phrasen nimmt wie, irre, du bist doch Wahnsinn, also dass auf eine Behinderung quasi reduziert wird, das versuche ich immer so ein bisschen zu vermeiden, wobei das auch mittlerweile echt ein Riesenthema geworden ist und ich finde es schwierig manchmal noch, manchmal denke ich mir, okay, bald brauche ich gar nichts mehr zu schreiben, weil irgendjemand fühlt sich immer angegriffen.
Tamara
00:10:11
Ja, es sind natürlich viele Worte, wo am Schluss nicht mehr so viel Fundus übrig bleibt, der nicht schwierig ist, was einfach historisch bedingt ist. Früher hat man sich keine großen Gedanken darüber gemacht und jetzt müssen wir schauen, wie wir damit umgehen können und was es denn für Alternativen gibt. Genau. Aber warum wir jetzt mit dir über schlechte Rezensionen sprechen, also an der Stelle muss ich auch unbedingt dazu sagen, natürlich ist die Menge der fantastischen Rezensionen viel, viel größer. Da fallen Wörter wie Meisterwerk und so weiter. Aber was ich eben so toll finde, du hast eine Zeit lang solche Ein-Sterne-Rezis genommen und Posts draus gemacht und das nicht in diesem jammernden, anklagenden Ton, wie das manchmal vorkommt, sondern sehr charmant, so ein bisschen sarkastisch mit einem Augenzwinkern.
Andrea
00:11:03
Also ich nutze gern auch diese Art von Rezis, um aufzuklären. Also es gibt ja manchmal Rezis, wo zum Beispiel permanent Lektoren, hat das Buch kein Lektor gesehen oder oder oder. Und wo ich dann immer sage, die Lektoren sind ja nicht die, die das Buch geschrieben haben. Und die Lektoren geben ja im Grunde nur Vorschläge und ich als Autorin entscheide, was davon nehme ich an und was nicht. Also sprich, es gibt keinen Beweis dafür, dass ich, dass die Lektorin das nicht kritisiert hat, was ich da geschrieben habe. Und deswegen nehme ich diese Rezis A gern zur Aufklärung, dass man halt nicht alles kritisieren kann und, Ja, ich sage mal so Beleidigungen und sowas ziehe ich ins Lächerliche. Weil ich finde es halt manchmal, ich weiß nicht, es gab mal eine Rezit, da hat wirklich jemand mit einem Lineal ein Foto gemacht, gemessen, ob das wirklich die Seiten so groß angegeben ist, wo ich immer denke. Oder aber zum Beispiel, wenn sie schreiben, das Buch ist auseinandergefallen, dass die Leute verstehen nicht, dass die Rezension für den Autor ist, also dass quasi die Geschichte rezensiert wird oder beurteilt wird und dass wir nichts dafür können, wenn der Druck schief geht oder Amazon ein falsches Buch rausschickt oder oder. Deswegen versuche ich es schon gern aufzuklären. Und die Beleidigung, die ziehe ich ins Lächerliche einfach.
Vera
00:12:30
Jetzt muss ich aber nochmal nachfahren. Und ich weiß, als Tamara das Thema vorschlug, habe ich auch schon so ein bisschen gezuckt. Zum einen ist es natürlich so, Rezensionen treffen alle, die irgendwie Bücher in die Öffentlichkeit bringen. Andererseits habe ich sehr früh gelernt, dass ich gerade dem Negativen eigentlich doch eher keinen Raum geben sollte. Also ich bin ja auch schon mal länger dabei. Ich kenne natürlich noch die Zeit, als man da noch darauf antworten konnte, aber das wäre doch schlimmer. Damit gebe ich dem ja noch mehr Bedeutung. Klassischer Spruch, don't feed the trolls. Warum beschäftigst du dich damit überhaupt?
Andrea
00:13:16
Ja, ich nehme es auch einfach als Marketinginstrument, weil ganz ehrlich, wenn ich genau diese Beleidigung oder diese Sachen poste, dann kannst du darauf wetten, dass dann extra welche das Buch kaufen, um zu gucken. Also schreiben sie auch mal Kinder, dass die sagen, oh, jetzt kaufe ich es mir erst recht, jetzt gucke ich erst recht mal rein. Also klar, das ist natürlich auch irgendwo ein Marketinginstrument, aber auch, wie gesagt, als Aufklärung. Ich würde gerne manchmal aufklären, dass manche Rezensionen einfach unangebracht sind, wie zum Beispiel die auseinanderfallenden Seiten oder so, dass das den Durchschnitt runterdrückt, obwohl der Autor nichts dafür kann.
Tamara
00:13:59
Ja, ich meine im Prinzip, man sieht immer überall die Posts, wie toll ist mein Buch und wie sehr lieben die Leute mein Buch und natürlich mit sowas fällst du auf und dann guckt man ja dann doch mal, was ist denn das eigentlich und ich will mir jetzt selber eine Meinung dazu bilden.
Andrea
00:14:16
Genau. Ja, und ich bin ja auch jemand, ich bin immer authentisch. Also ich zeige eben nicht immer nur die Sonnenseite des Autorendaseins, sondern ich zeige ja auch die negativen Seiten. Es ist ja, der Erfolg ist ja nicht immer nur stetig am Wachsen, sondern es gibt ja auch immer ganz viele Tiefs dazwischen. Und diese schlechten Rezensionen, die gehören halt einfach dazu. Und deswegen sage ich auch immer, es bringt nichts, sich hinzusetzen und zu jammern und zu sagen, ich habe schon wieder eine Einsternrezie und ich verstehe das überhaupt nicht. Es ist einfach Fakt, dass wir nicht allen gefallen können. Das tut weh, natürlich. Und am Anfang habe ich auch große Probleme gehabt, mit Einsterne-Rätzig zurechtzukommen, weil man ist ja von seiner Geschichte auch überzeugt. Aber es gehört dazu und es gehört bei jedem Auto dazu. Es gibt kein Auto, der 5,0 Durchschnitt hat. Das gibt es einfach nicht.
Tamara
00:15:06
Ja, das wäre ja auch schon wieder verdächtig.
Andrea
00:15:09
Genau.
Tamara
00:15:09
Aber das wollte ich tatsächlich jetzt auch fragen. Also am Anfang... Fasst es einen an. Wie hast du es geschafft, darüber wegzukommen oder eine neue Einstellung zu finden und einen Weg zu finden, da besser mit umzugehen? Weil ich denke mal, gerade je erfolgreicher man wird, desto mehr muss man das ja auch einfach.
Andrea
00:15:32
Genau, also das hat sich eigentlich immer so die ganze Zeit dann ergeben. Umso erfolgreicher ich wurde, umso mehr ich veröffentlicht habe, umso höher ich im Ranking kam, umso mehr kamen natürlich auch die Einstern-Rätsel. Also bei mir kann man zum Beispiel wirklich darauf wetten, nach 24 bis 48 Stunden nach Veröffentlichung habe ich meine erste Einstern-Rätsel drin, reizt aber ohne Text, sondern nur dieses Klicken, was bei Amazon ja geht. Und ich habe irgendwann, also angefangen damit zurecht zu kommen, bin ich eigentlich, als ich mir gesagt habe, okay, ich nehme mir das einfach mal zum Herzen. Ich habe mir dann Zeit genommen, habe mal die ganzen ein- und zwei Sterne Rätsel durchgeguckt und habe mir aufgeschrieben, was genau kritisiert wird, und dann zu gucken, ist das jetzt oft dann im Vergleich gesetzt, was für gute Rätsel das sind und habe dann gesagt, okay, ich kann das als Kritik annehmen. Das, was für mich vollkommen in Ordnung ist, kann ich ändern Und das, wo ich sage, das möchte ich genauso haben, so lasse ich das auch, das ist mir dann auch wurscht. Und die Beleidigungen, da habe ich am Anfang am meisten zu knabbern gehabt, muss ich sagen, weil ich dann immer denke, ich kenne so Menschen nicht in meinem Leben, die so beleidigend sind oder sowas raushauen. Da hatte ich stark zu kämpfen, aber mittlerweile denke ich mir einfach, macht ihr mal. Ich erkläre es mir so, dass ich zufrieden bin mit meiner Leistung, dass ich was erreicht habe und fertig. Da bin ich stolz drauf. Und wenn dann welche meinen, sie müssen mich beleidigen, dann bitte.
Vera
00:17:00
Jetzt hast du ja gerade schon am Anfang schon so gesagt, dass du glaubst oder du weißt es so wirklich sogar, dass es tatsächlich irgendwelche anderen Autoren oder Autorinnen sind, die da unter der Gürtellinie rezensieren. Wie kriegst du das raus? Guckst du da, recherchierst du dann, wer das ist? Das sind ja oft dann irgendwelche Pseudonyme oder so.
Andrea
00:17:23
Genau, nee. Also recherchieren, wer das ist, tue ich nicht. Weil mir ist es ehrlich gesagt auch wirklich egal. Ich kriege es halt mit. Also besonders extrem kriegt man das ja auf TikTok mit. Das ist ja wirklich teilweise eine sehr, sehr toxische Sache. Da kriegt man halt mit, dass Gruppen gebildet werden, wo unter anderem wohl Autoren und Blogger drin sind, die sich verabreden. Erfolgreiche Autoren, die Social-Media-Sachen zu melden, damit die Accounts gesperrt werden. Im Moment ist es ein Trend, die Bücher bei Amazon zu melden, solange bis Amazon erst mal sagt, okay, wir müssen das erst mal sperren, um zu gucken, was dahinter steckt. Verabredungen dazu, Ein-Sterne-Rätsel zu verteilen, damit das Buch im Ranking sinkt und sowas. Also das wird überall mittlerweile kommuniziert. Beweise hat keiner wirklich, deswegen recherchiere ich da auch nicht, interessiert mich auch nicht. Ob es bei mir so ist oder nicht, weiß ich nicht, ist halt immer auffällig, wenn nach 24 Stunden schon die erste Rezi da ist. Da muss man dann wirklich, wirklich drauf wetten.
Tamara
00:18:30
Ja, von diesen Gruppen habe ich auch kürzlich gelesen, da ist wohl eine irgendwie aufgeflogene WhatsApp-Gruppe.
Andrea
00:18:37
Genau.
Tamara
00:18:38
Ja, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll.
Andrea
00:18:41
Es ist halt manchmal so, dass Leser oder Blocker aus diesen Gruppen aussteigen, weil sie damit eben nicht mehr zurechtkommen und dann halt mal den Mund aufmachen und das auch sagen, dass das gewisse Leute machen. Aber Namen nennen tut natürlich keiner offiziell, weil es ist ja auch eine rechtliche Sache, irgendwas zu toppen. Man hat ja auch keine großen Beweise einfach dafür.
Tamara
00:19:04
Aber macht das gar nichts mit dir? Ja, weil mein Gefühl ist gerade, wenn ich jetzt den Eindruck hätte, davon betroffen zu sein und ich würde so über eine Messe laufen zum Beispiel, dass da bei mir die Gedanken losgehen würden. Warst du das? Warst du das? Wer von euch war es? Also ich... Ob da, das wird mir schon vieles irgendwie erschweren.
Andrea
00:19:27
Also es ist natürlich, es macht verdammt wütend. Also wenn es wirklich so ist, aber dadurch, dass ich eben nicht irgendeinen dicken Beweis habe, also es ist keiner zu mir gekommen und gesagt, hör mal Andrea, die und die haben sich zusammengetan und wollen dein Buch jetzt melden, solange bis es gesperrt wird oder, oder, solange beziehe ich das nicht auf mich. Ich glaube wirklich, dass jeder erfolgreiche Autor irgendwie davon betroffen ist. Also ich meine, jeder merkt es dass halt sehr, sehr schnell diese Einstirn-Rezis kommen, sobald man veröffentlicht hat. Aber man kann es halt nicht beweisen. Also solange ich es nicht beweisen kann, beziehe ich das nicht auf mich. Es kann auch genauso gut sein, dass es eben eine Leserin ist, die es halt immer wieder mit mir probiert und nach 24 Stunden feststellt, nee, ist nicht. Ist immer noch nicht meins oder so. Kann ja auch sein, weiß man nicht. Deswegen lasse ich das nicht so nah an mich rankommen. Auf gar keinen Fall. Weil das würde mich, glaube ich, zerstören. Das würde mir die Lust am Schreiben nehmen.
Tamara
00:20:23
Ich spinne mal eine Geschichte, wo du das gerade sagst, damit wir uns alle ein bisschen besser fühlen. Also es gibt diese Amazon-Crime-Serie Good Omens mit David Tennant, den ich sehr, sehr liebe. Und die Idee der Geschichte, der Serie gefällt mir so gut. Ich möchte die so gerne mögen und wegsuchten. Ich habe es jetzt letzte Woche zum dritten Mal versucht und nach anderthalb Folgen wieder abgebrochen. Das war mein dritter Versuch und, Aber es ist immer wieder dieses, ich würde es so gerne wollen. Vielleicht gibt es ja auch wirklich Lesende, die sagen, Mensch, die Andrea, die ist so sympathisch und ich möchte so gerne ihre Bücher mögen und stellt dann fest, es ist halt doch nicht mein Geschmack.
Andrea
00:21:10
Das kann ja durchaus sein. Also ich habe tatsächlich eine Leserin, die findet man in den Rezensionen wirklich bei jedem Buch und sie schreibt jedes Mal das Gleiche, dass sie alle meine Bücher gelesen hat und dieses Mal war es aber gar nicht gut, aber ich habe von ihr immer einen Stern gekriegt. Also höchstens mal zwei, aber sonst höher ging es nicht. Und sie gibt nicht auf. Natürlich fragt man sich als Auto dann, okay, warum tust du es dir dann immer wieder an? Lass es doch einfach. Kauf doch nicht. Ich habe jetzt 23 Bücher. Wenn nach 23 Büchern der Geschmack einfach nicht getroffen ist, lass es doch. Dann kauf es dir doch einfach. Das hinterfrage ich dann schon. Und dann muss ich aber sagen, fahre ich mich runter, wo ich sage, okay, das ist für mich mittlerweile ein Running Gag, das gehört jetzt dazu, die macht es halt und ich habe trotzdem dran verdient, sie kauft halt.
Vera
00:22:02
Zum einen möchte ich dir sagen, Tamara, ich finde die Serie absolut genial.
Tamara
00:22:07
Das freut mich ehrlich für dich. Ich würde das gerne auch fühlen.
Vera
00:22:16
Aber du hast zwar dann noch anderthalb Folgen aufgegeben, aber du hast halt keine 1-Sterne-RC gemacht.
Tamara
00:22:23
Das ist richtig.
Vera
00:22:24
Die Frage ist jetzt auch, ich ringe gerade mit mir, muss ich mich jetzt freuen, dass ich noch nicht so erfolgreich bin? Also ich bin jetzt noch so in der Liga bei Tamara. Es kommt vereinzelt mal vor, dass ich meine einen Sterne ja, Rezi will ich ja gar nicht sagen, weil da wird ja nur ein Stern geklickt, also kein Text dazu. So ein oder zwei, also ganz selten. Das heißt, wahrscheinlich laufe ich noch zu sehr unter dem Radar diverser Hater, und darf mein Köpfchen nicht zu sehr aus dem Wasser strecken, sonst wird versucht, der abzuhaken. So, jetzt weiß ich nicht, auf welche Frage das hinausläuft.
Tamara
00:23:08
Aber ich denke gerade so an unsere letzte Folge, wo es auch so ein bisschen drum ging, so an innere Blockaden. Und es kann ja durchaus sein, jetzt vielleicht nicht unbedingt bei dir oder bei mir, vielleicht aber auch doch, ich weiß es nicht. Aber bei der einen oder anderen Person, dass man innerlich so denkt, Wenn ich zu erfolgreich wäre, dann werde ich zum Opfer dieser ganzen, ich nenne es jetzt mal Machenschaften und dann doch lieber bei meinen kleineren Verkaufsmengen bleiben.
Andrea
00:23:38
Also, aber dann lässt du dich halt beeinflussen, dann lässt du dir deinen Traum ja zerstören von anderen Menschen und genau andersrum sollte es sein. Also, ich bin so ein Typ, dann erst recht. Wenn mir einer, sage ich mal, ans Bein pinkeln möchte, dann mache ich das erst recht. Weil es ist mein Leben, es ist mein Ziel, mein Wunsch, mein Traum und für das arbeite ich hart. Und wir wissen das alle, das ist in jedem Beruf so. Wer erfolgreich ist, der hat eben auch mit Neidern zu kämpfen, egal in welcher Form. Der eine lässt es halt mehr raus, der andere, ich bin auch neidisch. Also es ist nicht so, dass ich nicht neidisch bin. Ja, ich denke mir auch manchmal, oh Gott, das hätte ich auch gern. Aber ich würde halt niemals irgendjemanden deswegen schaden wollen, weil ich so missgünstig bin. Ich freue mich für jeden, der es schafft und ich freue mich für jeden, der noch erfolgreicher ist. Ich würde niemals irgendwas tun, was den schadet. Aber ich bin trotzdem neidisch und gesunder Neid ist vollkommen in Ordnung und wichtig, weil eigentlich sollte ich das ja anspornen, auch noch weiterzumachen.
Tamara
00:24:43
Ja, ja, das ist ja ein Unterschied, wenn man einfach Neid hat im Sinne von, das würde ich mir für mich auch wünschen oder eben, wie du sagst, Missgunst, dass man sagt, das hat die Person nicht verdient und da will ich jetzt was gegen tun.
Andrea
00:24:57
Genau.
Vera
00:24:57
Genau, aber wir wollen auch eher was dafür tun und deshalb gibt es jetzt zwischendurch nochmal einen Buchtipp von uns. Ja, wir haben wieder einen Buchtipp für euch. Ihr wisst, dass wir gerne auch dein Buch bei uns vorstellen. Schreib einfach ein E-Mail an alle-at-zwei-von-der-talk-stelle.de und wir senden dir alle Infos. Wer hat das denn dieses Mal gemacht? Was haben wir denn heute, liebe Tamara?
Tamara
00:25:26
Na, so läuft es hier nicht, das weißt du, Vera. Wir fangen mit dem Cover an wie immer.
Vera
00:25:30
Ah, okay. Ich habe gedacht, ich versuche es mal.
Tamara
00:25:34
Ich erzähle dir mal, was ich da sehe. und wir haben hier ein Cover, das ist zu einem großen Teil in lila-violett-Tönen mit ein bisschen rosa gehalten. Wir sehen oben und unten eine... Mit Kulisse im, ja, ich würde sagen, es wird gerade Abend, also die Lichter in den Häusern brennen. Also lustigerweise unten sind die Häuser richtig rum und oben stehen sie sozusagen auf dem Kopf. Und sowohl von oben als auch von unten ragt eine gezeichnete Hand ins Cover und zwischen den beiden Händen verläuft eine Spur aus Glitzerfunkensternchen. Also es sieht sehr, sehr atmosphärisch aus. Spricht mich total an, muss ich gestehen. Und das Buch heißt Eine Brücke aus Luft. Und geschrieben ist es von Carolin Lüders.
Vera
00:26:36
Also ich versuche jetzt so mir das Cover vorzustellen und irgendwie so das Genre zu raten. Also ist es ein Liebesroman oder was ist es genau?
Tamara
00:26:47
Es ist eine Kurzgeschichtensammlung. und ja, zum Genre lese ich am besten den Klappentext vor, das ist nämlich auch so sehr vielseitig, aber ich kann schon mal so viel verraten, wir schauen ja immer ins Buch rein, so ein bisschen, nicht nur wie es aufgemacht, sondern lesen auch so ein bisschen drin, können wir das wirklich empfehlen und ich habe in die erste Geschichte, ja, wollte wie immer reinlesen und habe mich komplett festgelesen, das schon mal als kleines Lob vorneweg und jetzt lese ich dir mal den Klappentext vor. Eine Psychologin forscht nach einem Heilmittel für die Krankheit des Verliebens, doch kann sie sich selbst vor Ansteckung schützen? Ein Test findet für jeden Menschen den passenden Seelenpartner, doch was, wenn der Seelenpartner jemand ist, den man hasst? Ein junger Mann wird von allen, die ihn kannten, vergessen. Findet er einen Weg aus der Einsamkeit? 15 Kurzgeschichten und Micro-Fictions erzählen von Verlorenheit, Verlieben, Verlust und dem Finden von Gleichgesinnten. Mal fantastisch zwischen Magie, Dystopie und Body-Horror, mal alltäglich auf einer Party oder in der Apotheke um die Ecke. Überall suchen die Figuren nach einer Verbindung zu anderen. Mithilfe von Worten, fragilen Schallwellen, einer Brücke aus Luft.
Vera
00:28:12
Boah, das ist auf jeden Fall sehr hineinziehend in die Geschichten. Ich fand jetzt auch die Fragestellung am Anfang schon, da hätte ich sofort geantwortet, ja, will ich auf jeden Fall wissen, wie das ist.
Tamara
00:28:27
Genau, also genauso atmosphärisch wie das Cover und es geht um Menschlichkeit und um Verbindung und insofern finde ich es auch einen sehr, sehr schönen Titel. Eine Brücke aus Luft, Brücken bauen zwischen Menschen, egal in welcher Situation, auf jeden Fall ein spannendes Thema. 15 Kurzgeschichten von Carolin Lüders. Schaut auf jeden Fall mal rein.
Vera
00:28:48
Ja, ich kann mir vorstellen, Kurzgeschichtensammlungen sind doch gerade zu Weihnachten immer genau passend. Also greift zu. Da sind wir wieder. Und wie ist das denn? Also jetzt muss man ja dazu sagen, das Verhältnis ist ja das Entscheidende. Also wenn man mal ein Prozent negative Rezensionen hat von 99 Prozent super tollen, dann kann man da sicherlich mit leben. Wenn es die Hälfte ist, ist es schon was anderes. Ich habe immer ganz am Anfang, als ich begann, gab es den Amerikaner John Lockey, der hat so Western-Romane geschrieben, der war damals in den USA einer der erfolgreichsten Self-Publisher. Und er hatte mal gesagt, er setzt immer im Verhältnis die Rezensionen über drei Sterne zu den Rezensionen unter drei Sterne. Und solange das Verhältnis halt positiv ist, ist er zufrieden. Und das habe ich mir dann so ein bisschen zu Herzen genommen. Und wie gesagt, das ist jetzt bei mir nur wenig. Aber wie ist das denn bei dir, wenn du jetzt Marketing damit machst? Guckst du morgens neugierig rein, aber finde ich wieder eine negative Rezi, damit ich da tolles Marketing mitmachen kann?
Andrea
00:30:12
Nee, also ich gucke mittlerweile auch tatsächlich nicht mehr jeden Tag oder auch bei den Veröffentlichungen nicht mehr so oft rein. Ich habe dann immer nach einer gewissen Zeit, wo ich denke, oh, kannst du ja mal wieder gucken. Dann gucke ich mir immer die Neuesten an. Ich habe auch lange nichts mehr gepostet, weil nichts mehr kam. Im Moment habe ich weder was lustig ist, wo ich was aufklären könnte. Von daher kam jetzt auch lange nichts mehr. Ich gucke sporadisch rein. Ich lese auch nicht mehr alle durch, weil das ist dann auch irgendwann zu viel. Was ich aber auch noch dazu sagen möchte, weil du das gerade gesagt hast, das Verhältnis zu gucken, ich bin auch ganz, ganz fest der Meinung, wenn ich jetzt zum Beispiel ein Buch veröffentliche und sehe, dass dann doch viel, viel mehr schlechte Rätis sind als gute oder dass es sogar auf gleichem Stand ist oder dass der Durchschnitt, sage ich mal so bei 3,5 und tiefer geht, dann sage ich mir als Autorin, oh, hier habe ich irgendeinen Mist gebaut. Also das nehme ich mir an und dann denke ich mir, okay, das musst du vielleicht nochmal überarbeiten. Also da würde ich auch niemals irgendwie sagen, boah, die sind alle gemein und schreiben nicht schlecht, sondern das würde ich definitiv auf mich beziehen und würde gucken, okay, was hast du da gemacht, was kannst du anders machen, vielleicht sogar das Buch rausnehmen, nochmal komplett überarbeiten. Also das muss man auch sagen. Man muss realistisch sein.
Vera
00:31:38
Ja, ja, genau. Also wie gesagt, es kommt auf die Menge, auf so eine einzelne, kann halt auch um was Verirrtes sein. Wobei ich, um da mal einen kleinen Exkurs zu machen nach unserer vorletzten Folge mit der Any Way, da hatten wir uns ja über die Schlagwörter, die sie da ins VLB eingibt, die dann das Ranking in Thalia-Shops und so beeinflussen. Das habe ich dann gemacht und habe da über diesen Punkt, da wollte ich eigentlich hin, auch mal wieder in den Thalia-Shop auf meine Bücher geguckt und ich habe festgestellt, dass mein letztes da tatsächlich den 5, nur 5 Sterne reizt. Ich sagte, okay, es sind nur 25, aber es sind nur 5 Sterne, wollte ich doch mal gesagt haben. Jetzt habe ich wahrscheinlich jetzt jemanden gereizt und ab morgen ist da auch eine 1 Sterne.
Tamara
00:32:22
Ja.
Vera
00:32:28
Wie ist das denn bei dir? Wir reden jetzt immer von Amazon. Ich denke mal, dass das auch so der Hauptpunkt ist, wo die Leute so damit umgehen. Hast du auch schon mal so mit anderen Plattformen? Es gibt ja auch noch so, wie heißt das, wer liest was oder so ähnlich. Oder noch so andere, wo auch Buchrezensionen verteilt werden. Beobachtest du das auch?
Andrea
00:32:51
Nee, tatsächlich nicht. Also ich habe das am Anfang wirklich jede Buchplattform, aber ich kriege auf den anderen Plattformen tatsächlich nicht so viel. Dadurch, dass meine Self-Publisher-E-Books halt einfach explosiv bei Amazon sind, kriege ich da auch die meisten Rezis. Die anderen Plattformen habe ich nicht auf dem Schirm. Das sind so, so wenig, also gucke ich nicht.
Vera
00:33:12
Ja gut, ich habe mir ja so einen Google Alert eingerichtet für meinen Namen und ein paar Buchtitel und so. Und dann meistens, wenn dann auf irgendeiner Plattform was veröffentlicht wird, in dem Moment, wo Google das mitkriegt, kriege ich halt dann eine Info.
Andrea
00:33:29
Ah, okay.
Vera
00:33:30
Dann gucke ich da schon rein. Aber meistens sind es die Rezis, die sind dann auch bei Amazon, oder die dann so im Rahmen von irgendwelchen Leserunden entstanden sind und dann einfach überall verbreitet werden. Also, dass da jetzt irgendwas Überraschendes war, eher nicht. Was schon mal so überraschend ist, was ich immer ganz witzig finde, wenn ich dann, ich kriege dann die Meldung, dass irgendein Buch, ein gebrauchtes Buch von mir auf Kleinanzeigen oder Ebay angeboten wird. Und das sind dann oft die Bücher, die es da mal, ich hatte ja mal so ein paar Bücher, die bei Aldi waren, die haben 1,95 gekostet und die werden dann dafür 3 Euro angeboten. Und dann denke ich immer, super, die verdienen mehr dran als ich. Ja, das stimmt. Ja, und jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen.
Tamara
00:34:21
Aber wo war es gerade von diesen Plattformen? Machst du eigentlich noch aktiv was dafür, dass du beim Release Rezensionen bekommst, so wie unser eins dann vorab Lesende hat? Oder läuft das bei dir automatisch?
Andrea
00:34:36
Es läuft eigentlich jetzt hauptsächlich automatisch. Also ich mache jetzt keine Leserunden mehr. Ich habe auch nicht wirklich irgendwie ein großes Blockerteam. Ich habe so feste Blocker, die ich so ziemlich von Anfang an habe, die aber irgendwas mitarbeiten. Also die Test lesen und dann auch nochmal mit drüber gucken und sowas. Also die auch nochmal Feedback dazugeben. Die schreiben natürlich dann auch eine Rezi. Ansonsten muss ich sagen, geht es mittlerweile schon ganz von alleine. Allerdings muss ich sagen, muss man sich, glaube ich, die Leser auch so ein bisschen dahingehend erziehen. Also jetzt zum Beispiel meine Stammleser. Die zum Beispiel auch meine Abonnenten von meinem Newsletter sind, die kläre ich auf. Ich kläre die immer auf, wie wichtig das für uns ist, dass man eine Rezi schreibt. Und da sind halt wirklich viele dabei, die warten, bis ich veröffentliche, lesen das auch zeitnah und wissen auch, ich gebe auch zeitnah gleich eine Rezi. Also so ein bisschen die Stammleser sich erziehen. Also dass man die wirklich aufklärt, wie wichtig das für uns ist. Und dadurch läuft das bei mir schon ziemlich alleine.
Vera
00:35:38
Jetzt muss ich da mal ein bisschen, jetzt kommen wir so ein bisschen in ein Thema, wo ich dann immer wach werde. Der Tamara hat ja vorhin gesagt, 2018 habt ihr euch kennengelernt auf dem Stand des Selbstabsicherverbandes. Heute läuft das bei dir sieben Jahre später richtig gut. Ich meine, die Zahlen von 4000 Rezis sprechen ja eine klare Sprache. Da werden ja dann auch entsprechend Verkäufe hinterliegen. Die Frage ist, Andrea, was hast du gemacht, um da hinzukommen?
Andrea
00:36:09
Ja, wenn ich das so genau wüsste.
Vera
00:36:11
Also wie viele Bücher veröffentlichst du im Jahr?
Andrea
00:36:13
Also mittlerweile, dadurch, dass ich es hauptberuflich mache, sind es vier bis fünf, je nachdem, wie ich Lust und Laune habe. Allerdings muss ich sagen, ist es daher gekommen, weil ich jetzt zusätzlich ja auch noch im Verlag veröffentliche und nicht nur im Self-Publishing, aber im Verlag eben deutlich weniger verdiene als im Self-Publishing, sodass ich nicht sagen kann, okay, ich lasse jetzt im Self-Publishing ein Buch weg. Ich muss schon meine nachreichen. Und ich glaube, meine Sache ist einfach, dass ich bin ja aus Versehen Autorin geworden. Ich wollte das eigentlich überhaupt nicht. Und deswegen bin ich da mit null Erwartungen drangegangen. Ich bin einfach ungeklärt. Ich habe gedacht, ich mache das. Klar, ich hatte schon irgendwie das Ziel, damit Geld zu verdienen. Bin ja auch eines Besseren belehrt worden, dass man da 20 Euro im Monat verdient erst mal. Das musste ich ja auch erst mal schlucken. Aber ich habe nie den Traum gehabt, vom Schreiben zu leben oder ein großer Autor zu werden oder sonst irgendwas. Und ich glaube, ich bin da einfach so drangegangen und mit wenig Verbissenheit und ohne Ziel einfach erst, wo das dann immer erfolgreicher wurde, wo ich dann gesagt habe, eigentlich ist es ja doch nett, dieser Job. Dann habe ich mich wirklich aktiv bemüht, dass ich immer weiterkomme. Ansonsten kann ich nur sagen, man muss unbedingt kontinuierlich veröffentlichen. Wenn man sich immer ein, zwei, drei Jahre dazwischen Zeit lässt, ist es schwierig, diese Reichweite aufzu. Die Leser laufen dir halt fort, die sind sehr schnelllebig und es gibt dafür einfach viel zu viele Bücher. Und in dem Zeitraum, wo du vielleicht nicht veröffentlicht, können die schon wieder drei neue Autoren kennengelernt haben, die schneller sind als du und dann eben die erst mal lesen. Also das spielt natürlich auch eine ganz große Rolle mit. Man muss am Ball bleiben. Also ich habe fast keine Hobbys mehr. Ich arbeite wirklich sehr, sehr, sehr viel am Computer, weil es ist ja auch nicht nur das Schreiben. Es ist ja wirklich noch vieles drumherum, was du machen musst.
Vera
00:38:12
Ja, aber da lass mich da ein bisschen tiefer jetzt bohren, wenn es okay ist. Wie sieht denn dann so ein Arbeitstag bei dir aus?
Andrea
00:38:21
Ja, also ich habe ja, wie ihr gesehen habt, schon einen älteren Sohn, der Mami nicht mehr so braucht. Der ist ja vormittags sowieso in der Schule, dann kann ich immer gut schreiben. Also ich fange um acht an und schreibe dann erstmal komplett drei, vier Stunden durch bis um zwölf. Nachmittags ist dann immer ein bisschen weniger, weil ich dann mit ihm, mit der Schule so ein bisschen zu tun habe. Und dann arbeite ich abends nochmal, je nachdem, was ansteht. Also weiß ich nicht, habe ich eine Lesung, dann bereite ich mich eher darauf vor. habe ich eine Veröffentlichung, gucke ich, dass das Marketing gemacht wird, habe ich mal gerade nichts, schreibe ich auch noch mal.
Vera
00:38:56
Okay. Wie schaffst du das? Ich muss gestehen, dass ich gerade in den letzten Tagen, wir haben ja jetzt schon viele Gespräche geführt und, ich habe mir auch gesagt, du willst das alles ein bisschen intensivieren, du musst da einfach dann auch mal jetzt mein Schäppchen drauf tun und mir gelingt es nicht, drei, vier Stunden am Stück zu schreiben. Nach zwei Stunden fühle ich mich so ausgelaugt, dann fällt mir einfach überhaupt nichts mehr ein. Wie schaffst du das?
Andrea
00:39:24
Also ich mache das tatsächlich so blogartig. Ich nehme mir immer eine Stunde vor. Ich sage, ich schreibe jetzt eine Stunde komplett durch und dann lege ich auch das Handy weg. Klappt auch nicht immer. Aber dann nehme ich mit zehn Minuten Pause, mache irgendwas. Meistens laufe ich mal kurz an der frischen Luft oder so raus und dann mache ich wieder eine Stunde schreiben, wieder zehn Minuten Pause, dann wieder eine Stunde schreiben.
Vera
00:39:46
Wie detailliert plottest du? Plottest du genau oder Also.
Andrea
00:39:49
Ich plotte schon. Ich habe zumindest steht fest, was ich für Wendungen reinmache, was ich für falsche Fährten habe und wie der Anfang und das Ende aussehen soll. Das mache ich mir vorher schon fertig, aber nicht bis ins Detail, würde ich sagen. Also es ändert sich sowieso mittendrin immer nochmal irgendwas.
Vera
00:40:08
Ja, da habe ich so ein bisschen bei mir gerade in den letzten Tagen so gedacht, vielleicht, ich versuche es zwar immer zu plotten, aber das gelingt mir nie. Und habe dann sowieso, wenn ich die ersten Kapitel geschrieben habe, völlig vergessen, was ich geplottet habe. Und das sieht alles ganz anders aus. Und ich merke immer, das, was mich dann bremst, ist, wenn ich sicher bin, wie es weitergeht. Wenn ich die Zähne im Kopf habe, ist das kein Thema. Dann rollt es. Aber diese Entscheidung zu treffen, lasse ich jetzt rechts oder links oder mache ich jetzt den Faden oder den Faden, das ist das, was aufhält.
Andrea
00:40:45
Ja. Also das habe ich auch. Es läuft auch nicht immer jeden Tag gleich gut. Ich kann in den vier Stunden, manchmal weiß ich nicht, 5.000, 6.000, 7.000 würde ich schaffen. Manchmal schaffe ich in den vier Stunden aber auch nur 1.000 oder 2.000, weil ich dann auch in irgendeiner Szene hänge, wo ich nicht weiterkomme oder wo ich dann merke, oh, hier reicht die Recherche jetzt doch nicht so ganz, jetzt muss ich doch nochmal. Ich arbeite ja zum Beispiel auch mit einer Polizistin zusammen und die antwortet mir natürlich auch nicht immer sofort. Da muss ich halt auch immer nochmal schieben. Also das ist klar. Es kommt auch immer unterschiedlich zusammen.
Vera
00:41:20
Du schreibst ja als Genre, schreibst du Swiller, ne? Das ist richtig so. Und das ist halt, was ich mir da, gerade bei so einem Thema Swiller ist ja schon ein bisschen härter, geht ja mehr so in die Substanz. Was ich mir persönlich sehr schwierig vorstelle, ist sich damit, dass das so den ganzen Tag in meinen Gedanken ist. Dass ich mir so harte Dinge ausdenken muss. Bei mir ist es ja so, dass ich manchmal wirklich auch nachts mir Zähnen einfallen. Und ich stelle mir jetzt vor, ich träume nachts davon, dass jemand die Augen aussticht oder so. Da könnte ich ja nie wieder schlafen.
Tamara
00:41:58
Ja, wenn du dann schon mal wach bist, kannst du es auch gleich schreiben. Zack. schon wieder fertig.
Vera
00:42:06
Wie ist das bei dir?
Andrea
00:42:08
Also ich gebe zu, ich habe auch ab und zu mal schlechte Träume und ich gebe auch zu, dass ich manchmal ein großer Schisser bin. Also wenn ich alleine in dem Haus bin und ich höre irgendwas, kann es auch schon mal sein, dass ich mir das Küchenmesser hole und prüfen gehe. Also das gebe ich zu. Man denkt wirklich anders. Also ich sehe in sehr vielen Situationen Gefahren, wo wahrscheinlich jemand anderes keine Gefahr sehen würde, das gebe ich zu. Das beeinflusst mein Leben schon manchmal ein bisschen. Aber ja, ich kann nicht anders. Ich kann auch kein anderes Genre schreiben. Ich habe weder eine romantische Ader, noch reicht meine Fantasie für irgendwelche Weltenbauten oder so. Ich lese ja auch nichts anderes außer Thriller.
Vera
00:42:51
Dann passt das ja. Wobei das ja eigentlich, deswegen, das finde ich jetzt so spannend, weil wir haben ja jetzt schon sehr viele sehr erfolgreiche Autorinnen gehabt, gehabt, auch gerade jetzt im Self-Publishing, aber die meisten, 90% war entweder irgendwie Fantasy oder New oder Young Adult oder sowas, also diese Hype-Themen. Swiller ist jetzt nicht unbedingt, So ein Hype-Genre.
Tamara
00:43:20
Ja, aber ich glaube, es ist ein Genre, wenn man es gerne liest, dann wirklich eins nach dem anderen weg, ist so mein Eindruck.
Vera
00:43:28
Das kann natürlich sein, ja. Aber wie war denn, ich muss da nochmal so nachvollziehen, weil ich das wirklich sehr spannend finde. Ich bin, wenn ich das jetzt richtig sehe, sechs Jahre länger dabei und bei weitem nicht so erfolgreich. Also musst du doch irgendwas gemacht haben, was ich ja nicht gemacht habe. Und so, ne? Am Genre weiß ich nicht. Wie gesagt, Thriller, Cozy Crime. Ich glaube, dass die sich von der...
Tamara
00:43:54
So geht, denke ich, beides.
Vera
00:43:55
...so im selben Range ist. So, wo war denn bei dir der Punkt, oder was hast du gemerkt, dass so jetzt fängt es an zu laufen, dass ich da wirklich Geld mit verdiene?
Andrea
00:44:08
Also bei mir war es tatsächlich so gewesen, ich hatte am Anfang meine Bücher auch inklusive der E-Books bei Tradition veröffentlicht. Also alles quasi einen Distributor in die Hand gegeben und weil ich einfach nicht wirklich begabt damit war. Und ich kannte auch nicht KTP. Also Select kannte ich nicht, KU kannte ich nicht, war mir kein Begriff, weil ich habe auch keinen E-Book-Reader oder sowas gehabt, sondern ich habe Bücher gelesen. Und dann habe ich mit einem Kollegen gesprochen damals, der über KTP Select war und der hatte mir den Tipp gegeben, dass ich die E-Books über Amazon veröffentlichen soll und habe dann damals, glaube ich, drei Bücher gerade veröffentlicht gehabt und habe die rausgenommen bei Tradition als E-Books und habe die bei KTP veröffentlicht. Und aber auch dann, glaube ich, zwei, drei Monate später schon ein neues Buch rausgebracht. Und dann waren vier Bücher plötzlich im KTP und ich bin mit meinem Debütroman dann nach drei Jahren plötzlich in die Top 100 gekommen. Und das hat mir natürlich viel Reichweite gebracht. Dadurch haben die anderen drei Bücher auch nachgezogen. Und in diesem Zeitraum, wo die hochgewachsen sind, habe ich ja schon wieder weitergeschrieben. Und dadurch ist es einfach, glaube ich, bei mir das Glück gewesen, dass ich bei Amazon eine Reichweite aufgebaut habe.
Vera
00:45:27
Gibt es denn einen Grund, warum das Buch dann plötzlich so in die Top 100 kam? Ist denn da?
Andrea
00:45:32
Ich glaube, weil wirklich mehr Leser bei KTP waren, als bei diesen KU-Kindle Unlimited-Seiten hatte. Ich glaube, dass das der Auslöser nachher war. Weil bei Tradition hast du ja die E-Books auch nur zum Kauf bei Amazon. Und Thalia, was weiß ich nicht. Und dieses K.U. kam mit dazu. Ich glaube, das macht, also bei mir ist es wirklich 50-50. Ja, ich habe 50% Verkäufe und 50% K.U.
Tamara
00:45:58
Ja, voller sind ja so ein klassisches K.U.-Thema auch.
Vera
00:46:01
Ja, ist das so? Ist das denn das Beispiel oder so?
Tamara
00:46:03
Ja, ich denke schon, ja.
Andrea
00:46:05
Also ich habe.
Vera
00:46:06
Meine Bücher ja auch, nachdem ich auch mit einem Kollegen da lange gesprochen habe, habe ich ja meine Bücher seit Anfang des Jahres. Ich hatte die E-Books immer noch parallel bei Tolino. nach einer Zeit, also die ersten drei Monate nicht und dann habe ich sie da weggenommen und seit Anfang des Jahres habe ich alle Bücher exklusiv bei Amazon und auch im KU drin, und klar, die, Einnahmen sind schon etwas höher geworden, aber, auf einem sehr niedrigen Level und ich habe jetzt, wie viele Bücher da im KU, 12, 13 oder so.
Tamara
00:46:46
Ja, das wollte ich gerade sagen. Also das glaube ich dir absolut, dass natürlich K.U. Einfach besser läuft, speziell jetzt auch in diesem Genre. Aber es sind ja viele bei K.U. und die sind nicht so super erfolgreich. Ich kenne jetzt deinen Newsletter nicht, aber wenn ich mir dein Insta anschaue, dann habe ich persönlich den Eindruck, dass du auch einfach Spaß an Marketing hast und auch Ideen, auf die nicht jeder kommt.
Andrea
00:47:13
Also Spaß, weiß ich nicht.
Tamara
00:47:15
Also so kommt es rüber. Mach das jetzt nicht kaputt.
Andrea
00:47:20
Nein, es ist einfach so, dass ich mir irgendwann überlegt habe, daraus einfach ein Storytelling zu machen. Dass ich nicht auch noch einen 0815 Newsletter anbiete, wie es halt die ganze Welt schon quasi macht. Ich habe mir überlegt, was ich mache und dass ich mir ein Branding aufbaue und habe ja dann quasi mich als Täterin und meine Komplizen sind ja meine Leser und habe das als Komplizenletter aufgebaut und habe mir überlegt, was ich bieten kann, anderes bieten kann, als jetzt einfach nur, ja, ihr kriegt jetzt eine Kurzgeschichte von mir, Das habe ich mir dann schon aufgebaut. Ich weiß aber nicht, das habe ich erst viele Jahre später gemacht. Ich weiß nicht, das war nicht mein damaliger Erfolg. Ich glaube einfach, dass ich mit meinem Debüt, das heißt der Teufelseltern, einfach einen Punkt getroffen habe. Also das war ja auch eines meiner härtesten Bücher, sage ich mal. Da habe ich auch viel, viel Erfahrung aus meiner Zeit als Kinderkrankenschwester reingepackt gehabt. Und ich glaube, das hat in dem Moment einfach einen Nerv getroffen. Obwohl ich diese Reihe zum Beispiel, diese Trilogie gar nicht mehr bewerbe, gar nicht mehr, weil das gar nicht mehr Andrea Reinhardt ist. Weil da war ich noch ganz anders, hatte noch eine ganz andere Lektorin. Das kann man mit meinen späteren Büchern gar nicht mehr vergleichen. Trotzdem verkaufen die sich noch. Und ich mache wirklich gar keine Werbung dafür.
Vera
00:48:40
Ja gut, wenn die einmal in dem Algorithmus drin sind und so. Genau.
Andrea
00:48:43
Ich glaube, der Titel Teufels Eltern war damals so ein bisschen das. Dann habe ich damals eine Grafikdesignerin ausprobiert. Das war dann am Anfang noch so, wo dieses Selbstgemalte plötzlich so ein bisschen Hype gekriegt hat. Die hat ja meine Cover damals selbst gemalt, wirklich alle selbst gemalt. Und ich glaube, damit habe ich einfach einen Nerv getroffen. Und dann mit den Farben Weiß, Schwarz, Rot, was sowieso da gerade aktuell in dem Film war. Ich glaube, ich habe wirklich einfach den richtigen Zeitpunkt getroffen. Es gibt kein Rezept, wo ich sage, das war es jetzt.
Vera
00:49:17
Mist, ich wollte da jetzt endlich mal gucken, wie es funktioniert.
Andrea
00:49:19
Also ich habe auch wirklich Bücher dabei, das sind richtige Flops, wo ich gedacht habe, okay, das war jetzt nichts. Da hat das Cover vielleicht überhaupt nicht gezündet.
Vera
00:49:29
Ja.
Tamara
00:49:30
Ich würde tatsächlich ganz gerne trotzdem nochmal den zuvor ausgelegten Bogen zum Marketing zurückgehen. Einfach, um nochmal zu schauen, wie du da dran gehst, jetzt zum Beispiel auch deine Insta-Posts und so. Also wenn ich hier so mal drüber schaue, da machst du ja schon vieles, was einfach spannend ist. Also ich sehe jetzt hier einen Post mit einem Foto von dir, wo groß steht, ich möchte nicht, dass du Bücher anderer Autoren liest oder ein bisschen weiter. Du scheust dich ja auch nicht, dann einfach mal mit verschmiertem Make-up dich irgendwie zu zeigen, um irgendwas zu inszenieren oder hier steht dann nur groß die Frage, ist uns das allen klar? Das macht ja neugierig. Wie gehst du da ran?
Andrea
00:50:15
Also ich überlege mir immer, wie kann ich die Leute auf mich aufmerksam machen. Also man sieht ja auch wirklich bei meinen Beiträgen ganz, ganz unterschiedliche Views und Likes. Man merkt, welche wirklich funktionieren und welche nicht. Und wenn ich ein Thema habe, was mir wichtig ist, was mir an Herzen liegt, wie jetzt zum Beispiel, ich möchte nicht, dass du Bücher eines anderen Autoren liest. Ich wusste, dass ich damit sofort die Aufmerksamkeit kriege. Und das war mir aber zum Beispiel ein Thema, was mir wichtig war, Weil gerade dieses Toxische in der Buch-Community war und dass man sich für alles rechtfertigen muss, was man macht, dass es immer mehr zum Canceln wird und, und, und. Das war mir einfach wichtig. Und ansonsten sage ich mir immer, ich möchte authentisch bleiben. Ich zeige mich ja auch mit meinen Socken im Haar, wenn ich mir meine Locken reinmache zum Beispiel. Weil ich, das bin ich. Und ich bin ein sehr humorvoller Mensch. Ich bin, ich liebe Ironie. Ich liebe Lachen. Und das transportiere ich auch so rüber. Ich kann aber auch ernst. Ich zeige auch Situationen, die scheiße laufen. Einfach. Das gehört dazu und das verstecke ich auch nicht. Bei mir ist nicht immer alles Sonnenschein. Auch ich bin mal sehr krank gewesen. Oder ich habe mit unkollegialen Verhalten zu tun gehabt. Und sowas gebe ich auch mit. Ich nehme also nicht nur die Leute mit für Werbung meiner Bücher. sondern ich spreche auch einfach andere Themen an, die zum Autorenleben irgendwo dazugehören.
Vera
00:51:39
Wie viele Follower hast du da auf Instagram?
Andrea
00:51:42
Ich glaube, ich habe nicht so viel. 2500 habe ich jetzt. Irgendwie habe ich in den letzten zwei Tagen irgendwie über 100 verloren. Ich glaube... Ich wollte mal wieder ausgemistet, solche Fake-Accounts oder so.
Tamara
00:51:55
Keine Ahnung.
Andrea
00:51:56
Oder ich habe was Falsches gesagt.
Vera
00:51:58
Und wie viele Newsletter-Abonnenten hast du?
Andrea
00:52:01
Ich glaube, da kratze ich jetzt gerade so an den Tausend. Wobei ich aber auch dazu sagen muss, dass da sehr viele inaktiv sind. Also sind nicht wirklich viele aktiv.
Vera
00:52:10
Ja gut, das hat man ja immer. Und wie oft, in welchem Rhythmus schreibst du da was?
Andrea
00:52:15
Das ist auch ganz unterschiedlich. Es gibt wirklich Zeiten, da habe ich mal so ein paar Monate gar nichts geschrieben. Manchmal habe ich viel zu erzählen, dann schreibe ich auch mal zweimal in der Woche ein, kommt immer drauf an. Ich versuche nur immer, dass es sehr, sehr unterschiedlich ist, also dass es nicht immer nur reine Werbung ist. Also der größte Fehler, den du machen kannst, ist immer nur ein Newsletter rauszuschicken, wenn du neu veröffentlichst. Das bringt dir die Newsletter-Abonnenten irgendwann ab, weil sie sagen, das sehe ich auch woanders. Ich versuche die halt mitzunehmen und was ich auch sehr oft mache, ist, ich beziehe die mit ein. Also ich habe zum Beispiel sehr viele Bücher geschrieben, wo ich denen Fragen stelle, zum Beispiel in gefährlicher Angst habe ich gefragt, schick mir deine größte Angst oder deinen größten Albtraum und habe dann drei ausgewählt und für die habe ich dann das Buch auch gewidmet und habe dann daraus eine Geschichte gemacht. So nehme ich sie auch auf mit.
Vera
00:53:11
Ja, liebe Andrea, ich nehme doch einiges mit. Ja, mein Newsletter müsste ich auch häufig... Ich habe immer so ein bisschen Schiss, wenn ich da jetzt einfach nur so erzähle, dass die dann sagen, das interessiert mich nicht oder so. Aber du hast natürlich recht.
Andrea
00:53:26
Das kann auch durchaus sein. Es wird bei mir auch sein, dass da der ein oder andere sagt, ja, ist jetzt nicht so interessant. Aber es gibt viele, denen es interessiert, was wir machen und wie das so abläuft.
Vera
00:53:36
Ja, ich denke mal, wenn sie das schon abonnieren, dann haben sie ja ein Interesse dran. Ja, wir haben auf jeden Fall jetzt Interesse daran zu hören, was du denn auf Tamaras total kritische Buchbubble-Fragen antwortest.
Tamara
00:53:50
Jawohl. Und da geht es emotional los. Welches Buch hat dich als Leserin zuletzt tränen, weinen oder lachen lassen?
Andrea
00:53:59
Das ist schwierig. Also tatsächlich habe ich, glaube ich, noch nie geweint bei einem Buch. Ich lese ja fast nur Thriller. Ich bin geschockt, ich bin sprachlos, aber geweint habe ich jetzt noch nicht so. Allerdings, also beim letzten Mal gelacht, habe ich eigentlich bei dem Buch von Jule Pieper, Sandy Mercier, ich vermisse mich, weil ich mich wirklich gleich in der ersten Szene, in einer Autoszene wiedererkannt habe. Da musste ich so lachen, weil ich dachte, okay, die hat mich einfach gestrug. Ich glaube, ich bin noch nicht weitergekommen, aber ich glaube, das Buch wird noch einiges zum Lachen bringen, weil ich glaube, das bin ich.
Tamara
00:54:34
Sehr schön. Und jetzt hatten wir einige unschöne Begegnungen in der Buchbubble gestriffen. Was war denn für dich eine ganz besonders inspirierende, schöne Begegnung?
Andrea
00:54:49
Da muss ich auch Sandy Merci benennen, weil ich habe mit ihr damals ungefähr zur gleichen Zeit angefangen. Damals waren wir beide ganz frisch und haben uns über Insta kennengelernt. Und ich fand sie faszinierend, dass sie, also sie ist ja auch jemand, die wirklich sehr, sehr hart und alles tut dafür, um ihren Traum leben zu können. Und was mir so ein bisschen fehlt, ist dieses Mindset. Also ich bin auch jemand, der sehr stark zweifeln kann und sehr, sehr oft dann in so eine Blockade reinfällt. Und da habe ich sie mir oft als Vorbild. Ich telefoniere dann gern mit ihr. Sie kann mich wieder ebnen und kann sagen, komm, bleib mal ruhig, das kriegen wir schon irgendwie hin. Das muss ich sagen, sie inspiriert mich mit ihrer Art einfach enorm. Weil sie durch so einen großen Wandel so viel erreicht hat. Das finde ich klasse. Also nur wirklich durch die Änderung ihres Mindsets. Das finde ich Wahnsinn. Ich denke immer, das funktioniert bei mir nicht. Aber bei ihr kann man halt einfach so gut beobachten, wie es eben doch funktionieren kann.
Tamara
00:55:49
Ja, auf jeden Fall. Und zum Schluss, welches Klischee möchtest du nie wieder in einem Buch lesen?
Andrea
00:55:56
Also ich bleibe dabei, ich finde es ganz schlimm, wenn jeder Ermittler immer so ein Alkohol-Drogen-Problem oder sonst irgendwas hat. Das kann ich nicht mehr lesen. Oder die, weiß ich nicht, sehr, sehr... Ja, Frauen, die immer so klein sind. Also es gibt so viele starke Frauen, über die kann man auch mal schreiben.
Tamara
00:56:20
Auf jeden Fall.
Vera
00:56:22
Ja, also ich meine, in diese Riege passt du ja dann auf jeden Fall, liebe Andrea. Und es war uns eine große Freude, dass du heute hier bei uns bist. Und wie an euch da draußen, lasst mal so hören, was ihr so mit Erfahrungen, mit Rezensionen macht. habt, ihr vielleicht draufguckt, wie ihr damit umgeht. Das interessiert uns natürlich sehr. Wir freuen uns ja immer über Feedback. Ansonsten wisst ihr, was ihr zu tun habt, nicht? Folgt uns auf Facebook, Instagram, YouTube, natürlich im Podcatcher eures Vertrauens und abonniert unser Bookbubble-Bulleton, bitteschön, nicht?
Tamara
00:57:01
Ja, da ist nämlich auch ein Tipp von der Andrea drin, im Nächsten.
Vera
00:57:04
Genau. So ist es und ja, ansonsten bleibt uns gewogen, Bis nächste Woche. Bis dann.
Tamara
00:57:13
Tschüss, danke Andrea.
Andrea
00:57:15
Danke, tschüss.